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Netzgebühren fürs Einspeisen kommen

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
10.3. - 11.9.2025
1.357 Antworten | 147 Autoren 1357
390
1747
  •  mich4s
17.7.2025  (#741)
Hab jetzt endlich die "gute" Übersicht gefunden. Hier ein paar Ausschnitte:


_aktuell/20250717957204.png


_aktuell/2025071740514.png


_aktuell/20250717638440.png

Quelle: https://www.verbund.com/media/wrlmjuk2/verbund-jahresfinanzbericht-2024-deutsch-finalpdf.pdf

1
  •  mich4s
17.7.2025  (#742)
Das scheint eigentlich alles ganz konsistent und die 11.8ct/kWh dürften stimmen.

@PVAndyE : Ich hab auch deine Zahlen in einem anderen Jahresabschluss gefunden. Ich kenne mich bei VERBUND nicht wirklich mit der Eigentumsstruktur, aber es scheint nur der "Mutter"-Part des Konzerns zu sein. Vielleicht kann @Notausgang Licht ins Dunkle bringen?

1
  •  RoterFuchs
17.7.2025  (#743)

zitat..
mich4s schrieb:

Hab jetzt endlich die "gute" Übersicht gefunden. Hier ein paar Ausschnitte: 

Man muss sich das mal zu Gemüte führen. Der Verbund hat von 2023 zu 2024 2,5TWh mehr Strom verkauft. Das ist exakt dieselbe Menge, die die knapp 0,5 Mio. private PV-Anlagen ZUSAMMEN erzeugen..... 


1
  •  ck
17.7.2025  (#744)

zitat..
RoterFuchs schrieb:

Man muss sich das mal zu Gemüte führen. Der Verbund hat von 2023 zu 2024 2,5TWh mehr Strom verkauft. Das ist exakt dieselbe Menge, die die knapp 0,5 Mio. private PV-Anlagen ZUSAMMEN erzeugen.....

Nicht erzeugen, sondern einspeisen.

1
  •  RoterFuchs
17.7.2025  (#745)

zitat..
ck schrieb:

──────..
RoterFuchs schrieb:

Man muss sich das mal zu Gemüte führen. Der Verbund hat von 2023 zu 2024 2,5TWh mehr Strom verkauft. Das ist exakt dieselbe Menge, die die knapp 0,5 Mio. private PV-Anlagen ZUSAMMEN erzeugen.....
───────────────

Nicht erzeugen, sondern einspeisen.

Danke. War aber auch gernell zu doof zum rechnen. Beim Verbund waren es 3,5TWh mehr. Private Anlagen speisen (danke!) 2,5TWh ein, werden also ein wenig mehr noch erzeugen, vielleicht genau jene 3,5TWh.

Aber die 2,5TWh der privaten Anlagen, die schaden in jedem Fall dem Netz. Die 3,5TWh des Verbundes nicht. 


1
  •  heinzi00
  •   Gold-Award
18.7.2025  (#746)

zitat..
ck schrieb:

──────..
heinzi00 schrieb: Jetzt nicht nur ein Monat:
───────────────

Damit man das einordnen kann, fehlen leider noch viele Angaben:
-Preise brutto/netto? 

Die Preise sind Netto


zitat..
ck schrieb: -nicht nur der Preis pro Monat, sondern auch die Menge ist wichtig 

Monat ct/kWh kWh
Jun.25 3,657389 274,99
Mai.25 3,89293 297,58
Apr.25 4,173593 190,59
Mär.25 8,256421 448,35
Feb.25 13,761285 810,57
Jän.25 12,409695 1089,69
Dez.24 11,05438 978,55
Nov.24 11,884419 726,04
Okt.24 8,721043 424,13
Sep.24 10,046532 358,66
Aug.24 10,908545 350,14
Jul.24 8,731529 311,91
Jun.24 9,194156 301,01
Mai.24 8,824333 302,09
Apr.24 8,227414 380,16
Durchschnitt 8,358979 452,77875
 

zitat..
ck schrieb: -wie viel wurde aus dem Netz in den Speicher geladen? (damit man die Verluste beurteilen kann)


_aktuell/20250718765241.png

Meine Schuhgröße ist 47 😉

Ich will hier niemanden etwas verkaufen, ich glaube dass jeder für sich die beste Lösung finden muss. Ich bin nur der Meinung dass man auch mit einen flexiblen Tarif sehr gut fahren kann. Ich habe nicht nur die Batterie weil ich damit meine Lasten verschieben will, sonder es ist für mich ein Strombackup und wenn ich sie schon habe warum sollte ich sie dann nicht nützen. Ich lasse auch immer 35% in der Batterie für den Notfall.


zitat..
Temi schrieb: einen 5kWh Speicher bekommst fast das ganze Jahr vom Dach voll - wann sollte man da aus dem Netz laden? Und im Winter ist dieser auch sehr schnell wieder leer
Sich täglich damit beschäftigen "wann laden, wann entleeren ect." ist nicht für Viele alltagstauglich
Bei deinem Beispiel hast du etwa 340kWh aus dem Netz bezogen (wenn ich es richtig gerechnet habe - ist für einen Juni doch eine riesen Menge - E-Auto? Welches nur in der Nacht geladen wird?

Ich glaube du hast mich falsch verstanden, meine PV Anlage hat 5 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung], mein Speicher hat 28,6 kWh. Ich beschäftige mich nicht damit wann die Batterie geladen wird und wann entleert wird, das macht für mich Victron DESS, zwar mehr schlecht als recht, aber am Ende des Tages ist es OK, wobei hier definitiv in der Regelung noch viel Luft nach oben ist. Habe kein E-Auto, achte jetzt aber auch nicht immer wann ich was benütze, bei mir läuft auch Waschmaschine/Trockner wenn die Sonne nicht scheint, habe eine Zisternenpumpe die für die Beswässerung zuständig ist und es wird bei negativ Preisen bewusst sehr viel Strom vom Netz genommen um den Verbrauch abzudecken und billigen/gratis Strom in die Batterie zu speichern.




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Hallo Pedaaa,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Netzgebühren fürs Einspeisen kommen

  •  FranzGrande
  •   Silber-Award
18.7.2025  (#747)

zitat..
RoterFuchs schrieb:

Aber die 2,5TWh der privaten Anlagen, die schaden in jedem Fall dem Netz. Die 3,5TWh des Verbundes nicht.

Der Verbund wird seine 2,5 TWh nicht am 15. Juni zur Mittagszeit einliefern.


1
  •  RoterFuchs
18.7.2025  (#748)

zitat..
FranzGrande schrieb:

──────..
RoterFuchs schrieb:

Aber die 2,5TWh der privaten Anlagen, die schaden in jedem Fall dem Netz. Die 3,5TWh des Verbundes nicht.
───────────────

Der Verbund wird seine 2,5 TWh nicht am 15. Juni zur Mittagszeit einliefern.

Richtig. Seine PV-Anlagen liefern sicher zu anderen Zeiten den Strom übers ganze Jahr verteilt, auch nachts. Ebenfalls deren Windkraftanlagen. 

Der Verbund selbst erzeugt nur 0,446TWh an PV-Strom p.a. laut Gogogogol.

https://positionen.wienenergie.at/themen/stromwende/pv-freiflaeche/
Wien Energie wird auch noch von 21TWh auf 41TWh PV-Freiflächenanlagen setzen. Deren Strom ist aber in jedem Fall nicht zur Mittagszeit verfügbar sondern....




1
  •  Notausgang
  •   Silber-Award
18.7.2025  (#749)

zitat..
CCMM schrieb

Aber warum decken sich nicht auch Anbieter von Spottarifen mit langfristigen Lieferverträgen ein? Zumindest für einen gewissen "fixen" Anteil..

Weil das Spekulation wäre - also genau das was vor ein paar Jahren Wien Energie (fälschlicherweise) vorgeworfen wurde. Ein Energieversorger deckt sich genau zu der Struktur ein, die er seinen Kunden verkauft - bei einem Spotvertrag also am Spotmarkt und bei einem Fixpreisvertrag am Terminmarkt entsprechend der Indizierung des Kundenvertrags. Wenn langfristig zu 10 ct/kWh eingekauft wird und der durchschnittliche Spotpreis am Ende bei 5 ct/kWh liegt würde der Versorger einen entsprechenden Verlust machen. 

zitat..
PVAndyE schrieb:

Ich habe aufgrund deiner Frage nachgesehen.

Die Verbund AG hat mit ihren (bereits lang abgeschriebenen) Wasserkraftwerken ca. 34 TWh in 2024 produziert. Das entspricht ca. 50% des österreichischen Stromverbrauches.

Die Umsatzerlöse laut Bilanz waren 917 Millionen Euro in 2024.

Ergibt pi * Daumen einen durchschnittlichen Verkaufspreis an die Landesenergieversorger - als größte Abnehmer und teilweise Eigentümer - von 2,6 ct / kWh und wichtig- mit einer sehr flachen Tageskurve.

Ich hoffe @Notausgang passt sein nettes Schnitzelbeispiel mit dieser Information an.

Unter Umständen sind die PV Anlagen und EG's doch nicht die reale Ursache für hohe Verbraucherstrompreise

Das ist leider eines der häufigsten und hartnäckigsten Missverständnisse hinsichtlich des Energiemarkts. Die Beschaffung von Energie für die Kundenversorgung und die Vermarktung der Erzeugung aus eigenen Kraftwerken bzw. Lieferverträgen erfolgt bei ALLEN Versorgern getrennt mit eigenem Portfoliomanagent bzw. eigenen Strategien. Die Bepreisung der Kundenversorgung erfolgt IMMER auf Basis der Marktpreise. 

Aus Kundensicht wäre es natürlich schön, wenn ein Versorger mir seine Erzeugung zum "Selbstkostenpreis" verkaufen würde. Das hat nur zwei Haken:

1) Energieversorger müssen als privatwirtschaftliche Unternehmen wirtschaftlich handeln. WEnn der Verbund 2022 zB. an der Börse bzw. OTC von einem deutschen Versorger 30 ct/kWh für eine kWh bekommen konnte, hätte er gegen die Interessen seiner Eigentümer verstoßen wenn er stattdessen an Endkunden für 10 ct/kWh verkauft hätte (auch wenn die Erzeugungskosten nur z.B. 3ct/kWh betragen hätten).

2) Wir haben in Österreich einen liberalisierten Markt. Wenn ein Versorger mit eigener Erzeugung seinen Kunden Strom unter dem Marktpreis anbietet, wäre das ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht ("Dumping"). Versorger ohne eigene Erzeugung könnten so aus dem Markt gedrängt werden.

zitat..
ck schrieb:

Leider fehlt mir Zeit und Muse auf alles im Detail zu antworten, daher versuche ich es mit dem Wesentlichen. In der Analyse liegen wir nicht weit auseinander, aber meine Schlussfolgerungen sind andere.

1) Grundsätzlich kann mir als Teilnehmer egal sein warum es funktioniert, entscheidend ist DASS es funktioniert und das tut es für mich derzeit, bzw hat es in der Vergangenheit getan. Selbst wenn es morgen nicht mehr funktionieren sollte spielt das für die Vergangenheit keine Rolle. Aus meiner Sicht fressen nicht die Großen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen. In den Sinne ist mein nächster Schritt dass ich meinen Strom Peer2Peer an meine Eltern liefere.

2) Zu der Frage "wer das zahlt" kann man es auch genau umgekehrt sehen. Ohne EEG verbraucht mein Nachbar den Strom, mit EEG genau so, aber mit EEG werden die Netzkosten gerechter verteilt, die Verrechnung folgt der Physik.

und genau diesen Punkt kritisiere ich. Die Schnellen fressen die Langsamen. "Wir" als Betreiber von PV Anlagen oder Mitglieder von Energiegeeinschaften haben einen Vorteil, den am Ende die Haushalte bezahlen müssen, die nichts tun. 

Bei PV kann ich das ja noch verstehen, weil es zumindest einen gesamtgesellschaftlichen Vorteil aus "sauberer" Energie gibt. Außerdem profitieren alle Kunden davon, dass unsere hohe Einspeisung im Sommer die Marktpreise nach unten treibt.
Bei Energiegemeinschaften handelt es sich aus meiner Sicht um eine reine wirtschaftliche Umverteilung ohne gesellschaftlichen Mehrwert. Wenn alle Kunden Mitglied von Energiegemeinschaften wären hätten wir genau die gleichen Preise wie zuvor (nur dass die Kosten aus den Energiegemeinschaften zusätzlich anfallen würden).

2
  •  sir0x
  •   Bronze-Award
18.7.2025  (#750)
zu 1.) genau das widerspricht mMn einem Betrieb der zum Großteil dem Staat/Ländern gehört (eigene Bürger aussackeln), denn die Landesversorger sind mit die teuersten.

zu 2.) durch 1.) wird wohl auch der Marktpreis beeinflusst, oder?

1
  •  Notausgang
  •   Silber-Award
18.7.2025  (#751)

zitat..
sir0x schrieb:

zu 1.) genau das widerspricht mMn einem Betrieb der zum Großteil dem Staat/Ländern gehört (eigene Bürger aussackeln), denn die Landesversorger sind mit die teuersten.

zu 2.) durch 1.) wird wohl auch der Marktpreis beeinflusst, oder?

Das ist die Basis für die Liberalisierung. Alle Versorger (egal ob privat oder in öffentlichem Eigentum)  haben die gleiche "Ausgangsbasis" (Marktpreise). Wenn ein privater Anbieter auf dieser Basis günstigere Kundentarife anbieten kann wird er das tun und sinnvollerweise werden im Anschluss so lange Kunden zu ihm wechseln bis der "zu teure" Landesversorger seine Preise reduziert.

Die Gewinne die ein Versorger der gleichzeitig auch Erzeuger ist aus der Erzeugungssparte erzielt können und dürfen nicht dazu eingesetzt werden, die eigenen Kunden zu "bevorzugen".

Da die Erträge der Landesversorger ohnehin in das öffentliche Budget fließen finde ich das persönlich auch sinnvoll und fair.

Ein "Gutverdiener" wie ich solllte nicht indirekt über öffentliche Mittel gefördert werden, indem die EVN mir Strom unter dem Markpreis verkauft nur weil sie ihn in abgeschriebenen Kraftwerken "billig" erzeugen kann.

Warum sollten die Gewinne die das Land mit seinen Kraftwerken erzielt mir zugutekommen weil ich EVN-Kunde bin, nicht aber meinem Nachbar der Kunde eines privaten Versorgers ist?

Da finde ich es fairer wenn die Gewinne in das öffentliche Budget fließen und zielgerichtet dort eingesetzt werden wo es wirklich nötig ist (ob das dann am Ende auch passiert  ist natürlich eine andere Frage emoji ).

Man könnte natürlich auch andenken, die Landesversorger zu zwingen, ihre Erzeugung am Großhandelsmarkt günstiger anzubieten. In dem Fall würden die "Kraftwerksgewinne" durch den gemeinsamen Markt dann aber nicht mehr in die Landesbudgets fließen, sondern z.B. auch zu deutschen Unternehmen oder Kunden.

1
  •  sir0x
  •   Bronze-Award
18.7.2025  (#752)

zitat..
Notausgang schrieb: Wenn ein privater Anbieter auf dieser Basis günstigere Kundentarife anbieten kann wird er das tun und sinnvollerweise werden im Anschluss so lange Kunden zu ihm wechseln bis der "zu teure" Landesversorger seine Preise reduziert.

Alles schön und gut, aber leider funktioniert das in der Realität nicht, entweder weil die Leute es nicht verstehen oder weil....nein,  das ist der Grund, sonst hätte z.B. die Kelag keine 180000 Kunden bei einem Strompreis von 16,68c/kWh brutto (und nein, dort ist keiner wegen der Eispeisevergüntung, weil der ist extrem schlecht dort, wohl im Gegensatz zu manchen anderen Landesversorgern, wo dann alle die dort Kunden sind, die hohe Einspeisevergütung der "Gutverdiener" wie du bezahlen, was auch einer indirekten Förderung entspricht, find ich auch nicht richtig).

zitat..
Notausgang schrieb: Man könnte natürlich auch andenken, die Landesversorger zu zwingen, ihre Erzeugung am Großhandelsmarkt günstiger anzubieten. In dem Fall würden die "Kraftwerksgewinne" durch den gemeinsamen Markt dann aber nicht mehr in die Landesbudgets fließen, sondern z.B. auch zu deutschen Unternehmen oder Kunden.

Und so zahlen halt alle mehr und bekommen vl. einen Teil zurück.

1
  •  Notausgang
  •   Silber-Award
18.7.2025  (#753)

zitat..
sir0x schrieb:

──────..
Notausgang schrieb: Wenn ein privater Anbieter auf dieser Basis günstigere Kundentarife anbieten kann wird er das tun und sinnvollerweise werden im Anschluss so lange Kunden zu ihm wechseln bis der "zu teure" Landesversorger seine Preise reduziert.
───────────────

Alles schön und gut, aber leider funktioniert das in der Realität nicht, entweder weil die Leute es nicht verstehen oder weil....nein,  das ist der Grund, sonst hätte z.B. die Kelag keine 180000 Kunden bei einem Strompreis von 16,68c/kWh brutto (und nein, dort ist keiner wegen der Eispeisevergüntung, weil der ist extrem schlecht dort, wohl im Gegensatz zu manchen anderen Landesversorgern, wo dann alle die dort Kunden sind, die hohe Einspeisevergütung der "Gutverdiener" wie du bezahlen, was auch einer indirekten Förderung entspricht, find ich auch nicht richtig).
──────..
Notausgang schrieb: Man könnte natürlich auch andenken, die Landesversorger zu zwingen, ihre Erzeugung am Großhandelsmarkt günstiger anzubieten. In dem Fall würden die "Kraftwerksgewinne" durch den gemeinsamen Markt dann aber nicht mehr in die Landesbudgets fließen, sondern z.B. auch zu deutschen Unternehmen oder Kunden.
───────────────

Und so zahlen halt alle mehr und bekommen vl. einen Teil zurück.

Die einzige Alternative wäre halt eine Rücknahme der Liberalisierung. Entweder wir haben eine staatliche Energieversorgung mit politisch vorgegebenen Preisen oder einen freinen Markt mit privaten Anbietern und freier Versorgerwahl. 

Wenn die Landesversorger unterhalb der Marktpreise und auf Basis ihrer Erzeugungskosten anbieten dürften oder müssten, wäre das Geschäftsmodell der privaten Versorger am Ende. Der Strompreis in Wien wäre dann aufgrund der geographischen Lage wahrscheinlich um ein Vielfaches höher als in Tirol (Wasser) oder im Burgenland (Wind). Wäre das fairer?

Dass manche Landesversorger Preise deutlich über den Marktpreisen verlangen ist ein ganz anderes Thema. Da könnte man sicher auch in der aktuellen Situation politisch eingreifen.

Wie man es dreht und wendet: die klassische "Oma" die sich mit dem Thema Strom nicht beschäftigt und seit 60 Jahren beim gleichen Versorger ist, ist in der aktuellen Situation die "Dumme". Und Modelle wie Energiegemeinschaften, die von dir angesprochenen "zu" hohen PV-Einspeisetarife mancher Landesversorger oder der OeMAG bzw. auch die neuen Netzgebühren für PV-Einspeiser machen die Situation nicht besser sondern schlechter, auch wenn das politisch gerade anders verkauft wird.

1
  •  ck
18.7.2025  (#754)
@heinzi00 vorweg danke für die Mühe und die (mittlerweile) brauchbaren Daten.

zitat..
heinzi00 schrieb: Meine Schuhgröße ist 47 😉

Ich will hier niemanden etwas verkaufen, ich glaube dass jeder für sich die beste Lösung finden muss.

Sorry, aber du stellst eine Behauptung in den Raum, die aus meiner Sicht zu schön ist um wahr zu sein und meine langjährige Lebenserfahrung sagt mir, dass das was zu schön ist um wahr zu sein, meisten auch nicht war ist. Ohne genaue Angabe aller Daten kann man es weder verifizieren noch fasifizieren, daher musste ich lästig sein 😉

zitat..
heinzi00 schrieb: Monat ct/kWh kWh
Jun.25 3,657389 274,99
Mai.25 3,89293 297,58
Apr.25 4,173593 190,59
Mär.25 8,256421 448,35
Feb.25 13,761285 810,57
Jän.25 12,409695 1089,69
Dez.24 11,05438 978,55
Nov.24 11,884419 726,04
Okt.24 8,721043 424,13
Sep.24 10,046532 358,66
Aug.24 10,908545 350,14
Jul.24 8,731529 311,91
Jun.24 9,194156 301,01
Mai.24 8,824333 302,09
Apr.24 8,227414 380,16
Durchschnitt 8,358979 452,77875

Erste Auffälligkeit (um nicht zu sagen Fehler), der Durchschnitt ist falsch.
Um den Durchschnitt zu rechnen, muss man natürlich gewichten, also den Gesamtpreis pro Monat ausrechnen, dann den Gesamtpreis ermitteln und diesen durch die gesamten kWh dividieren.

Das sieht dann so aus:
  ct/kWh kWh EUR
Jun.25 3,66 274,99 10,06
Mai.25 3,89 297,58 11,58
Apr.25 4,17 190,59 7,95
Mär.25 8,26 448,35 37,02
Feb.25 13,76 810,57 111,54
Jän.25 12,41 1.089,69 135,23
Dez.24 11,05 978,55 108,17
Nov.24 11,88 726,04 86,29
Okt.24 8,72 424,13 36,99
Sep.24 10,05 358,66 36,03
Aug.24 10,91 350,14 38,20
Jul.24 8,73 311,91 27,23
Jun.24 9,19 301,01 27,68
Mai.24 8,82 302,09 26,66
Apr.24 8,23 380,16 31,28
    7.244,46 731,91
    ct/kWh Durchschnitt 10,1030
Und siehe da, dann sind es plötzlich nicht 8,359 ct/kWh, sondern 10,103 ct/kWh!

Das nächste Problem ist, dass du die (billigen) Monate Apil/Mai/Juni 2x mitrechnest. Richtig wäre es 12 Monate rollierend zu nehmen, dann sieht es so aus:
  ct/kWh kWh EUR
Jun.25 3,66 274,99 10,06
Mai.25 3,89 297,58 11,58
Apr.25 4,17 190,59 7,95
Mär.25 8,26 448,35 37,02
Feb.25 13,76 810,57 111,54
Jän.25 12,41 1.089,69 135,23
Dez.24 11,05 978,55 108,17
Nov.24 11,88 726,04 86,29
Okt.24 8,72 424,13 36,99
Sep.24 10,05 358,66 36,03
Aug.24 10,91 350,14 38,20
Jul.24 8,73 311,91 27,23
    6.261,20 646,30
    ct/kWh Durchschnitt 10,3222
Damit steigt der Preis nochmals um 0,2 ct/kWh

Wenn ich jetzt noch Speicherverluste für das Netzladen ansetzte (ich rechne mit 15%, was schon wohlwollend ist, weil man im Gegensatz zur PV 2x AC/DC Verluste hat), komme ich auf 82,5 kWh die mehr als nötig verbraucht wurden, dafür sind Kosten inkl Netzentgelte angefallen, sagen wir 16,5 EUR. Das berücksichtigt komme ich auf 10,73 ct/kWh.

zitat..
heinzi00 schrieb: Ich bin nur der Meinung dass man auch mit einen flexiblen Tarif sehr gut fahren kann.

Zumindest bei dir hat es aber nur bedingt funktioniert, mein Fixtarif ist übrigens 9,5 ct/kWh (Gruenwelt classic, kostet aktuell 10 ct/kWh), ohne Lastverschiebung ohne Speicherladung aus dem Netz.

4
  •  ck
18.7.2025  (#755)

zitat..
Notausgang schrieb: und genau diesen Punkt kritisiere ich. Die Schnellen fressen die Langsamen. "Wir" als Betreiber von PV Anlagen oder Mitglieder von Energiegeeinschaften haben einen Vorteil, den am Ende die Haushalte bezahlen müssen, die nichts tun. 

Was ist das Problem dabei? Es kann ja praktisch jeder aktiv werden.


zitat..
Notausgang schrieb: Bei Energiegemeinschaften handelt es sich aus meiner Sicht um eine reine wirtschaftliche Umverteilung ohne gesellschaftlichen Mehrwert. Wenn alle Kunden Mitglied von Energiegemeinschaften wären hätten wir genau die gleichen Preise wie zuvor (nur dass die Kosten aus den Energiegemeinschaften zusätzlich anfallen würden).

Da muss ich heftig widersprechen, ich verhalte mich ganz anders seit ich in der EEG bin, weil ich einen Anreiz habe den lokalen Verbrauch zu optimieren.


1
  •  ManPVt
18.7.2025  (#756)

zitat..
RoterFuchs schrieb:

Und wenn sich nun einer zu hause sein eigenes Bier braut, dann steigt der Preis für gekauftes Bier von 6€ auf 8€. Er spart also durch das selber brauen nichts, seinem Nachbarn was abgeben soll er auch nicht.

Da komme ich nicht mit: 1. Wenn ich das Bier selber mache, ist das für den Markt nichts anderes als wenn ich gar kein Bier mehr drinke.
2. Wenn ich das Bier selber mache, spare ich bei 6€ 5,60€. Wenn der Preis auf 8€ steigt, spare ich 7,60€.
3. Dem Nachbarn nichts abgeben schafft man wohl kaum.

Im Endeffekt wird die Brauerei eher die Produktion drosseln, bzw. auf alternative/alkoholfreie Produkte umstellen.

Wenn Strom mit Netzkosten teurer wird, werden Alternativen zum Strom interessanter.

 

1
  •  ManPVt
18.7.2025  (#757)

zitat..
ck schrieb:

──────..
Notausgang schrieb: und genau diesen Punkt kritisiere ich. Die Schnellen fressen die Langsamen. "Wir" als Betreiber von PV Anlagen oder Mitglieder von Energiegeeinschaften haben einen Vorteil, den am Ende die Haushalte bezahlen müssen, die nichts tun. 
───────────────

Was ist das Problem dabei? Es kann ja praktisch jeder aktiv werden.

Wenn man sich aber ansieht daß in Österreich doppelt so viele Wohnungen wie Gebäude sind, von den Gebäuden nur 64% mit nur 1 Wohnung, dann kann wohl nur eine Minderheit beim PV-Strom mitspielen.


1
  •  grua
  •   Silber-Award
19.7.2025  (#758)

zitat..
ck schrieb:

@heinzi00 vorweg danke für die Mühe und die (mittlerweile) brauchbaren Daten.

──────..
heinzi00 schrieb: Meine Schuhgröße ist 47 😉

Ich will hier niemanden etwas verkaufen, ich glaube dass jeder für sich die beste Lösung finden muss.
───────────────

Sorry, aber du stellst eine Behauptung in den Raum, die aus meiner Sicht zu schön ist um wahr zu sein und meine langjährige Lebenserfahrung sagt mir, dass das was zu schön ist um wahr zu sein, meisten auch nicht war ist. Ohne genaue Angabe aller Daten kann man es weder verifizieren noch fasifizieren, daher musste ich lästig sein 😉

──────..
heinzi00 schrieb: Monat ct/kWh kWh
Jun.25 3,657389 274,99
Mai.25 3,89293 297,58
Apr.25 4,173593 190,59
Mär.25 8,256421 448,35
Feb.25 13,761285 810,57
Jän.25 12,409695 1089,69
Dez.24 11,05438 978,55
Nov.24 11,884419 726,04
Okt.24 8,721043 424,13
Sep.24 10,046532 358,66
Aug.24 10,908545 350,14
Jul.24 8,731529 311,91
Jun.24 9,194156 301,01
Mai.24 8,824333 302,09
Apr.24 8,227414 380,16
Durchschnitt 8,358979 452,77875
───────────────

Erste Auffälligkeit (um nicht zu sagen Fehler), der Durchschnitt ist falsch.
Um den Durchschnitt zu rechnen, muss man natürlich gewichten, also den Gesamtpreis pro Monat ausrechnen, dann den Gesamtpreis ermitteln und diesen durch die gesamten kWh dividieren.

Das sieht dann so aus:

 
ct/kWh
kWh
EUR

Jun.25
3,66
274,99
10,06

Mai.25
3,89
297,58
11,58

Apr.25
4,17
190,59
7,95

Mär.25
8,26
448,35
37,02

Feb.25
13,76
810,57
111,54

Jän.25
12,41
1.089,69
135,23

Dez.24
11,05
978,55
108,17

Nov.24
11,88
726,04
86,29

Okt.24
8,72
424,13
36,99

Sep.24
10,05
358,66
36,03

Aug.24
10,91
350,14
38,20

Jul.24
8,73
311,91
27,23

Jun.24
9,19
301,01
27,68

Mai.24
8,82
302,09
26,66

Apr.24
8,23
380,16
31,28

 
 
7.244,46
731,91

 
 
ct/kWh Durchschnitt
10,1030

Und siehe da, dann sind es plötzlich nicht 8,359 ct/kWh, sondern 10,103 ct/kWh!

Das nächste Problem ist, dass du die (billigen) Monate Apil/Mai/Juni 2x mitrechnest. Richtig wäre es 12 Monate rollierend zu nehmen, dann sieht es so aus:

 
ct/kWh
kWh
EUR

Jun.25
3,66
274,99
10,06

Mai.25
3,89
297,58
11,58

Apr.25
4,17
190,59
7,95

Mär.25
8,26
448,35
37,02

Feb.25
13,76
810,57
111,54

Jän.25
12,41
1.089,69
135,23

Dez.24
11,05
978,55
108,17

Nov.24
11,88
726,04
86,29

Okt.24
8,72
424,13
36,99

Sep.24
10,05
358,66
36,03

Aug.24
10,91
350,14
38,20

Jul.24
8,73
311,91
27,23

 
 
6.261,20
646,30

 
 
ct/kWh Durchschnitt
10,3222

Damit steigt der Preis nochmals um 0,2 ct/kWh

Wenn ich jetzt noch Speicherverluste für das Netzladen ansetzte (ich rechne mit 15%, was schon wohlwollend ist, weil man im Gegensatz zur PV 2x AC/DC Verluste hat), komme ich auf 82,5 kWh die mehr als nötig verbraucht wurden, dafür sind Kosten inkl Netzentgelte angefallen, sagen wir 16,5 EUR. Das berücksichtigt komme ich auf 10,73 ct/kWh.

Danke dir für deine Mühe, ich war ehrlich gesagt zu faul, das durchzurechnen. Vmtl. war das heinzi nicht bewusst. Darum immer gut, wenn jemand mit Fakten/Zahlen richtig umgehen kann, um andere aufzuklären!

2
  •  ck
19.7.2025  (#759)

zitat..
ManPVt schrieb:

Wenn man sich aber ansieht daß in Österreich doppelt so viele Wohnungen wie Gebäude sind, von den Gebäuden nur 64% mit nur 1 Wohnung, dann kann wohl nur eine Minderheit beim PV-Strom mitspielen.

Damit habe ich die Möglichkeit gemeint bei einer Energiegemeinschaft teilzunehmen.

(übrigens leben in Österreich leben mehr Menschen in Ein- und Zweifamilienhäusern als in Wohnungen)


1
  •  gerhardg
19.7.2025  (#760)

zitat..
ManPVt schrieb:

───────────────

Wenn man sich aber ansieht daß in Österreich doppelt so viele Wohnungen wie Gebäude sind, von den Gebäuden nur 64% mit nur 1 Wohnung, dann kann wohl nur eine Minderheit beim PV-Strom mitspielen.

Ich würde das Potential von Kleinsterzeugungs Anlagen vulgo Balkonkraftwerk nicht unterschätzen.

Mit 4 Paneelen an einem südseitig vorstehendem Balkon (O/2S/W) schafft man mit 360er Paneelen und 1,5kW Speicher so um die 700kW/Jahr.

Mit aktueller Technologie (450W Paneele, größerer Speicher plus automatische Einspeis Regelungen via Shelly) sollten man schon fast an die1000kW pro Jahr an Produktion bei hohem bis sehr hohem Eigenverbrauch kommen.

Das ist nicht nix. 😏 

1
  •  RoterFuchs
19.7.2025  (#761)
Es ist nicht nichts, aber es ist in Städten nicht relevant, weil es dort verschiedendste Verbraucher gibt, auch mit vollkommen anderen Lastprofilen als private Haushalte. Wenn in einem Hochhaus jeder so ein Ding hat: Die Dimensionierung des Hochhauses lässt sicherlich das 10-20 fache Rückwärts zu. Dann wird es eben im Supermarkt zum Kühlen genutzt, oder zum beheizen beim Bäcker, oder in den Geschäften, Industrie. Das wird immer nur ein Bruchteil dessen sein, was private mit solchen Anlagen herstellen können im Vergleich zum Stromhunger einer Stadt. 

@ManPVt 
Man sollte immer aufpassen wie breit man so ein Beispiel tritt. Ich denke mal es sollte erkennbar sein worauf es zielt. 

Richtig, du möchtest autarker werden und entziehst dem Markt deinen Bierkonsum. 
Richtig, du sparst 7,60€ wenn du nur noch dein Bier trinken würdest und das das ganz Jahr ginge. Geht aber nicht, irgendwann geht dir zu hause der Platz aus. Also musst du Bier kaufen. Für den Rest den du brauchst. Der Preis steigt. Im Endeffekt sparst du dann doch keine 5,60€ weil das Bier was du kaufen musst teurer wurde. Weil du weniger Bier kaufst.
3. Vollständige Zustimmung.

Die Brauerei wird ihr Bier anderweitig verkaufen und versuchen, in jenen Zeiten in denen du und andere kein Bier haben, ihren Verkaufsrückgang innerländisch und Preisrabatte ausländisch zu finanzieren. In anderen Ländern haben sie sicher auch Bier über und daher wird der Überschuss verschachert. Einer muss das zahlen. Also wird Bier teurer.

"Wenn Strom mit Netzkosten teurer wird, werden Alternativen zum Strom interessanter."
Exakt! Ich werfe also meine Wärmepumpen raus und kaufe mir einen Öler, oder Gas, oder Pellets, Holz. Desweiteren fahre ich im Winter dann Verbrenner mit Saisonkennzeichen. Weil es billiger ist als der Strom fürs E-Auto. Diversifikation.

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