Ich habe mir gedacht und auch aufgrund von @lewurm Vorschlag, ich mache einem Erfahrungsthread über das Pichlerluft Kompaktlüftungsgeräte LG 350 & LG 450 auf.
Nachfolgend meine Anlagedaten:
LG350RF, jedoch mit Vorheizregister nachgerüstet somit eigentlich LG350RFV
Zuluft und Abluft DN200 Polokal, Verteilung 2x10x90mm
Ansaugung: DN160 Wickelfalzrohr mit 50 mm Armaflex
Außenluftfilter: G4 Taschenfilter 592x287x300 mm
Zuluftfilter: F9 Taschenfilter 592x287x600 mm
Abluftfilter: G4 Taschenfilter 287x287x600 mm
Die internen Filter wurden ausgebaut
CO2, rF und Temperatursensor in der Abluft (mittels Modbus direkt am LG350), Temperatursensor und rF im Ansaugfilterkasten (extern, Daten werden über Nodred zur Ansteuerung verwendet)
Steuerung über SPS mittels Modbus, HASS und Nodered
Das Gerät hat mit den internen Filter wenn sie neu sind, keinen merklichen höheren Stromverbrauch. Nach einem Jahr sind diese aber fertig und der Stromverbrauch ist stark erhöht. Ein Vorfilter bringt hier einiges, hatte eine Außenluftfilter F7 Taschenfilter 592x287x300 mm vorgeschalten und nach einem Jahr betrieb erhöhte sich die Drehzahl des Zuluftventilator um 5% und jene des Abluftventilator ohne Vorfilter um 30%.
Die Modbus-Adressen muss ich noch auf aktuellen Stand bringen, dann werde ich diese hochladen. Wobei diese noch unvollständig sind und hier ein Abbild von anderen Anlagen ganz gut wäre.
.. brtl schrieb: Wäre es nicht am einfachsten, den Taupunkt innen und außen zu ermitteln (basierend auf RF) und je nachdem den Bypass zu steuern
Die typischen Sensoren liefern Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit. Daraus kann die absolute Luftfeuchtigkeit oder Taupunkt berechnet werden. In Home Assistant verwende ich dafür folgende Integration: https://github.com/dolezsa/thermal_comfort
Also ja, mach ich eh genauso wie du sagst 🙂
Absolute Luftfeuchtigkeit und Taupunkt sind für die Steuerung natürlich gleichwertig. Persönlich bevorzuge ich die absolute Luftfeuchtigkeit; beim Ausleeren vom Entfeuchter hab ich dann zirka ein Gefühl für die Relationen 😅
Ich verwende vom CO2 Kanalfühler den Feuchtigkeiswert in der Abluft und einen Außenluftsensor mit rF von Ecowitt im Filterkasten der Außenluft. Gesteuert wird mittels Home Assistent und Nodred, würde aber auch mit HASS gehen.
@berhan geht dann bei dir der Bypass beim Duschen und/oder Kochen auf? Bei mir sehe ich in der zentralen Abluft solche Feuchtigkeitsspitzen, die aber lokal im Haus begrenzt sind. Wenn es draußen absolut feuchter ist als die mittlere Hausfeuchtigkeit, dann könntest du dir bei einer Dusch-/ Kochaktion Feuchtigkeit ins Haus holen oder?
Ja, geht natürlich der Bypass an und so soll es ja auch sein.
.. mampfgnom schrieb: Hausfeuchtigkeit, dann könntest du dir bei einer Dusch-/ Kochaktion Feuchtigkeit ins Haus holen oder?
Eigentlich nicht, den die Feuchte der Abluft ist ja dann höher wie jene der Außenluft. Die einzige Möglichkeit die ich hier sehe um den Feuchteeintrag noch geringwr zu halten, wäre z.B. im Bad die Tür zu schließen und kurz Stoßlüften.
Hmmm also ich habe keine konkreten Messdaten als Beleg und vielleicht denke ich auch falsch, aber ich meine es so:
Das Haus hat im Mittel 12 g/m3, die Außenluft 13 g/m3. Wenn du duschst, steigt die absolute Feuchte der Abluft auf 14 g/m3 (durch die sehr feuchte Luft aus dem Bad) und der Bypass öffnet. Bei der Maico geht zusätzlich evtl die Feuchteschutzfunktion an und die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] dreht mit maximaler Stufe. Damit holt man sich viel Luft mit 13 g/m3 ins Haus, obwohl dieses im Mittel 12 g/m3 hat.
Ich umgehe das, in dem ich meinen Führungssensor für die Innenluft im Flur des Obergeschosses fern ab von Wärme und Feuchtigkeitsquellen platziert habe. Lewurm nimmt als Messwert glaube ich das Minimum mehrerer Sensoren im Haus. Das sollte auch eine Verbesserung gegenüber dem Messwert in der zentralen Abluft bringen.
Die Abluft hat 14 g/m³ und die Zuluft 13 g/m³, somit sinkt die Luftfeuchtigkeit mit Bypass. Die mittlere Feuchte der Raumluft ist unerheblich. Ohne Bypass (lassen wir die Tauscherverluste einmal weg) würdest du die 14g/m³ der Abluft, der Zuluft wieder zuführen.
@mampfgnom solche Spitzen/Ausreißer glättet man üblicherweise, indem man zB erst nach einer Reihe von Überschreitungen (nicht bei der ersten) reagiert oder ein gleitendes Mittel errechnet.
.. brtl schrieb: Was war denn hier der Trigger für Bypass aus?
Siehe lewurm
.. brtl schrieb: Und was ist der sprunghafte Anstieg der Außenfeuchte, Messfehler?
Es dürfte ein Problem mit dem Außensensor zwischen 18 und 20 Uhr gegeben haben, da nur stündliche Werte geliefert wurden. Sieht man auch schön am alternativen Sensor am Dach.
@berhan du hast Recht und ich einen Denkfehler. Bei meiner Variante erhöhe ich ebenso (und sogar noch stärker) die Feuchtigkeit im Haus, weil ich die feuchte Badezimmerluft im Haus verteile statt sie gleich abzuführen. Ich werde meine Regelgrößen entsprechend anpassen.
Hast du auch eine Meinung zur minimal zulässigen Zuluft Temperatur? Ich lese hier was von 14C oder teilweise 12C. Meine Sorge sind die Zuluftleitungen in der abgehangenen Decke. Dort steht die Luft zwischen Rohr und Trockenbauwand. Wenn ich eine Lufttemperatur von 24C ansetze und im Hochsommer auch mal 60% oder sogar 70% relative Feuchtigkeit herrschen, dann liegt der Taupunkt bei 15.75C bzw. 18.19C. Wenn die Luft im Rohr dauerhaft mit 14C strömt wird an der Rohraußenseite Vll der Taupunkt unterschritten und ich kriege es bei der abgehangenen Decke nicht mit. Wie handhabst du das?
.. mampfgnom schrieb: Hast du auch eine Meinung zur minimal zulässigen Zuluft Temperatur? Ich lese hier was von 14C oder teilweise 12C.
Die Abschaltung des Bypass erfolgt bei 11°C Zuluft und die Wiedereinschaltung bei 13°C Zuluft.
.. mampfgnom schrieb: Wenn die Luft im Rohr dauerhaft mit 14C strömt wird an der Rohraußenseite Vll der Taupunkt unterschritten und ich kriege es bei der abgehangenen Decke nicht mit. Wie handhabst du das?
Ich mache mir da wenig sorgen, Luft kann nicht viel Energie transportieren und erwärmt sich somit relativ schnell. Bei mir verliert die Außenluft in der gedämmten Leitung, vom Ansaugkasten bis zum Lüftungsgerät ca. 1 K, im Lüftungsgerät nochmsls 1K. Somit liegen am Ausgang der Zuluft 2 K mehr an als bei der Außenluft. Vom Lüftungsgerät Zuluft bis zum Verteiler sind es inkl. Filterkasten bei mir sicher 4-5 Meter ungedämmte Rohrleitung. Auf dieser Leitung hatte ich noch nie Kondenswasser und danach ist die Luft sicher so warm, dass im Bodenaufbau kein Kondensat entsteht.