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Zukunft der Mobilität

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  •  Miike
  •   Gold-Award
7.5. - 3.6.2025
103 Antworten | 28 Autoren 103
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Vor einigen Jahren diskutierten wir noch über alternative Antriebsformen. Zum Beispiel dieser hier von mir aus 2018:
https://www.energiesparhaus.at/forum-elektromob-neee-alternative-mobilitaet-2019/51734_1

Heute, wo sich alternative Antriebe einen fixen Platz in den Verkaufsregalen der Händler gesichert haben und der Faden endlich überholt ist, möchte ich in Anlehnung an die damalige Diskussion die heutigen Trends aufgreifen.

Es gibt Fäden zu Tesla, oder zu Neuzugängen generell. Ich möchte hier einen Faden eröffnen, der sich der Mobilität der Zukunft widmet. Welche Antriebssysteme sich durchsetzen, müssen wir heute eher nicht mehr diskutieren. Viel mehr darüber, wohin sich unsere Mobilitätsverhalten entwickelt?

Welchen Beitrag leistet Autonomes Fahren? Wo stehen die Hersteller bei diesem Thema und welche Konzepte setzen sich hier in welchem Zeitraum durch? Wo stecken die großen Potentiale für die Zukunft - sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht? Ist es überhaupt noch relevant in 10 Jahren besonders viele Autos zu bauen? Wird das Geld in einigen Jahren überhaupt noch in der Fabrik verdient oder ist das Auto nur noch Mittel zum Zweck um Softwarelösungen zu verkaufen?

Wie disruptiv wird die Entwicklung bereits in den nächsten 5 Jahren sein? Ist der aktuelle Margenverfall bei den Herstellern erst der Anfang vom Ende für so manchen OEM? Wie ist die Rolle von China - wie verschieben sich möglicherweise rießige Marktanteile/-semgmente?

  •  FranzGrande
  •   Silber-Award
2.6.2025  (#101)
Das Elektroauto ist ein Produkt, das wie geschaffen ist für die economies of scale chinesischer Produktion. Ein relativ (im Vergleich zu einem Verbrenner) simples Produkt, das leicht in hoher Stückzahl hergestellt werden kann. Das Wertvollste an diesen Produkten werden am Ende gewisse Rohstoffe sein. Kurz gesagt: Das Auto wird zum China-Böller (wie schon die meisten anderen elektronischen Geräte auch). Damit fallen mittelfristig natürlich die Preise und die Margen schrumpfen (was wieder jene - chinesischen - Hersteller mit sehr hohen Stückzahlen bevorzugt). 
Ob die Zusatzleistungen überhaupt vom Markt angenommen werden, ist meines Erachtens - sehr - fragwürdig. Letztlich droht dem Markt für KFZ dasselbe wie vielen anderen Sparten - die Mitte stirbt aus und es gibt nur mehr sehr billig und sehr teuer.

1
  •  Miike
  •   Gold-Award
2.6.2025  (#102)

zitat..
FranzGrande schrieb: Letztlich droht dem Markt für KFZ dasselbe wie vielen anderen Sparten - die Mitte stirbt aus und es gibt nur mehr sehr billig und sehr teuer.

Das sehe ich auch so. Ich hab in den letzten 2 Jahren ja schon öfter geschrieben, dass es insbes. die großen Volumhersteller á la VW richtig schwer haben werden. Eine BMW Gruppe - um einen Vergleich herzustellen - ist wenigstens einigermaßen klar positioniert im Markt. Die müssen nur noch schauen, dass das Produkt in Ordnung ist und den Premiumanspruch des Kunden zum vertretbaren Preis erfüllt. 

VW im Gegenzug, kann ich mir vorstellen, wird in den nächsten Jahren ziemlich unter die Räder geraten. Aber vielleicht täusch ich mich auch und sie haben die Produktionskosten mittlerweile auch im BEVBEV [Battery Electric Vehicle, Elektroauto] Segement voll im Griff. Dann wird es aber auch eine Challenge mit der Qualität der Chinesen Schritt zu halten. Das rapide Schrumpfen der Margen im Konzern lässt mich aber eher gegenteiliges vermuten. Meine Vermutung, mit dem Verbrenner wird aktuell quersubventioniert. Ich kann das aber nicht belegen. 

Jedenfalls gilt: Sofern sich das BEVBEV [Battery Electric Vehicle, Elektroauto] weiter etabliert und bereits mittelfristig durchsetzt, hat nachstehender Rückschluss seine volle Berechtigung:

zitat..
FranzGrande schrieb: Das Auto wird zum China-Böller (wie schon die meisten anderen elektronischen Geräte auch). Damit fallen mittelfristig natürlich die Preise und die Margen schrumpfen (was wieder jene - chinesischen - Hersteller mit sehr hohen Stückzahlen bevorzugt). 

Was wiederum schon heute eine rießige Gewitterfront über Europas Autoindustrie erkennen lässt. 

zitat..
FranzGrande schrieb: Ob die Zusatzleistungen überhaupt vom Markt angenommen werden, ist meines Erachtens - sehr - fragwürdig.

Ich denke, das ist so wie es immer schon war. Am Anfang gibt es eine kleine Gruppe an interessierten oder technikaffinen Kunden. Mit der Zeit penetrieren neue Techniken dann dennoch den gesamten Markt. Ich denke da an Aussagen von Jen-Hsun Haung (Nvidia), der meint, dass die Entwicklung hin zum Autonomen Auto unaufhaltsam ist. Wenn die Technik in den nächsten (1-5?) Jahren verfügbar ist, wird es schnell keine Autos mehr geben, die diese Technik nicht an Board haben. Grundsätzlich glaube ich, dass die Regulatorik dann eher das Nadelöhr darstellen wird. Jedenfalls werden die einen dann Lizenzgeber sein und die anderen Lizenznehmer. Und am Ende tippt selbst der Opa nicht mehr am Nokia, sondern wischt über den iOS oder Android Bildschirm 😉.

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  •  Miike
  •   Gold-Award
3.6.2025  (#103)
Ganz generell glaube ich, dass man nur auf China blicken muss, um zu sehen, was auch bei uns in Europa in einigen Jahren passiert. Wer auf China blickt, blickt in die Zukunft. Die aufstrebenden Chinesischen Hersteller wie BYD, Geely, Xpeng... werden schon bald auch global eine dominante Rolle einnehmen. Sowohl was Stückzahlen anbelangt, aber auch technologische Entwicklungen. 

Ich hab mir gestern mal die Verkaufszahlen von VW in China angesehen. 2023 wurden (inkl. Joint Ventures) 3,2 Mio Autos ausgeliefert. 2024 waren es nurmehr 2,9 Mio Autos. 2025 vielleicht weiter rückläufig. Aber nun zum wesentlichsten Punkt:

# Der Marktanteil der VW Gruppe lag in China 2024 bei etwa 13%.
# NEVs (New Energy Vehicles) nehmen mittlerweile einen Marktanteil von 45% ein. 
# VW hat in diesem NEV Segment einen Marktanteil von nur 2%.

Also VW wird in China gerade abgehängt und partizipiert an einem stark wachsenden NEV Markt nicht mit. Im Prinzip die selbe Ausgangslage wie vice versa für Tesla in Europa - wo man gerne feststellt, dass Tesla nicht am Marktwachstum mitpartizipiert.

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