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Risiko streuen / investieren / anlegen

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  •  Blabla
  •   Bronze-Award
8.1.2020 - 23.4.2024
753 Antworten | 95 Autoren 753
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834
Hallo Leute,

Haus ist eingetütet, Kredit gut leistbar und ich möchte jetzt langsam wieder anfangen, ein bisschen Geld auch anzulegen. Meine erste Idee der Risikostreuung wäre Bausparer / ein Philharmoniker pro Jahr / Fondssparen (bevorzugt Zukunftstechnologien Klimawandel etc..); insgesamt denke ich da so an ein jährliches Volumen von 3-4.000€. Zur Info noch: mein Jahresnetto liegt bei ca. 40.000€ und monatlichen Fixkosten liegen ca. 1.400€.
Was ich eher nicht möchte sind Aktien (da habe ich zu wenig Zeit und auch nicht so gute Erfahrungen gemacht), Pensions- und Lebensversicherung, oder seid ihr da anderer Meinung?

Wie macht ihr das? Oder pulvert ihr überschüssiges Geld in eine schnellere Kreditrückzahlung?

  •  Blabla
  •   Silber-Award
16.1.2022  (#181)

zitat..
trango71 schrieb:

Ich finde das als eine Frechheit mitte-ende des Jahres ein Gesetzt zu entwerfen um es dann rückwirkend einzusetzten. 
Wurde sowas eigentlich schon mal gemacht?
Vielleicht sogar zu Gunsten des Bürgers mit Steuersenkung rückwirkend?😂
Es scheint als würde in der jetztigen Zeit alles möglich sein...
Norbert Hofer hatte 2016 bereits davon gesprochen 🧐😜
"Sie werden sich noch wundern, was alles möglich ist" 
Aber wie es aussieht wundert sich darüber e keiner...

Ja das wird häufig gemacht, nein das ist nicht ungewöhnlich, ja das wurde auch schon oft zugunsten der Bürger gemacht. Auch einzelne Elemente der Steuerreform treten rückwirkend zugunsten der Bürger in Kraft. 

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  •  trango71
  •   Bronze-Award
16.1.2022  (#182)
@Blabla 

gibts da Beispiele dazu?

Ich finde solche "Gesetzte" besorgniserregend...

Regeln (Gesetzte) sind Anweisungen die eingehalten werden müssen um einen Spielteilnehmer vor Spielbeginn den Sachverhalt darzulegen nach denen er sich zu richten hat.
Kein (normaler) Mensch würde auf die Idee kommen nach einem Spiel die Regeln rückwirkend zu ändern um einer Partei Vorteile od. auch Nachteile aufzuerzwingen.
Der Sachverhalt hat zum Zeitpunkt des Spieles einen klar deffinierten Ablauf.
Stellt euch vor der Strompreis würde für 2021 rückwirkend angehoben.
Das bedeutet im Umkehrschluss das man die Gesetzte zum Zeitpunkt des Spiels ja gar nicht ernst nehmen kann 🤔.

Da hat der Staat ein weiteres Werkzeug in der Hand wo er mit den Bürgern so ziehmlich alles machen kann wenns drauf an kommt.

1
  •  heislplaner
  •   Gold-Award
16.1.2022  (#183)
aber hauptsache du hast gegen den staat geplärrt.

1
  •  trango71
  •   Bronze-Award
16.1.2022  (#184)

mit deinem Satz lässt sich leider kein Diskurs führen...🤡😜

1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
16.1.2022  (#185)

zitat..
trango71 schrieb: mit deinem Satz lässt sich leider kein Diskurs führen...🤡😜

Das nicht, stimmt. Für den Diskurs:

Ich nehme an, heislplaner liest zwischen deinen Zeilen deine Unzufriedenheit mit der derzeitigen Situation raus.
Ich glaube er meint, dass wenn die Farben der Mitspieler anderes verteilt wären, wäre dein derzeit "besorgniserregend" durchaus (noch viel) öfters zutreffend - in vielen Bereichen.

Wichtig wäre die Kest. auf Aktien(-sparpläne) wegzubringen. Dann hätte auch der Kleinanleger realistische Chancen, einen gewissen Vermögensaufbau über der Inflation zu schaffen. Das Argument, dass das nur "den Reichen" reinspielt (wer sind die überhaupt?), ist mir ein Rätsel. Denn durch die Verhinderung dieser Befreiung schadet man dem "kleinen Mann (und Frau *gendern*) sicher weit mehr, der/die sonst wenig bis keine Möglichkeiten hat über der Inflation anzusparen.
Und schlussenlich gibt es ja noch irgendwo einen Gleichheitsgrundsatz in der Verfassung.


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
16.1.2022  (#186)
Eine Mindestbehaltefrist von zb einem Jahr bringt auch das Argumentation der Spekulation zu Fall. Der Hochfrequenzhandel gehört dafür mMn. zu 50% besteuert.
Ein weiterer Vorteil durch die Kest.-Befreiung wäre die Stärkung der Kapitaldecke der Unternehmen und ein nicht zu unterschätzender Identifikationseffekt (der Anlager ist ja direkt am Erfolg beteiligt) mit vor allem österreichischen börsennotierten Unternehmen.

1
  •  Equity
  •   Bronze-Award
16.1.2022  (#187)
Ich glaube man kommt hier nicht weit wenn man über Fairheit diskutiert. Ginge es darum Vermögensaufbau von Kleinanlegernn zu erleichtern, gäbe es wesentlich treffsichere Methoden (z.B. einen simplen Freibetrag wie in DE, eine progressive KESt, ein Befreiung bis zur Inflationsrate, etc), denn die 25% KESt auf 0,x% Festgeld bleiben ja weiterhin bestehen. Ebenso die 27,5% KESt auf Dividenden (auch wenn das Gesamtinvestment im Minus ist), aber dafür eben keine Steuer für den glücklichen der sich vor 3 Jahren Tesla Aktien gekauft hat die sich mittlerweile verzwanzigfacht haben. Mit dem selben Entlastungsvolumen könnte man natürlich viel gezielter kleine Sparer/Anleger entlasten, es müsste nur das Ziel der Reform sein.

Aber das ist hier auch egal, im Endeffekt geht es hier nur darum was man persönlich aus diesen (sobald es auch umgesetzt) geänderten Rahmenbedingungen machen kann und da ergeben sich halt durchaus neue Möglichkeiten. Gewisse Anlageformen (eben mit möglichst geringer Ausschüttung/ausschüttungsgleichen Erträgen) werden dadurch schlicht bevorzugt (oder eben alte Vorteile wie Versicherungsmäntel zur KESt Vermeidung oder Altbestand dadurch hinfällig). Kurzfristig kann u.u. auch die Realisierung von Verlusten (zur letztmaligen Nutzung des Verlustausgleichs) lohnen. Jedenfalls ist es aktuell sicher sinnvoll die Änderungen im Auge zu behalten und bei Investitionsentscheidungen ) im Kopf zu behalten. Das betrifft auch die Finanzierung der/von Immobilie(n), denn auch die Entscheidung "investieren oder sondertilgen" verschiebt sich dadurch deutlich, selbst flexible Zinsen werden dadurch u.u. wieder attraktiver.

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  •  Blabla
  •   Silber-Award
16.1.2022  (#188)

zitat..
trango71 schrieb:

@Blabla 

gibts da Beispiele dazu?

Ich finde solche "Gesetzte" besorgniserregend...

Regeln (Gesetzte) sind Anweisungen die eingehalten werden müssen um einen Spielteilnehmer vor Spielbeginn den Sachverhalt darzulegen nach denen er sich zu richten hat.
Kein (normaler) Mensch würde auf die Idee kommen nach einem Spiel die Regeln rückwirkend zu ändern um einer Partei Vorteile od. auch Nachteile aufzuerzwingen.
Der Sachverhalt hat zum Zeitpunkt des Spieles einen klar deffinierten Ablauf.
Stellt euch vor der Strompreis würde für 2021 rückwirkend angehoben.
Das bedeutet im Umkehrschluss das man die Gesetzte zum Zeitpunkt des Spiels ja gar nicht ernst nehmen kann 🤔.

Da hat der Staat ein weiteres Werkzeug in der Hand wo er mit den Bürgern so ziehmlich alles machen kann wenns drauf an kommt.

Beispiele gibt es da viele, bei der jetzigen Steuerreform wurde u.a. die erste Steuerstufe rückwirkend mit 1.1.2021 zugunsten der Bürger reduziert. Aus volkswirtschaftlicher Sicht machen rückwirkende Start Daten in bestimmten Fällen absolut Sinn. Man will ja z.B. unerwünschtes Verhalten reglementieren und wenn du Zeit gibst bis es gilt, können Leute unerwünschte Maßnahmen treffen um dem zu entgehen. Z.B.bei einer bestimmten Steuer zuerst den Gewinn noch klein rechnen. Oder es gibt jetzt im landwirtschaftsgesetz einen Passus wo bestimmte Großbetriebe eine Höchstsumme an Förderungen bekommen sollen. Natürlich musst du das rückwirkend machen, weil sonst ein Landwirt auf die Idee kommen könnte, seinen Betrieb zu Teilen um mehr Förderungen zu bekommen


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  •  trango71
  •   Bronze-Award
16.1.2022  (#189)

zitat..
Blabla schrieb:

Man will ja z.B. unerwünschtes Verhalten reglementieren und wenn du Zeit gibst bis es gilt, können Leute unerwünschte Maßnahmen treffen um dem zu entgehen. 

Wie würdest du diesen Satz für BTC anwenden?
Ich kann dem voll und ganz zustimmen wenn es um Zuschüsse,Förderungen und der gleichen geht aber doch nicht rückwirkend wenn ein "Produkt" eigenständig ohne Fördermittel erworben wurde dass zum Beschaffungszeitpunkt klar deffinierte Inhalte zeigt.
Durch diese zu diesem Zeitpunkt klar deffinierten Inhalte wurde dieses Produkt erworben.
Mich stört im eigentlichen Sinne "nur" das Rückwirkende und die damit verbundene Abhängigkeit von nicht vorerhersehbaren Risiken einer Gesetzesbeschließung.




1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
17.1.2022  (#190)

zitat..
trango71 schrieb:

──────
Blabla schrieb:

Man will ja z.B. unerwünschtes Verhalten reglementieren und wenn du Zeit gibst bis es gilt, können Leute unerwünschte Maßnahmen treffen um dem zu entgehen. 
───────────────

Wie würdest du diesen Satz für BTC anwenden?
Ich kann dem voll und ganz zustimmen wenn es um Zuschüsse,Förderungen und der gleichen geht aber doch nicht rückwirkend wenn ein "Produkt" eigenständig ohne Fördermittel erworben wurde dass zum Beschaffungszeitpunkt klar deffinierte Inhalte zeigt.
Durch diese zu diesem Zeitpunkt klar deffinierten Inhalte wurde dieses Produkt erworben.
Mich stört im eigentlichen Sinne "nur" das Rückwirkende und die damit verbundene Abhängigkeit von nicht vorerhersehbaren Risiken einer Gesetzesbeschließung.

Naja es war eine recht drastische Ungleichbehandlung da und das Finanzministerium hat eigentlich klar kommuniziert, dass man das reparieren wird. So überraschend war das nicht. Aber du kannst dein Glück beim Verfassungsgerichtshof probieren, würde nicht einmal ausschließen, dass eine Klage dort erfolgreich wäre. Könnte aber auch umgekehrt sein und der VfGh hat bereits signalisiert, dass diese Ungleichbehandlung abzustellen ist und bereits Klagen von anderer Seite da waren - dann wäre das "Reparieren" gar nicht vermeidbar - der rückwirkende Stichttag vielleicht unter dem Aspekt Klagen auch zu vermeiden. Keine Ahnung, weiß nicht, was genau da im Hintergrund bei Finanzministerium und FMA gelaufen ist. Aber besonders überraschend oder dramatisch sehe ich die Entscheidung nicht. 

"rückwirkende Abhängigkeit von Gesetzen" - ein Staat wird unter anderen Gesichtspunkten geführt als individuelle oder unternehmerische Entscheidungen. Wenn ein (staatliches) Interesse (+ eine politische Mehrheit) für gewisse Dinge besteht, dann ist tatsächlich vieles möglich (auch wenn ich den Hofer-Vergleich unpassend finde). Aber wie gesagt, der VfGh hat bei diesen Dingen ziemlich ein Auge darauf und ich kenne z.B. keine rückwirkenden Änderungen die über ein Jahr hinaus gehen. Da kommt sehr schnell der Gleichheitsgrundsatz zu tragen. Aber probier dein Glück oder such Gleichgesinnte. Oder werde politisch aktiv und setz dich für deine Interessen ein. 




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  •  supernova
  •   Silber-Award
17.1.2022  (#191)
Bin gespannt, ob die KEST-Befreiung wirklich kommt. Ich befürchte ja ein wenig, dass das ggf. nur für die österreichische Börse gelten wird und damit doch wieder uninteressant ist... 

1
  •  Equity
  •   Bronze-Award
17.1.2022  (#192)
Wenn man das Regierungsprogramm ernst nimmt, dann ist eher folgender Satz eine potentielle Einschränkung:

"KESt-Befreiung für ökologische bzw. ethische Investitionen (Ausarbeitung eines Konzepts mit klarem Kriterien-Set durch die zuständigen Ministerien für Finanzen und Klima)"

Das kann alles und nichts bedeuten, aber wenn damit ESG/SRI Fonds gemeint sind, dann gibt es zwar Produkte die wunderbar mit dem entsprechenden Mutterindex korrelieren und dabei "nebenbei" auch das Nachhaltigkeitskriterum erfüllen würden, aber man müsste dafür halt erst recht steuerschädlich umschichten.

1
  •  KM1988
17.1.2022  (#193)

zitat..
Equity schrieb:

Wenn man das Regierungsprogramm ernst nimmt, dann ist eher folgender Satz eine potentielle Einschränkung:

"KESt-Befreiung für ökologische bzw. ethische Investitionen (Ausarbeitung eines Konzepts mit klarem Kriterien-Set durch die zuständigen Ministerien für Finanzen und Klima)"

Das kann alles und nichts bedeuten, aber wenn damit ESG/SRI Fonds gemeint sind, dann gibt es zwar Produkte die wunderbar mit dem entsprechenden Mutterindex korrelieren und dabei "nebenbei" auch das Nachhaltigkeitskriterum erfüllen würden, aber man müsste dafür halt erst recht steuerschädlich umschichten.

Ja solche Sätze sind dann in der Tat spannend und können der Sargnagel sein. Ist eine US-Aktie weniger ögologisch als eine österreichische? Ist eine Google eine ökologische Aktie weil das Unternehmen "klimaneutral" ist? (glaube die sind das). Ist eine Tesla eine ökologische Aktie weil der Hauptgeschäftszweig derzeit Elektroautos sind? Ist eine Verbund ökologisch, aber ein Atomkraftbetreiber nicht obwohl die EU nun sagt dass Atomstrom "grün" ist? :D


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  •  fudi6489
  •   Silber-Award
19.1.2022  (#194)
Ich muss wegen meiner ETF Geschichte auf Flatex nochmals lästig sein und mich eurem Schwarmwissen bedienen.

Am 11.01 habe ich 132 Stk vom Vanguard S&P 500 zum Kurs von 75,36€ in Auftrag gegeben (Summe 9947€)
Valutatag war der 13.01 im Zeitraum vom 11-13 ist der Wert auf 77,12€ gestiegen  (10179€)

Hier habe ich schon meinen ersten "Fehler" festgestellt. Da ich mir gar nicht bewusst war dass der ETF nicht sofort gekauft wird habe ich alles gelassen und den ETF via Ordertyp "market" gekauft.
Hier gebe es viele andere Möglichkeiten sich dagegen abzusichern, beim nächsten Mal bin ich hoffentlich schlauer, wird aber auf die lange Laufzeit halbwegs wurscht sein.
Vielleicht gibts ja jemand den diese Info hilft.

Jetzt zur eigentlichen Frage:
Der ETF ist ja thesaurierend und ich hab ihn jetzt seit nichtmal einer Woche.
Gestern habe ich eine Nachricht bekommen bezüglich einer Bruttothesaurierung von 2,00€ pro Stück (Summe 264,20€) und das 56,71€ an Steuer einbehalten werden.
Als steuerpflichtiger Betrag werden 235,15€ angeben.

Prozentuell würde das 21,5 bzw 24,1 ergeben, ich dachte immer dass 27,5% KEST anfallen?

Warum habe ich nach einer Woche schon Anspruch auf die Dividendenwiederveranlagung, in Höhe von etwa 2,5% was ja wahrscheinlich der Jahresdividende entspricht?
Gibt es hier einen Stichttag und der war zufällig zeitnah nach meinem Kauf?

Als Valutatag wird der 18.01 angegeben, da sollte ich eigentlich heute 19.01 statt den gekauften 132 Stk 134,xx Stk in meinem Depot einsehen.
Es sind aber weiterhin 132 Stk im Depot, wo liegt hier mein Denkfehler?

Liebe Grüße
Jürgen


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  •  Equity
  •   Bronze-Award
19.1.2022  (#195)
Willkommen in der Welt der ETF-Besteuerung, das ist alles wesentlich komplexer, wie es am ersten Blick scheint und das hier vollständig aufzulösen würde den Rahmen sprengen. Ich kann aber versuchen die Grundlogik stark vereinfacht zu erklären.

Bei einem thesaurierenden ETF ist die Thesaurierung im Wesentlichen nur ein steuerlicher Vorgang, d.h. weder am Preis noch der Anzahl Deiner Anteile ändert sich etwas, sondern es wird Dir nur (bald) die ausgewiesene KESt vom Verrechnungskonto abgezogen werden. Im Gegensatz dazu würde die ausschüttende Variante im Preis exakt um die Ausschüttung sinken (weil die eben dem Fondsvermögen entnommen wird).
Die Meldung erfolgt jährlich, der Meldezeitpunkt war heuer der 17.1., d.h. es war Zufall. Details kannst Du Dir hier https://my.oekb.at/kapitalmarkt-services/kms-output/fonds-info/sd/af/f?isin=IE00BFMXXD54 ansehen

Die Grundlogik bei der Besteuerung von thesaurierenden Fonds ist, Du wirst einfach nur mit denen gleichbehandelt, die die ausschüttende Variante halten. D.h. die KESt fällt sowohl auf die Dividenden an als auch auf 60% der realisierten Kursgewinne. Da in einem ETF aber nicht aktiv gehandelt wird (sondern nur wenn es Änderungen im Referenzindex gibt), sind die im ETF realisierten Kursgewinne in der Regel relativ gering (die Realisierung der Kursgewinne erfolgt im Wesentlichen erst beim Verkauf des ETFs).
Die Dividenden unterliegen aber wiederum der amerikanischen Quellensteuer (die schon auf ETF-Ebene bezahlt wurde und hier nicht aufscheint, aber bei der Besteuerung angerechnet wird und im Detail spielt auch das Fondsdomizil, Doppelbesteuerungsabkommen etc eine Rolle), daher kann man auch hier nicht einfach mit 27,5% KESt rechnen.
Also verkürzt ist es: KESt auf Ausschüttung - angerechneter Quellensteuer + KESt auf 60% der realisierten Kursgewinne.
Die Thesaurierung ist wie gesagt ein Vorgang der Versteuerung, d.h. dir wird zwar KESt abgezogen werden (Achtung auf Deckung des Verrechnungskonto bei Flatex!), aber dafür wird auch dein individueller Einstandspreis (!) vom ETF steuerlich um diese ausschüttungsgleichen Erträge erhöht (bei Flatex wird dafür der ursprüngliche Einstandspreis überschrieben, d.h. der ursprüngliche Einstandspreis ist dann im Depot nicht mal mehr ersichtlich). Alles was Du nun bereits Steuer zahlen musst (und Du zufällig eben sehr bald), sparst Du Dir später (außer es ändert sich etwas an der Besteuerung, dann hast Du u.u. Pech gehabt), Du verlierst nur einen Teil der Steuerstundung, die thesaurierende Fonds grundsätzlich haben. Und Du musst eben bei jeder Thesaurierung einzahlen, dem sollte man sich bewusst sein.


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  •  Herbert_21
  •   Bronze-Award
19.1.2022  (#196)

zitat..
fudi6489 schrieb:

Danke für eure Inputs
Ich werde dann die gesamte Summe auf einmal investieren.

Dann noch die abschließende Frage: Welcher Handelsplatz sollte gewählt werden?
Hier werden ja einige angeboten zB Tradegate, KAG, Xetra, gettex, die Börsenstandorte und noch viele mehr.

Sollte hier nur auf die Gebühren geachtet werden oder auch auf das Handelsvolumen?

Wo finde ich die exakten Gebühren zu den jeweiligen Handelsplätzen?

Liebe Grüße
Jürgen

Tradegate, wenn das Volumen nicht über etwa 25.000€ liegt
Ansonsten direkt vergleichen und ggf. ein Limit bei Xetra eingeben. Bei Xetra ist der Spread am geringsten.

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  •  Herbert_21
  •   Bronze-Award
19.1.2022  (#197)
In Österreich gibt's da so was wie die "60% ausschüttungsgleiche Erträge"-Regelung für meldepflichte thesaurierende ETFs. Das ist bei ETFs ziemlich kompliziert.
https://www.broker-test.at/steuern/ausschuettungsgleiche-ertraege/

Hier mal die Zusammenfassung:
 • Es ist gut für dich, dass dein Broker das erledigt.
 • Das passiert immer ein mal im Jahr von Dezember auf Jänner, also entweder einen Betrag weglegen, oder einen Teil in die auschüttende Variante investieren, mit den Ausschüttungen die Thesaurierung bezahlen emoji
 • Mit deiner Wahl auf den Thesausierer hast du bereits die steuerlich beste Variante gewählt. Denn anders als Deutsche gibt's in AT AT [Außentemperatur] keine Teilfreistellung auf Ausschüttungen.
 • Die Thesaurierung kann mit Verlusten gegen gerechnet werden: Alle, die im Depot Ausschüttungen bekommen, sollten am Anfang des Jahres einen Buchverlust produzieren, in dem sie eine Position verkaufen, die im Minus ist. Die Position kann dann auch sofort wieder gekauft werden.

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
19.1.2022  (#198)

zitat..
Herbert_21 schrieb:

 • Die Thesaurierung kann mit Verlusten gegen gerechnet werden: Alle, die im Depot Ausschüttungen bekommen, sollten am Anfang des Jahres einen Buchverlust produzieren, in dem sie eine Position verkaufen, die im Minus ist. Die Position kann dann auch sofort wieder gekauft werden.

Das würde ich nicht so pauschal (bei ETFs) raten. Mit dem realisierten Buchverlust und Neukauf verschiebe ich nur den Zeitpunkt der Besteuerung (es reduziert sich dadurch ja der Einstandspreis) und ob diese Stundung die Gebühren aufwiegt muss man erst im Detail nachrechnen (bei 56 Euro Steuerstundung wie oben gepostet wage ich das zu bezweifeln). Außerdem ist es derzeit gar nicht so einfach einen marktbreiten ETF mit Buchverlusten zu besitzen.

Falls eine Änderung bei der Versteuerung von Kursgewinnen kommt (und der steuerliche Einstandspreis egal ist), kann das aber einmalig eine lohnende Strategie sein


1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
20.1.2022  (#199)
Anderes Thema Krypto. Bin am Überlegen kleine Summen auch in Krypto zu sparen, einzelne erscheinen mir aber sehr riskant. Ich habe jetzt schon ergoogelt, dass es Krypto-ETFs so nicht gibt, gibt es dennoch eine Variante wo ich mein Risiko etwas streuen kann. Oder muss ich mich auf eine Währung fokussieren? 

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  •  thez
20.1.2022  (#200)
Bitpanda Sparplan auf einen BCI5 z.B., muss man sich anschauen ob die "Coins" da einem aber wirklich gehören. Ich glaube nicht.

Sonst einfach Sparplan bei Bitpanda auf ETH oder BTC. Die Währungen gehen alle ziemlich gleich rauf runter. Da gibts nicht viel "Streuung" emoji


1
  •  Equity
  •   Bronze-Award
20.1.2022  (#201)
"Auf den ersten Blick mag der Bitpanda Crypto Index einem traditionellen ETF ähnlich erscheinen. Aber es handelt sich um keinen ETF. Im Gegensatz zu einem ETF kaufst du die zugrunde liegenden Assets direkt, wenn du in einen Crypto Index investierst. Unsere Indizes stellen keine Fonds oder Sondervermögen dar und werden an keiner Börse gehandelt."

"Für jede Kauf-, Verkaufs- oder Swaptransaktion innerhalb deines Crypto Index auf Bitpanda fallen Tradingaufschläge in der Höhe von 1,99% an. Wenn dein Crypto Index monatlich ein Rebalancing durchführt, wird ein Tradingaufschlag von 1,99% für den neuen umgewichteten (rebalanced) Betrag, aber nicht für das gesamte Portfolio, verrechnet. Es fallen keine Gebühren für die Wartung oder Verwahrung an."

D.h. es werden einfach automatisiert die Bestandteile gekauft und monatlich (kostenpflichtig!) rebalanced. Wenn die Bestandteile stark korreliert sind, dann ist der Mehrwert vom Index gering, wenn nicht, dann zahlt man potentiell massiv Gebühren (eben monatlich 1,99% auf den umgewichteten Betrag (d.h. das rebalancing muss schon sehr viel Zusatzertrag bringen um die Gebühren zu verdienen). Da würde ich eher manuell kaufen und falls rebalancing gewünscht ist, das soweit möglich über Nachkäufe machen und nicht ständig hin und her handeln.

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