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Risiko streuen / investieren / anlegen

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  •  Blabla
  •   Bronze-Award
8.1.2020 - 23.4.2024
753 Antworten | 95 Autoren 753
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Hallo Leute,

Haus ist eingetütet, Kredit gut leistbar und ich möchte jetzt langsam wieder anfangen, ein bisschen Geld auch anzulegen. Meine erste Idee der Risikostreuung wäre Bausparer / ein Philharmoniker pro Jahr / Fondssparen (bevorzugt Zukunftstechnologien Klimawandel etc..); insgesamt denke ich da so an ein jährliches Volumen von 3-4.000€. Zur Info noch: mein Jahresnetto liegt bei ca. 40.000€ und monatlichen Fixkosten liegen ca. 1.400€.
Was ich eher nicht möchte sind Aktien (da habe ich zu wenig Zeit und auch nicht so gute Erfahrungen gemacht), Pensions- und Lebensversicherung, oder seid ihr da anderer Meinung?

Wie macht ihr das? Oder pulvert ihr überschüssiges Geld in eine schnellere Kreditrückzahlung?

  •  dynamite
  •   Gold-Award
10.1.2020  (#21)
@Ricer Welche ETFs sind es bei dir (falls es dir nichts ausmacht) - auch die oben genannten globalen? Danke!

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  •  ricer
  •   Gold-Award
10.1.2020  (#22)
Nein, kein Problem. Ich habe auf 3 ETFs aufgeteilt:
   •  50% MSCI World
   •  20% Euro Stoxx 600
   •  30% EM

Warum?
Ich wollte die EM drin haben und die USA etwas weniger gewichten, dafür Europa mehr.
Aber auch etwas Bauchgefühl und Spieltrieb...

Wenn nur 1 ETF hätte ich wahrscheinlich den MSCI-ACWI genommen.

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  •  Traicampi
10.1.2020  (#23)

zitat..
Blabla schrieb: Zum einen ist Münzsammeln sowieso mein Hobby und zum anderen erscheint es so ein bisschen als Safe Haven wenn wirklich alles zusammenbricht (obwohl natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass das auch bei Gold passieren kann).

Dann hast Du zumindest Freude beim Sammeln gehabt.
Gold ist nur ein Hilfsmittel, wenn man sich rasch bewegen muß und da sind nur sehr kleine Einheiten wirklich hilfeich .

Wenn wirklich alles zusammenbricht, hilft ein Kartoffelacker eher emoji. Ein möglichst autonomes Haus (Photovoltaik mit Notstrom-Umschaltung) und ein Hausbrunnen ist auch nicht verkehrt.

zitat..
Blabla schrieb: Auch meine bisherigen drei Aktienkäufe waren nicht von Erfolg gekrönt. Insbesondere bei Bene (kurz bevors bergab ging) und Intercell (kurz bevor ein Impfstoff eingestampft werden musste) bin ich genau zum falschen Zeitpunkt eingestiegen. Ich würde daher auch keinen Einzeltitel mehr kaufen im Moment.

Das Glückspiel ist bei Fonds nicht anders - wenn man sich ansieht, wie wenig die Profi-Anleger (Pensionsversicherungen) derzeit erwirtschaften, ist Vertrauen in Fondsanlagen mutig bis tollkühn. Die wirtschaftlichen Entwicklungen werden sicher nicht weitergehen, wie in den letzten 50 Jahren - deshalb kann man nicht einmal mehr langfristige risikoarme Anlageformen guten Gewissens empfehlen.

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  •  Traicampi
10.1.2020  (#24)

zitat..
supernova schrieb: Das bestätigt ja meine Aussage. Ich finde es übertrieben, dass der Bank schon "Maßnahmen" zustehen, wenn die Rate immer pünklich bezahlt wurde (nur weil es eine ggf kleine Risikoerhöhung gab).

Da ist nichts daran übertrieben. Es wurde ein Vertrag geschlossen, der auf bestimmten Ausgangsvoraussetzungen aufgebaut war. Ändern sich diese, sind Änderungsmaßnahmen im Vertrag nicht übertrieben sondern sinnvoll. Bei positiven Veränderungen kann man ja auch geringere Zinsen verhandeln.
Wegen einer kleinen Risikoerhöhung werden bei weiterhin pünktlicher Ratenzahlung keine Maßnahmen ergriffen - aber ein Laie kann in der Regel nicht einschätzen, wie sehr sich Veränderungen auf die Bonität auswirken.

Deshalb wird ja in solchen Fällen eine neuerliche Bonitätsüberprüfung/-bewertung vorgenommen, um ggf. sinnvolle Sicherungsmaßnahmen ergreifen zu können.

zitat..
supernova schrieb: Kein Bedarf.

Echt? Trotz der vielen unrealistischen Befürchtungen?


zitat..
supernova schrieb: Nein, hab' ich nicht mit schlechteren Konditionen bezahlt.

Du zahlst - auch wenn es auf Umwegen verrechnet wird und Dir nicht auffällt. Banken sind keine wohltätigen Institutionen. emoji




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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
10.1.2020  (#25)

zitat..
Traicampi schrieb: Das Glückspiel ist bei Fonds nicht anders - wenn man sich ansieht, wie wenig die Profi-Anleger (Pensionsversicherungen) derzeit erwirtschaften, ist Vertrauen in Fondsanlagen mutig bis tollkühn.

Einspruch. Institutionelle Anleger sind an viele Restriktionen gebunden, die dürfen schlicht und ergreifend nur streng nach Vorgabe investieren.

Ich für meinen Teil meine, dass eine Anlageform in Wertpapiere alternativlos ist. Das Risiko kann man je nach Typ breit streuen. Über eine gewisse LZ gesehen sollte somit das Risiko auf ein Minimum reduziert werden können.
Die wenigsten bedenken, dass selbst Gold hochvolatil ist.

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  •  taliesin
10.1.2020  (#26)
Das mag jetzt nicht allzu hilfreich sein, aber wenn man über alternative Investments nachdenkt, kann man https://de.wikipedia.org/wiki/Portfoliotheorie lesen.
Der Herr Markowitz hat dazu eine Idee formuliert, kurz zusammengefasst sagt die:

1. Risiko (Varianz) und durchschnittlicher Gewinn korrelieren (no risk, no fun)
2. Ein zusammengesetztes Portfolio hat (bei gleichem Ertrag) eine niedrigere Varianz als jeder Einzelwert
3. gegenkorrelierte Werte sind vorteilhaft (weil sie die Varianz des ges. Portfolios am stärksten reduzieren)

Das lässt sich natürlich wunderbar auf Kredit zurückzahlen oder in ETF investieren anwenden, mit dem Ergebnis:
1. Risiko beim Kredit zurückzahlen = 0, Risiko beim ETF = x (je nach Marktentwicklung)
1a. Ertrag beim Kredit zurückzahlen = Zinsen - Inflationsrate, beim ETF = Gewinn - Inflationsrate
2. ein Mix aus beiden Methoden ist vermutlich am risikoärmsten
3. Zur Korrelation:
* in einer Rezession ist die Wahrscheinlichkeit höher den Job zu verlieren und auch die ETFs werden schlechter performen
* hat man Reserven den Kredit zu bedienen (oder hat ihn überbedient) ist der Jobverlust erstmal kein so großes Problem, muss man auf den ETF zurückgreifen um weiter zu bedienen verliert man im ETF

Eine Mischung aus beiden Strategien wird also bei definiertem Risiko den höchsten Ertrag erzielen.
Wo genau der Punkt liegt (also 80% in Zinsrückzahlung und 20% in ETF oder umgekehrt) hängt von den konkreten Zahlen ab. Und genau beim Schätzen dieser Zahlen liegt wieder Risiko (sie könnten einfach falsch sein emoji )

Und zu den Banken:
* sind gewinnorientierte Unternehmen (weder sozial, noch Teufelswerk, sondern einfach an Gewinnmaximierung interessiert)
* natürlich wird die Rechtsabteilung, die für die Bank vorteilhaftere Vertragsformulierung (im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten) wählen
* (vor allem die großen) schütten Gewinne als Boni aus und werden gerettet (vom Steuerzahler), wenn es daneben geht.
* andere Sichtweisen sollten sich spätetens seit 2008 als Folklore erwiesen haben.

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  •  supernova
  •   Silber-Award
10.1.2020  (#27)

zitat..
Traicampi schrieb: Echt? Trotz der vielen unrealistischen Befürchtungen?

Falls es dir selbst nicht auffällt: Es ist etwas schräg, wenn du im gleichen Post die von mir kritisierte übertrieben bankenfreundliche Klausel erneut bestätigst und rechtfertigst, nur um mir dann im nächsten Atemzug "unrealistische Befürchtungen" zu unterstellen. emoji

Wenn alles nach Plan läuft, bin ich ohnehin in 2-3 Jahren mit der Rückzahlung fertig, gibt also dementsprechend nicht wirklich eine Grundlage für irgendwelche großartigen Befürchtungen. Mir ging es um die Klausel, die ich nach wie vor Banane finde...


zitat..
speeeedcat schrieb: Institutionelle Anleger sind an viele Restriktionen gebunden, die dürfen schlicht und ergreifend nur streng nach Vorgabe investieren.


Richtig. Ein anderes Beispiel, wo Juristen (inkl. Gesetzgeber) über die Stränge geschlagen haben. emoji Mit dem Effekt, dass der Anlagemisserfolg quasi vorgeschrieben (!) ist. Da ist man als Privatperson freier und kann sich von Anleihen beispielsweise gänzlich fernhalten. 

Zustimmung auch zur hohen Volatilität von Gold. Im Gegensatz zu den Aktienmärkten ist da kein langfristiger Aufwärtstrend zu erkennen. 


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  •  Roli123
11.1.2020  (#28)
Hallo,

Kann man den folgenden MSCI World als Sparplan empfehlen: iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) ISIN IE00B4L5Y983, WKN A0RPWH

Danke vorab :)

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  •  michail
  •   Bronze-Award
11.1.2020  (#29)
https://www.finanzwesir.com/blog/etf-laufende-kosten

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  •  supernova
  •   Silber-Award
11.1.2020  (#30)
Sehr guter Artikel!

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  •  Traicampi
11.1.2020  (#31)

zitat..
speeeedcat schrieb: Ich für meinen Teil meine, dass eine Anlageform in Wertpapiere alternativlos ist. Das Risiko kann man je nach Typ breit streuen. Über eine gewisse LZ gesehen sollte somit das Risiko auf ein Minimum reduziert werden können.

Eine gefährliche Fehleinschätzung - ich kann dazu nur folgende Lektüre empfehlen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schnelles_Denken,_langsames_Denken

Viele seriöse Analysen zeigen, daß Vermögensaufbau nach wie vor über Erwerbseinkommen und Sparleistung erfolgt, bei selbständig Erwerbstätigen kommt oft noch vorausschauendes unternehmerisches Denken und im Idealfall eine erfolgreiche Geschäftsidee hinzu.

Vermögensaufbau über Kapitalanlage gelingt leider nur in sehr seltenen Ausnahmefällen, die diese Regel bestätigen. Ist das Anlagekapital auch noch fremdfinanziert (z. B. beim abschreckenden Beispiel Fremdwährungskredit), wird die Gefahr, damit zu scheitern noch wesentlich größer. 

Es spricht nichts dagegen, überschüssiges Eigenkapital (Spielgeld) auf die eine oder andere Art anzulegen - bei Fremdkapital sieht das anders aus.

PS: Personen (z. B. div. Analysten), deren persönliches Einkommen davon abhängt, daß andere ihr Kapital anlegen, sind in diesem Kontext keine kompetenten Ratgeber emoji
 


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  •  Traicampi
11.1.2020  (#32)

zitat..
supernova schrieb: Falls es dir selbst nicht auffällt: Es ist etwas schräg, wenn du im gleichen Post die von mir kritisierte übertrieben bankenfreundliche Klausel erneut bestätigst und rechtfertigst, nur um mir dann im nächsten Atemzug "unrealistische Befürchtungen" zu unterstellen.

Nicht schräg - bloß im Gegensatz zu Dir praxiserfahren. Die Klausel ist nicht 'bankenfreundlich' - sie ist neutral und kann von beiden Vertragspartnern als positiv oder negativ erlebt werden.

Deine Ängste sind aufgrund des fehlenden Wissens über bankübliche Vorgangsweisen übertrieben.

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  •  Traicampi
11.1.2020  (#33)

zitat..
taliesin schrieb: Und zu den Banken:
* sind gewinnorientierte Unternehmen (weder sozial, noch Teufelswerk, sondern einfach an Gewinnmaximierung interessiert)

 Daran ist nichts verkehrt.


zitat..
taliesin schrieb: * natürlich wird die Rechtsabteilung, die für die Bank vorteilhaftere Vertragsformulierung (im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten) wählen

Das ist nicht richtig. Die Vertragsformulierungen entsprechen den gesetzlichen Vorgaben. Die Kreditvergabe-Richtlinien erzwingen eine ausreichende Absicherung der Forderung, die Bank hat keinen Vorteil (Mehrertrag), weil eine Finanzierung gut besichert ist. 

Bei nicht ausreichender Besicherung entstehende Forderungsausfälle verursachen hohe Kosten, die auf die übrigen Kreditnehmer umgelegt werden müssen - das ist nicht im Interesse der Kunden insgesamt. 


zitat..
taliesin schrieb: (vor allem die großen) schütten Gewinne als Boni aus und werden gerettet (vom Steuerzahler), wenn es daneben geht.

Bitte verlinke mal, an wen welche große Bank in Österreich Boni auschüttet? Was meinst Du mit dieser Formulierung? Daß erwirtschaftete Gewinne als Dividenden ausgeschüttet werden, ist nicht auf Banken beschränkt und völlig legal. emoji


zitat..
taliesin schrieb: * andere Sichtweisen sollten sich spätetens seit 2008 als Folklore erwiesen haben.


Ich bin immer wieder erstaunt, wie sich branchenfremde Personen Meinungen über brancheninterne Regelungen und Vorgänge bilden.




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    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des durchblicker-Partnerprogramms.
Hallo Traicampi, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  HH64
11.1.2020  (#34)
Ich würde die Schulden so schnell wie möglich auf ein Niveau absenken, bei dem man die Restschuld bei Family & Friends zusammenbetteln kann. Falls dann noch Geld für den langfristigen Vermögensaufbau übrigbleibt: Vanguard All-World ETF.

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  •  supernova
  •   Silber-Award
11.1.2020  (#35)

zitat..
 Deine Ängste

Sinnerfassendes Lesen ist nicht so ganz deine Stärke, hmm? emoji  Naja, macht ja nichts. Das eigentliche Thema hier ist ohnehin interessanter...





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  •  taliesin
11.1.2020  (#36)

zitat..
Traicampi schrieb:
__________________

Ich bin immer wieder erstaunt, wie sich branchenfremde Personen Meinungen über brancheninterne Regelungen und Vorgänge bilden.

 
Ob man branchenintern große Vorteile bei der Entwicklung einer objektiven Beurteilung hat, möchte ich da eher bezweifeln (brain washing durch ausreichende Anzahl von hausinternen Schulungen soll es ja geben...).

Ich meine keine Dividenen, sondern die Boni leitender Mitarbeiter:

Zu einer österreichischen Bank kann ich nicht viel sagen, hat vielleicht damit zu tun, dass in Österreich alle Banken VIEL redlicher sind, oder aber nur kleiner ...

Dazu (und das ist nicht die Boulevard-presse ...)
* https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/in-der-deutschen-bank-gibt-es-zoff-um-die-boni-16540363.html
* https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzmaerkte114.html

Banken sind nötige Vertragspartner, einen Vertrauensbonus genießen sie nicht ... und wirklich jeder Vertrag sollte genauestens gelesen werden. Diverse Klauseln führen nicht zum persönlichen finanziellen Zusammenbruch (und damit dem Totalausfall für die Bank), aber können richtig Geld kosten und der geht direkt in den Gewinn der Bank ein emoji




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  •  taliesin
11.1.2020  (#37)

zitat..
Traicampi schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von taliesin: * natürlich wird die Rechtsabteilung, die für die Bank vorteilhaftere Vertragsformulierung (im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten) wählen

Das ist nicht richtig. Die Vertragsformulierungen entsprechen den gesetzlichen Vorgaben. Die Kreditvergabe-Richtlinien erzwingen eine ausreichende Absicherung der Forderung, die Bank hat keinen Vorteil (Mehrertrag), weil eine Finanzierung gut besichert ist. 

 Den hau ich noch raus, dann ist gut, der thread is eh schon genug 'ge-hijacked'.

'Die Bank hat keine Vortail aus der Überbesicherung?' ... Echt jetzt ... Die Besicherung z.B. durch eine Immobilie unterliegt dem Marktpreis für diese Immobilie, je höher die Unsicherheit in diesem Markt (Varianz) ist, desto höher muss die Überbesicherung sein um das Verlustrisiko (für die Bank) niedrig zu halten.
Brave Banken sagen dir das auch, weil sie dir bei mehr Sicherheiten einen besseren Zinssatz geben.

Vielleicht noch den hausinternen Statistikkurs mitnehmen, statt nur die für die Marktetingabteilung ..., SCNR.




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  •  Herbert_21
18.1.2020  (#38)
@Blabla zum Thema ETFs und Kredite und warum die Sondertilgung aus bereits vorhandenen Barmitteln ein risikoloses Geschäft darstellt, bei dem das Gesamtrisiko gleich bleibt, ist der Kommer das Maß der Dinge:
https://www.gerd-kommer-invest.de/negative-zinsdifferenzgeschaefte/

Dagegen, immer liquide bleiben (im Lichte von Kommer werden hier Äpfel und Birnen verglichen, da eine Investition in breit gestreute ETFs zwar langfristig die beste Rendite bringt, jedoch mit Risiko)
https://freiheitsmaschine.com/2018/11/22/sondertilgung-immobilie-oder-investieren-aktienmarkt-etf/

Freue mich über die Diskussion!

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  •  taliesin
19.1.2020  (#39)
Richtig viel Neues steht auf der Kommer-Seite aus meiner Sicht dazu ja nicht, die statische Einschätzung einer Marksituation (in Wirklichkeit die einzige Möglichkeit) ist immer falsch.
Kredite zurückzuzahlen kann in diesem Jahr eine gute Idee sein und im nächsten Jahr die falsche Entscheidung gewesen sein.
Durch die Rückzahlung eines Kredits erzeugt man möglicherweise Opportunitätskosten, d.h. man ist nicht liquide, wenn sich eine super-tolle Chance auftut.
Um Entscheidungen halbwegs sachlich trefen zu können muss man (zumindest) folgende Werte ermitteln:
- erlaubtes Risiko (entspricht der Varianz der gesamten Mittel)
- alternativ notwendiger Gewinn (für den einen reicht Gelderhalt, der andere muss was verdienen (day-trader))
- den Anlagehorizont (morgen 100% Gewinn, oder die nächsten 30 Jahre das restliche Geld aufbrauchen)

Leider schlägt uns das Leben hier meist schon ein Schnippchen:
* Mit 20 hat man kaum Geld einen fast beliebigen Anlagehorizont und kann mit jedem Risiko leben (die Eltern werdens schon richten) ... von der Einstellung wird aber das Geld nicht mehr
* Mit 30 hat man mehr Geld und verträgt gut Risiko ... bis ein Kind ins Haus fliegt.
* Während der Kinder verträgt man kaum Risiko und ist froh wenn es sich ausgeht (und hat andere Sorgen als sich auch noch um Anlagestrategie einen Kopf zu machen)
* Mit 50 ist man finanziell aus dem Gröbsten, aber hat ein höheres Einkommensrisiko, weil man vielleicht als 'alter Sack mit hohem Einkommen' einfach ausdesigned wird (genau in der Rezession, wenn die Aktien auch noch besch****en laufen)
* Mit 65 geht man vielleicht in Pension, hat ausreichend Reserven und könnte Risiko nehmen, aber der Anlagehorizont ist leider begrenzt.

'Wenn die Jugend wüsste, wenn das Alter könnte ...'
Ähnlichkeiten mit tatsächlich lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt emoji

Soll heißen:
- Grobe Schnitzer vermeiden, d.h. kein hohes Risiko für wenig Gewinn eingehen.
- Optimierung im <2-3 Prozent-Bereich sind meist sinnlos, weil sie sich morgen als falsch herausstellen
- Mit unterschiedlichen Kapitalanteilen unterschiedliche Risiken und Laufzeiten gehen (Diversifikation), kein Risiko einzugehen, heißt normalerweise auch Geld zu verlieren.

Achja (standard disclaimer)
- dem Bankberater keine Geschichten über Wertentwicklungen glauben (Wer mich nach einer Beratung immer unterschreiben lässt, dass das eben keine Beratung war, steigert nicht mein Vertrauen).
-
anschauen, dann weiß man was man von Aktienanalysten halten darf.
- Buchautoren und werbefinanzierten Bloggern zum Thema Geldanlage darf man auch Ähnliches zutrauen, hätten die die perfekte Strategie, würden sie keine Bücher schreiben.
- Marktentwicklungen sind im Einzelnen nicht vorhersehbar, max. statistisch erfassbar (O-ton Benjamin Graham ... the more it changes, the more it stays the same)

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  •  TheStorm
19.1.2020  (#40)
Der MSCI World geht nach weltweiter Kapitalisierung und ist daher sehr USA lastig - man ist hier nicht wirklich weltweit neutral.

Apple, Amazon, Microsoft und gut ist's

ETF kann man S&P 500 mit Developed Europe gut streuen

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  •  HH64
20.1.2020  (#41)
@­TheStorm
Ist halt auch immer die Frage, wo die Umsätze generiert werden. z.B. Apples Absatzmärkte liegen zu über 50% in Europa und Asien - ist nun eine Investition in Apple wirklich so USA lastig? 
Bei den meisten globalen Unternehmen im MSCI World bzw. FTSE All World ist das ähnlich, ich sehe daher die Gewichtung nach Marktkapitalisierung nicht wirklich als Problem.

Hier beispielsweise die Market Cap vs . Revenue Exposure des MSCI ACWI Index (sind zwar die Daten aus 2014, inzwischen sind z.B. die Anteile von Asien aber sicher nicht geringer)
https://www.msci.com/www/blog-posts/economic-exposure-in-global/0146414672


Bzgl. Übergewichtung von Europa: unser Lebensmittelpunkt (Arbeitsplatz, Wohnung/Haus, Währung,...) ist in Europa - eigentlich ist damit Europa schon genügend übergewichtet. Das wäre ja fast schon so, als ob ich mir Aktien des eigenen Arbeitgebers kaufe.

Eine gute Übersicht bzgl. ETFs findet sich auch im Werpapierforum unter 
https://www.wertpapier-forum.de/topic/43810-etf-depot-aufbauen/

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