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Ringgrabenkollektor - was ist die Alternative?

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  •  tomarse
5.6. - 13.6.2025
77 Antworten | 14 Autoren 77
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Hallo zusammen,

grundsätzlich dachte ich mir, ich verzichte auf Erdwärme und wir machen einfach eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe]. Irgendwie liebäugle ich aber doch immer mehr wieder mit Erdwärme. Leider sieht es nach durchlesen des RGK RGK [Ringgrabenkollektor]-FAQ und einigen RGK RGK [Ringgrabenkollektor]-Threads für mich immer mehr so aus, als ob mein Grundstück mit der geplanten Bebauung dafür allerdings nicht geeignet ist :(

Gibt es gute und günstige Alternativen, wenn man Erdwärme möchte? Oder bleibt dann nur die Tiefenbohrung? In welchen Preisregionen wird man sich da heutzutage in etwa bewegen?

Oder dann doch lieber LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe]?

Ist alles noch nicht ganz fix, aber es werden wohl 5-6kW Spitzenheizlast bei Normaußentemperatur.

Danke!

  •  christoph1703
9.6.2025  (#61)

zitat..
dyarne schrieb: bei 1,5m wasserstand ist senkrecht keine optuion

Meinst du weil das Rohr schwimmt, weil man nichts sieht, oder was anderes? Wenns ein guter Lehmboden ist, dann könnte der schon einen Tag halten und die anderen Probleme bekommt man auch irgendwie in den Griff, wenn man wirklich will. Aufwändig ist es aber sicher.


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
9.6.2025  (#62)
@tomarse, da braucht man eine sondierung, kann der baumeister mit dem minibagger machen, dann kann man abhängig vom wasserstand und der standfestigkeit planen.

der plan wirft einige fragen auf,
- bebauungsdichte
- bauwich
bsplw...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
9.6.2025  (#63)

zitat..
christoph1703 schrieb:
──────..
dyarne schrieb: bei 1,5m wasserstand ist senkrecht keine optuion
───────────────
Meinst du weil das Rohr schwimmt, weil man nichts sieht, oder was anderes? Wenns ein guter Lehmboden ist, dann könnte der schon einen Tag halten und die anderen Probleme bekommt man auch irgendwie in den Griff, wenn man wirklich will. Aufwändig ist es aber sicher.

aus der erfahrung. 1m tief ins stehende wasser kommen halte ich für nicht praktikabel. die wasserführende schicht ist typisch eine durchlässigere über einer bindigeren sperrschicht.


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  •  tomarse
9.6.2025  (#64)

zitat..
dyarne schrieb:

@tomarse, da braucht man eine sondierung, kann der baumeister mit dem minibagger machen, dann kann man abhängig vom wasserstand und der standfestigkeit planen.

der plan wirft einige fragen auf,
- bebauungsdichte
- bauwich
bsplw...

Wir haben grad eine Baustelle in der Nähe, wir werden da mal vorstellig, ob sie uns in der Mittagspause vielleicht mal eine Probegrabung machen.

Bebauungsdichte 40%, wird zu 100% ausgereizt, ja. Bauwich usw. ist alles eingehalten. Straße ist links, das "Gebäude" ist nur die Carportüberdachung (kein Niederschlag zum Regenerieren so wie unter Gebäude), das Gebäude unten ist das Nebengebäude, das an die Grenze darf. Das Hauptgebäude oben bewegt sich innerhalb vorderer und hinterer Baufluchtlinie und hat 3m Abstand zum oberen Nachbarn (6m Gebäudehöhe).


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
9.6.2025  (#65)

zitat..
tomarse schrieb: Wir haben grad eine Baustelle in der Nähe, wir werden da mal vorstellig, ob sie uns in der Mittagspause vielleicht mal eine Probegrabung machen.

👍


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  •  tomarse
9.6.2025  (#66)
Arne, was soll ich denn dem Baggerfahrer "in Auftrag" geben, was er genau graben soll? Und wie soll ichs festhalten? Video? Foto? Über welchen Zeitraum soll ich das beobachten?

Und: wie sieht das eigentlich rechtlich/haftungstechnisch aus, kann ich ein Loch auf einem uneingezäunten Bauplatz einfach so offen lassen?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
9.6.2025  (#67)
ich würde 2 löcher an strategisch spannender stelle graben lassen, kleinster löffel, bis ins wasser und so weit er weiter reinkommt - bilder von der grabenwand und dem frischen aushub
(hinlegen, kamera reinhalten oder per selfiestick) 
die löcher kann man ja abdecken, mit einer palette oä...

_aktuell/20250609447342.jpg

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  •  tomarse
9.6.2025  (#68)
Danke! Größerer Löffel wäre egal zur Not? Die Grabenwand sollte ja gleich stabil sein bei größerer Grabenbreite und vielleicht sieht man dann auch besser runter, wenn das Loch wirklich 3m oder tiefer wird?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
10.6.2025  (#69)
👍

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  •  tomarse
11.6.2025  (#70)
Gut, heute war's soweit, der nette Baggerfahrer von der Baustelle nebenan hat uns ein Probeloch gegraben. 90er Löffel, ca. 3 Meter tief.

Im Prinzip wars in etwa so wie beim Nachbarn: oben stabil und relativ trocken (ich vermute, Humus und Lehm), und dann so ab ca 1,5 Meter wird's hell und absolut instabil, und es drückt dort Wasser aus dem Erdreich. Wir konnten das Loch aber nicht so lange offen lassen, bis es sich mit Wasser gefüllt hätte, denn es ist von der unteren Hälfte der Grabenwand so viel abgebröckelt und hat das Gelände darüber "ausgehöhlt". Also konnten wir leider auch nicht alles genauer filmen, weil wir Angst hatten, dass die Grabenkante einstürzt, weil im Sekundentakt große Stücke aus der Wand gebrochen sind.

Also vertikale Verlegung auf > 2,5m Tiefe kann ich mal zu 90% ausschließen, dass das wirtschaftlich sinnvoll möglich ist.

Horizontal könnte ich mir noch vorstellen, entweder halt auf etwa 1,5 Meter Tiefe, wo noch alles stabil ist, oder vielleicht nochmal 30-50cm tiefer in diese feuchte Schicht, aber dann müsste man den unteren Teil abböschen, damit der Teil drüber nicht ausgehöhlt wird. 

Fraglich aber, ob dann genügend Fläche da ist.

Zur Bodenbeschaffenheit selbst:
Das Dunkle oben dürfte recht eindeutig Lehm sein (davon hab ich keine Probe mitgenommen), das helle unten hätte ich als Laie als Sand eingeordnet. Ich hab eine Probe mitgenommen und gemäß https://de.wikipedia.org/wiki/Fingerprobe_(Boden) getestet. Ist natürlich auch schwierig, das ohne Erfahrung einzuordnen, aber ich würde meiner Einschätzung nach bei 9.6 landen: Us su u. Also irgendwas mit Sand und Schluff. Von Schluff weiß ich nichts, aber Sand dürfte ja nicht so ideal sein von der möglichen Wärmeentnahme?! Wassergesättigt is es zwar, aber ich mag mich nicht drauf verlassen, dass es immer so sein wird...

Ich würde mich freuen, wenn sich die Erfahrenen dem ganzen nochmal annehmen würden.

Hier mal meine Trenchplanner-Planung - könnt euch gerne austoben, vielleicht habt ihr bessere Ideen. Aber ich komme bei der Einstellung "lehmiger Sand" (und lehmig ist das eigentlich nicht...) auf grad mal 5kW, bei einem Haus, das wohl so um die 5,5kW alles in allem haben wird. Und ideal ist das schon nicht, weil ich teilweise unters Haus und teilweise über die Grundstücksgrenzen komme, und sich die Kollektorentzugsflächen überlappen:

https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/trenchplanner.html?id=xuQVLaHNjwLcsrS9HE0v

Nachfolgend ein paar (leider nicht ideale) Videos zu Graben und Bodenprobe:

Hier mal der Graben von oben. Links sieht man, wie die Wand wegbricht (das war allerdings ein relativ kleines Stück), und rechts unten sieht man, wies die Suppe rausdrückt.



Hier ein Video von im Graben - leider hat mein improvisierter Selfiestick nicht funktioniert - ich hab nach oben gefilmt. Dafür hört man zwei Mal, wie große Brocken aus der Wand runterbrechen. Beim zweiten haben wir dann schnell rausgezogen und ein paar Schritte zurückgemacht, der Sicherheit wegen.



Hier noch zwei Nahaufnahmen von dem hellen Aushub:





Bin gespannt auf die Expertenmeinungen...

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  •  christoph1703
11.6.2025  (#71)
Du hast es glaub ich eh schon gut zusammengefasst.
Bei dem Wasser wäre eine direkte Nutzung eigentlich aufgelegt. Dafür ist halt eine Bewilligung notwendig, aber für die Effizienz ein Traum.

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  •  sudo
11.6.2025  (#72)
Da gibt es soch bestimmt auch einige Brunnen in der Nachbarschaft, oder?
Frag dort mal nach wie der Wasserstand so ist, schwankt die Höhe stark? Hat jemande eine GW-WP?
Das ganze schreit ja gerade zu nach Saugheber 👍

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  •  tomarse
12.6.2025  (#73)
Ich habe herausgefunden, dass das mit dem Grundwasser dort ein sehr, sehr lokales Phänomen sein dürfte. Das Grundstück 100m weiter, wo der Baggerfahrer grad am Werken war, dort war bis 6m runter alles staubtrocken und stabil. Im Flächenwidmungsplan ist bei meinem und den benachbarten Grundstücken eine schraffierte Fläche eingezeichnet, das ist ein Meliorationsgebiet - bedeutet, dass hier bodenverbessernde Maßnahmen (Drainagierung) stattgefunden haben. Dürfte irgendwie ein Feuchtigkeitsloch sein da.

Saugheber: ist damit einfach eine Grundwasserwärmepumpe gemeint?

Effizienzmäßig sicher toll, aber ich hab da irgendwie im Kopf, schon öfters was drüber gelesen zu haben, dass die eher anfällig sind als Solewärmepumpen mit geschlossenem Kreis (was irgendwie logisch ist). Blödsinn oder nicht?

Und noch eine Frage zum RGK RGK [Ringgrabenkollektor]:

Wäre es denkbar, dass man das warme Ende des RGK RGK [Ringgrabenkollektor] unters Haus legt? Dann wird zwar von oben nicht regeneriert, aber von unten müsste ja auch noch Energie nachströmen? Oder ist einfach das Risiko von Hebungen zu hoch - trotz warmem Ende?

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  •  bautech
  •   Gold-Award
12.6.2025  (#74)

zitat..
tomarse schrieb: Effizienzmäßig sicher toll, aber ich hab da irgendwie im Kopf, schon öfters was drüber gelesen zu haben, dass die eher anfällig sind als Solewärmepumpen mit geschlossenem Kreis (was irgendwie logisch ist). Blödsinn oder nicht?

Da kommen ein paar Faktoren zusammen:

  • Wassermenge - die Entnahmemenge muss gleichmäßig nachströmen können, das kann man mit einem Pumpversuch nachstellen 
  • Wasserqualität - nicht alle Grundwässer sind für eine WP WP [Wärmepumpe]-Heizung geeignet 
  • bestehende Wasserrechte - dürfen nicht beeinträchtigt werden, kann man aber über das Wasserbuch relativ einfach rauslesen
  • Strömungsrichtung - muss bei der Anordnung von Entnahme- und Schluck(Rückgabe-)brunnen berücksichtigt werden, Untergrenze für den Abstand ist mWn 15 Meter

Üblicherweise machen Geotechniker solche wasserrechtlichen Geschichten, k.A. ob so ein Büro bei euch in der Umgebung ist. Wenn ja haben die meistens auch Erfahrungen mit Schwankungen und Ergiebigkeit des Geundwasserkörpers

Ich betreib selber ne GW-WP seit 2012 und möchte nicht mehr tauschen 😀

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  •  tomarse
12.6.2025  (#75)
Ja, bzgl. Effizienz glaube ich das gerne.

Ein Kollege von mir kennt einen Geologen, aus der Gegend, der fragt mal nach, ob er da irgendwie mehr zu der Bodenbeschaffenheit sagen kann. Meinem Verständnis nach könnte ich mir vorstellen, dass dort bei mir nicht viel Grundwasserbewegung ist, wenn rundherum keines ist, sondern nur bei mir und benachbarten Grundstücken. Dann ist es wohl eher ein unterirdischer See, wo das Wasser steht, und nicht, so wie ich dachte, Schichtenwasser, das den Hang runterkommt. Sonst wäre das ja überall.

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  •  christoph1703
12.6.2025  (#76)

zitat..
tomarse schrieb: Wäre es denkbar, dass man das warme Ende des RGK RGK [Ringgrabenkollektor] unters Haus legt? Dann wird zwar von oben nicht regeneriert, aber von unten müsste ja auch noch Energie nachströmen?

Damit da von unten genug Energie nachkommt, musst du ihn schon sehr tief legen, so 100m vielleicht. AKA Tiefenbohrung.


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  •  tomarse
13.6.2025  (#77)

zitat..
christoph1703 schrieb: Damit da von unten genug Energie nachkommt, musst du ihn schon sehr tief legen, so 100m vielleicht. AKA Tiefenbohrung.

Mein Gedanke war, dass da ja schon von unten was nachkommen muss.. aber ja, vmtl. sowieso eine blöde Idee, würde mich eh nicht wohlfühlen, wenn ich unter meiner Bodenplatte was habe, was ggf. auffrieren könnte... ;)


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