Netzgebühren fürs Einspeisen kommen
|
|
||
Ich habe es eh schon öfters beschrieben. Derzeit macht die Einspeisemenge der kleinen PV Anlagen ca. 3% des gesamten Verbrauches von ca. 70 TWh/a aus. Alle anderen Einspeisungen kommen von kommerziellen Anlagen, die jedes ihnen auferlegte Einspeisenetzentgelt 1:1 als Teilkosten auf den Energiepreis den Verbrauchern draufschlagen werden. Laut einer Studie im Dez 2024 von Österreich Energie zum Netzausbaubedarf 2030 und 2040 geht man von folgenden Leistungen pro Netzebene aus: ![]() Bei einem von OE angenommen Gesamtstrombedarf von 140 TWh/a, kommen ca. 9 TWh/a von Anlagen auf Netzebene 7, also jenen eher kleinen PV Anlagen, die diese Entgelte nicht den anderen Verbrauchern weitergeben können und somit eine Kostenverteilung Einspeiser zu Verbraucher ermöglichen. Die restlichen 131 TWh/a im Jahr 2040 kommen von kommerziellen Anbietern. Alle regulative Kosten, die ihnen auferlegt werden, müssen sie betriebswirtschaftlich gesehen an ihre Kunden (= Verbaucher) weitergeben. Das war der Grund warum e-Control im letzten Positionspaper zu zukünftigen Netzentgelten (Tarife 2.1) schrieb: Wie einleitend erwähnt, wird das Netznutzungsentgelt ausschließlich von Entnehmern entrichtet. Eine Kostenbeteiligung durch Einspeiser an der Netznutzungskomponente wird auch für die Zukunft als nicht zielführend erachtet, da das Netznutzungsentgelt explizit am Verbrauch ansetzt. Ich habe wirklich nichts gegen Einspeiseentgelte, aber ich würde gerne als Bürger verstehen, wie das volkswirtschaftlich gerechnet wird, so das der ganze damit verbundene zusätzliche Aufwand ggü. dem Jetztzustand Sinn ergibt. Da sind Details egal, es geht um den grundsätzlichen Ansatz.
|
||
|
||
"Großkraftwerke von großen EVUs" zahlen bereits heute systemnutzungsentgelte - wieso sollten die ausgenommen werden? es soll lediglich die leistungsbezogene komponente stärker gewichtet werden und systemdienliche speicher sollen für 20 jahre vom netznutzungsentgelt befreit werden Einflussfaktoren auf die gebphren kann wie folgt grob zusammenfassen (hoffe ich habe nichts vergessen): - netzebene (hoch-, mittel-, niederspannung) - Standort (regional unterschiedliche tarife) - art der einspeisung (volatile vs steuerbare erzeugung) - nutzung von speichertechnologie - teilnahme ab regelenergiemärkten oder netzstützungsmaßnahmen @roterfuchs Deine aussagen sind schwurblerei par excellence... |
||
|
||
ich verstehe ehrlich gesagt nicht wie man sich von sowas so triggern lassen kann wenn noch nicht die winzigsten Details der endgültigen Umsetzung bekannt sind 🤷♂️ aber da ist wohl mein fortgeschrittenes Alter Schuld 🎅 |
||
|
||
Hallo Pedaaa, hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Netzgebühren fürs Einspeisen kommen |
||
|
||
Die Leistungsgewichtung bei Einspeisern ist auf Grund eines hohen lokalen Gleichzeitigkeitsfaktor eine mögliche Variante Die Leistungsgewichtung bei Verbrauchern hat im derzeitigen Modell (höchster 15min Wert des Monats) den fundamentalen Fehler, daß hier die Netzbelastung nicht berücksichtigt wird. 11 kW aus dem Netz für das eAuto an einem sonnigen Mittag am Wochenende wäre sehr netzdienlich, führt aber zur gleichen kostenmäßigen Behandlung wie ein Verbraucher, der sein Auto am Abend ansteckt. Das aktuelle Modell der Leistungsverrechnung führt zu keiner gewünschten netzdienlichen Verbrauchsanpassung und Flexibilisierung bei Verbrauchern. Lt. Prof. Hirth führt dieses System zum genauen Gegenteil der gewünschten Flexibilisierung im Netz da jeder Verbraucher nach seinem individuellen zeitlichen (Spitzen)Verbrauchsverhalten abgerechnet wird - egal was das Netz technisch braucht. Beispiel 1: Wenn ein Verbraucher zu Mittag sein eAuto ladet und damit die Erzeugungsspitze aktiv mit 11 kW ladet, dann hat er trotz seinem netzdienlichen Verhaltens in diesem Monat die Grundlage für Kosten seiner Leistungskomponente gelegt. Damit kann er den Rest des Monats an jedem Abend sein Auto mit 10 kW laden, ohne irgendwelche weiteren Nachteile für sich selbst zu haben. Die Netzbetreiber wollen die Ladung am Abend aber reduzieren. Mit dem gegenwärtigen Modell der Leistungsverrechnung erreichen sie dieses Ziel nicht. Beispiel 2: Einspeiser mit einer Batterie. Wenn nach monatlichen oder täglichen Spitzenleistung das Entgelt abgerechnet wird, entsteht kein Anreiz, zeitverzögert über die Batterie ins Netz einzuspeisen. Vorwiegend dann, wenn es für das Netz technisch sinnvoll ist. Das würde in einem nodalen Preissystem berücksichtigt werden, wir haben jedoch ein zonales Modell im österreichischen Energiemarkt. Warum sich die Netzbetreiber und e-Control so vehement wehren, zeitabhängige Netztarife (ToU) einzuführen, die eine bessere Anpassung im Netz ermöglichen würden, weiß ich nicht.
|
Kraftwerke über 5 MW zahlen Netzverlustentgelte, jedoch keine Netzentgelte. ||
|
||
Weil 99% der Bevölkerung nichtmal den Unterschied zwischen Leistung und Energie kennen. Geschweige denn irgendein Gefühl haben, wie viel Leistung sie brauchen. Da wird es kurzfristig keine Anpassung geben, dafür schnell mal eine absurd hohe Rechnung. Und was passiert, wenn Millionen Menschen plötzlich eine Nachzahlung von 200% bekommen? Gigantische Sammelklagen sind wohl der beste Fall... Da müsste man sehr langsam beginnen und gleichzeitig Informationskampagnen fahren und technische Hilfsmittel einbauen, damit die Leute überhaupt sehen, was sie verbrauchen. Ich bin auch der Meinung, dass man das Thema schnell angehen sollte, aber wir sind in Österreich. |
||
|
||
Es gibt doch eh schon pilotprojekte mit unterschiedlichsten methoden/netzgebühren (siehe InnoNet Thread) 3 netzanbieter - 3 unterschiedliche Verrechnungsmethoden welche davon am besten geeignet ist --> who knows (die zielgruppen wissen darüber bescheid und passen ggf ihren verbrauch an - oder auch nicht) das wird man hoffentlich nächsted jahr wissen Also nein - sie wehren sich nicht vehement gegen zeitabhängige netztarife Es muss aber möglich sein ein für alle verständliches Modell zu entwicklen/kommunizieren (genauso wie es früher beim internet war --> die abendzeit war /min teurer als tagsüber) |
||
|
||
Woraus schließt du, dass sich Netzbetreiber und e-Control vehement gegen zeitabhängige Netztairfe wehren? |
||
|
||
Anbei das aktuelle Positionspapier von Österreichsenergie zur Zukunft zu Netzentgelten (veröffentlicht Juli 2025). Man hat scheinbar auf Leistungsmessung der Einzelabnehmer als Ziel der aktuellen Aktivitäten gesetzt, nicht auf zeitvariable Netzentgelte für Alle. ![]() Der "vehemente" Hinweis stammt aus der Beobachtung eines Gespräch mit Dr. Alfons Haber und Frau Mag. Karin Emsberger von e-Control (Sie ist die Autorin des Positionspapiers der e-Control zu Tarif 2.1) auf einer Veranstaltung der Frau BM Gewessler zum Thema Energiegemeinschaften Ende 2023. Nach der Veranstaltung wurde Dr. Haber im kleineren Kreis auf die Sinnhaftigkeit von variablen Netztarifen als besseres Preissignal für netzdienliches Verhalten angesprochen. Die Antwort darauf war eher "vehement". Es geht mir weniger um das Wort vehement oder nicht, sondern mehr um die Abwesenheit dieses möglichen Steuerungsinstrumentes in der aktuellen Diskussion für die Zukunft der netzdienlichen Netzentgelte. Wenn du dazu Info's hast, warum das Thema zeitvariable Netzentgelte in der jetztigen Diskussion nicht mit am Tisch ist, würde mich das wirklich sehr interessieren. Ebenfalls von Interesse ist für mich deine Sichtweise, wie die individualisierte Leistungsbepreisung im aktuellen Entwurf (höchster 15min Wert im Monat) als Anreiz zur Erhöhung der zeitlichen Flexibilität im Netzbedarf von Verbrauchern bzw Batterieeinspeisern führen soll. |
Zeig mir bitte aktuelle Forderungen der Netzbetreiber für zeitabhängige Netztarife für Alle, die mit der gleichen Intensität in der aktuellen Diskussion wie die individuelle Leistungsmessung als notwendige Entwicklung verlangt wird. ||
|
||
Im ElWG (§120) sind zeitvariable schon vorgesehen und diesbezüglich habe ich weder von Haber noch von der Elektrizätatswirtschaft kritische Töne gehört, darum wundert mich deine Aussage: Zwischen "vehement dagegen wehren" und "verlangen" ist schon ein gewaltiger Unterschied. |
||
|
||
https://www.derstandard.at/story/3000000277083/wer-strom-am-dach-selbst-erzeugt-und-ins-netz-einspeist-soll-kuenftig-netzgebuehr-zahlen "Nicht vorgesehen ist, dass diese Gebühren niedriger werden, wenn der Strom zu netzgünstigen Zeiten wie etwa am Morgen oder am Abend eingespeist wird, so Alfons Haber von der E-Control." https://orf.at/stories/3401073/ "Haber sagte, kleinere Anlagen könnten ohnehin ausgenommen werden, und die Netzentgelte könnten zeitlich variieren, um Lenkungseffekte zu erzielen" 🤯
|
||
|
||
Lass mich meine Frage aufgrund deiner Antwort präzisieren: Es interessiert mich deine Sichtweise, wie die individualisierte Leistungsbepreisung, die in der aktuellen Diskussion und aktueller Berechnungsmethode (höchster 15min Wert im Monat), als Anreiz zur Erhöhung der zeitlichen Flexibilität im Netzbedarf von Verbrauchern bzw Verhalten von Batterieeinspeisern führen soll? |
@ck ||
|
||
"Mittag ist im Netz Happyhour - 11-13h GRATIS!" |
||
|
||
bereits erwähnt - siehe InnoNet projekt mit 3 unterschiedlichen (zeit+leistungsabhängigen) modellen da gehts nirgends um den höchsten 15min wert im monat wie von dir geschrieben lies dir doch bitte mal https://www.energiesparhaus.at/forum-pilotprojekt-innonet-netztarif-linznetz-vorbote-leistungsmessung/83381 durch |
||
|
||
Gibt es bei einem netzbetreiber des pilotprojekts - aber nicht nur für 2h sondern noch mehr ![]() Siehe ![]() Wenn leistung >1kw dann 0,0cent/kwh netztarif (gemeinsam mit einem stundentarif = "echter" gratisstrom möglich) man braucht keine pv mehr sondern einfach einen heimspeicher --> netzdienliches verhalten + gratisstrom (was will man mehr??) |
||
|
||
naja... das teurere sind ja die netzkosten und nicht mehr die stromkosten. die amortisation vom speicher dauert daher ohne PV entsprechend lange. |
||
|
||
Danke, das Pilotprojekt kenne ich durch den Thread und deine aktive Teilnahme. Bitte nicht falsch verstehen: Pilotprojekte sind wichtig und sollten in allen möglichen Bereichen gemacht werden. Wenn Deutschland mit 3% Smartmeter Rollout ein Energiewirtschaftsgesetz mit variablen Netzentgelten (§14a) zusammenbringt, oder Schweden ab 2027 verpflichtend für alle Netzbetreiber variable Netztarife einführt, dann stellt sich für mich die Frage, wo die entsprechende Diskussion bei uns in Österreich ist. Daß variable Netzentgelte nicht nur im Rahmen eines Pilotprojektes ausprobiert werden, sondern ein Weg in eine Zukunft unseres Landes ist, wo (a) bestehende und neue Netzresourcen besser ausgenutzt werden können und (b) es einen Anreiz für "Aktive Kunden" gibt, diese Möglichkeiten im Interesse von Allen auszunutzen. PS: Ich möchte definitiv nicht das Pilotprojekt in Abrede stellen, es geht mir um die breitere - derzeit fehlende - Diskussion, die einen Großteil der österreichischen Kunden so wie in Deutschland und Schweden betreffen wird. |
||
|
||
Aber genau das halte ich für... sagen wir mal "bemerkenswert" (neben einigen anderen Kritikpunkten) Es soll ein Gesetz beschlossen werden, dessen (wichtige!) Details nächstes Jahr von der angeblich unabhängigen Regulierungsbehöre (die aber explizit weisungsgebunden ist) ausgearbeitet werden? Kafkaesk? |
||
|
||
@PVAndyE hat vollkommen recht. wenn ich in zukunft fürs ganze monat hochgestuft werde weil ich 15min 11kW ziehe gibts keinen grund die restlichen 43.785min nicht auch 11kW zu ziehen. das fällt nur jemanden ein der die technischen möglichkeiten der digitalisierung nicht nutzen will oder kann....
|
||
|
||
Also für mich wäre der Grund: ca. 8000kWh/Monat gibt mein Konto nicht oft her. Zu den technischen Möglichkeiten nutzen: Welche Möglichkeiten hat ein normalsterblicher, den aktuellen Stromverbrauch festzustellen? Zu den 11kW vom Auto kommt ja noch Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler, Warmwasser, Wärmepumpen, ... Das alles wird auch sämtlichen Familienmitgliedern verknickt wann man was (gleichzeitig) darf. Viel Spaß! Für mich wäre - wen ich mal 2 - 4 Monate so um die 15kW eingestuft wurde - die Überlegung, ob es finanziell tragbar/interessant ist, ein e-Auto zu fahren und das Haus el. zu heizen. Ob das die richtigen Signale sind? |
||
|
||
Weil du das aber nicht trennst. Momentan muss man das trennen. Haushaltsstrom ist das, was man so per Tag ungefähr nutzt. Kochen, Waschen, Kühlen/Gefrieren/Licht/Unterhaltungselektronik. Da sind wir bestimmt bei vielleicht 10kWh täglich wenn es um eine Familie geht. Und dazu nur kleine Peaks beim Kochen, Waschen. Das schafft man auch mit nem Akku zu glätten mit Peak Shaving und kommt damit auf 0,5KW duchgängig 24h mit Verlusten. Dann gibt es Haushalte die mit Wärmepumpe heizen, ja und? Bei 10 000kWh Wärmebedarf sind das auf ca. 180 Tage runtergebrochen 55,6kWh Wärme. Der Peak wird sicher beim Doppelten sein. Kernwinter. Sind 112kWh. Mit einer Wärmepumpe mit COP3 sind das 37,3kWh Strom. Bei 24h sind das 1,55KW die Stunde. Zu den 0,5 dazu, wären das leicht über 2KW die Stunde, sagen wir mal 3KW im Kernwinter 3 Monate lang. Aber man nutzt Infrastruktur. Hat man eine fossile Verbrennerheizung muss man auch lagern, muss man auch den Rauchfangkehrer zahlen, die Heizungsanlage warten lassen etc. pp. Das kostet doch ebenfalls nicht 0. Wenn nun also wegen der Heizung im Kernwinter der Stromanschluss dann mit 3KW bezahlt wird, in den 4 Übergangsmonaten mit 2KW und 6 Monate lang 0,5KW.... Und dann gibt es noch das E-Auto. Auch das ist doch wieder nur eine Erweiterung. Wer mit 11KW oder 22KW das Auto laden WILL oder eben Aufgrund von viel Fahrerei MUSS, der zahlt dann eben dafür. Man kann sein Auto auch mit 3KW laden. Sind bei ca. 10 Stunden Standzeit 30kWh und ungefähr 100-200km je nach E-Auto. Die Tankstelle deren Angestellte etc. zahlt man auch im Sprit mit. Also zahlt man dann mit den ganzen Dingen: Sommer 3,5KW ; Übergang 5KW; Kernwinter 6KW. Das hört sich für mich nicht unbedingt nach einem benötigten Netzausbau an. Zentral wichtig ist, dass eben eine Wärmepumpe permanent läuft, dass das E-Auto langsam geladen wird. Wer Luxus will sollte Luxus bezahlen, ist doch nurmehr fair. Muss man aber dann mit 11KW das E-Auto laden, dann zahlt man im Kernwinter für 14KW. Und wenn ich mir die Abrechnung der Linz ansehe dann ja auch nur nach täglichem Bedarf. Dann könnte man auch weiterhin sein E-Auto mit 11KW laden wenn man das nur alle 3-4 Tage macht, zahlt man für diesen einen Tag halt für 14KW und die restlichen Tage für 6KW. |
||
|
||
Die variablen Stromtarife (Awattar und co) wären bei Leistungstarifierung auch Geschichte,.... Gleichmäßig den Verbrauch über den Tag aufteilen könnte mit Hilfe der Akkus gelingen. Wenn ich mir im Winter den Stromspeicher immer auf, sagen wir, 70% halte (und dann wieder langsam vom Netz aufnehme), dann können auch Haushalte ohne besondere Kenntnisse schön flache Leistungsaufnahme erreichen. (leider halt verlustbehaftet) Frage mit foregecasteten variablen Netztarifen: würden unsere KI-gestützten Helferlein nicht auch ein bisschen unruhe ins Netz bringen können? (bsp alle gleichzeitig um 01:00 Auto mit 11kW laden weil grad günstig) |
Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen
Kostenlos registrieren [Mehr Infos]