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Bearbeitungsgebühren - Seite 11

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
7.5. - 11.11.2025
263 Antworten | 49 Autoren 263
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Hallo,

ich habe meine Bank höflich kontaktiert und angefragt, ob bei meinen beiden - mittlerweile vollständig getilgten - Krediten Bearbeitungsgebühren in Höhe von jeweils 1 % der Kreditsumme verrechnet wurden, die laut aktueller OGH-Rechtsprechung als rückerstattbar gelten könnten. Diese Gebühren wurden direkt vom Auszahlungsbetrag einbehalten.

Die Bank hat inzwischen geantwortet:

wir kommen zurück auf Ihre Nachricht, in der Sie auf eine kürzlich ergangene OGH-Entscheidung Bezug nehmen, wonach die Kreditbearbeitungsgebühren unzulässig seien. 

Zutreffend ist, dass mit Ihnen mit Kreditvertrag vom ... eine einmalige Bearbeitungsprovision in Höhe von EUR 2.700,00 und mit Kreditvertrag vom ... eine Bearbeitungsprovision in Höhe von EUR 400,00 vereinbart wurde.

Das gegenständliche Urteil wird in den Medien stark verzerrt dargestellt und man könnte glauben, dass jetzt jede Bearbeitungsgebühr unzulässig wäre. Tatsächlich hat der OGH aber sogar das Gegenteil bestätigt, jedoch dessen Zulässigkeit von der Art und Weise der Vereinbarung abhängig gemacht. Mit dem Bearbeitungsentgelt werden nach Ansicht des Obersten Gerichtshofes Leistungen wie unter anderem die Risikobeurteilung, Angebotserstellung, Vorbereitung, Verarbeitung und Kontrolle von Unterlagen, Erfüllung von Informationspflichten, Auszahlung, Archivierung und dergleichen abgegolten, die gewöhnlich im Zuge der Vertragsanbahnung und des Vertragsabschlusses anfallen. Der OGH hat in seiner aktuellen Entscheidung betont, dass bei der Bearbeitung und Bereitstellung des Kredites, die Bank Leistungen an den Kreditnehmer erbringt, für die sie ein Entgelt verlangen darf und eine Pauschalierung des Bearbeitungsentgelts grundsätzlich zulässig ist, die konkreten Kosten jedoch nicht grob überschritten werden dürfen. Die Höhe der Einmalgebühr muss nicht mit dem tatsächlichen Aufwand des Kreditgebers exakt korrelieren. Die Art der Bemessung der Kreditbearbeitungsgebühr wurde, anders als in der aktuellen OGH-Entscheidung, als absoluter Betrag basierend auf den oben angeführten Aufwandspositionen in Ihrem Vertrag genannt.

Die mit Ihnen individuell vereinbarten Einmalkosten sind angesichts der uns mit der Kreditvergabe entstandenen Kosten im Lichte dieser objektiven Kriterien als angemessen anzusehen. 

Aus rechtlicher Sicht gibt es daher keine Grundlage für eine Refundierung.

Was haltet ihr davon? Ist recht einseitig dargestellt, nicht?

  •  melly210
  •   Gold-Award
15.9.2025  (#201)

zitat..
beatele schrieb:

──────..
meursault schrieb:

Gibt es jemanden im Forum, der / die die Bearbeitungsgebühren erfolgreich von Bank Austria zurückbekommen hat?

Wenn ja, wie war der Vorgang?
───────────────

Ich hab einfach eine Nachricht an das Betreuerteam geschrieben und ich erhielt eine Absage, da dieses OGH Urteil nur die BAWAG betrifft und nicht die Bank Austria.. ich habe beim VKI nachgefragt.. der meinte auch, so lange es kein eigenes OGH Urteil gegen die Bank Austria gibt, würde er nicht klagen. :( und hat mich an die verschiedenen Fitness-Club-Urteile verwiesen.

Es gibt einen Verein der Sammelklagen gegen die anderen Banken macht, so kein Vergleich gelingt. War hier im Thread eh schon wo verlinkt. Das ist mit Prozessfinanzieren, dh ohne finanzielles Risiko.


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  •  CaptainSparrow
18.9.2025  (#202)
Für alle, die es noch nicht wissen: Die Santander Bank zahlt auch freiwillig zurück – dafür gibt es ebenfalls ein Online-Formular. Wir haben unser BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] inklusive Zinsen innerhalb von zwei Monaten problemlos erstattet bekommen.

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  •  Trk87
21.9.2025  (#203)
Hat jemand Erfahrung mit der Zurückforderung von Kontoführungsgebühren? Diese wurden anscheinend auch für unzulässig erklärt...

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  •  Xeon285
28.9.2025  (#204)
Ich habe gehört die BA überlegt ihre Bearbeitungskosten abzuschaffen ist euch da was bekannt?

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
28.9.2025  (#205)
Nein, die Bearbeitungsgebühren werden dort aus heutiger Sicht weiterhin Bestand haben.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
28.9.2025  (#206)
Haben sie auch.

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  •  melly210
  •   Gold-Award
29.9.2025  (#207)

zitat..
speeeedcat schrieb:

Haben sie auch.

Aber dann wohl als Fixbeträge und nicht mehr prozentuell vom Kredit berechnet, oder ?


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
29.9.2025  (#208)
Freilich, nach wie vor, prozentuell wurde die Bearbeitungsgebühr dort auch vorher nicht ausgewiesen (wie im Übrigen bei vielen anderen Instituten auch nicht)

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  •  gurr
29.9.2025  (#209)
Wobei in der Vergangenheit die Berechnung sehr wohl prozentuell erfolgte (habe diesbezüglich auch E-Mail-Verkehr mit meinem Finanzierungsberater, in dem wir über den genauen Prozentsatz verhandelt haben). Der Ausweis erfolgte schlussendlich freilich als absoluter Betrag.

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  •  melly210
  •   Gold-Award
2.10.2025  (#210)
Ich sehe das wie Gurr. Es geht nicht darum wie es ausgewiesen, sondern wie es berechnet wurde. Das was laut OGH nicht zulässig ist, ist die prozentuelle Berechnung. Wenn im Kleingedruckten steht, daß BAG x % vom Kreditwert beträgt oder sich sonst wie von diesem ableitet, ist es nicht zulässig. Wenn sie in Zulunft Fixbeträge haben (unabhängig vom Kreditwert), wird es zulässig sein.

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  •  sir0x
  •   Bronze-Award
2.10.2025  (#211)
Unabhängig vom Kreditbetrag wirds wohl nicht werden, da es durchaus betragsabhängige Aufwände gibt. Ich könnte mir aber gestaffelte Gebühren vorstellen, oder es wird eben einfach in die Zinskonditionen reingerechnet (wobei es dann eh wieder betragsabhängig ist)

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  •  melly210
  •   Gold-Award
3.10.2025  (#212)

zitat..
sir0x schrieb:

Unabhängig vom Kreditbetrag wirds wohl nicht werden, da es durchaus betragsabhängige Aufwände gibt. Ich könnte mir aber gestaffelte Gebühren vorstellen, oder es wird eben einfach in die Zinskonditionen reingerechnet (wobei es dann eh wieder betragsabhängig ist)

Nachzuweisen daß ihre Aufwände abhängig vom Betrag höher werden, ist der beklagten Bank nicht gelungen. Genau darum ging es in dem Urteil. 

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  •  sir0x
  •   Bronze-Award
3.10.2025  (#213)
Ja, nicht prozentuell vom Kreditbetrag, aber doch betragsmäßig. 

fiktives Beispiel:
100.000€ und 1%  = 1000€
200.000€ und 1% = 2000€
-> nicht gerechtfertigt, weil es nicht der doppelte Aufwand/Kosten

100.000 und fix 1000€
200.000 und fix 1200€
-> gerechtfertigt, weil es mehr Aufwand/Kosten verursacht 

Klar soweit?

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  •  stefan4713
13.10.2025  (#214)
dh ich schreib jetzt der bausparkasse endlich, dass wir das lt. OGH urteil zurückbekommen und ob sie ein formular dafür haben - weil, ich schau nochmal nach, aber im kreditvertrag steht soviel ich weiß (war 2006) 3% vom kreditbetrag

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  •  stefano
  •   Bronze-Award
30.10.2025  (#215)
Neue OGH-Urteile zu Kreditbearbeitungsgebühren: https://help.orf.at/stories/3232706

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  •  Lu1994
  •   Silber-Award
30.10.2025  (#216)
Wenn das mit der WBF durch ist werd ich auch mal bei der Bank Austria klingeln, ist ja doch nettes Körberlgeld 😂

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  •  MPP33
7.11.2025  (#217)
Grad mal nachgeschaut, nachdem die BAWAG jetzt ein Formular anbietet und es hinsichtlich (nicht vermittelter) Kredite offensichtlich eine mit der AK ausgehandelte Vorgehensweise gibt hab ich das einmal gemacht.

Frage in die runde, vl. hat schon jemand Erfahrungen mit unserem Fall gesamelt hat:

Unser Kredit wurde vermittelt - konkret ist im Vertrag eine Provision in Höhe von 2,5% der Kreditsumme angeführt (nettes Sümmchen für das bissl vermitteln), dafür haben wir KEINE Bearbeitugnsgebühr.
Die 2,5% waren quasi an die Bank zu zahlen die das weitergeleitet hat (zuschlägig zum Kredit)

Warum bin ich da drauf eingegangen?
a) Die besseren Konditionen haben die Mehrkosten über Laufzeit aufgehoben (bin immer noch sehr zufrieden damit, 1,25% auf 25 Jahre fix... darf man glaub ich nicht jammern)

b) Diese Vermittlungsprovision ist STATT der Bearbeitungsgebühren bzw. beinhaltet die Bearbeitugnsgebühren der Bank (im Angebot vom Kreditvermittler explizit als "Bearbeitungsgebühr/Provision" geführt und auch so besprochen - ist Sache zwischen Bank und Vermittler wie das aufgeteilt wird).
Im Kreditvertrag gibt es allerdings keine Bearbeitungsgebühr sondern die 2,5% werden gänzlich und explizit als Provision geführt.

An sich transparent, die 2,5%, hinterlegt mit der Summe die es ausmacht sind Provision.

ABER

Durch eigene Kreditanfragen früher wusste ich, dass es üblich ist 1,5-2% Bearbeitungsgebühr zu haben was die ganze Situation aktuell ja auch bestätigt. Dieses Angebot habe ich also nur angenommen, weil ich wusste, dass diese Provision nur einen (für den Arbeitsaufwand angemessenen) geringen Betrag höher ist als die Gebühren die ich auch ohne Vermittler hätte.

Nachdem die Kreditgebühren jetzt aber zurückgezahlt werden erscheint die Vermittlungsprovision natürlich in einem völlig anderen Licht - nämlich als völlig überzogen für die geleistete Arbeit.

Rein aus der Interpretation der ganzen Lage heraus würd ich jetzt einmal vermuten, dass ich mir hier selbst ins Knie geschossen hab und durch die Finger schau. Andererseits ist es halt so, dass ich das auf Basis des Wegfalls von -im Nachhinein nicht zulässiger- Gebühren akzeptiert habe.

Hat das schon jemand durch? Gibts da plump eine Ablehnung aufgrund von "klar formuliertem Vertrag"?


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  •  andi102
  •   Gold-Award
7.11.2025  (#218)
"Nachdem die Kreditgebühren jetzt aber zurückgezahlt werden erscheint die Vermittlungsprovision natürlich in einem völlig anderen Licht - nämlich als völlig überzogen für die geleistete Arbeit."

Ich verstehe es oft nicht, warum man nicht einfach 3 banken selbst anfragt... 

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  •  random123
7.11.2025  (#219)

zitat..
andi102 schrieb:

"Nachdem die Kreditgebühren jetzt aber zurückgezahlt werden erscheint die Vermittlungsprovision natürlich in einem völlig anderen Licht - nämlich als völlig überzogen für die geleistete Arbeit."

Ich verstehe es oft nicht, warum man nicht einfach 3 banken selbst anfragt...

Schau rüber in den anderen Thread, und ergötze dich an den fadenscheinigen Argumenten, die da als Rechtfertigung vorgebracht werden. Und dann küssen den beiden Vermittlern auch einige die Schuhe (Kommentare, Awards), ich verstehe es auch nicht.


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  •  Elbenstein
7.11.2025  (#220)

zitat..
MPP33 schrieb: Nachdem die Kreditgebühren jetzt aber zurückgezahlt werden erscheint die Vermittlungsprovision natürlich in einem völlig anderen Licht - nämlich als völlig überzogen für die geleistete Arbeit.


Sei mir nicht böse, aber so wenig Arbeit ist eine Kreditvermittlung nicht und wenn du dann auch noch selber sagst:

zitat..
MPP33 schrieb: Die besseren Konditionen haben die Mehrkosten über Laufzeit aufgehoben (bin immer noch sehr zufrieden damit, 1,25% auf 25 Jahre fix... darf man glaub ich nicht jammern)

Also hat er für sein Geld auch was geleistet.

Makler wollen 3% + Steuer und ein Anwalt für den Vertrag im Normalfall 1% + Steuer (vom Kaufpreis wohlgemerkt). Im Verhältnis (gerade zum Anwalt) ist die Finanzierungsvermittlung deutlich mehr Arbeit. 

Du bekommst da natürlich nichts zurück, da es Vermittlungsprovision und keine Bearbeitungsgebühr war. Wär ja noch schöner. Die 2,5 % sind viellecht etwas hoch aber du hast sie akzeptiert. Viele verlangen 3 %. Rechtlich gedeckt wären sogar bis zu 5 %.

Zum Vergleich: Das wäre so wie wenn ich mir einen Fernseher kaufe und dann 10 Jahre später das Geld zurück will, weil ich drauf komme, dass es den Fernseher bei einem anderen Händler günstiger gegeben hätte.

Manchmal kann ich wirklich nur noch den Kopf schütteln.

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  •  Elbenstein
7.11.2025  (#221)

zitat..
random123 schrieb: Schau rüber in den anderen Thread, und ergötze dich an den fadenscheinigen Argumenten, die da als Rechtfertigung vorgebracht werden. Und dann küssen den beiden Vermittlern auch einige die Schuhe (Kommentare, Awards), ich verstehe es auch nicht.

du magst recht haben, dass Leute die sich mit der Materie auskennen bzw. sich einlesen und informieren selbst diesselben Ergebnisse erzielen können und das zu niedrigeren Gesamtkosten. Das trifft nicht nur bei Krediten zu sondern auch bei vielen anderen Dingen.

Du ignorierst aber in deiner Argumentation, dass es weit mehr Menschen gibt, die sich bei Themen wie Kredite, Zinsen,... wenig bis gar nicht auskennen und oft nicht den Durchblick haben und einfach bei der Hausbank abschließen würden. Wenn diese aber zu einem Vermittler gehen und unterm Strich dann eine günstigere Finanzierung bekommen und sich eingerechnet der Provision für den Vermittler einiges an Geld ersparen, dann ist das doch für diese sehr positiv.
Es gibt auch genügend Leute die nicht die Zeit und Muße haben und auch keine Lust sich selber darum zu kümmern und das dann darum einen Vermittler machen lassen und das kostet was.
Sehe hier das Problem nicht.




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