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Bearbeitungsgebühren

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
7.5. - 15.9.2025
199 Antworten | 33 Autoren 199
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Hallo,

ich habe meine Bank höflich kontaktiert und angefragt, ob bei meinen beiden - mittlerweile vollständig getilgten - Krediten Bearbeitungsgebühren in Höhe von jeweils 1 % der Kreditsumme verrechnet wurden, die laut aktueller OGH-Rechtsprechung als rückerstattbar gelten könnten. Diese Gebühren wurden direkt vom Auszahlungsbetrag einbehalten.

Die Bank hat inzwischen geantwortet:

wir kommen zurück auf Ihre Nachricht, in der Sie auf eine kürzlich ergangene OGH-Entscheidung Bezug nehmen, wonach die Kreditbearbeitungsgebühren unzulässig seien. 

Zutreffend ist, dass mit Ihnen mit Kreditvertrag vom ... eine einmalige Bearbeitungsprovision in Höhe von EUR 2.700,00 und mit Kreditvertrag vom ... eine Bearbeitungsprovision in Höhe von EUR 400,00 vereinbart wurde.

Das gegenständliche Urteil wird in den Medien stark verzerrt dargestellt und man könnte glauben, dass jetzt jede Bearbeitungsgebühr unzulässig wäre. Tatsächlich hat der OGH aber sogar das Gegenteil bestätigt, jedoch dessen Zulässigkeit von der Art und Weise der Vereinbarung abhängig gemacht. Mit dem Bearbeitungsentgelt werden nach Ansicht des Obersten Gerichtshofes Leistungen wie unter anderem die Risikobeurteilung, Angebotserstellung, Vorbereitung, Verarbeitung und Kontrolle von Unterlagen, Erfüllung von Informationspflichten, Auszahlung, Archivierung und dergleichen abgegolten, die gewöhnlich im Zuge der Vertragsanbahnung und des Vertragsabschlusses anfallen. Der OGH hat in seiner aktuellen Entscheidung betont, dass bei der Bearbeitung und Bereitstellung des Kredites, die Bank Leistungen an den Kreditnehmer erbringt, für die sie ein Entgelt verlangen darf und eine Pauschalierung des Bearbeitungsentgelts grundsätzlich zulässig ist, die konkreten Kosten jedoch nicht grob überschritten werden dürfen. Die Höhe der Einmalgebühr muss nicht mit dem tatsächlichen Aufwand des Kreditgebers exakt korrelieren. Die Art der Bemessung der Kreditbearbeitungsgebühr wurde, anders als in der aktuellen OGH-Entscheidung, als absoluter Betrag basierend auf den oben angeführten Aufwandspositionen in Ihrem Vertrag genannt.

Die mit Ihnen individuell vereinbarten Einmalkosten sind angesichts der uns mit der Kreditvergabe entstandenen Kosten im Lichte dieser objektiven Kriterien als angemessen anzusehen. 

Aus rechtlicher Sicht gibt es daher keine Grundlage für eine Refundierung.

Was haltet ihr davon? Ist recht einseitig dargestellt, nicht?

  •  andi102
  •   Gold-Award
20.5.2025  (#161)
Da war die rettung der gastro und hotellerie aber 10x teurer wie alle bankenrettungen zusammen 

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  •  Mitleser
  •   Bronze-Award
20.5.2025  (#162)

zitat..
Takeiteasy schrieb: Und es gibt in Österreich keine andere Brache die so oft und so teuer vom Steuerzahler gerettet wurde.

Wie oft ist oft? 2x (Hypo Alpe Adria und Kommunalkredit)?


1
  •  Takeiteasy
  •   Bronze-Award
20.5.2025  (#163)

zitat..
Mitleser schrieb: Wie oft ist oft? 2x (Hypo Alpe Adria und Kommunalkredit)?

Bawag z.b und 2008 nicht zu vergessen die Finanzkrise z.b


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  •  Mitleser
  •   Bronze-Award
20.5.2025  (#164)

zitat..
Takeiteasy schrieb: Bawag

Das der Staat 234 Mio Euro am Partizipationskapital der BAWAG verdient hat, weißt du aber schon?

https://www.sn.at/wirtschaft/oesterreich/bawag-zahlt-gesamtes-staatskapital-zurueck-3785107

Insofern ist dein Kommentar die BAWAG betreffend sachlich völlig falsch.


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  •  Takeiteasy
  •   Bronze-Award
21.5.2025  (#165)

zitat..
Mitleser schrieb: Insofern ist dein Kommentar die BAWAG betreffend sachlich völlig falsch.

Ich möchte hier nicht zum sogenannten i-Tipflreiter werden, das Forum ist eine gute Anlaufstelle, um sich unkompliziert zu Helfen. Ich kenne sehr wenige, wo man so respektvoll mit anderen Forumisten umgeht wie hier, wenn man als Laie um Rat und Tipps frägt und sie fast immer bekommt, ohne dumme Kommentare. 

Persönlich geht es mir nicht darum welche Branche gerechtfertigt wieviel vom Steuerzahler an "Hilfe" bekommen hat, da wurde definitiv schon sher oft mit der Gießkanne gearbeitet, von sorgsamen Umgang mit den Steuergeldern war die Regegierung wie so oft Meilenweit weg.

Die Bawag, als damals noch Gewerkschaftsbank, hatte nach 2000 gut 1,5 Milliarden Euro in den Sand gesetzt, für die der Steuerzahler herhalten musste. Meiner Meinung nach gibt es neben dem Bankensektor noch viel mehr Bereiche, wo man die Preisgestaltung hinterfragen könnte, auch dort wo gesetzlich festgelegt, wie z.b hier schon erwähnt die prozentuale Grundbucheintragungsgebühr, Maklerprovision, Rechtsgebühren für Gerichtsverfahren, die man sich erst mal Leisten können muss, um (Un)Recht durchzusetzen.

So, das war es von meiner Seite, sollte ich mit meinen Antworten hier jemand verärgert haben, entschuldigt bitte. Ich habe versucht hier lediglich meine Sichtweise zu erklären, die sicherlich auch nicht all die Erfahrung und das Wissen beinhaltet, die einem so im Alltag passieren können.


1
  •  Mitleser
  •   Bronze-Award
21.5.2025  (#166)

zitat..
Takeiteasy schrieb: Die Bawag, als damals noch Gewerkschaftsbank, hatte nach 2000 gut 1,5 Milliarden Euro in den Sand gesetzt, für die der Steuerzahler herhalten musste.

Wo musste der Steuerzahler hier herhalten? Das stimmt einfach nicht und ist völlig falsch. Ja, der Steuerzahler hat auch in diesem Fall Garantien gegeben, die aber nicht in Anspruch genommen wurden, es ging also keinerlei Geld verloren. Es wäre halt sinnvoll, die Fakten zu kennen/zu recherchieren und nicht einfach tumbes Bankenbashing zu betreiben, weil es halt "in" ist.

https://www.diepresse.com/396188/genosse-finanzhai-der-fall-der-bawag

Mann muß die Banken wirklich nicht schonen, es wurde genug Geld bei Hypo und Kommunalkredit versenkt, das steht fest. Aber Fakten statt Gefühle/Meinungen sind einer seriösen Diskussion durchaus zuträglich.


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  •  Takeiteasy
  •   Bronze-Award
21.5.2025  (#167)

zitat..
Mitleser schrieb: Aber Fakten statt Gefühle/Meinungen sind einer seriösen Diskussion durchaus zuträglich.

Ok, hier etwas mehr Informationen zu den Verlusten der Bawag bis es dann 2006 knallte. 

https://de.wikipedia.org/wiki/BAWAG-Aff%C3%A4re

Unabhängig davon sind für mich nicht nachvollziehbare (Bearbeitung)Gebühren und sonstige Gebühren nicht gerechtfertigt, weder prozentual noch pauschal. Um das geht es hier eigentlich, nicht wie oft bei Banken der Steuerzahler herhalten musste.

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  •  Mitleser
  •   Bronze-Award
21.5.2025  (#168)

zitat..
Takeiteasy schrieb: Ok, hier etwas mehr Informationen zu den Verlusten der Bawag bis es dann 2006 knallte. 

https://de.wikipedia.org/wiki/BAWAG-Aff%C3%A4re

dort steht auch folgender Satz:

"Nach dem Verkauf der BAWAG an Cerberus Capital Management für die Summe von 3,2 Milliarden Euro war sichergestellt, dass die Bundeshaftung nicht schlagend wird."

Dafür hat die Republik den 20% Anteil der Bawag an der Nationalbank erhalten. Unter "Herhalten" des Steuerzahlers darf man etwas anderes verstehen.


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  •  coisarica
  •   Gold-Award
4.6.2025  (#169)
https://www.derstandard.at/story/3000000272317/ak-santander-zahlt-unzul228ssige-kreditgeb252hren-zur252ck

Der Banker lacht, der Kunde zahlt - doch irgendwann wird heimgezahlt 😘


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  •  Avantgarde
7.6.2025  (#170)
Hi,

ich denke irgendwann bekommen wir alle unsere Gebühren zurück , und zwar automatisch.
ich habe Zeit...

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  •  DonJohnson
16.6.2025  (#171)
Ich habe mal ChatGPT mit diesem Thema gefüttert und anscheinend beginnen die Banken schon mit den ersten Vergleichsangeboten. Auch wurden schon einige geschlossen.
Dies deutet meiner Meinung schon darauf hin, dass es bereits nicht mehr darum geht, ob, sondern wie hoch die Rückzahlungen ausfallen.

ChatGPT empfiehlt sogar nicht voreilig Vergleichen zuzustimmen.

Jeder kann gerne selbst dies probieren, weil natürlich durchaus unterschiedliche Antworten bei unterschiedlichen Fragestellungen geben kann. Habe aber versucht dies so neutral als möglich zu halten.

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
18.6.2025  (#172)
hast du quellen auch dazu bekommen?

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  •  GeorgP
20.6.2025  (#173)
Ist ein "Bereitstellungsentgelt" vergleichbar mit einer "Kredit- Bearbeitungsgebühr"?
In meinem Kredit wurde von der Bank damals ein Bearbeitungsentgelt von über 5000€  in Rechnung gestellt, das mit Zitat "einmalig 1,75% vom Kreditbetrag" errechnet wurde. Es gibt keine detailiertere Aufschlüsselung des Entgelts im Kreditvertrag.
Trifft hier auch das OGH Urteil zu? Soweit ich verstanden habe geht es ja um die prozentuelle Berechnung von Gebühren im OGH Urteil. 

Nachdem mich heute die Bank angerufen hat und mir mitgeteilt hat, dass das mit dem Kredit verpflichtend zu führendes GIRO Konto auf ein "neues" Produkt umgestellt werden muss und in zuge dessen die monatliche Kontogebühren um über 50% erhöht werden (dafür werden Bargeldabhebungen bei fremden Bankomaten jetzt kostenpflichtig), war das wohl der berühmte Tropen der das Fass ...

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  •  Avantgarde
2.8.2025  (#174)
Hallo zusammen!

Auf der Homepage der BA UniCredit habe ich heute die Seite der Obudsstelle entdeckt , hier gibt es eine eigene Seite wo man einen Antrag auf rückzahlung der Bearbeitungsgebühren stellen kann , folgendes steht geschrieben:

"VKI 2023 - Antrag auf Rückerstattung von Gebühren und Spesen
Die exakte Auflistung der betroffenen Spesen und Gebühren finden Sie durch die Auswahl des jeweiligen Produktes. (Wenn Sie mehr als ein Konto zu einem Produkt anführen möchten, so ist pro Konto jeweils ein separater Antrag zu stellen.) Nach positiver Überprüfung Ihrer Angaben wird das Geld auf Ihr Konto überwiesen."

Die Ombudsstelle meinte wer einen laufenden Kredit hat kann über das online Banking über den Betreuer Kontakt das Formular für den Antrag auf Rückerstattung beim seinen Betreuer beantragen. Ich verstehe nicht warum die Bank nicht automatisch eine Rückzahlung bei Kreditkunden startet wenn sie sowieso verpflichtet ist die Gebühren zu erstatten....

1
  •  Kane
  •   Bronze-Award
18.8.2025  (#175)
Auch die BAWAG zahlt jetzt großzügig zurück: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250818_OTS0031/ak-erfolg-bawag-zahlt-unzulaessige-kreditbearbeitungsgebuehren-zurueck

Hier die Details mit der Staffelung:
https://www.arbeiterkammer.at/bawag

Ich persönlich sollte für 5 Verträge (initialer Kredit plus mehrere Umschuldungen) alles zurückbekommen + 5 mal die 350€ pauschalen Zinsen - nicht schlecht!

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  •  Casemodder
  •   Gold-Award
18.8.2025  (#176)

zitat..
Kane schrieb: Hier die Details mit der Staffelung:
https://www.arbeiterkammer.at/bawag

Wie ist der Passus zu verstehen? 

---
Hypothekar- und Immobilienkredite
Bei Hypothekar- und Immobilienkrediten erfolgt die Refundierung gestaffelt nach der Höhe der bezahlten Gebühr. Voraussetzung für eine Refundierung ist, dass die Gebühr nicht unter 1% des Kreditbetrags ausmacht.
Ausgenommen sind Vertragsverhältnisse, wenn die Bearbeitungsgebühr im Einzelnen mit der Bank ausverhandelt wurde
---

Ich denke jeder hat die Bearbeitungsgebühr einzeln nachverhandelt...


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  •  Kane
  •   Bronze-Award
18.8.2025  (#177)

zitat..
Casemodder schrieb:

Ich denke jeder hat die Bearbeitungsgebühr einzeln nachverhandelt...

Auf der BAWAG-Seite findet sich folgender Satz: Ausnahmen und Sonderbestimmungen gelten für vermittelte Kreditverhältnisse und, wenn Entgelte (im Einzelnen) ausgehandelt worden sind. 

Ich vermute, dass das darauf abzielt, wenn das Bearbeitungsentgelt als €-Betrag einzeln ausverhandelt wurde (und nicht prozentual). Um die prozentuelle Berechnung ging es ja in der Klage.


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  •  andi102
  •   Gold-Award
18.8.2025  (#178)

zitat..
Kane schrieb:

Auch die BAWAG zahlt jetzt großzügig zurück: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250818_OTS0031/ak-erfolg-bawag-zahlt-unzulaessige-kreditbearbeitungsgebuehren-zurueck

Hier die Details mit der Staffelung:
https://www.arbeiterkammer.at/bawag

Ich persönlich sollte für 5 Verträge (initialer Kredit plus mehrere Umschuldungen) alles zurückbekommen + 5 mal die 350€ pauschalen Zinsen - nicht schlecht!

Du hast bei 5 Krediten nie die Bearbeitungsgebühren verhandelt?! Auch merkwürdig, aber jetzt dein Glück.

Den Vergleich finde ich fair.

Übrigens: Wer sich eines Vermittlers bedient hat, bekommt fast nichts zurück, das möchte ich noch anmerken. Ist übrigens auch jetzt so (bei Neuverträgen), man bekommt von der Bank die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] bei Sondertilgungen und Laufzeitverkürzung anteilig zurück, bei Vermittlern nicht.


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  •  andi102
  •   Gold-Award
18.8.2025  (#179)

zitat..
Casemodder schrieb:

──────..
Kane schrieb: Hier die Details mit der Staffelung:
https://www.arbeiterkammer.at/bawag
───────────────

Wie ist der Passus zu verstehen? 

---
Hypothekar- und Immobilienkredite

Bei Hypothekar- und Immobilienkrediten erfolgt die Refundierung gestaffelt nach der Höhe der bezahlten Gebühr. Voraussetzung für eine Refundierung ist, dass die Gebühr nicht unter 1% des Kreditbetrags ausmacht.

Ausgenommen sind Vertragsverhältnisse, wenn die Bearbeitungsgebühr im Einzelnen mit der Bank ausverhandelt wurde
---

Ich denke jeder hat die Bearbeitungsgebühr einzeln nachverhandelt..

Natülich, um das geht es ja. Wenn du nachverhandelt hast, hast du den Aufwand "individuell" gezahlt.


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  •  Kane
  •   Bronze-Award
18.8.2025  (#180)

zitat..
andi102 schrieb:

Du hast bei 5 Krediten nie die Bearbeitungsgebühren verhandelt?! Auch merkwürdig, aber jetzt dein Glück.

Naja, merkwürdig würd ich's nicht bezeichnen ;) Beim initialen Kredit hatten wir eine tolle Betreuerin, die uns direkt 0,375% angeboten hat, aber auch klar gesagt hat, dass da kein Verhandlungsspielraum mehr ist. Im Vergleich zu allen anderen Angeboten war das absolut top. (Mir ist jetzt aufgefallen, dass damit dieser Vertrag aus der Aktion rausfällt, aber ich beschwer mich nicht...)

Die darauffolgenden 4 Verträge waren alles Umschuldungen von diesem initialen Vertrag und hatten immer 1% BAG. Da war auch jedes Mal klar, entweder nehmen wir das Angebot oder gehen woanders hin (was uns aber viel teurer gekommen wäre).


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
18.8.2025  (#181)

zitat..
andi102 schrieb: Wer sich eines Vermittlers bedient hat, bekommt fast nichts zurück, das möchte ich noch anmerken. Ist übrigens auch jetzt so (bei Neuverträgen), man bekommt von der Bank die BAG BAG [Bearbeitungsgebühr] bei Sondertilgungen und Laufzeitverkürzung anteilig zurück, bei Vermittlern nicht.

richtig angemerkt. Der Grund dafür liegt im Umstand, dass es sich bei der Leistung des Vermittlers (Beratung und Vermittlung von Krediten) um eine Hauptleistung handelt, diese im Gegensatz zu Banken (Zurverfügungstellung von Kapital für eine bestimmte Laufzeit) mit Zustandekommen eines Vertragsverhältnisses abgeschlossen ist und vergütet wird (andernfalls dieser seine Dienstleistung unentgeltlich zur Verfügung stellen würde).

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