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Aktuelle Aufschläge Hypothekar-Kredite 2022

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
27.12.2021 - 24.12.2022
1.902 Antworten | 236 Autoren 1902
92
1994
Wie immer um diese Zeit der Themenstart des neuen Thread' s für 2022, Stand 27.12.2021.

Hier zum Nachlesen der 2021er Thread:
https://www.energiesparhaus.at/forum-aktuelle-aufschlaege-hypothekar-kredite-2021/60184

Es soll das Spektrum der Möglichkeiten abgebildet werden. Ausreißer nach unten wird es geben, keine Frage, sollten aber nicht als Regelfall hier angeführt werden.

Angaben wie gewohnt unverbindlich, da eine konkrete Zusage erst nach Sichtung aller einreichrelevanter Unterlagen und Informationen sowie Genehmigung durch die finanzierende Bank erfolgen kann.

Finanziert werden können: 

 • Neubau
 • Umschuldungen
 • Haus- und/oder Wohnungskauf
 • sowie Sanierungsmaßnahmen

Die nachstehenden Top-Konditionen skizzieren den Best-Case zweier österreichischer Retailbanken mit Filialnetz für die physische Begleitung durch die Krediphase für unselbstständig Erwerbstätige, voragesetzt, die 2 wichtigsten Paramter werden erfüllt:

 • 100% Besicherung (Loan to Value)
 • die Raten-Leistbarkeitsprich und einhergehend damit die Verschuldungsquote, kurz, DSTI.  Die Verschuldungsquote wird in Zukunft eines stärkere Rolle bei der Kreditvergabe spielen.

Konditionen:

Fixzinsen: 

 • 10J FIX: ab 0,625%
 • 15J FIX: ab 0,875%
 • 20J Fix: ab 1,125%
 • 25J FIX: ab 1,250%

Anschlusszinssatz variabel: Aufschlag ab 0,75% auf den 3-ME mit Weitergabe des negativen Euribor-Satzes.  

variabler Zinssatz:  

Aufschlag ab 0,75% auf den 3ME. Durch die Weitergabeverpflichtung des derzeit negativen Euribors (0,5%, je nach Rundung, Stand 27.12.2021) aktueller Sollzinssatz: 0,250%.
   
Bei Haus- bzw. ETW-Kauf bzw. Umschuldung soll hier auch der ING-Thread meines Kollegen LiConsult nicht unerwähnt bleiben:
https://www.energiesparhaus.at/forum-ing-wohnkredit-2019/54203

Allgemeines rund ums Finanzieren, Kreditrechner, FAQ´s zu den gängigen Fragen wie Definitionserklärungen, Sicherheiten, benötigte Unterlagen, Kontaktmöglichkeit, Kreditrechner uvm. werden auf meiner Homepage 
 
https://www.finanzierungsvermittlung.at/

zusammengefasst und erklärt. 

Links für alle wichtigen Versicherungen rund ums Thema Hausbauen:

https://www.energiesparhaus.at/forum-versicherungen-und-absicherungen/43330
https://www.energiesparhaus.at/hausbau/finanzierung.htm

Zum Einlesen, Prämien online-Berechnung und natürlich auch gerne persönlich:
https://www.generali.at/alexander.reinhardt/

In diesem Sinne wieder auf einen regen Austausch hier im Forum, viel Gesundheit und die besten Konditionen für 2022!

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
4.8.2022  (#1201)

zitat..
LiConsult schrieb: btw: 3M USD LIBOR aktuell etwa 2,83% (zu Jahreswechsel etwa 0,2%) - höchster Stand seit November 2008. Da preist der Markt noch stärkere Zinsanhebungen ein. Zum Vergleich 3M EURIBOR etwa 0,27%.
Zinsdifferenz 10Y minus 2Y in USA auf negativstem Stand seit 2000.

btw: Die Bank of England hat im Gefolge der Inflationsentwicklung (aktuell 9,4%) heute den größten Zinsschritt (0,5%) seit 27 Jahren vollzogen - neue Bank Rate: 1,75%. 


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  •  Arpino
5.8.2022  (#1202)
Eine allgemeine Frage zur Finanzierung: Ist es möglich, über gängige Banken eine Anlagewohnung zu finanzieren, bei der man als "Vorkäufer" auftritt und Kaufvertragsdatum das Todesdatum der Mieterin ist? (aufgrund hohen Eigenkapitals wäre der Finanzierungsbedarf ohne NK 100.000 Euro)

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Hallo Arpino, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  andi102
5.8.2022  (#1203)

zitat..
Arpino schrieb:

Eine allgemeine Frage zur Finanzierung: Ist es möglich, über gängige Banken eine Anlagewohnung zu finanzieren, bei der man als "Vorkäufer" auftritt und Kaufvertragsdatum das Todesdatum der Mieterin ist? (aufgrund hohen Eigenkapitals wäre der Finanzierungsbedarf ohne NK 100.000 Euro)

??? Und wie soll die Verkäuferin dann untetschreiben? Ich kenn verkauf mit lebenslangen wohnrecht, das ist finanzierbar, außer die Verkäuferin ist erst mitte 20...


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  •  Arpino
5.8.2022  (#1204)
Es gibt ein Wohn- und Fruchtgenussrecht sowie ein Veräußerungs- und Belastungsverbot. Die Mieterin ist betagt und hat die durchschnittliche Lebenserwartung bereits überschritten.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
5.8.2022  (#1205)
News zu den Bank Austria Konditionen:

Diese führt den 15 jährigen Fixzinssatz wieder ein - neue best case Kondition: 2,875%

Der 20 jährige Fixzinssatz ist im besten Fall bei 3% zu haben (vorher 3,25%).

Der Mischzinssatz (20Y fix und variabel) bleibt mit im besten Fall 1,75% unverändert.

Die neuen Konditionen gelten ab Montag 08.08..

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  •  andi102
5.8.2022  (#1206)

zitat..
Arpino schrieb:

Es gibt ein Wohn- und Fruchtgenussrecht sowie ein Veräußerungs- und Belastungsverbot. Die Mieterin ist betagt und hat die durchschnittliche Lebenserwartung bereits überschritten.

2 themen:

1. meines wissens kann ein belastungsverbot nur bei nahen verwandten einverleibt werden

2. Geschäftsfähigkeit. Das kann zu üblen problemen mit den erben der dame führen. Schauplatz gericht hat da schon einige fälle gebracht. Ev. Gutachten erstellen lassen!


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  •  Tschulj
5.8.2022  (#1207)

zitat..
Tschulj schrieb:

──────
speeeedcat schrieb:

──────
andi102 schrieb: Heftig waren die alten Konditionen .. jetzt sind wir wieder im normalbereich
───────────────

Da bin ich grundsätzlich bei dir. Mit "heftig" meinte ich vor allem den Preissprung, der beim Besipiel Wüste, bei über einem Prozent ggü. der alten Kondition eben heftig ausfiel. Aber ja, kein Wunder bei den SWAP-Sätzen. Wobei man in den letzten Tagen eine leichte Entspannung verfolgen konnte (15J SWAP aktuel bei 1,87, war schon über 2%, und der 20J SWAP liegt aktuell bei 1,78).
https://produkte.erstegroup.com/Retail/de/MarketsAndTrends/Fixed_Income/Kapitalmarktderivate/index.phtml

──────
Tschulj schrieb: An alle die (wie wir) kurz davor waren zu unterschreiben bei der Wüstenrot: Gestern und heute kann man bei der Wüstenrot direkt (ohne Vermittler) noch Anträge stellen, wir haben gestern Abend noch unterschrieben!
───────────────

Kann ich nach Rücksprache mit dem Keyaccounter nicht bestätigen. Vielmehr dürften laut Info die Konditionen für die März- und Aprileinreichungen, die in der Zentrale aufliegen, fix zugesagt sein.
Somit sollte

──────
Maresa schrieb: Wir haben auch am 21.3. noch zu den Konditionen angefragt und warten auch noch auf die Rückmeldung.
───────────────

das passen.
───────────────

Da bin ich gespannt, laut meiner Beraterin bei der Wüstenrot konnte man sowohl gestern als auch heute noch einreichen. Vielleicht hat sonst noch jemand direkt bei der Bank Erfahrungen damit gemacht und kann was dazu beitragen?

Haben heute tatsächlich die Unterlagen bekommen, unser Kredit bei der Wüstenrot um 1,75% ist noch durchgegangen (obwohl wir ja eigentlich in der Einreichungsfreien-Zeit am 18.05. - vor der Erhöhung - unterschrieben haben) *freu* 😍

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
5.8.2022  (#1208)

zitat..
Arpino schrieb: Eine allgemeine Frage zur Finanzierung: Ist es möglich, über gängige Banken eine Anlagewohnung zu finanzieren, bei der man als "Vorkäufer" auftritt und Kaufvertragsdatum das Todesdatum der Mieterin ist? (aufgrund hohen Eigenkapitals wäre der Finanzierungsbedarf ohne NK 100.000 Euro)

Die Wiener Privatbank bietet derlei Lösungen (Vorsorgewohnung+ bzw. Alt-Wiener Vorsorgewohnung) beispielsweise an - auch als verbriefte Veranlagungsprodukte in Form von Anleihen.


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  •  Arpino
5.8.2022  (#1209)
@andi102 und LiConsult, danke für den Input!

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
5.8.2022  (#1210)

zitat..
andi102 schrieb: meines wissens kann ein belastungsverbot nur bei nahen verwandten einverleibt werden

das stimmt auch. Im konkreten Fall ist das Belastungs- und Veräußerungsverbot aber bereits eingetragen. Die Wohnung soll gekauft werden. Dazu ist es notwendig, dass der Berechtigte aus dem Belastungs- und Veräußerungsverbot (so dieser noch leben sollte) dem Kauf zustimmt.
Was das Wohnungsrecht betrifft, so steht dieses der älteren Dame persönlich zu. Deswegen wird auch der Preis der Wohnung mit einem entsprechenden Abschlag gehandelt - umso mehr, wenn es sich um einen Altbau (Vollanwendung MRG) handeln sollte.


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Hallo LiConsult, schau mal hier im Shop nach, da siehst du Preise und wirst sicher auch fündig.
  •  Arpino
5.8.2022  (#1211)
Tatsächlich wird das Objekt nur um 50% des eigentlichen Wertes wenn bestandsfrei angeboten.

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  •  andi102
5.8.2022  (#1212)
Zur Zinsentwicklung: Ich persönlich finde es kurios, wie der Markt derzeit das Inflationsthema spielt (nämlich, dass die Inflation in den nächsten 6 Monaten im Wesentlichen verschwindet und dann die Zinsen wieder gesenkt werden).

Waren die Verantwortlichen in letzter Zeit Einkaufen? Haben sie irgendetwas bestellt (Lieferzeit)?

Quasi alle Wirtschaftszahlen der letzten Wochen deuten darauf hin, dass die Wirtschaft weiterhin überhitzt, was ja völlig logisch ist. Wie will man eine Wirtschaft mit Alibi-Zinserhöhungen einbremsen? Außerdem deutet man Zinssenkungen für 2023 an (USA)?

- Geldmenge: Wird extrem ausgeweitet (Verteidigungsausgaben,...)
- Geld ist im Überfluss vorhanden (Buchungslage Tourismus z.B.)
- Jeder Preis wird bezahlt (Tourismus,...)
- Helikoptergeld wird verteilt (Teuerungs"hilfen", hmmm... wer bezahlt nochmal die Steuergeschenke???)
- Unternehmen übertreffen durchwegs die Erwartungen in der Berichtssaison und geben solide Ausblicke???!!!!
- Inflation weiterhin dramatisch, jetzt beginnen die Zweitrundeneffekte. Erwarte Lohnabschlüsse größer 8%
- Beschäftungszahlen USA (gerade jetzt veröffentlicht) phantastisch, keine Spur von Abschwächung

Ich persönlich gehe mittlerweile von folgendem Szenario aus (egal wie lange der Krieg dauert, der Schaden ist bereits angerichtet und hat im übrigen wenig mit dem Krieg zu tun).
- Inflationsraten beginnen ab August leicht zu sinken, Markt freut sich
- Inflationsraten sinken bis max. 5% ab. Markt kapiert, schei**, das ist zu wenig
- Massive (langfristige) Zinserhöhungen, massive Rezession (die der Staat zulassen muss, nicht wie jetzt die Leute mit Geld überhäufen)

Das würde bedeuten, jetzt den Kredit abschließen, möglichst lange fix, ca. 2024 zu bauen beginnen.

Kreditseitig ist die Sache für mich relativ klar, nur was mache ich im Anlagebereich?! Da bin ich mir seeeehr unsicher.

Meine Meinung, ohne Gewähr ;)

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  •  tjet
5.8.2022  (#1213)
Meiner Meinung nach kommt den Regierungen die hohe Inflation sehr gelegen, da nur so die Staatsschulden (prozentuell) abgebaut werden können. Der Markt rechnet ja schon wieder mit einer erneuten Niedrigstzinspolitik...

1
  •  Martinb
6.8.2022  (#1214)

zitat..
andi102 schrieb:

Zur Zinsentwicklung: Ich persönlich finde es kurios, wie der Markt derzeit das Inflationsthema spielt (nämlich, dass die Inflation in den nächsten 6 Monaten im Wesentlichen verschwindet und dann die Zinsen wieder gesenkt werden).

Waren die Verantwortlichen in letzter Zeit Einkaufen? Haben sie irgendetwas bestellt (Lieferzeit)?

Quasi alle Wirtschaftszahlen der letzten Wochen deuten darauf hin, dass die Wirtschaft weiterhin überhitzt, was ja völlig logisch ist. Wie will man eine Wirtschaft mit Alibi-Zinserhöhungen einbremsen? Außerdem deutet man Zinssenkungen für 2023 an (USA)?

- Geldmenge: Wird extrem ausgeweitet (Verteidigungsausgaben,...)
- Geld ist im Überfluss vorhanden (Buchungslage Tourismus z.B.)
- Jeder Preis wird bezahlt (Tourismus,...)
- Helikoptergeld wird verteilt (Teuerungs"hilfen", hmmm... wer bezahlt nochmal die Steuergeschenke???)
- Unternehmen übertreffen durchwegs die Erwartungen in der Berichtssaison und geben solide Ausblicke???!!!!
- Inflation weiterhin dramatisch, jetzt beginnen die Zweitrundeneffekte. Erwarte Lohnabschlüsse größer 8%
- Beschäftungszahlen USA (gerade jetzt veröffentlicht) phantastisch, keine Spur von Abschwächung

Ich persönlich gehe mittlerweile von folgendem Szenario aus (egal wie lange der Krieg dauert, der Schaden ist bereits angerichtet und hat im übrigen wenig mit dem Krieg zu tun).
- Inflationsraten beginnen ab August leicht zu sinken, Markt freut sich
- Inflationsraten sinken bis max. 5% ab. Markt kapiert, schei**, das ist zu wenig
- Massive (langfristige) Zinserhöhungen, massive Rezession (die der Staat zulassen muss, nicht wie jetzt die Leute mit Geld überhäufen)

Das würde bedeuten, jetzt den Kredit abschließen, möglichst lange fix, ca. 2024 zu bauen beginnen.

Kreditseitig ist die Sache für mich relativ klar, nur was mache ich im Anlagebereich?! Da bin ich mir seeeehr unsicher.

Meine Meinung, ohne Gewähr ;)

Was verstehst unter sehr hohen Zinsen?


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  •  andi102
6.8.2022  (#1215)

zitat..

───────────────

Was verstehst unter sehr hohen Zinsen?

Wenn die Inflation z.b. wie jetzt 9% beträgt (bei Sparbuchzinsen ca. 0,5%, wird es für Konsumenten sehr attraktiv, Anschaffungen, die in der Zukunft geplant sind, bereits zu tätigen.

Beispiel Küche, Geld liegt am Sparbuch:
Kaufpreis heute 20.000, nächstes Jahr 21.800,-
Guthaben am Sparbuch wird nach KESt 20.075,-

Das befeuert die Inflation zusätzlich und setzt ein teuflisches Rad in Gang.

Man müsste also theoretisch die Zinsen über die Inflationsrate erhöhen, also über 9%, damit die Konsumenten das Geld auf das Sparbuch legen und nicht mehr ausgeben (Geld sparen ist der einzige Weg, um dieser Falle zu entkommen).

Ich persönlich glaube, dass ein gewisser Teil Einmaleffekte sind (Ukraine, Energiepreise) und kann mir vorstellen, dass sich die Inflation bei rund 5% einpendelt und sehe auch die Zinsen in etwa dort. In den USA geht man schon von ca. 4% Leitzinsen in den nächsten Monaten aus, der Weg ist nicht mehr so weit. Erhöhen die USA auf 4% und die EZB nicht, wird der Euro noch schwächer und die Inflation steigt noch weiter. 

Da ich mir schwer vorstellen kann, dass sich die Arbeiter/Angestellten mit unter 2% Gehaltserhöhung zufrieden geben, kommt von dort der nächste große Druck.

Ohne die Nachfrage massiv zu bremsen (Rezession) wird es nicht gehen. Eine überhitzte Konjunktur kann man nur mit einer Rezession einfangen.

Und zu diesem Thema: Meiner Meinung nach kommt den Regierungen die hohe Inflation sehr gelegen, da nur so die Staatsschulden (prozentuell) abgebaut werden können. Der Markt rechnet ja schon wieder mit einer erneuten Niedrigstzinspolitik...

Die Inflation kann man schwer und nur langfristig steuern. Natürlich wären +20% Inflation in 2 Jahren und dann wieder 2% perfekt für die Staaten, das spielt es aber nicht. Wichtig ist vor allem Kerninflationsrate, die liegt bei schockierenden 3,7%.

Hier ein interessanter Bericht aus Sicht der Schweiz
https://www.blick.ch/wirtschaft/nach-ezb-zinsentscheid-ein-italienischer-staatsbankrott-wuerde-die-eurozone-zerreissen-id17684383.html


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
6.8.2022  (#1216)

zitat..
andi102 schrieb: Der Markt rechnet ja schon wieder mit einer erneuten Niedrigstzinspolitik...

Welcher Markt rechnet mit Niedrigstzinspolitik?

Der SWAP auf die Taget Rate (aktuell 2,5%) in den USA geht von einem Leitzinssatz im Dezember 2022 von etwa 3,5% - im Dezember 2023 von etwa 3% aus. Der 2Y SWAP ist zum Zeitpunkt der Verlautbarung der sehr starken Arbeitsmarktdaten gleich mal von 3,05% auf 3,20% gestiegen.

In UK wurde diese Woche die Bank Rate (Leitzinsen) um 0,50% (höchster Anstieg seit 27 Jahren) auf 1,75% angehoben - mit weiteren Anhebungen im Forecast.

Die EZB wird im Herbst ebenfalls weiter anheben, nachdem die Inflation dann beispielsweise in Deutschland nach dem Auslaufen des 9 EUR Tickets und der EEG Umlage zweistellig sein wird. Und was die Lohn-Preis-Spirale betrifft, können die (erzwungenen) Tarifverhandlungen des (zugegebermaßen "low-wage") Lufthansa-Bodenpersonals auch hier eine Verschärfung  andeuten: zugesagte Anpassung zwischen 13,6% und 18,4%.

zitat..
andi102 schrieb: Natürlich wären +20% Inflation in 2 Jahren und dann wieder 2% perfekt für die Staaten

spätestens dann gerät die Lage außer Kontrolle.


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  •  tjet
6.8.2022  (#1217)

zitat..
andi102 schrieb:

──────

───────────────

Was verstehst unter sehr hohen Zinsen?
───────────────

Wenn die Inflation z.b. wie jetzt 9% beträgt (bei Sparbuchzinsen ca. 0,5%, wird es für Konsumenten sehr attraktiv, Anschaffungen, die in der Zukunft geplant sind, bereits zu tätigen.

Beispiel Küche, Geld liegt am Sparbuch:
Kaufpreis heute 20.000, nächstes Jahr 21.800,-
Guthaben am Sparbuch wird nach KESt 20.075,-

Das befeuert die Inflation zusätzlich und setzt ein teuflisches Rad in Gang.

Man müsste also theoretisch die Zinsen über die Inflationsrate erhöhen, also über 9%, damit die Konsumenten das Geld auf das Sparbuch legen und nicht mehr ausgeben (Geld sparen ist der einzige Weg, um dieser Falle zu entkommen).

Ich persönlich glaube, dass ein gewisser Teil Einmaleffekte sind (Ukraine, Energiepreise) und kann mir vorstellen, dass sich die Inflation bei rund 5% einpendelt und sehe auch die Zinsen in etwa dort. In den USA geht man schon von ca. 4% Leitzinsen in den nächsten Monaten aus, der Weg ist nicht mehr so weit. Erhöhen die USA auf 4% und die EZB nicht, wird der Euro noch schwächer und die Inflation steigt noch weiter. 

Da ich mir schwer vorstellen kann, dass sich die Arbeiter/Angestellten mit unter 2% Gehaltserhöhung zufrieden geben, kommt von dort der nächste große Druck.

Ohne die Nachfrage massiv zu bremsen (Rezession) wird es nicht gehen. Eine überhitzte Konjunktur kann man nur mit einer Rezession einfangen.

Und zu diesem Thema: Meiner Meinung nach kommt den Regierungen die hohe Inflation sehr gelegen, da nur so die Staatsschulden (prozentuell) abgebaut werden können. Der Markt rechnet ja schon wieder mit einer erneuten Niedrigstzinspolitik...

Die Inflation kann man schwer und nur langfristig steuern. Natürlich wären +20% Inflation in 2 Jahren und dann wieder 2% perfekt für die Staaten, das spielt es aber nicht. Wichtig ist vor allem Kerninflationsrate, die liegt bei schockierenden 3,7%.

Hier ein interessanter Bericht aus Sicht der Schweiz
https://www.blick.ch/wirtschaft/nach-ezb-zinsentscheid-ein-italienischer-staatsbankrott-wuerde-die-eurozone-zerreissen-id17684383.html

Der Staat kann die Inflation relativ gut mit seinem Geld-Monopol steuern...


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  •  tjet
6.8.2022  (#1218)

zitat..
LiConsult schrieb:

──────
andi102 schrieb: Der Markt rechnet ja schon wieder mit einer erneuten Niedrigstzinspolitik...
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Welcher Markt rechnet mit Niedrigstzinspolitik?

Es gibt schon einige Analysten die bereits Anfang 23 von einer Trendwende ausgehen. Und die Inflation wird auch wieder sinken, is halt immer sehr zeitverzögert. Kupfer ist da ein guter Indikator: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/kupfer-rezession-dr-copper-101.html

Und sobald die Inflation am sinken ist, geht's, meiner Meinung nach, auch mit den Zinsen wieder runter. 


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  •  heba
6.8.2022  (#1219)
Was haltet ihr von diesem Angebot? Ist für ein Neubau, mit Baubeginn ab frühestens Mitte 2023.
Da die EZB weitere Leitzinserhöhungen angekündigt hat ist die Frage wie tief der SWAP noch sinken kann.

Kreditbetrag: EUR 314.000,-
Laufzeit: 300 Monate (davon 24 Monate tilgungsfrei)
Sollzinssatz2,875% Fix bis 31.08.2042 (Fix für 20 Jahre) danach variabel mit 1,375% Aufschlag auf den 3-Monats Euribor
Rate monatlich: ca. € 1.569,-
Gesamtbelastung: ca. € 450.922,10


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  •  andi102
6.8.2022  (#1220)

zitat..
LiConsult schrieb:

──────
andi102 schrieb: Der Markt rechnet ja schon wieder mit einer erneuten Niedrigstzinspolitik...
───────────────

Welcher Markt rechnet mit Niedrigstzinspolitik?

Der SWAP auf die Taget Rate (aktuell 2,5%) in den USA geht von einem Leitzinssatz im Dezember 2022 von etwa 3,5% - im Dezember 2023 von etwa 3% aus. Der 2Y SWAP ist zum Zeitpunkt der Verlautbarung der sehr starken Arbeitsmarktdaten gleich mal von 3,05% auf 3,20% gestiegen.

In UK wurde diese Woche die Bank Rate (Leitzinsen) um 0,50% (höchster Anstieg seit 27 Jahren) auf 1,75% angehoben - mit weiteren Anhebungen im Forecast.

Die EZB wird im Herbst ebenfalls weiter anheben, nachdem die Inflation dann beispielsweise in Deutschland nach dem Auslaufen des 9 EUR Tickets und der EEG Umlage zweistellig sein wird. Und was die Lohn-Preis-Spirale betrifft, können die (erzwungenen) Tarifverhandlungen des (zugegebermaßen "low-wage") Lufthansa-Bodenpersonals auch hier eine Verschärfung  andeuten: zugesagte Anpassung zwischen 13,6% und 18,4%.

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andi102 schrieb: Natürlich wären +20% Inflation in 2 Jahren und dann wieder 2% perfekt für die Staaten
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spätestens dann gerät die Lage außer Kontrolle.

Die baltischen staaten haben schon 20%!

Wenn der 15 jahre swap um 1,80 ist, ist das einn niedrigstzinsniveau das eingepreist wird.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
6.8.2022  (#1221)

zitat..
tjet schrieb: Es gibt schon einige Analysten die bereits Anfang 23 von einer Trendwende ausgehen.

Das mag sein - gibt auch einige Analysten, die vom Gegenteil ausgehen. Ich schaue halt gerne und stets auf die tatsächlichen Marktdaten.

zitat..
tjet schrieb: Und die Inflation wird auch wieder sinken, is halt immer sehr zeitverzögert.

Das mag natürlich auch sein. Von der absoluten Preissteigerung ist das auch nicht unwahrscheinlich, denn die Basis nach diesem Jahr ist einfach um einen hohen einstelligen Betrag höher ist als vergangenes Jahr.

zitat..
heba schrieb: Was haltet ihr von diesem Angebot?

Fixzinssatz ist unter den aktuellen Umständen wirklich gut - im besten Fall vielleicht jedoch um 1/8% verbesserbar. Gratulation!

zitat..
heba schrieb: Da die EZB weitere Leitzinserhöhungen angekündigt hat ist die Frage wie tief der SWAP noch sinken kann.

Die EZB steuert mit dem Leitzinssatz jenen Zinssatz zu dem sich Banken overnight (also kurzfristig) von der EZB Geld ausleihen können.
Die SWAP-Sätze bilden die langfristigen Zinssätze am Interbankenmarkt (zwischen den Banken) ab.
Somit sind diese beiden Größen getrennt zu betrachten.


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