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Welche Öko-Dämmung für Ziegelhaus?

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  •  ProjectX
29.4.2017 - 10.12.2019
112 Antworten | 20 Autoren 112
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Einen schönes Wochenende erstmals an Alle!
Hätte eine interessante Frage an euch.
Und zwar: Wir planen mit Ziegel, als Dämmung war von Anfang an eigentlich EPS geplant. In letzter Zeit mache ich mir jedoch zunehmend Gedanken, ob es vielleicht nicht besser wäre, eine ökologischere Alternative zu wählen.
Ich weiß, Ziegel ist auch nicht wirklich ökologisch, aber um das geht es eigentlich nicht, sondern welche Dämmung wir dazu verwenden könnten.
Wir haben uns schon einen kurzen überblick über die vorhandenen "Alternativen Dämmstoffe" verschafft, jedoch möchten wir gerne eure Meinung dazu hören, da vieles von den Anbietern "schöngeredet" wird und wir gerne eine neutrale Meinung dazu hätten. Der Mehrpreis einer ökologischen Dämmung ist uns bewusst.

* Hanfdämmung ist natürlich eine Alternative, ist diese jedoch wirklich so ökologisch wie sie immer angepriesen wird? Und stimmt es dass diese zu einem Teil aus nichtrecyclefähigem Material besteht?
*Holzfaserdämmung: Natürlich auch eine Alternative, ich verbinde eine Holzfaserdämmung jedoch irgendwie mit Holzhäusern. Habe auch noch keine Ziegelhäuser mit dieser Dämmung gesehen - ist das nicht üblich?

Was wären die Vor- und Nachteile dieser beiden Varianten? Oder gibt es noch andere ökologische Dämmstoffe die zu empfehlen wären?

Vielen Dank

  •  wern
29.4.2017  (#1)
Wieso nicht 50erziegel ohne Dämmung?

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  •  Stefan86
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#2)
was ist an ziegel nicht ökologisch? besteht ja quasi nur aus erde :)
hlozfaserdämmung kenn ich nur von dachböden. an der aussenwand hät ich die befürchtung das es sich irgendwann verdichtet und dann oben ein teil frei liegt.
hanfdämmung ist sicher eine alternative, enthält aber glaub ich auch eps

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#3)
Früher wurde auch in den Holzriegelwänden Sägemehl eingefüllt. Hat auch gute Dämmwirkung.

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  •  mackica
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#4)
Ziegel sind nicht okologisch weil massiv energieintensive produktion
Ergibt ca 33kg co2 pro m2 25er wand
Recycling auch nicht sinnvoll moglich

Hanf enthalt minimal kunstfasern, denke das ist vernachlassigbar

Und 50er ziegel ist schwachsinn

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  •  ap99
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#5)
Ich war vor kurzem bei einem Vortrag der FH Salzburg, wo das Thema Ökologie von Dämmstoffen auch vorkam --> ab S. 52 ... @brink: gleich vorweg, ich habe nicht alles durchgelesen :)

--> Kork und Hanf liegen bei "cradle to gate" (also ohne Rückbau und Entsorgung) vorne.

http://www.fh-salzburg.ac.at/fileadmin/fh/forschung/smb/documents/20170131_Endbericht_AWZN_Final.pdf

Hauptsächlich ging es bei dem Vortrag um Amortisation von Sanierungen. Mit dem Ergebnis gehe ich nicht konform (mir schneidet z.B. die Luftwärmepumpe bei Austausch/Sanierung zu gut ab --> ich frage mich, ob höhere Systemtemperaturen bei Radiatoren berücksichtigt wurden).


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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#6)

zitat..
mackica schrieb: Ziegel sind nicht okologisch weil massiv energieintensive produktion


was eigentlich völlig egal ist wenn sie dafür dann problemlos 200 jahre halten ;)



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  •  dyarne
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#7)

zitat..
EPS-F ist bezogen auf den ΔOI3 als zweit-ökologischster Dämmstoff im Vergleich einzustufen...


... emoji

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  •  ap99
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#8)
... cradle to gate ...

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  •  brink
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#9)

zitat..
mackica schrieb: Hanf enthalt minimal kunstfasern, denke das ist vernachlassigbar


Es ist schon länger her, da habe ichs melly vorgerechnet. Im capatect hanf ist so viel kunststoff drinnen, dass wenn man es auf die dichte von eps aufblasen würde, hätte man sich hanf gleich sparen können.
Da die hanfdämmplatten relativ schwer sind, sind 10% polyester davon sehr sehr viel kunststoff.

Zwar darf man nicht xy kunststoff = eps gleichsetzen, aber vernachlässigbar ist es nicht

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  •  brink
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#10)

zitat..
ProjectX schrieb: möchten wir gerne eure Meinung dazu hören


Wie wäre es mit zellulose?

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  •  melly210
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#11)
Die Hanfdämmung ist trotz der 10 % Stützfasern einer der Dämmstoffe mit der besten Ökobilanz.

Aber ganz abgesehen davon: die Ökodämmungen sind auch abseits vom Umweltgedanken einfach von den Materialeigenschaften her deutlich besser als Eps (Hitzeschutz, Schallschutz, Diffusionsoffenheit, geringere Gefahr der Veralgung).

Ich denke Ziegel+ Ökodämmung oder Massivholz sind die momentan besten Wandaufbauten. Ziegel ohne Außendämmung würde ich nicht machen, zu den Problemen die da auftreten können gibt es eh schon genug Threads.

Von wegen welche Ökodämmung man nimmt: ist Geschmackssache. Gut sind sie alle. Wenn man sie fixfertig von einer Firma machen lässt ist normalerweise Hanf am günstigsten (Capstect Ökoline). Holzfaser hat noch besseren Hitzeschutz,kostet aber deutlich mehr. Für Selbermacher bietet sich auch Zellulose an.

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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
30.4.2017  (#12)
Also ich würde 50er Ziegel nehmen ... Ansonsten zellulose

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  •  maider187
30.4.2017  (#13)
Wenn schon ökologisch dann Holzhaus. So ersparst du dir die Frage der Dämmung, Fassade, lnnenputz, Farbe usw... Nur das ist wirklich ökologisch in meinem Augen. Alles andere is nur so a Pseudo-Öko Lösung und nicht wirklich sinnvoll, nur was um das Gewissen zu beruhigen 🤔😘

Ansonsten Zellulose, Perlite, Hanf, Holzfaserplatte oder Stroh...

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  •  mackica
  •   Gold-Award
30.4.2017  (#14)

zitat..
brink schrieb: Es ist schon länger her, da habe ichs melly vorgerechnet. Im capatect hanf ist so viel kunststoff drinnen, dass wenn man es auf die dichte von eps aufblasen würde, hätte man sich hanf gleich sparen können.


ja und selbst wenn es so wäre (10% Bicopolyester entspricht 9kg/m3, EPS hat 15kg/m3 bis 20kg/m3) - die Ökobilanz von Hanf ist ein x-faches besser wie ich letztens vorgerechnet habe. Allein bei der Herstellung 3 Tonnen CO2 fürs EPS (durchs Aufschäumen) versus 1 Tonne für den Hanf. Entsorgung käme dann noch dazu, Hanf kannst recyclieren oder problemlos verbrennen.
Kunststoff an sich ist ja nichts schlechtes, hast ja in Deiner Kleidung auch (zB Elastan, Polyamid, Polyacryl,....).
Hanf ist diffusionsoffen, schalldämmend, bietet Hitzeschutz.

Bei Zellulose ist halt da Problem dass man insgesamt sicher 25cm braucht für einen U-Wert von 0,13 - dann hast eine Wanddicke von 53cm mit Putz.
Und wer schraubt Dir das an die Ziegelwand? mit Dübeln? Kennt ihr jemanden, der das auf einer modernen Hochlochziegelwand hat?

Den 50er müsste man ja übrigens auch noch mit 4cm überdämmen (U-Wert 0,17 ist zu schlecht), dann käme man mit Putz auf 56cm!!! No-Go! Und all die Probleme dazu.
Dickere Wände = weniger Sonnenlicht und weniger solarer Eintrag.

Sogesehen muss man ehrlich sagen dass momentan wohl ein CLT-Wandaufbau das beste ist, gefolgt von Ziegel+Hanf



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  •  ProjectX
30.4.2017  (#15)
Vielen Dank für eure zahlreichen Meinungen und Hilfestellungen

zitat..
Hanf ist diffusionsoffen, schalldämmend, bietet Hitzeschutz.


zitat..
Die Hanfdämmung ist trotz der 10 % Stützfasern einer der Dämmstoffe mit der besten Ökobilanz


zitat..
Holzfaser hat noch besseren Hitzeschutz,kostet aber deutlich mehr


Ich denke wenn man das Gesamtpaket sieht, kann man mit Hanf nicht viel falsch machen
Okölogisch, preislich in Ordnung und natürlich sprechen auch die bautechnischen Eigenschaften für eine Hanfdämmung
Vielen Dank nochmals :)

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  •  mackica
  •   Gold-Award
30.4.2017  (#16)
ich vergaß:
am besten wäre 18cm Kalksandsteinmauer + Cellulose in Riegel
- kennt jemand Baumeister die damit arbeiten (außer ap99 in Salzburg)

Aber zurück zur Cellulose:
- hat jemand schon eine Dämmung in Vorsatzschale auf Ziegel gemacht? (hätte natürlich den Riesenvorteil dass man die Fenster vor der Laibung montieren kann)
wenn ich mich richtig erinnere hat sich goofgoo das anbieten lassen und es war sehr teuer oder?

ad hanf:
man muss halt mit 120-130 Euro pro m2 rechnen (also das doppelte als für EPS)

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  •  melly210
  •   Gold-Award
30.4.2017  (#17)

zitat..
mackica schrieb: man muss halt mit 120-130 Euro pro m2 rechnen (also das doppelte als für EPS)


Ist das wirklich in einem Jahr so viel teurer geworden !?!?! Wir haben es vor ziemlich genau einem jahr machen lassen, und hatten sowas 20 % Mehrkosten..gesamt warens glaub ich 3000 Euro.

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  •  mhwohn
30.4.2017  (#18)
wir überlegen ebenfalls bzgl. einer Hanfdämmung (20 cm).
120-130 €/m2? Hat noch jemand aktuelle Preise vorliegen?

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  •  mackica
  •   Gold-Award
30.4.2017  (#19)
Besser gefallen würde mir das mit Cellulose. Aber selbst im Steico-Handbuch findet man nur Praxisbeispiele mit Holzmassivwand, keine Ziegelwände.

Beim Ziegel ist die Befestigung viel aufwendiger (Winkelverbindung links und rechts vom Steg mit je 4 Schrauben, der Winkel mit 2 Dübeln im Ziegel befestigt. Bei Holz reicht einmal ein Nagel durch!) Leider steht nicht alle wieviel cm man so eine Winkelverbindung braucht.


2017/20170430560887.jpg

Ap99, wie macht Ihr das?



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  •  r3try
30.4.2017  (#20)
ursprünglich wollten wir ja eigentlich mit 50er Ziegel ohne zusätzlicher Dämmung bauen. Da aber in diversen Threads teils sehr deutlich davon abgeraten wird - meistens mit dem Hauptargument der Wärmebrücken - haben wir auch den Aufbau mit 25er Ziegel + WDVS in Betracht gezogen.

Nachdem ich aber keine EPS-Fassade möchte habe ich mich nach ökologisch sinnvolleren Alternativen umgeschaut und bin dabei ebenfalls auf Hanf gestoßen.
Neu war für mich, dass es nicht nur die herkömmliche Variante der Fassadendämmplatte gibt, sondern auch eine Putzträgerplatte speziell für hochporisierte Ziegel.
Für mich als Laie klingt das eigentlich recht sinnvoll und sollte doch eigentlich die Wärmebrückenthematik bereinigen...
Kann mir jemand die Vor- bzw. Nachteile dieser beiden Varianten nennen?
Würde bei dieser Hanf-Massiv Variante dann nicht zb. ein 38er Ziegel genügen (wegen der zusätzliche Dämmwirkung des Hanfs) oder ist diese nicht so gravierend?

https://www.capatect.at/produkte?p_p_id=Produktkatalog_WAR_Synthesaportlet&p_p_lifecycle=0&p_p_state=normal&p_p_mode=view&_Produktkatalog_WAR_Synthesaportlet_currentPath=000%2F000%2F009%2F001&p_r_p_1656241825_currentProductId=Produktkatalog_WAR_Synthesaportlet_PORTLET_4028e429420d837701420db781bc0040&inheritRedirect=false&redirect=http%3A%2F%2Fwww.capatect.at%2Fsuche%3Fp_p_id%3D3%26p_p_lifecycle%3D0%26p_p_state%3Dmaximized%26p_p_mode%3Dview%26_3_keywords%3Dmassiv%26_3_struts_action%3D%252Fsearch%252Fsearch


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  •  mackica
  •   Gold-Award
30.4.2017  (#21)

zitat..
r3try schrieb: Würde bei dieser Hanf-Massiv Variante dann nicht zb. ein 38er Ziegel genügen (wegen der zusätzliche Dämmwirkung des Hanfs) oder ist diese nicht so gravierend?


Einfach auf u-wert.net durchrechnen wieviel Ziegel und wieviel Hanf du möchtest.

zitat..
mackica schrieb: Aber zurück zur Cellulose:
- hat jemand schon eine Dämmung in Vorsatzschale auf Ziegel gemacht? (hätte natürlich den Riesenvorteil dass man die Fenster vor der Laibung montieren kann)
wenn ich mich richtig erinnere hat sich goofgoo das anbieten lassen und es war sehr teuer oder?


Habe jetzt auch gesehen, dass die Stegträgerdämmung zur Hälfte auf der Bodenplatte bzw. Zwischendecke stehen muss. D.h. dann wäre ja Bodenplatte um einiges größer
Stimmt das so?


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