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Vollautarkes Sonnenhaus

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  •  ErnestoSun
13.6. - 4.8.2013
117 Antworten 117
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Konzept Haus Sonnenwende - Open Source Technology

Die Arbeitsgruppe 'AG Solarhaus' des Verein ERDE hat im Laufe von Monaten die jahrelange Vorarbeit des Solar- und Gemeinschafts-Aktivisten Ernesto Sun weiter geführt und zu einem Konzept ausformuliert.
Das Konzept namens Haus Sonnenwende enthält wertvolles Wissen über natürliche Sonnennutzung im Gebäudebereich.Es wurde am Beispiel gezeigt, dass auch moderne westliche Lebensqualität im Einklang mit der Natur möglich ist.

Die Bedeutung zukunftsfähiger Architektur kann, nach Ansicht der engagierten kleinen Gruppe, gar nicht überschätzt werden. Folgende Prinzipen wurden miteinander vereint:

• Bauen mit der Natur
• Regionale Baustoffe
• Regionales Handwerk
• Energie-Effektivität
• Hohe Lebensqualität
• Zukunftsfähigkeit

Link zum PDF: http://www.ernesto-sun.com/Konzept_Haus_Sonnenwende_web.pdf

Eure Kritik ist willkommen!

  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#21)
@gdfde - Zur Korrektur:

Nur in härtesten Wintertagen wo auch keine Sonne scheint ist der WG rel. sinnlos extra zu beheizen. Ansonsten hilft der auch im Jänner heizen, FALLS die Sonne scheint.

Viel von der Wärme wird über die beschienene Speichermasse einige Tage latent gebuffert.
-------------

Im Sommer wird der WG belüftet. D.h. keine Stauhitze. Jegliche Pflanzen die Licht vertragen haben damit kein Problem.

Besonderes Feature ist der Sommerabend wo die abstrahlende Wärme ein optimales Gefühl schafft. (Sommerabende sind zumeist unangenhem kühl und feucht, ansonsten will man eh ganz draussen sein)

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)




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  •  ma2412
14.6.2013  (#22)
Feedback Grundsatzfrage vorab: Willst du das so errichten oder nur Gedankenspielerei?

... hat dir das Konzept schon mal jemand vom Fach durchgerechnet bzw. einfach konventionell einen Energieausweis erstellt?
Schlagwörter wir Solarreaktor, extra dicker Lehmputz als "Speichermasse", "atmungsaktive" Wände, die sogar sämtlich Küchendämpfe schlucken, hmm - abzuwarten, ob das so funktioniert wie erwünscht - imho eher mit Fragezeichen versehen.

Verrohrung Elektro/CAT/Antenne ...soll ja auf Putz erfolgen. Kenne solche Rohre nur in PVC. Auch wenn es da andere Lösungen gibt - egal welches Material, solche Staubfänger mag ich mir nicht vorstellen


Ein paar Überlegungen zur Kostenaufstellung

Beispiele:

EUR 2.000,-- für einen Bagger - damit sind alle Erdarbeiten abgedeckt inklusive Laster, Aushub entsorgen, ... ? wird sich nicht so ganz ausgehen

Kosten für den Regenwassertank wären wo zu finden? Klein ist der ja nicht gerade

Das mit der PV & Batteriespeicher dafür ist etwas sehr optimistisch - wird es so wohl nicht spielen. Ob du mit der Dimensionierung von 5 kw Peak durchkommst ... hmm nur nicht gleichzeitig Kochen und Wachmaschine / Geschirrspüler - noch dazu nur bei Sonne.

Elektroinstallation können da nicht enthalten sein - die wären wo?
4000 für Sanitär mit Installationen? Da kriegst leider nicht sehr viel darum ... und wird sich so nicht ausgehen.

Fliesen um EUR 3.000? Fürs ganze Haus? Wären dann EUR 13,-- je qm das inklusive Verlegung - wow emoji Wird wohl auch Parkett oder Holzboden geplant sein - zu finden ist nix davon in der Aufstellung.

Fenster für die Wohnfläche ... ähm auch bei den Werten - etwas niedrig bzw. Montage auch in Eigenleistung?

Das (hoffentlich so wie geplant zur jeder Jahreszeit funktionierende) Belüftungskonzept - sollte sich ein Experte ansehen und auch ob das um 3 TS realisierbar ist.

Kosten fürs Dach sind wo?
Kosten für Keller sind wo?

lässt sich wohl noch fortsetzen

...

Wie auch immer - wünsche dir ein dickes Börsel und gute Nerven. Bin selbst sicher kein Experte im Gegensatz zu anderen hier. Solltest du das wirklich so realisieren wollen - Feedback ernst nehmen und diverse Papier-Konzepte genau abklopfen = wirklich durchrechen. Wenn da selbst auf- bzw. zusammengestellte Konzepte so nicht funktionieren - auweh ...

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  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#23)
Check - Klaro, wirkliches Checken ist total in meinem Interesse.

Einige Punkte hast du falsch interpretiert:

* Alle Kosten in der Tabelle auf der letzten Seite sind Beschaffungskosten. Die Arbeitsleistung jeweils ist extra ausgewiesen.
* Kochen braucht keinen Strom, dank Rocket-Stove.

* Die geringe Stromverlegung welche geplant ist (24 Volt), nicht viel mehr als zwei Stecker pro Raum sollte sich mit 4000 Euro Material + 4000 Euro Arbeitsleistugn ausgehen.

* Es muss keine Erde hin oder weg gebracht werden. Hinten weg, vorne hin. Der Bagger kommt und geht wieder. Ein bekannter Baggerfahrer hat mir die Grabungen samt Teich für 1000 Euro in Aussicht gestellt.
* Kosten des 20000-Liter Regenwassertank sind im Beton enthalten. Beton gesamt: 4000 Euro Material + 4000 Euro Arbeit.

* Wir kommen mit ziemlicher Sicherheit schon mit 2KW Peak aus. Mehr planen wir vorerst nicht. Kann jederzeit aufgestockt werden.

* Es werden wenig Fliesen verwendet, nur bei Bad und Dusche. Ansonsten kommen hauptsächlich Schiefer-Platten zum Einsatz die sehr günstig (für mich kostenlos) zu haben sind.
* Bei Fensterrahmen&Türen gilt wiederum: 20000 Euro Material und 20000 Euro Arbeitsleistung. Sollten sich schöne Alu-Holz-Profile samt Einbau ausgehen mit 40000 Euro gesamt. Die Glas-Kosten sind da noch nicht mit drinnen.

* Das Belüftungskonzept ist nur für den Sommerbetrieb. Im Winter ist Stoss- und Querlüften viel optimaler weil ausreichend und einfacher, unproblematisch in jeder Hinsicht.

All diese Details sind im Konzept-PDF eigentlich ausgeführt. Macht aber nix, ich wiederhole gerne.

Dickes Börserl und dicke Nervern hab ich. Ich denke das Haus Sonnenwende ist in der Wirtschaftlichkeit nicht mit einem aktuellen Passiv-Haus zu vergleichen.
Lehmputz, Solarkamin usw. sind vielfach erprobte Konzepte.

Achja: Der Solarkollektor wird auf jeden Fall selber gebaut. Österreich ist dank der hunderten Selbstbaugruppen in den 80ern und 90ern bei den Weltführern in Solarthermie. Die Anlagen laufen heute noch zumeist :)

Herr Promitzer, der damals diese Bewegung ins Leben gerufen hat wohnt im Nachbarort. Er ist genial. Sein Haus ist fast noch solarer wie das Haus Sonnenwende.
Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)



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  •  ma2412
14.6.2013  (#24)
Nachtrag noch Praxis?

Schon klar ein Rocket-Stove Oferl braucht keinen Strom. Eine Metallplatte am Kachelofen hast auch. Brauchst also kein Backrohr geschweige denn ev. Dampfgarer. Würde ich meiner besseren Hälfte ein solches Konzept fürs Kochen vorschlagen = Frage wie mir denn so ist und zwar zu Recht. Würde das auch nicht wollen.
@Funkenschusterei:
Alle Elektroendgeäte mit 24 V (Fernseher, Computer,, Tiefkühler, Kühlschrank usw. usf.) - wirst schon finden, aber die Auswahl wird wohl beschränkt sein und dann der Preiszettel verglichen mit konventionellen. Bestehende Geräte kannst wohl kübeln oder Adapter bei jedem nicht kompatiblem Endgerät, sofern überhaupt technisch möglich. Billig ist der Spaß nicht.
Außerdem hast ein Problem mit den angedachten 2 kw Peak im Sinne von Spitzenleistung - nicht immer scheint die Sonne = schränkt den Komfort ein = nur nicht am Abend oder an Nebeltagen Bügeln, Wäsche waschen ... Riesenakku ist ja nicht angedacht und sogar der muss mal geladen werden.

Schieferplatten im ganzen Haus noch dazu ohne FBH FBH [Fußbodenheizung] - muss man mögen - wäre nicht meines.

Wie erwähnt - Dach sehe ich keines in Deiner Kostenaufstellung ...
Stimmt was die Aufstellung angeht & nicht genau gelesen; aber ob das mit der Rechnung Material x2 für die Arbeitszeit so aufgeht ... mag ich mal etwas bezweifeln und hat Verkühl-Potential.

Energieausweis solltest mal rechnen lassen -brauchst sowieso, wenn das wirklich realisiert werden soll - hätte diesbezüglich nichts gefunden.

Imho manches noch nicht zu Ende gedacht und durch die grüne Brille betrachtet.
Aus den letzten Sätzen des PDFs geht nicht eindeutig hervor, ob nur Gedankenspielerei, du selbst das für dich realisieren willst oder ob Leute gesucht sind, die für so ein Vorhaben sehr viel Geld in die Hand nehmen sollen. Zu Variante 3 eher kein Kommentar.


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  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#25)
AntwortHey!

Wie im PDF angemerkt ist der genaue Aufbau des Bodens/Wände/Dach den Bauleuten überlassen. Manche wollen Stroh, manche wollen Hochlochziegel.

Ich schlage ja Leca-Lehm-Dung-Stroh vor. Hierbei gibt es hierzulande wirklich noch wenig Erfahrung.

Backroht kann ins Zentralmodul mit eingebaut werden. Ist auch sinnvoll.

Dampfgaren würde ich auf Holz.

ICh zum Beispiel brauch keinen Tiefkühler, bin Vegetarier. Andere Leute brauchen eben eine grössere PV-Anlage. Ich bauch auch keinen Fernseher.
Kühlschrank wird ohne Strom gelöst. Siehe PDF.

Das einizige was ich 24 Volt brauche ist Geschirrspüler und Waschmaschine. Das kann man sich leisten. Ein Set von Batterien ist schon angedacht. Ist zwar un-öko aber leistbar.

Alle kleinen Werkzeuge fahren mit Akku und lieben 24V. Wenn man grössere Werkzeuge braucht muss man sich eine grössere PV leisten.

Schieferplatten nicht im ganzen Haus sondern als Speichermasse an geeigneten Stellen.
Dach kommt in der Austellung vor als: Dämmung Decke & Dach, Holz, Folie, und Schotter.

Ja, das Verdoppeln der MAterialkosten ist mehr als Abkühlenswert. Ist halt eine erste grobe Annäherung. In der Realität werden die Arbeitskosten weit darunter liegen weil ja ausser bei Zentralmodul und Trägerkonstruktion keine Profis von Nöten sind. Eigenleistungsoptimiert heisst auch dass Laien viel mehr machen können.

Das erste Object wird u.a. in Rahmen von Workshops gebaut. Da kann jedeR mit anpacken.

Energieausweis ist eine super Idee. Doch dazu muss vorher Aufbau von Boden, decke und Wand fixiert sein.

Ja, vieles bedarf noch eingehender Forschung. Deshalb verbreite ich dieses 'unreife' Konzept ja schon mal. Bekomme nützliches Feedback am laufenden Band. Habs ja nicht nur in dieses Forum gepostet.
Wie gesagt: jeder kann machen was er will. Würde mich freuen wenn mir jemand bei der Umsetzung zuvor kommt.

Ansonsten ist hier die Umsetzung in Planung. Sicherlich, da gehört Praxis her. Mir ist bewusst dass sich das Meiste bei einem solch neuartigen Projekt erst in der Realität lernen lässt. Ich freue mich auf positive Überraschungen die ich gewöhnt bin wenn ich MIT der Natur arbeite.

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)


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  •  solon
14.6.2013  (#26)
Hmm... ich bin mir nur nicht sicher ob es sich lohnt es sich anzuschaffen. Inzwischen kann man ja unglaublich günstig Ökostrom kaufen. Es könnte durch aus sinnvoller sein, sein Geld in erneuerbare Energien zu investieren und dann Ökostrom zu kaufen. Beispielsweise ist es günstiger Ökostrom bei lichtblick.de zu erwerben und daneben in einen Fond mit erneuerbaren Energien zu investieren(rein wirtschaftlich gesehen). Aber das hängt sicherlich auch vom Standpunkt des Hauses ab!

Lg

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Hallo ErnestoSun,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Vollautarkes Sonnenhaus

  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#27)
Ja genau! - Hey!

Genau, ein normaler Szromanschluss mit oder ohne Einspeisung kommt immer in Frage.

Nur Achtung: Wasserkraft ist nicht unbedingt öko, meistens eher eine Katastrophe... anderes Thema!

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)



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  •  ErnestoSun
15.6.2013  (#28)
Abschliessend zur Angriffswelle - Hey Freunde und Gegner der zukunftsfähigen Archtiektur!

Abschliessend zur ersten 'Angriffswelle' möchte ich noch hinweisen dass folgende Literatur wesentliches zusammenfast:

Ökologisch Bauen: Ein gewaltiges Werk des deutschen Umweltamtes aus den 80ern....

http://www.lehmanns.de/shop/nocategory/3391886-9783528016753-oekologisches-bauen

Das legendäre Handbuch der Permakultur (diese hat ja lang nicht nur mit Gartenbau zu tun, sondern mit allen LEbensbereichen)...

http://www.amazon.de/Permakultur-Gestaltung-Permakultur-Akademie-%C3%96sterreichisches-angewandte-%C3%96kop%C3%A4dagogik/dp/3200012587

Und natürlich die Earthship-Bücher. Davon gibt es drei (auch als PDF zu haben)

http://www.amazon.de/Earthship-How-Build-Your-Own/dp/0962676705/?tag=showlowestprice-21

Earthships haben funktional die Latte hoch gegeben, nur wird hier Müll verbaut. Das Haus Sonnenwende ist im Grunde die Adaption des Earthship auf westlichen BIO-Luxus-Standard!

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
15.6.2013  (#29)
Hallo lieber Ernesto, - zu deiner Anregung, welche Gewerke am Haus nicht von der Industrie abhängig sind, ist festzustellen: keine. Ein viruteller Rundgang im und ums Haus macht das recht deutlich. Fenster, Wände, Anschlüsse, Fensterbänke, Böden, Türen, Elektrogeräte, Elektrik, Wasserinstallation, Betonbauteile, usw. Überall wird industrielles Material oder zumindest industriell gefertiges Werkzeug benötigt. Ökologisch bauen ja, aber den Wink zur obsoleten Industrie verstehe ich eher als weitere Phantasterei. Pure Regionalität ist nicht machbar, man kann nur versuchen regionale Gewerke zu beauftragen, wo es möglich ist. Das wird aber meist teuer und hilft der Region in Einzelfällen recht wenig. Von der regionalen Bauwirtschaft alleine kann ein Bauunternehmen nicht leben.

Als Tipps kann ich dir zu deinem Projekt nur meine persönlichen Überlegungen mitgeben. Ich habe exzessiv versucht den Energiebedarf des Hauses bauphysikalisch und konstruktiv zu lösen. So ist unsere Wahl auf einen ökologisch vertretbaren schweren Baustoff der Firma Maba gefallen. Dabei wird Ziegelsplitt (Abfall der Ziegelindustrie und Recyclingmaterial) als Hauptbestandteil in einer Betonmischung verarbeitet. Die Wand vereint so Vorteile einer Ziegelwand mit der einer Betonwand. Als Dämmstoff kommt EPS zum Einsatz. Die Wand reguliert wirklich sehr zufriedenstellend das Klima im Haus. Die Speichermassen haben beispielsweise die vergangenen Wochen dafür gesorgt, dass unsere Heizung komplett aus blieb. Die bevorstehende Hitzewelle nächste Woche kostet uns einen Lacher, das Haus bleibt im Sommer ohne jegliches großartiges Zutun immer angenehm temperiert. Wir haben unser Haus nach Osten gerichtet, da eine Terrasse im Sommer im Süden für uns nicht in Frage kam. Ab 15 Uhr ist es auf unserer Terrasse sehr angenehm, selbst bei brütender Hitze. Das Haus verschattet effektiv. Fenster haben wir in Holz-Alu mit 2scheiben Verglasung plus vorgesetzter Schallschutz- und Witterungsscheibe für die integrierten Sonnenschutz. Sehr guter g-Wert und ausreichend guter U-Wert.

Das Ergebnis war dann ein Zweifamlienhaus in Form eines Doppelhauses, das ich in Kooperation mit einem sehr guten Freund gebaut habe. Die Kosten waren minimalst und sorgen auch permanent für Diskussionsstoff, wenn sie genannt werden. Das war unser Konsens bezüglich Ökologie und Ökonomie. Der Heizbedarf beläuft sich etwa auf 3.000 bis 3.500kWh pro Jahr pro Haushälfte mit 120 Quadratmetern beheizter Fläche plus 60 Quadratmetern ausgebautem Keller (kann bei Bedarf geheizt werden). Heizung und Warmwasser werden mit Gas befeuert, wobei von Frühjahr bis Herbst eine thermische Solarnalage das Warmwasser übernimmt. So kommen wir für unseren gesamten Energieverbrauch (Heizung, Warmwasser, Haushaltsstrom) auf Kosten von knappen 800 Euro im Jahr.

Ich hoffe damit kannst du etwas anfangen.

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  •  ErnestoSun
15.6.2013  (#30)
weitere Überlegungen - Hey Django!

Das Problem der Industrie ist ja gar nicht notwendigerweise. Ich bin eigentlich kein Anti-Kapitalist wie es oft scheinen mag. Ganz im Gegenteil. Es ist halt leider himmelschreiend WIE die Industrie arbeitet.
Regionalisierung hat keine Nachteile und derartig viele Potentiale. Vor 20 Jahren wäre eine CNC-Mschine nur im Industrie-BEreich denkbar gewesen, heute steht eine selbergebaute in der Werkstatt die auf 5 1000stel genau arbeitet mit beliebigen Metallen. Ein Freund hat damit seine Diplomarbeit gemacht und der Prof hat zum Sehr gut gemeint: Die Maschine ist besser als so manch in der Industrie eingesetzte.

Klar war auch hier Abhängigkeit zur Industrie gegeben. Klaro, bitte! Die haben uns ja total hineingetrieben.
Aber was ich damit sagen will: Viele Bereiche die klassisch industriell waren können regionalisiert werden. Bei der Wahl der BAumatriealien und Struktur kann man sich schon viel loslösen von der Industrie.
Ich mach die Liste kopmplett:

Direkt von Industrie abhängig:

* Elektronik/Elektrik
* Metallteile
* Plastikteile
* Folie
* Beton (hier ist Portlan-Beton die 'unindustrielle' Wahl)
* Glas
* Fliesen und Sanitär

Hier gilt es so reduktiv wie möglich zu sein. Industrie nicht gleich Industrie. Es gibt 'regionale' Industriebetriebe.

Folgendes andere kann ohne Industrie gemacht werden:

* Holz
* Dämmung (Bsp: Lehm, Leca, Stroh, Dung)
* Steine
* Türden und Fensterrahmen (kommt vom Tischler)
* Schotter

Naja, du hast schon recht. Es geht so nicht ganz ohne.

Doch vielleicht können wir uns darauf einigen dass das Haus Sonnenwende durchaus effektiv ist in der Vermeidung und Minimierung von Idustriekomponenten ist. Von 100%, ja nicht mal von 80% kann die Rede sein, aber immerhin, vergleichen mit den Passivhäusern oder den Standard-Einfamilienhäusern...

Gibt es öffentliche Pläne zu Eurem Haus? Hört sich schon gut an das Gemisch. Auch schon mal von Papercrete gehört?

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

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  •  Benji
  •   Gold-Award
15.6.2013  (#31)

zitat..
hier ist Portlan-Beton die 'unindustrielle' Wahl

was ist "Portlan-Beton"?


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  •  ErnestoSun
15.6.2013  (#32)
Beton - Sorry. Portland-Beton. Dazu im Konzept auf Seite 17:

Der schlechte Ruf des Beton ist berechtigt wenn es um Wohnraum geht. Die kalten und feuchten Eigenschaften
des Betons sind ungeeignet für natürliche Wohnbereiche. Dennoch kann die Verwendung von Zement Sinn
machen in einigen Anwendungen.

Es gilt zwischen herkömmlichem Industrie-Beton und Portland-Beton klar zu unterscheiden. Zweiterer wird nach
einer uralten Mischung aus Gesteinsmehlen hergestellt und ist also ein Natur-Produkt, wenn auch energieaufwändig
in der Herstellung. Industrie-Beton aber ist zu über 2 Drittel mit geschreddertem Müll vermischt. Eine
reine Entsorgungs-Strategie. Der Verwendung solchen Zements ist abzuraten zumal der natürliche Portland-
Zement nur unwesentlich teurer ist.


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  •  Benji
  •   Gold-Award
15.6.2013  (#33)
Woher weisst du das mit dem "Industrie-Beton"? Hast du da Quellen?


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  •  niceguymarty
  •   Bronze-Award
15.6.2013  (#34)
Einspruch! - Ich finde Deinen neuen Ansatz des Wohnes sehr interessant, denoch kann ich ein paar Deiner Aussagen nicht unkommentiert lassen.

zitat..
ErnestoSun schrieb: Die kalten und feuchten Eigenschaften
des Betons sind ungeeignet für natürliche Wohnbereiche


Was ist an Beton kalt und feucht?

zitat..
ErnestoSun schrieb: Industrie-Beton aber ist zu über 2 Drittel mit geschreddertem Müll vermischt


Man sollte da schon zwischen "Zement" und "Beton" unterscheiden. Jeder Zement (auch der "Industrie-Zement") besteht zum größten Teil aus gemahlenen Portlandzement-Klinker. Zusätzlich werden dem Zement noch Zumahlstoffe beigefügt, die die Eigenschaften beeinflussen. (z.B.: gemahlene Hochofenschlacke, Flugasche oder Kalk. Mit "Müllentsorgung" hat das nichts zu tun.

Man kann den Anteil der Zumahlstoffe hier nachlesen:
http://www.zement.at/zement/zement/zementsorten-bezeichnungennormen

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  •  ErnestoSun
15.6.2013  (#35)
Danke! - Hey niceguymarty!

Muss zugeben hier Nachholbedarf zu haben was Industrie-Beton bzw. -Zement angeht. stimmt schon, besser Industrie-Zement zu nennen. Habe mich in Sicherheit gewogen dass hier kompletter Bauschutt zugemischt wird, mit Aspest und allem drum und dran.
Wage mich zu erinnern dazu Hinweise gesehen zu haben im Internet. Öfter so gehört. Einspruch hats bisher keinen gegeben.
Hier muss ich wirklich nachrecherchieren!

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

PS: Würd mich nicht wundern wenn ich dann schreckliches entdecke. Wahrscheinlich wird Atom-Müll kleinweise so entsorgt :) Werde alsobald genauer recherchieren, dauert aber ein paar Tage bis ich Zeit hab.

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  •  MinMax
15.6.2013  (#36)
Hallo ErnestoSun,
ich finde es gut, dass Du Dich mit diesen Gedanken beschäftigst … autark zu sein, regionale Materialien und Arbeitskräfte und viel Sonnenkraft zu nutzen. Alles edel und gut. Ich werde aber bei deinem Projekt den Eindruck nicht los, dass es zwar gut durchdacht ist, aber etwas fern der realen Gegebenheiten überlegt wurde. Allein Deine Euphorie 270m² für 100k bauen zu wollen, entbehrt eigentlich jedes Kommentars. Ich kenne einige Ökos und Sonnen-Überzeugte die sich zum teil tolle Häuser hingestellt haben (aus alten runden Gülle-Silos, ausrangierten Übersee-Containern etc.) aber gekostet hat es am Ende immer viel (mehr) Geld.
Ich will Dich auf keinen Fall von Deinem Projekt abbringen, Du bist ideologisch gut drauf, konzeptuell etwas überheblich (open source blabla und „mein Schatz“) aber kalkulatorisch auf jeden Fall vollkommen auf dem falschen Weg.
Und warum sage ich Dir das alles? Weil es mir ähnlich ging, anfänglich war alles für 80 Tausend möglich, im Internet wimmelt es nur so von „uralten“ Prinzipien die man angeblich „ganz einfach“ implementieren kann… nur dann holt man die ersten Angebote von Leuten die bauen und rechnen können… und die Überraschung ist groß… und überschätze nicht Deine Eigenleistung bzw. deiner Freunde… es sei denn ihr seid alle Anfang 20 und habt die nächsten 2-3 Jahre Zeit. Übrigens: kennst Du Sieben Linden Projekt in D? Fahr hin, schau Dir deren Bauweise an, die Leute da haben bereits Erfahrung!
Gutes Gelingen!


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
15.6.2013  (#37)

zitat..
ErnestoSun schrieb: Folgendes andere kann ohne Industrie gemacht werden:
* Holz
* Dämmung (Bsp: Lehm, Leca, Stroh, Dung)
* Steine
* Türden und Fensterrahmen (kommt vom Tischler)
* Schotter


Nicht mal das wird heute ohne Industrieprodukte gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass heute noch jemand mit Axt und Vieh in den Wald geht. Lehm, Stroh, Dung, all das wird mit Maschinen abgebaut und geerntet. Der Tischler arbeitet ebenso mit industriell gefertigten Maschinen. Schotter wird mit dem Bagger geborgen und per LKW geliefert.

Ich sehe die Industrie nicht als das Böse etwas, das regionalisiert werden muss. Miniaturisierung und das Förderband hat uns heute erst erlaubt, Waren in großen Massen zu produzieren, damit sie leistbar sind. Würden wir heute noch Forstwirtschaft wie vor hunderten von Jahren betreiben, könnte sich kein Mensch heutzutage ein Holzhaus leisten.

Wenn der Tischler gut ist und nicht zu Apotherpreisen anbietet, funktioniert er auch so. Da muss keine Industrie getötet werden.

Die Zusammensetzung des so genannten Ziegelit kannst du nachlesen. Bis auf den Ziegelsplitt ist da kein "Müll" verbaut.
http://www.ibo.at/documents/Z4412_20130701.pdf
http://www.ibo.at/documents/IBOmag1-07PP_MAbA.pdf

Das ist unser Grundriss.


2012/20120626538493.PNG

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
16.6.2013  (#38)
@ Ernesto - Wuensche dir zu deinem Haus Traum viel Erfolg. Meine persönliche Meinung ist dass du ein paar gute Ansätze hast, die Architektur absolut nicht meins ist, und 20 Jahre zu spät bist. Baue einfach mal ein musterhaus. Die Erfahrungen damit werden dir weiterhelfen. Glg heinzi

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  •  ErnestoSun
16.6.2013  (#39)
Checken! - Hey!

Danke für den hinweis auf Sieben Linden. Ich bin dort schon gewesen in meiner Funktion als IT-Fokalizer bei GEN ( http://gen-europe.org ). War schon in rund 40 Ökodörfern weltweit, Tendenz zunehmend. Das Haus Sonnewende hat auch viel mit Ökodorf zu tun, doch soll auch anderen Nutzungsmodellen genügen.

Ok, ich bin Idealist, zugegeben. Die 100000 mit denen ich so ein Haus schaffen will bedeutet ja nicht dass ich alles von der Stange kaufe. Was Eigenleitung betrifft kann ich ja das gewaltige Netzwerk nutzen um andere Idealisten aus der ganzen Welt her zu bringen.
Hier, bei mir, ist es wirklich so: Grossbagger von Bekannten, Kleinbagger bekomm ich gratis monatelang geborgt. Rundhölzer hol ich mit Freunden direkt aus dem Wald. Lehmgruben haben wir selber. (Bzw. ist der Boden wo das Haus gebaut ist lemig, fast überall hier) Das Hügelland besteht von unten nach oben aus: Lehm, Schotter, Sand. Auch das Zentralmodul wird mir von einer regionalen Kachelofenfirma gesponsert, .... Dung kommt wirklich aus dem Stall/Misthaufen der Bauern in der Umgebung. usw.

Da hab ich noch gar nicht die regionalen Unternehmen gefragt nach Sponsoring (werd ich auch noch machen) .... Aber klar, mein Privileg im Hügelland zu wohnen hat zum Konzept selber wenig zu sagen.

Ich bedenke auf jeden Fall Euren einhelligen Zweifel an der Finanzierbarkeit und Sinnhaftigkeit.
20 Jahre zu spät kann nicht sein, die Idee will eine zeitlose Architektur. Wen dem nicht so ist dann muss auch hier noch gefeilt werden. Es ist ja nix fix und alles offen...

Vielen Dank erst Mal. Gehe noch genauer auf die Kritik ein. Wir haben heut ne Veranstaltung hier...

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)


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  •  ErnestoSun
18.6.2013  (#40)
zum BetonHey Freunde!

Hier mal ein schnelles Resultat zur Beton-Recherche. Wie ich als alter Systemkenner wusste ist die Wahrheit noch viel schlimmer. Sogar Portland-Beton werden Zusätze beigemischt. Hier muss man von HErsteller zu HErsteller spezifisch achten.

Dies sagt die gewaltige Beton-Industrie zu Zusätzen: http://www.fshbz.ch/dokumente/fshbz_d_betonzusatzmittel.pdf

Und hier eine unabhängige Studie die sehr sanft aber deutlich die Augen öffnet. (Formaldehyd oder Polyacrylat sind nur zwei Stichworte): http://www.e3building.net/infos/Ausschreibungsgrundlagen/zuerich/ZH_Beton_und_BZM.pdf
Ansonten ist der klare Gesamteindruck, dass die Situation in der Betonwirtschaft schlimmer nicht viel sein könnte. Hier wird die 'Freiheit der Marktwirtschaft' mal wieder genossen. Jene Freiheit zu können was man will in der oberen Etage. Effektive Regulierungen sind in lächerlichem Masse vorhanden. Vom allgemeinen Bildungsstand der Bevölkerung ganz zu schweigen. ...

Werde das Dokument korrigieren. Man muss auch bei Portland-Beton sehr genau schauen was man sich da einbaut.

Zum Hausplan usw. nehme ich noch Stellung. Eine klare Süd-Orientierung ist aber auf jeden Fall ein Kriterium des ökologischen Bauens. (Nordfenster sind zu vermeiden, im Notfall Ost oder West aber niemals Norden)
Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)



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  •  dandjo
  •   Gold-Award
18.6.2013  (#41)
Die Gesundheitsgefahr von Beton wurde schon mal diskutiert - und recht hitzig erläutert. Wenn Beton krank mancht, ist Lehm definitiv die Todesgarantie.
http://www.energiesparhaus.at/forum/28955_4

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