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Vollautarkes Sonnenhaus

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  •  ErnestoSun
13.6. - 4.8.2013
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Konzept Haus Sonnenwende - Open Source Technology

Die Arbeitsgruppe 'AG Solarhaus' des Verein ERDE hat im Laufe von Monaten die jahrelange Vorarbeit des Solar- und Gemeinschafts-Aktivisten Ernesto Sun weiter geführt und zu einem Konzept ausformuliert.
Das Konzept namens Haus Sonnenwende enthält wertvolles Wissen über natürliche Sonnennutzung im Gebäudebereich.Es wurde am Beispiel gezeigt, dass auch moderne westliche Lebensqualität im Einklang mit der Natur möglich ist.

Die Bedeutung zukunftsfähiger Architektur kann, nach Ansicht der engagierten kleinen Gruppe, gar nicht überschätzt werden. Folgende Prinzipen wurden miteinander vereint:

• Bauen mit der Natur
• Regionale Baustoffe
• Regionales Handwerk
• Energie-Effektivität
• Hohe Lebensqualität
• Zukunftsfähigkeit

Link zum PDF: http://www.ernesto-sun.com/Konzept_Haus_Sonnenwende_web.pdf

Eure Kritik ist willkommen!

  •  dandjo
  •   Gold-Award
13.6.2013  (#1)
Vollautarkie - ist ein viel gewünschter, jedoch mit vernünftigen finanziellen Mitteln nie erreichter Traum. Vollautarkie würde bedeuten, an kein Strom- oder Energieversorgernetz angeschlossen zu sein. Mit Sonnenenergie im Winter das Haus warm und mit Strom am Laufen zu halten ist per se ein Widerspruch in sich. Bei uns ist es im Winter eben so kalt, weil die Sonnenenergie fehlt. Vollautarkie bedingt vor allem im Winter große Energiespeicher und sehr ertragreiche Energieerzeuger.

Ansonsten ist das Konzept irgendwie nicht bahnbrechend. Die Prinzipien hat schon Feist im Passivhaus definiert, man fantasiert sich dann noch gerne so Dinge wie Regionalität herbei. Wenn man dann hinterfragt, woher denn das Aluminium für die Dachrinne, das Glas in den Fenstern oder der Stahl für die Nägel stammt, wird schnell klar, dass pure Regionalität in einem deindustrialierten Österreich nicht funktionieren kann. Ein Haus, aufgestellt mit Gehältern, wie es sich die durchschnittlichen Österreicher wünschen, kostet einiges mehr, als derzeit am Markt mit billigen Arbeitskräften kalkuliert wird.

Man muss sich also voerst mal die Frage stellen: will man sich das leisten? Kann man sich das leisten? Führt das langfristig überhaupt zu einer Verbesserung der Lebensqualität in der Region? Irgenwann ist der Markt in der Region erschöpft, und dann? Bei diesen Überlegungen driftet man schnell in wirtschaftspolitische Gedankenexperimente ab. Wie hält man eine regionale Wirtschaft am Laufen? Wie setzt man Rohstoffproduktion und Arbeitskräftebedarf in Gleichgewicht?

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
13.6.2013  (#2)
Najo, wenn ich da schon atmungsaktives Haus lese, krampfts mich zusammen.
Ebenso beim Glas mit "guten" U-Werten 2 W/m2K oder Speichermasse im Holzriegelhaus.
Draufgabe ist dann noch der 8-eckige Wohnraum, den ich mir supereinfach zum Einrichten vorstelle emoji

Anyway, ich hab kürzlich von sog. Sonnenhäusern gehört...das stell ich mir hingegen echt interessant vor.
Häuser auf PH Niveau mit Megapufferspeicher (20 m3), der von einer großen Solaranlage gespeist wird.

Ich weiß aber nicht, ob das auch wirklich funktioniert und ob man mit dem ausm Sommer erhitzten Megapuffer auch tatsächlich im Winter das heizen schafft.

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  •  mabu
14.6.2013  (#3)
Vor allem die Grosze: 270m2 bei 2,7m Raumhoehe - auch sehr spannend. Zudem haette ich mehr als 40m2 Fenster vermutet bei einem Sonnenhaus emoji
Auch die Kostenschaetzung ist sehr spannend zu lesen :D Photovoltaik mit Batterie um 4000 Euro - selbst brutto inkl Foerderung wohl nicht machbar in einer sinnvollen Groesze

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  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#4)
Danke für die bisherige Kritik - Ich erblaube mir gleich gesammelt auf die genannten Punkte einzugehen:

Zur Regionalität ebenso wie zur Autarkie: Es geht hier natürlich nicht um Schwarz-Weiss-Denken, um Entweder-Oder. Eine Maximierung des Anteils regionaler Baustoffe und regionaler Arbeitsleistung ist natürlich sinnvoll. Einzelne Elemente sind nicht regional erhältlich - der Vorteil insgesamt verringerter Abhängigkeit von Industrie ist dennoch signifikant gegeben. Entschuldigung: Der Markt der regionalen Wertschöpfung kennt keine Obergrenze. Bedenkliche Vermutung, auf welcher Grundlage?
Zum Passivhaus und zur Luftdichtheit: In vielen Details wird das Konzept des Passivhauses bewusst verlassen, etwa in der nicht natürlich beschattbaren Fenstergrösse typischer Passivhäuser. Oder deren Luftdichtheit. Eine luftdichte Wand bedarf einer künstlichen Belüftungsanlage. Diese ist auch in Hinsicht auf Filter, Verschmutzung usw. ein Nachteil. Das Bauen mit der Natur führt schwerlich zur Luftdichtheit. Es gibt meines Wissens viele Menschen die vom Passivhaus-Konzept aus gesundheitlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Gründen Abstand nehmen.

Ein Haus dass in seinen Grundfunktionen abhängig ist von künstlichen Belüftungsanlagen, hat spätestens im Ernstfall gewaltige Nachteile. (Oder wenn die Firma für Ersatzteile pleite geht, ...) Externe Abhängigkeiten sind immer nachteilig.
Natürlich gibt es bessere U-Werte als 2, wie im Konzept beschrieben ist die Wahl des Glases den Bauleuten überlasen. Es wird aber ein hoher g-Wert empfohlen. U-Wert und g-Wert können in eine sinnvolle Balance gebracht werden.

Saisonelle Megabuffer-Speicher sind durchaus interessant. Im Konzept Sonnenhaus sind derart grosse, aufwändige und teure Konzepte einfach nicht notwendig. Einfachhkeit, Handhabbarkit usw. sind besser als gewaltige Dinger die mit dem Kran angehieft werden und vor Ort dicht-geschweisst werden müssen. Für ein natürliches Solarhaus einfach nicht notwendig.

Das Einrichten eines jeden nicht-rechteckigen Raumes wird schrecklich wenn man sich auf Billigmöbel von der Stange einschränkt. Das Haus Sonnenwende soll einen Lebensstil ansprechen der wenige und hochwertige Möbel wünscht: Massiv-Holz-Anfertigungen. Sehe ansonsten kein Einrichtungsproblem bei den geraden Wänden des 8-eckigen Raumes.

Das Haus ist sehr gross,kann natürlich beliebig anders gebaut werden. Ich würde gerne in einem solchen Luxus leben - mit Einklang mit der Natur. Natürliche Fülle!

Eine PV-Anlage mit 2KW kann samt Regler, Batterie, Kabel und Stecker bei Selbst-Installation mit weniger als 4000 Euro angeschafft werden. Wichtige Anmerkung: In den Beschaffungskosten sind NUR die Materialien gmeint. Für die Installation der PV-Anlage stehen nochmal rechnerisch 4000 Euro zur Verfügung.

Das flache Dach erlaubt eine Selbst-Intstallation der PV-Anlage auch für den Laien. Es ist ja wirklich kinderleicht. Das Anlegen einer Fernsehantenne in den 70ern war wohl schwieriger. :)

Dank der intensiven Kombination von thermisch vorteilhaften Konzepten wird 40m2 Fenster wohl ausreichen. Zu viel ist in vielerlei Hinsicht nachteilhaft. Einfach nur Fensterfläche-Maximieren (wie im aktuellen Passivhaus-Bau üblich scheinbar) kann nicht zielführend sein. Fensterflächen nur so viel wie im Winter notwendig und im Sommer natürlich beschattbar.

Ein Anmerkung noch: Auch Holz ist pure Sonnenenergie. Das Zuheizen mit Stückholz ist von hohem Vorteil in Regionen wo laufen überschüssiges Holz anfällt. Es ist öko, günstig, einfach und auch gemütlich. Die Zuheizung ist ja nur im Extrem-Winter notwendig. Da macht es auch Spass.

Vielen Dank und in Vorfreude auf weitere fundierte Kritik.

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)



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  •  Miike
14.6.2013  (#5)
270m² um 300TE schlüsselfertig emoji - In der Erstellung dieses "Konzepts" steckt bestimmt sehr viel Arbeit dahinter gepaart mit persönlicher Überzeugung - unterstell ich jetzt mal.

Aber allein die Kostenschätzung ist wie mabu schon feststellt äußerst spannend. Oder sind der Kalkulation 100% Eigenleistung unterstellt?? Selbst dann wirds vermutlich knapp...l

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  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#6)
Zu den Kosten - Hey!

Die ganze Überlegung kam ursprünglich von einem, Billig-Solar-Mini-Haus her. Es hat sich zu dem entwickelt was es jetzt ist. Ein High-End-Luxus-Haus.
Wichtig: Die Kostentabelle bezieht sich rein auf Beschaffungskosten. Grob geschätzt. Bin kein Einkaufs-Profi. Bitte hier bei den einzlenen posten gerne Kritik anführen.

Hab einfach die Summe aufgerundet und dann verdoppelt für die Arbeitsleistung.

Ich würde in dem Bereich wirklich gerne Eure Expertise lesen.
Meine persönlich Rechnung schaut sowieso ganz anders aus. (Ich bekomme ja Holz, Stroh, Stein und Lehm gratis.) Auch sind wir eine Gruppe die viel Eigenleistung einbringt. Ic denke ich kann das Haus um unglaubliche 100000 Euro schaffen. Krass oder?

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

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  •  2moose
  •   Gold-Award
14.6.2013  (#7)
Sorry - aber das schmerzt. - Das ist doch eine Kopie eines typischen amerikanischen Hauses - hab sowas in Kalifornien angetroffen. An der Haustür hab ichs erkannt emoji
2by6-walls mit dem Charme eines Containerdorfs, Baustandard von vorvorgestern, ohne Abdichtung an den Hang gebaut. Der nackte Mutterboden - hier Erdkeller genannt - ist in unseren Breiten der SuperGau im Holzriegelhaus. Horizontale Glasflächen - wie kann man sowas nur in ein Wohngebäude integrieren - noch dazu dreieckige und damit ungbeschattbare Glasflächen??
Eine viel zu kleine PV und ein viel zu großer Wohnraum. Wobei es als Ami-Klon im Heimatland sicher die Mirco-Version war.

Wenn man hier schon Gratis-Werbung macht, sollte man von Gedanken ned nur schreiben, sondern sie sich auch machen. Und erst dann wieder melden.

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  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#8)
Bemerkenswert - Die Einwände sind wirklich bemerkenswert bzw. bedenklich. Ob die Fundiertheit stimmt lässt sich anzweifeln. Eine sachliche Argumentaion hilft.
Warum ist die nakte Erde (Mutterboden wäre Humus) dem Holriegelbau sein Supergau?! Sehe bei Vermeidung von Staunässe kein Problem in der Theorie.

Wie auf Seite 7 ersichtlich will man den oberen Wintergarten gar nicht beschatten sondern als Solarkamin-Vorheizraum zur natürlicvhen Klimatisierung benutzen. Hitze ist dort erwünscht!

Also bitte, von Werbung kann wohl keine Rede sein bei Open Source Technology. Bin ja kein Wirtschaftstreibender sondern ein ehrlicher Aktivist für die konsequente Nutzung der Sonne und regionaler Wertschöpfung...

Der offene Widerstand gibt mir auf jeden Fall zu Denken.

Vielen Dank auch für diese Kritik!!

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)


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  •  mabu
14.6.2013  (#9)
Ohne Beschattung im Sommer? Na bravo - ich wuensche viel Spass beim Braten in dem Haus!

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  •  2moose
  •   Gold-Award
14.6.2013  (#10)

zitat..
ErnestoSun schrieb: ... will man den oberen Wintergarten gar nicht beschatten sondern als Solarkamin-Vorheizraum zur natürlicvhen Klimatisierung benutzen ...


Hierzulande will man im Winter heizen - wenns kalt ist ... und wenn die Sonne flach am Horizont steht und alles erwärmt, nur keine horizontalen Glasflächen. Dafür knallt die Sonne im Sommer ungehindert im rechten Winkel auf die Scheiben und macht Hitze - aber richtig. Dort verbrennt da drin selbst ein Kaktus. Drum ist auch die PV zu klein ... weil die Splitgeräte vom Originalentwurf nicht berücksichtigt wurden.

Um open source sinnvoll weiterentwickeln zu können, bedarf es einer source. Das ist hier nicht der Fall. It's a copy.

P.S. Wir haben einen Erdkeller unterm Holzriegelhaus (ohne Verbindung zum Wohnraum), ohne Staunässe - Luftfeuchtigkeit zwischen 85 und 90%, im Sommer (man muss hin und wieder auch mal die Tür aufmachen) gehts gegen 95% samt stellenweiser Kondensatbildung. So ein Klima ist nix für einen Holzriegel.

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  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#11)
Beschattung des oberen Wintergartens - Hey Mabu!

Der obere Wintergarten ist vom Rest des Hauses natürlcih abtrennbar und eigens klimatisiert. Im restlichen Haus braucht man nicht zu braten.

Bei Sommer-Sonneschein wird der Wintergarten unangenhem heiss doch diese Hitze wird ja nach oben durch den Solar-Kamin abgeführt. Dadurch entsteht nützlicher Unterdruck.
Man muss das Konzeopt ja nicht genauestens so bauen. Wenn jemand keinen Solar-Reaktor will dann soll er oberhalb eben einen Dachvorsprung machen. Die restlichen Prinzipien bleiben davon unberührt.
Ist ja nur ein optionales Feature.

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

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  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#12)
2mosse - Hey 2moose!

Man kann ja etwa teil-Licht-durchlässige Gläser horizontal verwenden. Da gibt es welche die genau das Licht einlassen das Pflanzen gut tut. Auch Glashäuser haben horizontales Glas und die Pflanzen überleben gut darin. Der Punkt ist die saubere Belüftung!

Die Behauptung es wäre ein copy und keine source ist gewagt. Das müsste ich so auslegen als du mir ein Plagiat unterstellst. (!!!) Wäre glaub ich kriminell und eine Unterstellung dessen auch bereits. Bitte mir die Source anführen wenn du dich so sicher glaubst jhier liegt eine Kopie vor.

Wenn du behauptest unser Klima sei nichts für Holzbau dann darf ich dir gerne das Gegenteil am Beispiel anführen. (Wobei ich das Klima in Norddeutschland nicht wirkliche kenne.) Ich beziehe mich auf Süd-Österreich. Hölzer wie Lärche oder Eiche sind hier kein Problem in der Beschaffung. Top-Haltbar auch in feuchten Anwendungen.

Bitte nachschauen: Im Konzept-PDF findest du vermerkt dass der Kehler kontrolliert belüftet ist. Ich erwarte kein Problem mit dem drainagierten, belüftetetn Erdkeller. Einige Baumeister haben dem zugestimmt.

Und ganz wichtig für Innovationen: Das Scheitern eines bisherigen Projektes hat keine relevante Aussage auf den Erfolg des nächsten Projektes mit den gleichen Zielen!!!

Keine Ahnung wie ihr Euren Erdkeller gebaut habt. Natürlich muss man Stausnässe unbedingt verhindern, gerade jene die durch Kondensation anfällt.

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)



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  •  2moose
  •   Gold-Award
14.6.2013  (#13)
Glashäuser sind im Sommer größtenteils leer weil - es auch im Freien die entsprechenden Bedingungen hat. Der WiGa hat im Sommer >50° und wärmt duruch die Wände und Fenster den Wohnraum mit.
Klar ist es eine Kopie des kalifornischen Durchschnittsbürger-Haustraums. Schau dich dort mal um. Mit dem einzigen unterschied, dass auch die Amis schon von den Rundhölzern weg sind.

Freut mich, wenn Baumeister Deinen Erdkeller abnicken - die haben auch sehr viel Ahnung vom Holzbau.

Viel Glück mit dem Projekt!

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
14.6.2013  (#14)
Ich finde die Idee ja prinzipiell nicht schlecht, aber die - Konzepte sind wirklich nicht neu. Da öffnet man sich viele Probleme, die der moderne Wohnbau in Europa schon gelöst hat, 2moose hat schon einige angesprochen. Bodenplatten dienen ja nicht nur als Sauberkeitsschicht, sondern vor allem als Lastverteilung der Massen im Haus. Das hat alles bauphysikalische Bewandtnis. Horizontale Glasflächen hat man in den 70ern bei uns verbrochen, die Gebäude (meist Schulen) werden heute mit Klimaanlagen und horrenden Energieverbräuchen künstlich gekühlt. Einen Holzriegel mit Stroh ohne dichter Gebäudehülle und Dampfbremse stelle ich mir auch langlebig vor. Was steckt da hinter dem Konzept Wandaufbau? Hoffentlich nicht der altbekannte Saustall-Wandaufbau (Anmerkung: es gibt solche Systeme bei uns in alten Schweineställen, sind aber hygienisch nicht haltbar).

Regionale Wertschöfpung hat eine relativ tiefe Obergrenze. Spätestens dann, wenn die Schwerindustrie im Ort einzieht, ist man echauffiert über die Umweltverschmutzung. Heute scheitern schon biologische Tierhaltungen in den Saubermann-Ortschaften, man könnte ja geruchsbelästigt werden. Österreich ist nahezu komplett deindustrialisiert. Wir bemühen uns zwar zu wissen, woher unser Essen kommt, setzen aber die Scheuklappen auf, wenn es um Rohstoffe für den Hausbau geht.

Ein gut (oder eher schlecht) funktionierendes regionales System kann man sich in der Xundheitswelt im Waldviertel ansehen. Außer schöner Schein und Tourismusbeschaffung ist leider nicht viel übrig von der usprünglichen Idee. Das ist reine Phantasterei, zwar wünschenswert, aber mit den Werten unserer Gesellschaft ein Kampf gegen Windmühlen.

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  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#15)
California dream, lastverteilung - Hey Freunde der Baukultur!

@2moose: Könntest du mir ein Beispiel nennen. Deinen Aussagen nach müsste es genügend Material zu solch 'schlechtem kalifornischen' Gebäuden geben.

Was ich von Nordkalifornien weiss ist, dass sie Masstäbe im Einsatz von Permakultur setzen wo man hierzulande nur träumen kann: Bsp: Aquaponix, Earthship

@dandjo

Die Lastverteilung ist, wie im Vorwort vermerkt, noch genau zu berechnen. Dass man auch eine Betomumrandung machen kann, Streifenfundamente oder gar eine Platte, ist klar. Hier ist die Lösung mit dem kleines Fußabdruck zu finden.

Wie gesagt, ein gescheitertes Projekt hat keine notwendige Aussage auf den Gegenstand und die Zukunft.

Danke für den Hinweis auf die Xundheitswelt. Ich konnte nach kurzer Recherche kein Objekt finden dass mit dem Haus Sonnenwende Ähnlichkeit hätte. Bitte um einen Hinweis dazu.

Ad Regionaität: Warum sollte Schwerindustrie in einen Ort einziehen?!?! Regionalität braucht wenig Industrie und Industrie besteht ausserdem bereits im hoch-übertriebenen Masse. Würde konsequent regionale Wertschöpfung betrieben, würden viele Industriebreiche endlich ihrer immanenten Obsoletheit bewusst.

Die Rohstoffe für den Hausbau können genauso wie die Lebensmittel direkt vor Ort selbst bezogen werden. Darum geht es ja unter anderem im Konzept Haus Sonnenwende.

Im deinem letzten Absatz stimme ich dir voll zu. Nur liegt das Problem nicht in den 'Phantasterien' sondern eben in den 'Werten der Gesellschaft'.
Die Umsetzung des Haus Sonnenwende in der Südoststeiermark ist so gut wie fix. Ich appeliere an das Vorstellungsvermägen sich schon jetzt die Sache ordentlich anzuschauen. Sobald es real zu betreten ist wird es Filme geben, Tage der offenben Tür, Messwerte, ...

Wäre doch peinlich sich unsachlich gegen ein funktionierendes Konzept gestellt zu haben...

"Eine Idee wird zuerst ignoriert, dann lächerlich gemacht, dann bekämpft und zuletzt waren alle von Anfang an dafür."

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)


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  •  johro
  •   Gold-Award
14.6.2013  (#16)

zitat..
ErnestoSun schrieb: Ic denke ich kann das Haus um unglaubliche 100000 Euro schaffen. Krass oder?


genau so krass wie all die anderen angeführten Daten, Punkte und Erklärungen im Verlauf der Diskussion. für mich nicht nachvollziebar und sehr fragwürdig.
dennoch viel spaß bei deinen planungen..

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
14.6.2013  (#17)
Ich nehme an mit regionale Rohstoffe meinst du vorrangig - das Holz. Dann spinnen wir das mit regionaler Wertschöpfung ohne Industrie mal durch. Das beginnt bei den Maschinen, wo werden die gebaut? Per Handarbeit beim lokalen Eisenschmied? Womit werden die Maschinen betrieben? Mit Biosprit, der vom lokalen Bauern per Hand geerntet wird? Schon rein für die Verarbeitung des Rohstoffes Holz benötigt es Raffinierien und Schwerindustrie für die Stahlproduktion. Ich glaube auch kaum, dass die Strohwand mit Holznägel zusammengeschustert wird und ich glaube auch nicht an Dachrinnen aus Palmenblättern. Ich könnte dir jetzt fast alle Gewerke beim Hausbau aufzählen, die direkt oder indirekt von der Industrie abhängig sind, auch wenn man es höchstökologisch aufziehen will. Was das alles in Handarbeit kostet, will ich ehrlich gar nicht wissen. Die Xundheitswelt habe ich nicht wegen der Häuser gebracht, sondern wegen dem Konzept Regionalität. Dort hat man es versucht und es ist großteils gescheitert. Die Region lebt nur mehr vom Tourismus, deshalb auch der Vermarktungsname Xundheitswelt.

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  •  hausmaus
  •   Bronze-Award
14.6.2013  (#18)
Hallo Ernesto emoji - Zuerst mal: Ich finde es schön, daß es so kreative Leute wie Dich gibt, die auch einen sehr ausgefeilten Plan haben.
Ich persönlich kann nicht beurteilen, ob die bisherige Kritik stimmt, wesentlich ist, etc, ich bin nur "User" im Haus. Doch zur "Wintergartenkritik" möchte ich anmerken, daß bei uns niemand im Sommer tagsüber im WG sitzt - da sind wir im Garten. D.h, auch wenn's im WG 50° haben sollte, wär's mir ziemlich egal. Allerdings in der Übergangszeit und im Winter bin ich sehr gerne im WG und wenn da viel Sonne den Raum erwärmt, ist das ja absolut ideal.
Ideal wär's natürlich auch, wie die Theorie dann z.B. nach 5 Jahren Praxiserfahrung ist, d.h. wie lebt sich's dann real darin. Ich denke, das ist ein wichtiges Kriterium bei einer Anschaffung, die man wahrscheinlich nur 1x im Leben hat.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Hausmaus

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
14.6.2013  (#19)
@hausmaus - ernesto hat ja geschrieben, dass der WG im Sommer sehr kühl sein wird und eher zum Pflanzen überwintern gedacht ist.
Im Sommer ist er ebenso unbenutzbar ohne Beschattung.
d.h. man hat einen eher eingeschränkten Zeitraum, um den Raum nutzen zu können.
Der Raum an sich ist aber sehr teuer herzustellen.

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  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#20)
Vielen Dank fürn Zuspruch! - Hey Freunde!

Sowas zu planen, immer wieder Experten mit ein zu beziehen usw. braucht schon Durchhaltevermögen. Zum Glück hab ich viel Durchhaltevermögen und auch viele ähnlich-gesinnte Freunde.

Sich dann noch bekämpfen zu lassen, oft unsachlich und schusshaft, würde vielen das Herz brechen wo doch reine Erdenliebe die Motivation ist. Doch zum Glück bin ich hier geeicht und freue mich förmlich auf Kritik jeder Art!

Was du schriebst @hausmaus, ist genau der Gedanke der mich dazu bewogen hat einen 'radikalen' Solarreaktor anzubauen. Bin schon derart gespannt wie stark der heisse Luftzug durch den Solarkamin im Hochsommer wird.

@django: Bitte mach doch diese Aufzählung fertig. Wie gesagt geht es hier nicht um 100%-Autark und 100%-regional und handgefertigt. Es geht einfach darum eine sinnvolle Annäherung zu erforschen.

Dennoch macht die Liste der Industrie-Abhängikeiten total Sinn. Dann kann man schauen was wan noch optimimieren kann: Bsp: Recycling

@johro: Wenn du dir die Mühe machst im Detail auf die Fragwürdigkeiten einzugehen wäre es für Alle von Vorteil. Ansonsten bleibt es eben eine Behauptung.
Zurzeit denke ich, kann ich alle Konzepte gut begründen und argumentieren. Ich freue mich darauf auch eines besseren belehrt zu werden. Sachlich!

Vielen Dank für die so viele Kritik!!!

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)


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  •  ErnestoSun
14.6.2013  (#21)
@gdfde - Zur Korrektur:

Nur in härtesten Wintertagen wo auch keine Sonne scheint ist der WG rel. sinnlos extra zu beheizen. Ansonsten hilft der auch im Jänner heizen, FALLS die Sonne scheint.

Viel von der Wärme wird über die beschienene Speichermasse einige Tage latent gebuffert.
-------------

Im Sommer wird der WG belüftet. D.h. keine Stauhitze. Jegliche Pflanzen die Licht vertragen haben damit kein Problem.

Besonderes Feature ist der Sommerabend wo die abstrahlende Wärme ein optimales Gefühl schafft. (Sommerabende sind zumeist unangenhem kühl und feucht, ansonsten will man eh ganz draussen sein)

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)




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