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Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen

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  •  Arpino
7.8.2022 - 24.9.2025
1.588 Antworten | 112 Autoren 1588
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Hallo zusammen,

da im anderen Thread ja sehr ausführlich über Baupreise diskutiert wird, dachte ich mir, dass der Fokus auf Eigentumswohnungen (vordergründig Gebraucht- bzw. Privatwohnungen) auch ganz interessant wäre.

Leider beobachte ich den Markt in Wien seit fast 7 Jahren, bin kaufwillig, aber das passende Objekt fehlt leider immer noch.

Gibt es jemand, der Einblick in den (Wiener) Wohnungsmarkt hat?
Wie hoch sind eurer Erfahrung nach in letzter Zeit die Differenz zwischen inseriertem Preis und tatsächlichem Verkaufspreis gewesen?
Wie schätzt ihr die Entwicklung in den nächsten Monaten ein? Zeichnen sich Trends ab?
Stimmt es, dass die wirklich guten Wohnungen, die über Makler vermittelt werden, oft erst gar nicht inseriert werden, sondern "unter der Hand" weggehen?

Mein Eindruck momentan ist, dass gute Wohnungen zu einem guten Preis immer noch sofort weggehen. Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht, sind die entsprechenden Objekte mittlerweile deutlich länger inseriert. Zu beobachten war, dass während der letzten 2 Jahre selbst Ladenhüter teurer und mittlerweile wieder billiger inseriert werden.

Auffallend ist, dass es aber auch bei Neubauprojekten/sanierten Altbauhäusern offensichtlich deutlich länger dauert, bis Käufer gefunden werden (die Preise sind aber hier auch vergleichsweise überzogen).

LG Arpino

  •  SimonStmk
23.9.2025 12:13  (#1581)

zitat..
andi102 schrieb:

Mir wurde hier ja schon öfter Pessimismus unterstellt. Ich könnte unzählige Artikel verlinken, hier habe ich zwei interessante:

https://noe.orf.at/stories/3321132/

Letztes Jahr waren unter 10 Gemeinde in finanziellen Schwierigkeiten, heuer sind es 213 Gemeinden (von 573).

https://www.krone.at/3893372

Dass überhaupt der Gehaltsabschluss aufgemacht wird, ist ja schon ein Wunder, dass aber gleich mit mehreren Nulllohnrunden gedroht wird, ein noch größeres.

Wir werden einfach "kleinere Brötchen" backen müssen, und sinkt real das Einkommen, werden auch die Immopreise real weiter sinken, da einfach die Leistbarkeit sinkt (und wohl auch die Mieten).

Ich denke, vielen sind die Dimensionen einfach noch nicht bewusst, was es bedeutet, diese Millarden einzusparen. Ich bekomme mittlerweile auch meinem Umfeld mit, dass das Sparpaket das Konsumverhalten bereits merklich ändert. Und es wirkt erst ein Bruchteil.

Hallo Andi

Immopreise unter Nominalwert oder gar Herstellungskosten würden größtmögliche Verwerfungen am gesamten Markt voraussetzen und es würde nebenbei auch nicht nur den Immomarkt betreffen. Kann so etwas passieren? Sehr wohl, die Voraussetzungen dafür wurden längst gelegt und weitere kommen täglich hinzu. Der Goldpreis kann den Eisberg bereits riechen. Bis dahin werden zumindest die Immos in Österreich noch als sicherer Hafen gesehen.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
23.9.2025 14:21  (#1582)

zitat..
SimonStmk schrieb: Immopreise unter Nominalwert

Im Gegensatz zu einer Anleihe hat eine Immobilie keinen "formellen" Nominalwert. Meinst du damit den damaligen Kaufpreis oder (bei Anlageobjekten) die Kalkulationsbasis zur Ermittlung der Rendite?
Stimmt - ein nominelles Unterschreiten dieser beiden Werte hat es gerade in den letzten beiden Jahren vielerorts gegeben.

Immobilienpreise unter den Herstellungskosten ... meinst du damit Bodenpreis + Herstellungskosten (Sachwert) erreichen nicht den "Marktwert"? Das ist in peripheren Lagen auch aktuell keine Seltenheit.

zitat..
SimonStmk schrieb: Bis dahin werden zumindest die Immos in Österreich noch als sicherer Hafen gesehen.

Nicht nur in Österreich (siehe oben aktueller German House Price Index bzw. generell in Europa (siehe aktueller Deloitte Property Index 2025 https://www.deloitte.com/content/dam/assets-zone2/cz-sk/cs/docs/services/financial-advisory/real-estate/property-index/2025_ADV_Property-index_online_22082025.pdf ).

Überhaupt sind Sachwerte aktuell als sicherer Hafen gesucht. Gold wurde schon angesprochen, doch nicht nur das - der aus 19 Rohstofffutures zusammengesetzte CRB-Index bildet genau diese Unsicherheit auch derzeit ab:

_aktuell/20250923594965.png
zum Statistik Austria Update anbei noch der Presse-Artikel: https://www.diepresse.com/20128713/preise-fuer-haeuser-und-wohnungen-im-ersten-halbjahr-gestiegen

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  •  SimonStmk
23.9.2025 15:40  (#1583)
@LiConsult =>Ursprungspreis, sprich ohne jegliche Wertsteigerung nachher.
Wir reden hier nicht über die letzten 2-3 Jahre, sondern über einen längeren Zeitraum.
=>Herstellungskosten plus Grundstück, auch hier ist die Entwicklung der letzten 2-3 Jahre nicht der rede Wert. Die Immorallye ist erstmal vorbei.



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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
23.9.2025 15:49  (#1584)
So kurze Zeiträume (2-3 Jahre) sind für Eigenheimsucher wie Investoren ohnehin nicht repräsentativ (anbei die letzten 15 Jahre). Die Immorallye ist schon lange vorbei - gemessen am heimischen Häuserpreisindex bereits seit dem zwischenzeitigen Hoch im 3. Quartal 2022.
Nach einer zwischenzeitigen "Beruhigungsphase" belebt sich der Markt derzeit wieder (sowohl preislich wie auch volumenseitig).


_aktuell/20250923139830.png

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  •  SimonStmk
23.9.2025 16:00  (#1585)
@LiConsult wir beide haben ein komplett unterschiedliches Verständnis von einer Zeitspanne, siehe oben was ich schrieb.
Und nein, wir wissen nicht ob sich der Markt erholt, das werden wir in 3-5 Jahren sehen.

Österreich ist natürlich auch als Anlegerland sehr gut, vor allem für Käufer aus dem Osten, aber welchen Einfluss es auf den einen oder andere Prozentpunkt in deinen Charts hat weiß ich nicht.
Vielleicht hast du auch da Infos für uns.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
23.9.2025 16:31  (#1586)

zitat..
SimonStmk schrieb: wir beide haben ein komplett unterschiedliches Verständnis von einer Zeitspanne,

wenn 15 Jahre zu knapp sind - anbei der Wohnimmobilienpreisindex seit 1986 (jährliche Werte) ...

_aktuell/2025092328260.png

... mit (klarerweise) gleichem Peak 2022 ...

zitat..
SimonStmk schrieb: Und nein, wir wissen nicht ob sich der Markt erholt, das werden wir in 3-5 Jahren sehen.

deswegen habe ich geschrieben

zitat..
LiConsult schrieb: belebt sich der Markt derzeit

 btw: sind alles nicht "meine" Charts - alles in offiziellen und zugängigen Quellen  nachzurecherchieren (in dem Fall konkret bei Österreichische Nationalbank https://www.oenb.at/isawebstat/createChart?&lang=DE&&report=6.6)
bzw. der Chart des Häuserpreisindex ist wie oben angedruckt von Statistik Austria

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  •  SimonStmk
24.9.2025 8:56  (#1587)
@LiConsult 
danke für den chart, da sieht man schön die Früchte der EZB Geldpolitik.
Fast 20 Jahre Stagnation von ~1992-2010, Wien ist als Weltstadt ein Ausreißer und sollte immer ausgeklammert werden.

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
24.9.2025 9:33  (#1588)

Ich habe das vor 2 Jahren (mit den damaligen Zahlen) schon gepostet und heute schnell aktualisiert, das sind die realen Immopreise, d.h. ÖNB Immobilienpreisindex (Basisjahr 2000 mit 100) zu VPI 2000 (eben selber Basisjahr und auch Ausgangswert 100). Also die letzten 10 Jahre dargestellt, aber das Basisjahr liegt bereis 25 Jahre zurück. Den realen Rückgang der letzten Jahre sieht man da mittlerweile sehr schön (und auch dass das in erster Linie nur gebrauchte Immobilien betrifft) und auch die Unterschiede je nach Segment (und eben auch die Sonderrolle von Wien) in der langen Frist. Würde man Ex-Wien weiter ausdifferenzieren wären die Unterschiede noch deutlicher, da fehlen mir aber die Zahlen

 
_aktuell/2025092427293.png

PS: Zum einfacheren Verständnis, der VPI 2000 liegt aktuell etwa bei 185, die darstellten Immoblienindizes zwischen 203 (->110%) und 304 (->165%)

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