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Netzgebühren fürs Einspeisen kommen

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
10.3. - 14.7.2025
616 Antworten | 115 Autoren 616
194
810
  •  Benji
  •   Gold-Award
10.7.2025  (#541)

zitat..
atma schrieb: glaub mir, ich hab lang genug in dem bereich gearbeitet, da gibts genug wege. Das teilt man ja nicht auf nur 1 rechnung auf. 
aber wenn wir schon dabei sind, ich find es nicht weniger naiv zu glauben, dass da immer alles mit rechten dingen zugeht und sich jeder an die regeln hält. 

Ich kenn den Bereich auch etwas "von innen" emoji

Klar, es wird überall ein bisserl geschummelt, aber meiner Meinung nach nicht in einem Ausmaß, das die Grundlogik der Regulierung aushebelt. Und das war ja mein Punkt: Nicht ob es Tricks gibt, sondern ob und wie das System strukturell funktioniert oder funktionieren sollte / könnte.


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  •  atma
  •   Gold-Award
10.7.2025  (#542)
Wie es meiner Meinung nach funktionieren könnte und sollte, hab ich ja schon geschrieben.
dass so ein Netz komplex ist, ist mir auch klar. 
Aber trafos der untersten Ebenen werden schon lange nicht mehr gewartet, man wartet ab, bis sie hin sind. Da hat man sich ordentlich Geld gespart. Netze wurden Jahrzehnte lang nicht ausgebaut, obwohl wir alle dafür bezahlt haben und es schon lange klar ist, dass was passieren muss. Wo ist das Geld dann hin, wenn nicht nach oben weitergereicht? 
dass jetzt was passieren muss, was man eben lange vor sich hergeschoben hat, ist klar. Aber es die zahlen lassen, die eh schon bisher auch eingezahlt haben ist sehr frech. Es geht aber durch, weil niemand was sagen darf und nicht jammern soll. 

2
  •  RoterFuchs
10.7.2025  (#543)

zitat..
Benji schrieb:

──────..
RoterFuchs schrieb: Glaskugel-Lastprofilen
───────────────

Red mal mit einem Energieversorger, wie komplex seine Glaskugel ist, wenn er Strom Monate im Voraus einkaufen muss Die nutzen KI-basierte Prognosemodelle schon viel länger, als der aktuelle Hype überhaupt existiert.

Was hier immer wieder übersehen wird: Energieversorger denken in Energie (kWh) weil sie diese erzeugen / zukaufen müssen.

Netzbetreiber denken in Leistung (kW ohne h) Was muss mein Netz im Extremfall "abkönnen". Und das ist wesentlich komplexer (PV & Wolken, 20 E-Autos in der Siedlung um 6 Uhr früh mal schnell mit 22 kW vollpumpen, ...)

Das ganze Thema ist viel komplexer als sich manche hier vorstellen können.

Gebe ich dir Recht. Umso transparenter wäre es, die anonymisierten Daten der Trafostationen mal zu sehen, was da so an KW rein und rausgeht, wann das ist, wieviele kWh. Damit man sehen kann, was die privaten PV-Anlagen so beisteuern bei deren Überlastungen. Evtl. kann man sogar die E-Autos sehen. Also die Preistreiber, weil die immer KW benötigen. Willkürlich. Während ein Herd z.B. bei bisherigen Lastprofilen auch theoretisch immer eingeschaltet wurde, aber eben vermehrt an zwei Zeiten. 

Wurde also alles schon vorher gemacht mit Prognosen und Lastprofilen. Nichts Neues. Nur dass man jetzt aktiv sehen könnte, was wirklich rüber geht, und auf einmal, wie überraschend, "belasten" private PV-Anlagen das Netz. 

Kann man so behaupten, ohne das zu belegen. 

Und ja, in Siedlungen, oder eher auch in Städten können punktuell viele E-Autos laden zum Problem werden. Und wenn nun auf dem Land viel PV-Strom zur Verfügung steht, der im Niederspannungsnetz nicht mehr benötigt wird, wo kann der dann hin? Deswegen benötigen wir eine Abrechnung nach KW, nach KWh und auch eine dynamische Preisstruktur auch nach Uhrzeiten. Wenn das Netz entlastet wird muss das auch honoriert werden, dann muss das aber auch honoriert werden wenn jemand seine Kiste abschaltet. Und zwar weil die große Anlage weiterlaufen kann, sie muss nicht heruntergeregelt werden. Dafür verzichtet man auf Einspeisung. Belohnen nicht bestrafen. Oder man nutzt eben Akkuspeicher um es zeitenmäßig zu verschieben. Dann können auch Leute ohne PV vielleicht nen WR WR [Wechselrichter]+Akku kaufen und netzdienlich agieren. Das würde sich dadurch ergeben und sich rentieren. Etc. pp.


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  •  zasta
10.7.2025  (#544)

zitat..
atma schrieb:

Dann mach ich halt a ausschüttung 🤣 glaub mir, ich hab lang genug in dem bereich gearbeitet, da gibts genug wege. Das teilt man ja nicht auf nur 1 rechnung auf. 

da brauch ich jetzt eine genauere Erklärung wie das gehen soll - Netz schüttet an Energie aus, oder wie, und vor allem auf welcher Grundlage sollte das passieren?

V.a. mit genau solchen schwammigen, nicht belegbaren, Ansagen von wegen alles wird hin- und hergeschoben wird ja jede aktuell dringend notwendige, sachliche Diskussion unmöglich gemacht

2
  •  Ecoline
10.7.2025  (#545)

zitat..
atma schrieb:

Wo ist das Geld dann hin, wenn nicht nach oben weitergereicht? 

Schon mal in die Bilanzen und Jahresberichte geschaut?


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  •  Benji
  •   Gold-Award
10.7.2025  (#546)

zitat..
atma schrieb: Aber trafos der untersten Ebenen werden schon lange nicht mehr gewartet, man wartet ab, bis sie hin sind.

Da ist auch nix zu warten. Nennt sich "Predictive Maintenance" oder in diesem Fall "Run to failure" und ist (nicht nur in diesem Bereich) absolut üblich (und sinnvoll).

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  •  atma
  •   Gold-Award
10.7.2025  (#547)

zitat..
zasta schrieb: V.a. mit genau solchen schwammigen, nicht belegbaren, Ansagen von wegen alles wird hin- und hergeschoben wird ja jede aktuell dringend notwendige, sachliche Diskussion unmöglich gemacht

das sind firmen und keine wohltätigen genossenschaften.
eine sachliche diskussion wenn man andre teilnehmer als naiv bezeichnet und davon ausgeht, dass niemand irgendwas versteht, nur weil man anderer meinung ist, ist sowieso nicht möglich. 😆


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  •  zasta
10.7.2025  (#548)

zitat..
atma schrieb:

──────..
zasta schrieb: V.a. mit genau solchen schwammigen, nicht belegbaren, Ansagen von wegen alles wird hin- und hergeschoben wird ja jede aktuell dringend notwendige, sachliche Diskussion unmöglich gemacht
───────────────

das sind firmen und keine wohltätigen genossenschaften.
eine sachliche diskussion wenn man andre teilnehmer als naiv bezeichnet und davon ausgeht, dass niemand irgendwas versteht, nur weil man anderer meinung ist, ist sowieso nicht möglich. 😆

Ich schreib nirgends was von naiv - Aber wenn man meint, dass da Geld von Netzbetreibern als Quersubventionierung abfließt sollte man sich vielleicht mal das EIWOG (§8...) anschauen und dann entsprechende Schritte setzten wenn man belastbare Infos hat

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  •  Benji
  •   Gold-Award
10.7.2025  (#549)

zitat..
zasta schrieb: ch schreib nirgends was von naiv

ich glaub @atma hat mich gemeint emoji

Schade, wenn das so rüberkam... war nicht meine Absicht, jemanden als "naiv" abzustempeln. Ich versuche nur, komplexe technische und wirtschaftliche Zusammenhänge klar einzuordnen, und da widerspreche ich manchmal halt deutlich, wenn Aussagen verkürzt oder ungenau sind.

Unterschiedliche Meinungen gehören dazu, solange man über Inhalte spricht und nicht über persönliche Unterstellungen.


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  •  atma
  •   Gold-Award
10.7.2025  (#550)
bin ich ganz bei dir benji, und ja dein naiv war gemeint. 

ich mag diskussionen sehr und schätze die meinung anderer, denn auch das bildet alle weiter. es ist absolut legitim, dass jeder eine andre meinung hat und ich seh sowas als absolut positiv - solange man den andren deren meinung auch lässt und nicht mit "komplexer als manche sich vorstellen können" und "naiv" abstempelt. 
da kommt dann nämlich raus, dass viele sich nichts mehr sagen trauen, meinen nicht gehört zu werden und man kann ja eh nichts an der situation ändern.

ich muss jetzt los.. les eure kommentare gern später, aber die letzten 2h regenfreie zeit für heut muss ich noch im garten nutzen. 👩🌾

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  •  Benji
  •   Gold-Award
10.7.2025  (#551)

zitat..
atma schrieb: die letzten 2h regenfreie zeit für heut muss ich noch im garten nutzen.

#me too emoji


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  •  Benji
  •   Gold-Award
10.7.2025  (#552)
Damit würde ich gerne den Kreis wider schließen: meine Frage war, was man verbessern könnte / sollte.

@atma meinte, Netzbetreiber sollten verstaatlicht werden. Ein Gedanke, dem ich durchaus etwas abgewinnen kann. Auch in anderen Bereichen, die "Gemeingut" nutzen (Eisenbahn, Stichwort Westbahn), Wasserversorgung, Mobilfunk ("Luft" als "shared space") und/oder nicht verhandelbare Grundbedürfnisse bedienen.

Wie denkt ihr darüber? (wir sollten aber beim Strom bleiben) 

1
  •  andreas82
  •   Bronze-Award
10.7.2025  (#553)

zitat..
Benji schrieb:

@atma meinte, Netzbetreiber sollten verstaatlicht werden. Ein Gedanke, dem ich durchaus etwas abgewinnen kann. Auch in anderen Bereichen, die "Gemeingut" nutzen (Eisenbahn, Stichwort Westbahn), Wasserversorgung, Mobilfunk ("Luft" als "shared space") und/oder nicht verhandelbare Grundbedürfnisse bedienen.

Wie denkt ihr darüber? (wir sollten aber beim Strom bleiben)

würde Sinn machen, alles was "Netz" ist. dazu gehört für mich Stromnetz, Wasser, Telefonie sowie heutzutage auch Glasfasernetz. Das sollte alles unabhängig sein und einmalig organisiert, gebaut und gewartet werden. nicht zig Mal Strassen aufreißen oder wie bei Glasfaser mehrfacher Ausbau ("überbauen"). ein Netzknoten pro Endkunde/Haus/Wohnung und verschiedene Dienstanbieter (Provider, Energielieferant) sollen da drauf ihre Services anbieten.
wobei gerade bei Stromnetz sind wir ja mehr oder weniger eh schon im verstaatlichten Bereich, viel zu holen wird da nicht sein. da kriegen wir eher wieder ein Föderalismus Problem weil die Länder werden sicher nichts aus der Hand geben was dann "vom Wasserkopf" aus zentral verwaltet wird. ich bin selbst auch nicht sicher ob ein großer Moloch tatsächlich kostengünstiger arbeiten könnte als die kleineren Netzbetreiber. Siehe Ausgleichszahlungen, da sind die kleinen häufig viel besser und müssen dann noch die Großen mitfinanzieren. dass wiederum in so einem kleinen Land dieselben Problemstellungen wie SmartMeter, IT Infrastruktur, Portale, EDA, EEGs und deren Abrechnung etc. zig Mal jeder für sich löst ist sicher volkswirtschaftlich nicht sinnvoll. profitieren natürlich (hoffentlich) regionale Firmen davon.


1
  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
10.7.2025  (#554)

zitat..
Benji schrieb:
Damit würde ich gerne den Kreis wider schließen: meine Frage war, was man verbessern könnte / sollte.
Wie denkt ihr darüber? (wir sollten aber beim Strom bleiben)

Da habe ich eine sehr lange Liste, warum die Netzbetreiber von den Landesenergieversorgern getrennt werden sollen:

1) Da der Energiemarkt in seinen 5 Stufen abwechselnd ein freier Markt ist und es dazischen 2 Monopolebenen gibt, ergibt es immer einen Interessenskonflikt, wenn ein Unternehmen der "freien Marktebene" die Muttergesellschaft eines Monopolbetriebes ist. Das ElWG nutzt den Euphemismus von "Vertikal integrierten Energieunternehmen". Das Grundproblem sind immer das was im breiteren Kontext die Transferpreise genannt wird.

2) Die Zielsetzung eines Energieunternehmens ist es mit der Erzeugung,Speicherung und Verkauf von Strom Geld zu verdienen. Es ist ja ein freier Markt. Wenn es nicht wettbewerbsfähig ist, kann es vom Markt verschwinden und ein anderes Unternehmen springt ein. Dieser Wettbewerb ist gut.

3) Die Zielsetzung von Netzbetreibern ist fundamental anders - teilweise stehen sich die Ziele zu den Energieversorgern fundamental gegenüber (schönes aktuelles Beispiel: Batteriespeicher). Da es auf ein gesetzliches Monopolrecht aufbaut, können Gemeinwohlziele Teil der Lizenzvoraussetzungen sein.

4) Derzeit haben die Energieversorger und die Netzbetreiber eine gemeinsame Interessensvertretung (ÖsterreichEnergie), die für beide Unternehmensarten mit einer Position in den politischen Prozess geht. Erstaunlicherweise gibt es keine eigene Position der Netzbetreiber zum ElWG

5) Die Bilanzen von den Energieversorgern sind öffentlich. Die Bilanzen von den Netzbetreibern als Tochterunternehmen sind derzeit nicht öffentlich. Das erschwert die Kontrolle, wie getrennt die beiden Unternehmen wirklich sind.

6) Es findet laufend eine Vermischung von Begriffen statt, die im Sinne der verbundenen Energieunternehmen sind. So wird zum Beispiel der Day Ahead Auktionspreis laufend in den gleichen Topf der Netzbelastung bzw. Netzdienlichkeit geworfen, ohne daß es weiterführende Informationen gibt, wo das Netz in welcher Stunde wie ausgelastet ist. Das maximale was man zur Netzauslastung bekommt, ist eine rot/gelb/grüne Ampel pro Umspannwerk und teilweise für Trafo's die einmal im Quartal upgedated werden sollte.

7) Österreich rühmt sich 95% Roll-out bei Smartmeter zu haben (und fast 100% bei den EInspeisern). Netzbetreiber sind Monopoloe im öffentlichen Interesse (sogar im "überragendem öffentlichen Interesse").

Wo ist die Karte bzw das Dashboard der Netzbetreiber, daß man das 15min Profil der Netzauslastung von wichtigen Assets wie Leitungen, Trafo's, Umspannwerken, etc sieht? Wieviel von der lokal und dezentral erzeugten Energie wird im gleichen Netzbereich konsumiert? Wie sieht die Tag/Nacht Variabilität aus, etc ...? Transparenz hilft dem interessierten Volk, entweder das Problem auch zu sehen und zu verstehen, oder sein Verhalten an die technische Realität anzupassen. Als Teil der Energieversorger, werden diese Daten als "Geschäftsgeheimniss" der Mutterfirma behandelt und nicht herausgegeben.

8 ) Die notwendigen Investitionen in den Netzausbau läuft derzeit in einem geschlossenen Verfahren mit e-Control. Wenn der Netzausbau dort gemacht wird, daß man mehr von dem Überschüssstrom aus Deutschland in die Tiroler Pumpkraftwerke laden kann und danach (als Energieversorger gewinnbringend zurückverkaufen kann), dann ist das eine Netzausbauinvestition, die der Energieversorger zur Gänze zahlen sollte (der auch den Gewinn bekommt), aber nicht auf die allgemeinen "Netzausbaukosten" und damit Gebühren für alle umgelegt wird. In der derzeitigen Konstellation wird alles in einen Topf geworfen.

9) Beenden der Personalrochaden zwischen Landespolitik, Energieversorger und Netzbetreiber. (zBsp Einführen einer 3 Jährigen cool-off Periode pro Wechsel). Bekanntmachung über die Bilanzen, wie hoch die Pensionsrückstellungen für politisch besetzte Positionen (Ab wieviel Jahre "Vorstandsrolle" gibt es eine lebenslange Firmenpension?). Kosten, die alle in den Netzkosten wiederzufinden sind. Ist es betriebsnotwendig bzw Marktkonform, wenn statt 14 Monatsgehälter deren 16 gezahlt werden "müssen"? All diese Informationen können in getrennten Unternehmen von den Monopolbetrieben eingefordert werden, was im freien Markt eher schwer möglich ist.

Ich höre hier mal auf, sonst wird der Post zu lange ......

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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
10.7.2025  (#555)
Gastkommentar von Barbara Schmidt zur Untersuchung der Bundeswettbewerbsbehörde zur Marktverflechtung in Österreichs Energiewirtschaft

Barbara Schmidt ist Generalsekretärin des Verbandes Österreich Energie (der geleitet wird vom CEO der Verbund AG)

https://www.derstandard.at/story/3000000278696/nostalgie-macht-strom-nicht-billiger

Ein schönes Beispiel, wie Energiemarkt und Netz immer schon gemeinsam in einen Topf geworfen wird .....


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  •  titan
  •   Bronze-Award
10.7.2025  (#556)
Es wird eh schon wieder zurückgerudert

https://vorarlberg.orf.at/stories/3313103/

1
  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
11.7.2025  (#557)
Nachdem die Netzbetreiber die Zahlen nicht proaktiv mitteilen, habe ich das Anlagenregister der e-Control genommen, um ein besseren Überblick über die maximale Netzbelastung pro Bundesland zu bekommen. Die Engpassleistung im Anlagenregister stellt aus Netzsicht den Worst-Case durch PV Anlagen dar.

 Ich habe der Übersicht halber im Haushaltsbereich die Anlagenklassen im 5 kW Schritten zusammengefasst. Als Grenze zu kommerziellen Anlagen habe ich einfach die steuerliche 25 kW Grenze des Finanzministeriums genommen.

_aktuell/20250711695017.png

Falls von Interesse, anbei die Anzahl der Anlagen pro Leistungsklasse und Bundesland.
Sowie aus dem Anlagenregister die Produktionsmengen in GWh. 

_aktuell/20250711225133.png

Mir ist bewußt, daß nicht alle PV Anlagen im Register korrekt abgebildet sind, aber bei 530.000 gemeldeten PV Anlagen ist es zumindest einmal eine Datenbasis, mit der man einen Überblick über die Größenordnungen bekommt.

Aufallend ist, daß 3 Bundesländer die "Hauptlast" tragen (NÖ, OÖ, Stmk)

Hingegen wird in Wien die 320 MW PV Anschlussleistung im Netz kaum auffallen (weniger als 10% der Gesamtleistung aus Kraftwerken). Davon sind 120 MW aus PV Anlagen von Haushalten und ca. 200 MW kommerziell (keine Anhnung, wie viele der großen Anlagen der Wien Energie gehören).

Zum Vergleich: Die Umspannwerke in Wien haben derzeit eine Reserve für Einspeisung von 2.200 MW, Die Wiener Netze werden aber vermutlich für das ElWG ähnlich laut wie die anderen Netzbetreiber jammern - oder ihre Muttergesellschaft für sie.
https://www.wienernetze.at/o/document/wienernetze/uw_kapazitaeten

Ebenfalls auffallend:
Burgenland mit aktuell 53% der gesamten PV Anschlussleistung im Bundesland aus 52 PV Anlagen mit jeweils mehr als 1 MW. (Vermutlich hauptsächlich PV Anlagen von Burgenland Energie und PÜSPÖK).

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  •  Ecoline
11.7.2025  (#558)
War es nicht schon immer verstaatlicht? Die Privatisierung und Liberalisierung des Marktes nur eine pseudo Aktion? Deswegen haben wir auch keinen echten Markt und keine konkurrierenden Anbieter.


_aktuell/20250711274698.jpg



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  •  Notausgang
  •   Silber-Award
11.7.2025  (#559)
https://www.derstandard.at/story/3000000278733/wie-verbraucher-bald-von-flexiblen-strom-und-netzkosten-profitieren-sollen

"Nicht vorgesehen ist, dass diese Gebühren niedriger werden, wenn der Strom zu netzgünstigen Zeiten wie etwa am Morgen oder am Abend eingespeist wird, so Alfons Haber von der E-Control. "Die Menschen sollten in dem Fall möglichst versuchen, ihren Eigenverbrauch zu optimieren.""

Also kommen nur zusätzliche Kosten ohne Anreize für netzdienliches Verhalten.

Auch wenn das "Netzüberlastungsthema" vorgeschoben wird, gibt es wohl wie immer in Österreich eine "Gießkannenlösung" die einfach alle privaten PV-Anlagen weniger rentabel macht ohne das Netz merklich zu entlasten.

Warum sollte der "Durchschnitts-"PV-Anlagen-Besitzer irgendetwas an seinem Einspeiseverhalten ändern, wenn er zur Morgenspitze genauso hohe Netzgebühren bezahlt wie am Mittag? Welchen Anreiz hätte ich, meine Anlage so zu konfigurieren dass der Batteriespeicher nicht am Morgen sondern erst mittags geladen wird?

Eine relevante Optimierung des Eigenverbrauchs ist für die meisten privaten PV-Betreiber wahrscheinlich auch nicht möglich und reine Augenwischerei. Wer den Eigenverbrauch optimieren kann, hat das bisher auch schon getan. Wer nicht dazu in der Lage ist, wird das auch mit der neuen "Gießkannenstrafzahlung" nicht tun. 

Natürlich werden zukünftig weniger neue PV-Anlagen ans Netz gehen. Dieses Ziel hätte man aber auch anders erreichen können.

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  •  RoterFuchs
11.7.2025  (#560)
Danke PVAndyE für die ganze Mühe das aufzudröseln. Das ist auch immer was ich meine. Da sind knapp 530 000 Anlagen. Von diesen teilt sich die Leistung 50/50 mit den kommerziellen Anlagen auf. Unterschied:
485 000 steuerbare PV-Kleinstanlagen gegenüber 45 000 steuerbaren PV-Anlagen in wahrscheinlich anderen Netzebenen. Ein paar mag es dann auch geben die punktuell im Niederspannungsnetz vorhanden sind. 

Jetzt läge es daran aufzudröseln wo das Netz nicht reicht um es auszubauen. Nur wird der meiste Verbrauch in der Netzebene 7 verbleiben und nur ein Teil in Netzebene 6 runter gehen. Dann wird Strom in der nächstgrößeren Stadt verbraten. In Städten wird aufgrund von Industrie, Wirtschaft, Handel und Hochhaussiedlungen sowieso nicht genug PV möglich sein, auch Windkraft wird dort nicht ausreichen. Import von diesem Strom ist also möglich und wird sicher passieren. 

Und wenn nun neue kommerzielle Anlagen angeschlossen werden, dann wahrscheinlich an Netz 6 oder tiefer. 

Gleichzeitig wird es punktuell nicht ausreichen. Wo private größere Anlagen hinkommen aber kaum Abnehmer sind. Oder E-Autos angeschlossen werden sollen, Wärmepumpen als Heizungen. Das setzt aber beides nur nen dickerer Anschluss an Netz 6, also wahrscheinlich zum größten Teil Trafoleistung voraus.

Und da sind wir bei: Wie sollte man das regeln? Wenn ich es aus Netz NÖ richtig verstehe ist ein 11KW Ladeanschluss "meldepflichtig". Für mich bedeutet das, die Leitungen selbst sind für 11KW ausgelegt (zum größten Teil). Ergo wäre es ein leichtes Netzgebühren so auszulegen:
Haushaltsanschluss mit Leistungsmessung und Haushaltstarif bis 11KW Anschlussleistung Verbrauch/Einspeisung. So wie jetzt der 4KW Haushaltsanschluss. Und wer darüber hinaus WILL, der MUSS bezahlen. Pro KW wie jetzt auch. Da überall Smartmeter sind wird das überwacht, wer das übertritt, der zahlt ne Strafe. So saftig, dass es keiner wagen wird und dann VON SELBER eine Regeleinrichtung einbaut. 

Dann ist das aber bei knapp 450 000 Anlagen kein MUSS. Nicht abschalten etc.

Dass das nicht geht, weil ja "im Netz alle gleich" sind ist mir klar. Man würde nur noch die kommerziellen Anlagen abschaltbar machen. Und die werden auch noch mehr. Bei den priv. Haushalten ist sowieso irgendwann einmal Sense mit der Leistung, allein auch wegen Flächen und dem o.g. theoretischen 11KW.  Das alles ginge aber nur wenn man WOLLTE. Will man aber nicht. 

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  •  Benji
  •   Gold-Award
11.7.2025  (#561)

zitat..
PVAndyE schrieb: Da habe ich eine sehr lange Liste, warum die Netzbetreiber von den Landesenergieversorgern getrennt werden sollen:

Danke für diese wirklich gute Zusammenfassung (auch wenn sie noch unvollständig ist emoji)

Was wäre aus deiner Sicht wünschenswerte Optionen?

  • eine bundeseigene, österreichweite Netzinfrastrukturgesellschaft?
  • Oder reicht eine klare Trennung bei landeseigenen EVUs schon aus?
  • sollten Netzbetreiber privatisiert werden?
  • sollten EVUs im Bundes- oder Landesbesitz privatisiert werden?


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