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Etwas Geld auf der Kante, was damit machen? - Seite 5

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  •  radmutter
12.11.2024 - 21.11.2025
114 Antworten | 32 Autoren 114
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Hey,

super Forum, hat mir schon in vielen Bereichen weitergeholfen.
Ich wende mich nun auch mit einer Frage an die Gemeinschaft, grundsätzlich weiß ich nämlich nicht wirklich, was gute Ansätze wären.

Folgende Eckdaten:
- Haus gebaut, danach getrennt, Freundin ausbezahlt, ich zu 100 % im Grundbuch
- restliche Kreditsumme, inkl. Landesförderung: 270.000 Euro (1 % fix bis 2036, danach noch 15 Jahre 1 % Aufschlag auf 3 Monatseuribor, Tilgung läuft ausnahmslos über mich
- Bitcoins, Aktien, Gold sind keine mehr vorhanden, das ging alles für die Ausgleichszahlung drauf (leider zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt, das wäre jetzt um einiges mehr wert).
- ob ich das Haus langfristig behalte oder wo anders hinziehe/baue weiß ich noch nicht zu 100 %

Ich habe danach versucht, mir wieder ein entsprechendes Polster anzusparen und habe viel dafür gearbeitet. Grundsätzlich bin ich sparsam (keine teuren Urlaube nötig, mir reicht eine schöne Bergtour). Ich leiste mir gutes Essen und genieße so gut es geht, also mir fehlt es an nichts.

Ich habe mir bis jetzt ca. 55.000 Euro angespart. 
Mir stellt sich jetzt nur die Frage, was ich mit dem Geld am besten machen soll.
Aktuell ist das meiste mit 2,5 - 3 % verzinst, ich wollte in der schwierigen Zeit kein Risiko eingehen. Nachdem ich mir es so schweißtreibend erarbeitet habe, möchte ich es auch nicht zu risikoreich veranlagen (Sparplan in ETF habe ich allerdings wieder mit einem geringen Betrag gestartet).
Einstieg in den Aktienmarkt etc. erscheint mir aktuell etwas zu heiß, da doch gerade alles recht stark gestiegen ist.
Sondertilgung macht vermutlich bei diesen Konditionen auch wenig Sinn... 
In eine Wohnung als Wertanlage zu investieren macht auch wenig Sinn, da zu wenig Kapital.
Ein Auto wird einmal fällig werden, da möchte ich allerdings auch nicht mehr als 20.000 Euro ausgeben. 
Oder soll ich ganz einfach weiter fleißig ansparen?

Ihr seht, gar nicht so einfach. Habt ihr Vorschläge für mich?

  •  Equity
  •   Bronze-Award
10.11.2025  (#81)
Mit 4x10k oder 8x5k schiebt man halt den gewünschten Ertrag und das dafür "gewünschte" Risiko etwas nach hinten. Wenn es hilft überhaupt zu investieren, kann stückeln helfen sich selbst auszutricksen, aber logisch ist es nur stets so schnell wie möglich die gewünschte Allokation herzustellen (das wird auch beim Verkauf gerne vergessen).

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
10.11.2025  (#82)

zitat..
Equity schrieb: schiebt man halt den gewünschten Ertrag und das dafür "gewünschte" Risiko etwas nach hinten.

Genau, wie du sagst kann man bei einem Stückelungskauf nicht nur von einem (möglichen) Ertragsvorteil ausgehen, sondern muss auch das Kursrisiko einrechnen.
Stichwort cost average.
Was schlussendlich die bessere Entscheidung war, kann man nur retrospektiv beurteilen.
Die schlechtere Stretegie wäre es, nicht zu investieren, siehe Weltaktienindex über Jahrzehnte.


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  •  Equity
  •   Bronze-Award
10.11.2025  (#83)

zitat..
speeeedcat schrieb:

──────..
Equity schrieb: schiebt man halt den gewünschten Ertrag und das dafür "gewünschte" Risiko etwas nach hinten.
───────────────

Genau, wie du sagst kann man bei einem Stückelungskauf nicht nur von einem (möglichen) Ertragsvorteil ausgehen, sondern muss auch das Kursrisiko einrechnen.
Stichwort cost average.
Was schlussendlich die bessere Entscheidung war, kann man nur retrospektiv beurteilen.
Die schlechtere Stretegie wäre es, nicht zu investieren, siehe Weltaktienindex über Jahrzehnte.

Das Risiko verschiebt sich halt nur und verschwindet nicht. Cost averging ist seit Jahrzehnten widerlegt, einfach verständlich z.B. hier https://www.wiwo.de/finanzen/boerse/cost-average-effekt-dieser-mythos-kostet-geld/29206864.html erklärt.

Aber das ist im konkreten Fall eh nur eine akademische Diskussion, wenn der Mythos hilft sich zu trauen, dann ist bei ein paar Monaten auch nichts verloren. Streckt man über Jahre weil man glaubt dadurch besser zu fahren lässt man halt im Schnitt richtig Geld liegen.


1
  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
10.11.2025  (#84)
Das weiß ich natürlich.
Ich bezog mich auf meine vorhin gepostete Stückelung auf 8 Tranchen, sprich 8 Monate. 

1
  •  brabsi
10.11.2025  (#85)

zitat..
speeeedcat schrieb:

Das weiß ich natürlich.
Ich bezog mich auf meine vorhin gepostete Stückelung auf 8 Tranchen, sprich 8 Monate.

Wo genau erwartest du langfristig einen Vorteil, wenn man es auf 8 Monate aufteilt?


1
  •  Miike
  •   Gold-Award
11.11.2025  (#86)

zitat..
Equity schrieb: Aber das ist im konkreten Fall eh nur eine akademische Diskussion, wenn der Mythos hilft sich zu trauen, dann ist bei ein paar Monaten auch nichts verloren. Streckt man über Jahre weil man glaubt dadurch besser zu fahren lässt man halt im Schnitt richtig Geld liegen.

In der Realität hilft es risikoscheuen Investoren, überhaupt zu investieren. Es gibt Studien die zeigen, dass viel Menschen ohne DCA gar nicht einsteigen, aus Angst vor einem Crash. Hier kostet DCA keine Geld (Rendite vielleicht schon) - sondern verhindert Schlimmeres. Zu dem Thema gibt es sogar Verhaltensstudien von Nobelpreisträgern...

In den meisten Fällen ist die sofortige Investition tatsächlich überlegen. Trotzdem gibt es ein ABER. Viele fürchten sich halt vor Bärenmärkten. In Phasen, in denen Kurse kontinuierlich sinken, kann DCA die Verluste mildern und sogar zu höheren Endwerten führen, weil man jedes Monat günstiger in den Markt rein kommt, während die Einmalinvestition - unter dem frühen Einstieg zu hohen Preisen - leidet. Alles eine Frage der Wahrscheinlichkeiten 🙂 und daher ist aus meiner Sicht eine pauschale Behauptung nicht möglich. Bei stark schwankenden Märkten mit hoher Seitwärts-Volatilität, kann DCA auch dazu führen, niedrigere Durschnittskurse zu generieren. 

Der Wiwo Artikel hat Recht, dass DCA in steigenden Märkten (die historisch dominieren!) oft unterperformt, aber der Artikel wird in fallenden oder sehr volatilen Märkten widerlegt. Es hängt also vom Marktumfeld ab, nicht von einem universellen Mythos.

1
  •  sudo
11.11.2025  (#87)
Ich persönlich würd die Summe auch auf ein paar Monate aufteilen und aber zusätzlich für mich pro ETF einen Kurswert definieren, sobald dieser unterschritten ist dann sofort alles rein damit und keine Gedanken mehr daran verschwenden.

1
  •  Equity
  •   Bronze-Award
11.11.2025  (#88)

zitat..
Miike schrieb:

──────..
Equity schrieb: Aber das ist im konkreten Fall eh nur eine akademische Diskussion, wenn der Mythos hilft sich zu trauen, dann ist bei ein paar Monaten auch nichts verloren. Streckt man über Jahre weil man glaubt dadurch besser zu fahren lässt man halt im Schnitt richtig Geld liegen.
───────────────

In der Realität hilft es risikoscheuen Investoren, überhaupt zu investieren. Es gibt Studien die zeigen, dass viel Menschen ohne DCA gar nicht einsteigen, aus Angst vor einem Crash. Hier kostet DCA keine Geld (Rendite vielleicht schon) - sondern verhindert Schlimmeres. Zu dem Thema gibt es sogar Verhaltensstudien von Nobelpreisträgern...

In den meisten Fällen ist die sofortige Investition tatsächlich überlegen. Trotzdem gibt es ein ABER. Viele fürchten sich halt vor Bärenmärkten. In Phasen, in denen Kurse kontinuierlich sinken, kann DCA die Verluste mildern und sogar zu höheren Endwerten führen, weil man jedes Monat günstiger in den Markt rein kommt, während die Einmalinvestition - unter dem frühen Einstieg zu hohen Preisen - leidet. Alles eine Frage der Wahrscheinlichkeiten 🙂 und daher ist aus meiner Sicht eine pauschale Behauptung nicht möglich. Bei stark schwankenden Märkten mit hoher Seitwärts-Volatilität, kann DCA auch dazu führen, niedrigere Durschnittskurse zu generieren. 

Der Wiwo Artikel hat Recht, dass DCA in steigenden Märkten (die historisch dominieren!) oft unterperformt, aber der Artikel wird in fallenden oder sehr volatilen Märkten widerlegt. Es hängt also vom Marktumfeld ab, nicht von einem universellen Mythos.


Das ist alles korrekt und deshalb habe ich auch zunächst, stark verkürzt, gemeint "Wenn es hilft überhaupt zu investieren, kann stückeln helfen sich selbst auszutricksen". 

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.11.2025  (#89)
Danke für die ausführliche Antwort Miike, so war es gemeint.

Nicht nur im Bärenmarkt kann es förderlich sein zu stückeln. Saisonale Muster zum Beispiel darf man nicht unterschätzen (Stichwort Jahresendrally, November und Dezember, sowie tendentiell schwächere Sommermonate, Stichwort sell in May and go away). 
Bei einer monatlicher Besparung wird das alles nicht ins Gewicht fallen. Bei einem namhaften Betrag, der investiert werden soll, (wie die geposteten 40.000) könnte das aber durchaus relevant sein.

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  •  supernova
  •   Silber-Award
12.11.2025  (#90)
Ich würde einfach den Gesamtbetrag investieren. Wenn‘s blöd läuft, gibt‘s kurz danach einen Einbruch, aber das erholt sich ja wieder. Splitten ist letztenendes auch markettiming und ergibt nur Sinn wenn man glaubt, dass es bald billiger wird.

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  •  fudi6489
  •   Silber-Award
13.11.2025  (#91)
Nachdem ich die Einmalsumme jetzt investiert habe kommen noch zwei Frage auf:
Aktuell zahle ich quartalsweise 1200€ auf den World ETF ein, und zwar mit Jänner, April, Juli, Oktober.
Man liest ja immer wieder von der Jahresendrally und dass der Sommer meist eine Flaute ist und die Kurse da oftmals nachgeben.
Was habt ihr hier für eine Strategie gewählt? In den Phasen wo historisch der Kurs eher schwächelt mehr kaufen, oder immer die gleiche Summe? 

Und was wäre ein gutes System bei deutlicher nachgebenden Kursen nachzukaufen? Also zB bei 10% Verlust zum letzten Hoch 10% nachkaufen, oder irgendwie so in die Richtung?
Was habt ihr hier gewählt?

LG und Danke 




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Hallo radmutter,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Etwas Geld auf der Kante, was damit machen?

  •  thohem
13.11.2025  (#92)

zitat..
fudi6489 schrieb: Was habt ihr hier gewählt?


Monatlichen ETF Sparplan und nicht draufschauen

1
  •  grua
  •   Silber-Award
13.11.2025  (#93)

zitat..
thohem schrieb:

──────..
fudi6489 schrieb: Was habt ihr hier gewählt?
───────────────

Monatlichen ETF Sparplan und nicht draufschauen

Exakt so!


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  •  supernova
  •   Silber-Award
13.11.2025  (#94)
Ich  investiere einfach jedes Monat den festgelegten Betrag, direkt nach Gehaltseingang. Wenn die Kurse niedriger sind, bekommt man halt einfach mehr Anteile...

Im Gegensatz zu denen, die „set it and forget it“ bevorzugen, schaue ich quasi täglich ins Depot, weil ich die Schwankungen spannend finde. Man ist irgendwie direkt mit der Weltwirtschaft und Nachrichtenlage verbunden... 

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  •  grua
  •   Silber-Award
14.11.2025  (#95)

zitat..
supernova schrieb:

Ich  investiere einfach jedes Monat den festgelegten Betrag, direkt nach Gehaltseingang. Wenn die Kurse niedriger sind, bekommt man halt einfach mehr Anteile...

Im Gegensatz zu denen, die „set it and forget it“ bevorzugen, schaue ich quasi täglich ins Depot, weil ich die Schwankungen spannend finde. Man ist irgendwie direkt mit der Weltwirtschaft und Nachrichtenlage verbunden...

Im Grunde machst du damit ja nichts anderes als unser "Monatlichen ETF Sparplan und nicht draufschauen." mit dem einzigen Unterschied, täglich draufzuschauen. Die Wertentwicklung wird dadurch nicht anders 😀

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
14.11.2025  (#96)

zitat..
fudi6489 schrieb:

Und was wäre ein gutes System bei deutlicher nachgebenden Kursen nachzukaufen? Also zB bei 10% Verlust zum letzten Hoch 10% nachkaufen, oder irgendwie so in die Richtung?
Was habt ihr hier gewählt?

LG und Danke

Eine Asset-Allokation wählen (also einen % der in in Aktien investiert sein soll) und bei Abweichungen in beiden Richtungen die Aktienquote wiederherstellen. Ist der Anteil zu hoch reicht zu Beginn in der Regel einfach den Sparplan auszusetzen, ist sie etwas zu niedrig kann man temporär den Sparplan erhöhen oder durch Einmalkauf wiederherstellen.

Setzt natürlich voraus erst zu überlegen wo man hin will (über "alles in xy" hinaus). Es gibt die Tendenz beim Einstieg zu ängstlich zu sein (obwohl es um Peanuts geht) und bei größeren Investments aufs Risikomanagement zu vergessen. Das ist psychologisch gut erklärbar, aber man muss ja nicht jeden Fehler machen nur weil es viele so machen und es erklärbar (aber trotzdem nicht begründbar) ist.


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  •  radmutter
14.11.2025  (#97)
einfach immer 5 Tage nach mir investieren :)
hab alles reingeschoben, danach sind die kurse jetzt gleich mal runter gegangen ;) 

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  •  grua
  •   Silber-Award
14.11.2025  (#98)

zitat..
radmutter schrieb:

einfach immer 5 Tage nach mir investieren :)
hab alles reingeschoben, danach sind die kurse jetzt gleich mal runter gegangen ;)

Darum schaut man auch nicht jeden Tag od. jede Woche ins Langfrist-Portfolio 😅


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  •  radmutter
14.11.2025  (#99)
das stimmt ;)
Blöd, dass da auch die kurzfristigen Spielereien drinnen sind, haha :)
Das werde ich aber aus psychologischer Sicht noch aufsplitten

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
14.11.2025  (#100)

zitat..
radmutter schrieb: einfach immer 5 Tage nach mir investieren :)
hab alles reingeschoben, danach sind die kurse jetzt gleich mal runter gegangen ;) 

Deswegen in Tranchen und nicht alles auf einmal.
Man könnte ja auch nur auf 2,3 mal splitten.


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  •  radmutter
18.11.2025  (#101)
ich werde mit dem Rest noch auf die Zahlen aus Amerika morgen warten. Ich vermute, dass ich etwas zu früh investiert habe. Zumindest deutet diese Woche aktuell einiges auf günstigeres Einkaufen hin wenn man die Börse heute betrachtet.

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