Passivhaus oder nicht; große PV und wie Heizen
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Die Frage ist ja eigentlich um wieviel das Passivhaus teuerer wird. Die Dämmstärken tragen nicht sehr zu den Baukosten bei, die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] will man wegen der Luftqualität sowieso, bleibt noch die solare Bauweise, die hauptsächlich ein Planungsthema darstellt. Bei den Fensterflächen würde ich da auch nicht übertreiben, weil man das ev. im Sommer mit der Kühllast büßt oder sein Geld halt in Raffstore investiert. Abhängig vom Standort, kann man ev. so bauen, dass entweder keine Klimaanlage (oder nur partiell) nötig ist oder eben bei sehr warmen Standorten nur die Klimaanlage zum Beheizen reicht. Ich persönlich würde da aber auf ein wassergeführtes System setzen, das kostet mehr hat aber eine deutlich höhere Flexibilität. Mir wäre eine günstige LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] lieber als nur mit Klimaanlage heizen zu müssen. Das funktioniert schon, aber man braucht relativ viele Innengeräte, inklusive Kondensatleitungen, die Dinger sind auch nicht wartungsfrei. Das Kondensator (im Sommer) produziert zusammen mit Staub einen netten Schlick in der Auffangtasse, die Lamellen verdrecken ... Also so gesehen ein 'teures' Passivhaus mit 'teurer' WP ![]() |
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Kürzlich habe ich einen Artikel über ein Mehrfamilienhaus in Passivhausbauweise gelesen (ich versuche ihn zu finden und hier den Link zu veröffentlichen). Dort hat man das Heizthema mit Infrarotheizungen (erfolgreich und kostengünstig)gelöst. Ein Passivhaus macht in meinen Augen nur Sinn, wenn man mit einer minimalen Technikausstattung auskommt. - KWL - Brauchwasser WP WP [Wärmepumpe] - ggf. Klimaanlage für den Sommer Eine WP WP [Wärmepumpe] zum Heizen auf der Basis eines wassergeführten Systems passt von den Investitionskosten nicht zu einem Passivhaus. Infrarotheizungen zeichnen sich durch niedrige Investitionskosten und - gegenüber einer LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] - durch eine deutlich längere Lebensdauer aus. Konsequente Südausrichtung mit Verschattungsmöglichkeit ist bei einem Passivhaus unabdingbar. Auf www.bauweise.net beschreibt ein Bauherr sehr detailliert seinen Weg zum Passivhaus. |
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Bin auch eher Anhänger der Wassergeführten Flächen-Heizung/Kühlung. Das ist einfach ein deutliches Komfort-Plus. Wenn aber trotzdem passivst gebaut wird und auf ein wassergeführtes System verzichtet werden soll, dann bitte trotzdem nicht mit Infrarotheizung... das tut weh. Auch KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]'s reiner Außenluftheizung lieber nicht. Wenn schon nur Luft, dann lieber:
https://www.hejluft.at/klima-l%C3%BCftung-kombi diese reinen Luftsysteme ist aber immer ein Kompromiss |
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Schau mal auf der Seite von Werkum Architekten, Darmstadt. Dort unter Projekte/Gemeinschaftliche Wohnprojekte/K76 Darmstadt https://www.bundesbaublatt.de/artikel/bbb_Infrarot-Heizelemente_mit_Photovoltaik_kombiniert-3452366.html |
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liest sich leider wie ein Werbeblatt für Infrarotpaneele... Leider lösen die das Grundlegende Dilemma nicht: im Winter ist trotz großer PV kein ausreichender Sonnenertrag vorhanden. Da nützt es wenig, wenn die Anschaffung der Infrarot-Heizungen günstig ist, weil immer genau dann, wenn die viel Strom ziehen, ist wenig PV Erzeugung da. da sind Wärmepumpen oder Klimas klar im Vorteil, weil die nur 4-5x weniger Strom für die gleiche Heizleistung brauchen. Und somit deutlich "PV-geeigneter" |
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Erstmal DANKE für eure Antworten! Ja, grundsätzlich macht Flächenheizung Sinn, damit im Winter die Luft (aus der heizenden KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]) nicht zu trocken wird ... Thema sollte bekannt sein ... aber im letzten Absatz noch eine Frage dazu. Wassergeführt (bei uns an der Decke), weil man damit im Sommer auch (leicht) Kühlen kann. Lehmsystem ist auch sehr sympatisch, da es ein gutes Raumklima schaffen soll. ... aber weiter ... ich habe mal weiter recherchiert ... Bei rund 200 qm Wohnfläche und einem Heizwärmebedarf (HWB) von 15 kWh/qm/a ergibt dies einen HWB von 3.000 kWh pro Jahr. Lt. Heizgradtage (aus meiner letzten Heizungsabrechnung) fallen im Dez. rund 16% und im Januar rund 17% des jährlichen HWB an. Bedeutet (von 3.000 kWh/Jahr): Dezember: 480 kWh Januar: 510 kWh Richtig? Fazit: Von meinen rund 1.000 kWh PV-Ertrag (im Dez. und Jan.) benötige ich nur rund die Hälfte für rein elektrisches Heizen, und hätte noch die andere Hälfte für LED-Licht und Co übrig, was hinkommen könnte. Für's Passivhaus würde 49 cm Poroton verwendet. Eine Stufe drunter wäre der 42,5 cm Poroton. Der Preisunterschied dürfte jetzt nicht so groß sein, zumal der Arbeitslohn/-aufwand sehr ähnlich ist. Ja, ich muss jetzt wohl erstmal eine belastbare Kostenkalkulation PH <-> Stufe drunter abwarten. Heizen mit Strom sollte kein "Komfort"-Problem sein ... Heizmatten in Wände/Decken eingeputzt (wie im Bad unter Kacheln) ... alles kein Problem. Kühlen mit Strom? Hmmm ... klar will ich nicht in jedem Zimmer so einen rauschenden Kasten an der Wand ... Kann man die kühle (vorher entfeuchtete) Luft nicht über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] reinblasen? A propos "über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] reinblasen" ... das Problem des Heizens über die Lüftung ist ja, dass im Winter die Zuluft (von draussen) sehr trocken ist, und die vorhandene (gewollte) Luftfeuchttigkeit im Haus über die Abluft rausgeblasen wird. Gibt es denn mittlerweile kein System, das dieses Problem gelöst hat, zb wie die UMluft im Auto? Damit bliebe die vorhandene Luftfeuchtigkeit weitestgehend im Haus, und von aussen würde nur das unbedingt Nötige an (kalter, frischer) Aussenluft zugemischt. Danke! Uwe |
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Wir haben seit über 10 Jahren ein Passivhaus mit einer luftwärmepumpe (war um einiges günstiger, als tiefenbohrumg) und KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Im Sommer kühlen wir über die Fußbodenheizung. im Sommer ist Strom kein Thema, im Winter ist es aber um vieles zu wenig um damit zu heizen. |
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Hoi
Und es gibt auch mhlw Wochen, wost Nebel hast oder Schnee auf den Modulen. Lg |
will nur anmerken, dass diese Annahme nur dann aufgeht, wenn Du an mörder PV Speicher wo stehen hast. Im winter hast nennenswerten PV ertrag (hab auch a Süd anlage) nur zwischen etwa 9 und 15 Uhr. ||
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Wo kommt das "kühlende" Wasser her? Wohl nicht aus der Luft-WP. Mein Gedanke war immer, dass die Tiefenbohrung kühles Wasser aus dem Erdreich bereit stellt, das dann nur noch durch die Flächenheizung gepumpt werden muss. Oder kann die Luft-WP auch umgekehrt arbeiten, also auch Wärme abgeben, und somit das Wasser abkühlen? |
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ja, ein Gerät was genau sowas macht, hatte ich im Post vorhin verlinkt. - Frischluft-Austausch passiert hier mit ca. 50-150m³/h, nur laut hygenischer Notwendigkeit geregelt nach VOC + CO2 - Heizung/Kühlung mit wird im Umluftbetrieb mit 310m³/h gemacht + 50-150m³/h Frischluft je nach Hygiene-Bedarf. Damit ist eine gewisse Heiz/Kühlleistung möglich ohne das Haus auszutrocken (winter) bzw. zu befeuchten (sommer). Aber ich würd das Gerät trotzdem fast etwas zu klein einschätzen für deinen Bedarf. Da wird es doch noch etwas mehr Leistung und Lüftungsdurchsatz brauchen. Das ist eher für Wohnungen oder kleine gut gedämmte Ferienhäuser was. Größere Geräte sind in Planung, aber da kann man sich schon bald wieder die Frage stellen, ob man nicht doch gleich wieder Wassergeführt macht. |
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ja, kann fast jede LWP LWP [Luftwärmepumpe] |
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ja, verstehe ... alles nur theoretische Durchschnittsbetrachtung. Ich lebe aber in der Hoffnung, dass es "in absehbarer Zeit" V2H gibt ... hab dann 2 EVs in der Garage stehen. ![]() |
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Ah ja, ok, Danke! |
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Ohne geeignete Heizlast- und Kühllastrechnung sind diese Betrachtungen nicht sehr wertvoll. Und weil ich gerade 49cm Poroton gelesen habe ... eine DETAILIERTE Wärmebrückenplaung durchführen (lassen). Das System erscheint nur auf den ersten Blick einfach! |
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Für ein Haus mit z.B. 40 kWh ist dein Einwand zutreffend, für ein Passivhaus nicht. Denn selbst wenn der PV Ertrag an einigen Tagen nicht ausreicht, sprechen wir am Ende von vielleicht 1.000 kWh/a. Das entspricht rund 100 Liter Heizöl. Dafür eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] + wasserführendes Heizsystem einzubauen, ist in einem PH m.E. unwirtschaftlich. Für mich steht ein PH nicht nur für einen geringen Energieverbrauch, sondern auch für eine Reduzierung des technischen Aufwands. Eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] + Fussbodenheizung oder Heizkörper passt da für mich nicht ins Bild. In der Sommersituation vergleiche ich das mit Häusern in Portugal, Spanien oder Griechenland. Dort sehe ich Klimaanlagen für die heißesten Tage. Eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] bzw. Heizkörper habe ich da noch nie gesehen. Und die Winter in Nordeuropa werden tendenziell auch wärmer. |
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ja, in Bezug auf "wassergeführt oder nicht", stimm ich dir da auch irgendwo zu. Aber auch Luft kann man per Wärmepumpe aufwärmen. Und die WP WP [Wärmepumpe]-Hardware kann diese dann auch im Sommer kühlen. Mit der direktelektrischen Infrarot-Lösung bist du um den Faktor 4-6 schlechter beim Stromverbrauch und eine Lösung fürs Kühlen fehlt dann ohnehin auch noch |
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Nachfolgend meine Werte von meinem PH (BGF ca. 300 m²) für den Winter 2023-2024. OW-PV-Anlage mit 21 kWP kWP [kWpeak, Spitzenleistung] (ohne Speicher), Luftwärmepumpe und wassergeführte Flächenheizung (BKA, WH, FBH). ![]() Rot ist die Stromaufnahme für die Heizung, gelb für WW WW [Warmwasser] und grün ist die PV. Wie man hier sehen kann, gibt es halt im Winter gewisse Dunkelflauten in welchem kein PV Ertrag vorhanden ist (Schlechtwetter, Schnee am Dach). Auch mit einem großen Speicher kann man diese Zeit nicht überbrücken. Mit PV Zaun (kein Schnee und gute Ausrichtung zur Wintersonne) sowie Speicher kann man hier sicher noch optimieren. Nachfolgen nur der Dezember 2023, mit einem größeren PV-Speicher könnte man in etwa 50% abdecken, mehr ist aber nicht mehr drinnen. Wobei der Energiebedarf mit (0,279kWx24hx31d) 208 kWh (inkl. PV-Anteil) für die Heizung überschaubar ist, für WW WW [Warmwasser] kommen halt nochmal 62 kWh hinzu. Sind dann bei mir in etwa 61 Euro für WW WW [Warmwasser] und Heizung für den Dezember und das gleiche für den Jänner. Ab Februar kommt man mit der PV schon ganz gut über die Runden, vor allem wenn ein Speicher vorhanden ist. ![]() Infrarotheizung würde ich nie und nimmer verbauen, Stromkosten steigen um den Faktor 4-5, für ein PH tuts ja auch eine kleine WP WP [Wärmepumpe] um 3000 bis 5000 Euro und über die geplanten Netzkosten für Spitzenstrom möchte ich gar nicht reden. Wenns günstig sein soll, dann die Flächenheizung mittel BKA BKA [Betonkernaktivierung] und eine Kombi LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] dazu. Im Eigenbau kommt man hier vielleich auf 10.000 Euro, die Kühlung gibts gratis dazu. Klimaanlage ist natürlich eine Option, jedoch erfordert es eine spezielle Variante oder zusätzlich eine BWWP für WW WW [Warmwasser]. Es gibt aber Kombi-Klimaanlagen die können beides (Luft und Wasser). Nicht böse sein, aber monolithischer Ziegel und PH geht sich nicht aus, hier kommt man mit den Wärmebrücken niemals hin. Entweder klassisch Ziegel, 25 cm Dämmung und Putz bzw. hinterlüftete Fassade oder Holzriegel mit gutem U-Wert. |
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Gilt nich für ein PH, Daumen mal Pi fallen im Dezember+Jänner ca. 80% des HWB für ein PH an. Ursache sind die geringen solaren Gewinne in diesem Zeitraum. ![]() |
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Ich behaupte sogar, das trifft auf kein halbwegs modernes Haus in Österreich zu. Da müsstest du ja 6 Monate voll heizen, damit sich das ausgeht. Realistisch heizt man im Neubau wohl maximal 4 Dezemberäquivalente, im PH noch weniger. |
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Die ganze Diskussion um die letzten 100kWh bringt eigentlich nicht viel. Die Investitionskosten (und damit deren Abschreibung) werden beim PH schnell zum überwiegenden Kostenanteil.
Grundsätzlich gilt, wärmebrückenfrei konstruieren (planen), Heiz- und Kühllastrechnung anstellen und dann so einfach wie möglich bauen (geringe Kosten, wenig Wartung), idealerweise mit hoher Eigenleistung (außer bei recht hohem Einkommen). Eventuell auch noch einen eher konservativen Ansatz gehen. Nicht alles was glänzt ist auch Gold, da würde ich z.B. Infrarotpanele dazu zählen. Mein 70er Haus ist nach der Sanierung thermisch sehr stabil (hohe Masse), die im Original vorhanden Jalousien habe ich allesamt ausgebaut, wir haben trotzdem kein Überhitzungsproblem. Mit ca. 9000kWh auf 200m² liegen wir bei 45kWh/m²a gegenüber einem PH sehr hoch, die Gesamtkosten für die Heizung liegen mit ca. 700€/a Pellets und ca. 400€/a Abschreibung (auf 20Jahre) trotzdem akzeptabel niedrig. Eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] wäre im Nachhinein vielleicht noch günstiger gewesen, wenn man die 24kWp PV berücksichtigt. |
Ich wollte es nicht so drastisch formulieren, aber ich bin eigentlich der selben Meinung. ||
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Nur so als Tipp: Als kostengünstige Variante zur Tiefenbohrung gibt's auch den RGK RGK [Ringgrabenkollektor]. Dieser hält bei mir gerade über passive Kühlung via BKA BKA [Betonkernaktivierung] das Haus kühl. Durch innere Gewinne wird man auch beim PH zwangsweise eine Kühlung benötigen, wobei ich sehr bezweifle, dass das über KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] gscheit funktioniert. Bleibt also nur Klima und/oder Flächenkühlung, wobei letzteres sicherlich einen angenehmeren Kühleffekt bietet. Ein Lehmputz bringt da übrigens außer Speichermasse auch nicht viel, sag ich dir aus meinem lehmverputzten Haus. 😉 |
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