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Passivhaus oder nicht; große PV und wie Heizen

   
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  •  uwe-haus
9.8. - 12.8.2025
26 Antworten | 11 Autoren 26
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Hallo zusammen,

ich will schon seit über 10 Jahren bauen ... jetzt ist es endlich so weit.

Plan war (vor 10 Jahren):
- Passivhaus mit zentraler Lüftung und WRG
- Klimadecke (Argillatherm/Lehmplatten/wassergeführt) zum Heizen UND Kühlen
- WP mit Tiefenbohrung (auch wg kühlem Wasser für Sommer-Klimatisierung)
- PV war noch nicht das große Thema ...

NUN ist PV natürlich klar gesetzt!
- 45° Süddach mit rund 30KWp und Speicher ... wir sind den ganzen Tag zuhause, deshalb ist Ost-West nicht so nötig. Lieber max Ertrag nach Süden, um auch im Winter möglichst hohen Ertrag zu haben.

Laut PVGIS (Ertragsrechner) habe ich im Sommer mehr als genug Solarertrag, um elektrisch zu kühlen (Klimaanlage?) ... dann wäre also die "Klimadecke" unnötig.

Im Winter habe ich - zumindest lt. PV-Rechner - "nur" rund 1.000 kWh Ertrag im Monat.
Ein Passivhaus benötigt max. 15 kWh/m2 pro Jahr. Wieviel brauche ich zb NUR im Dezember? ... wie weit komme ich da mit meinen 1.000 kWh?

Die große Frage ist nun (wegen großer PV)
Brauche ich teure WP WP [Wärmepumpe] (mit Tiefenbohrung) und teure Klimadecke, oder habe ich sogar im Winter genug (selbst erzeugten) PV-Ertrag, um rein über Strom zu heizen? ... elektrisch Kühlen im Sommer ist ja kein Problem.

ODER ... das sagte der Planer gestern ... wenn ich WP WP [Wärmepumpe] und Klimadecke will, benötige ich kein "teures" Passivhaus, da würde eine Effizienzklasse drunter reichen, denn mit Wärmepumpe und einer JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 5 würden die 1.000 kWh von der PV im Winter auch (locker?) zum Heizen reichen.

Ich bin jetzt verwirrt ... könnt ihr mir helfen, meine Gedanken zu ordnen ? emoji

"Teures" Passivhaus und "preiswertes" elektrisches Klimasystem ... Klima-Split?
oder
Günstigeres Niedrigenergiehaus mit teurer WP WP [Wärmepumpe] und Klimadecke?

Was denkt ihr?

Vielen Dank vorab für eure Gedanken!
Uwe

  •  ds50
  •   Gold-Award
10.8.2025  (#21)

zitat..
uwe-haus schrieb: Brauche ich teure WP WP [Wärmepumpe] (mit Tiefenbohrung)

Nur so als Tipp: Als kostengünstige Variante zur Tiefenbohrung gibt's auch den RGK RGK [Ringgrabenkollektor]. Dieser hält bei mir gerade über passive Kühlung via BKA BKA [Betonkernaktivierung] das Haus kühl.

Durch innere Gewinne wird man auch beim PH zwangsweise eine Kühlung benötigen, wobei ich sehr bezweifle, dass das über KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] gscheit funktioniert. Bleibt also nur Klima und/oder Flächenkühlung, wobei letzteres sicherlich einen angenehmeren Kühleffekt bietet.

Ein Lehmputz bringt da übrigens außer Speichermasse auch nicht viel, sag ich dir aus meinem lehmverputzten Haus. 😉


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  •  speckulazius
  •   Bronze-Award
11.8.2025 20:44  (#22)
PH macht meiner Meinung nach nur Sinn wenn man gerne kalt duscht. Fürs WW WW [Warmwasser] braucht man ja sowieso eine WP WP [Wärmepumpe], da hätte ich keine Lust auf kalte Füße im Winter.

Ein modernene Haus hat für mich immer eine FBH FBH [Fußbodenheizung].

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  •  berhan
  •   Gold-Award
12.8.2025 6:39  (#23)

zitat..
speckulazius schrieb: PH macht meiner Meinung nach nur Sinn wenn man gerne kalt duscht.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun. Ein Passivhaus hat per Definition einen geringen HWB, und zwar je nach Definition HWB_RK < 10 kWh/m²a BGF oder <15 kWh/m²a. Das erforderliche Heizsystem ist vorerst einmal egal. Sobald man eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] verbaut und nicht mit monolitischen Ziegel baut, kann man Richtung PH gehen. Die meisten Punkte die dafür erforderlich sind, sind sowieso Stand der Technik (gedämmte BP, Wärmebrückenfrei, gutes A/V Verhältnis). Somit ist eigentlich nur mehr die Fensterausrichtung in der Planungsphase zu berücksichtigen, in weiterer Folge sind diese in die Dämmebene zu setzen und die Dämmung wird gegenüber einem NEH um 20% dicker sein. Die Mehrinvestitionen liegen vielleicht bei 10.000 Euro, dafür kann die Heizung kleiner ausfallen. Aufgrund der geringen Heizlast, kann man über eine Luftheizung oder nur Deckenheizung (BKA) nachdenken um kosten zu sparen, muss man  aber nicht. Günstiger ist es, einfach die FBH FBH [Fußbodenheizung] selber zu machen ( Materialkauf online), ist watschen einfach und spart viel Geld und die Auslegung/Planung bringen die meisten Instis sowieso nicht hin.

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  •  Akani
12.8.2025 11:02  (#24)

zitat..
berhan schrieb: die Auslegung/Planung bringen die meisten Instis sowieso nicht hin.

Den orden speziel dafür


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  •  taliesin
  •   Gold-Award
12.8.2025 11:06  (#25)
Vermutlich war die Assoziation von speckulazius: Passivhaus == Luftheizung. In den ersten PH war das auch meist so, direkt in der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] verbaut.

Da ist man aber relativ schnell draufgekommen, dass das zwar einfach, aber eher ungünstig ist. Die Häuser wurden im Winter zu trocken, weil die Luftmenge zur Heizung nötig war.

Selber machen und planen ist sowieso DAS Mittel der Wahl die Kosten zu senken, da sind dann die PH-Mehrkosten sowieso völlig egal. Bei mir hätte der Fenstereinbau in die Dämmebene für 11 Fenster und 3 Türen (vor 13 Jahren!) über 5000€ gekostet, das Material im Angebot war windig. Ich habe alleine (mit der Frau als Einrichthilfe für 15Minuten pro Fenster) ca. 4h pro Teil gebraucht, das sind zusammen 56h und damit knapp 100€/h. Die Materialkosten waren lächerlich (vielleicht 300€).  

_aktuell/20250812910654.jpg
Im Nachhinein hätte ich mir den Holzriegel unter dem Fenster auch sparen können.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
12.8.2025 17:21  (#26)

zitat..
taliesin schrieb: Ich habe alleine (mit der Frau als Einrichthilfe für 15Minuten pro Fenster) ca. 4h pro Teil gebraucht, das sind zusammen 56h und damit knapp 100€/h.

Das hätte ich mir selber nicht zugetraut, wobei bei mir der Einbau mit VWM des einen Anbieters und der Einbau in die Laibung eines anderen Anbieters nur Mehrkosten von 1500 Euro verursacht hat, bei einem Gesamtauftrag von 50 k€ eigentlich zu vernachlässigen (der Skonto hat mehr ausgemacht). Leider wird diese Form des Fenstereinbaus nicht standartmäßig Angeboten.


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