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Inflations- und Zinsentwicklung

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
29.4.2024 - 16.7.2025
1.213 Antworten | 116 Autoren 1213
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Die Wahl der Verzinsungsart hat einen wesentlichen Einfluss auf die aktuelle und künftige Zinslast langfristiger Finanzierungen.
Dieser Thread beschäftigt sich mit dem Thema rund um die Entwicklung von Wirtschaft, Inflation, Geld- bzw. Kapitalmarktzinsen und der individuellen Wahl der geeigneten Verzinsungsart für das neue oder auch bestehende, eigene Finanzierungsprojekt.

Ein reger Austausch ist wünschenswert – idealerweise weitestgehend im Sinne der Sache.

von HAR80, sir0x, Muehl4tler, Aurelius

  •  speeeedcat
21.5.2025  (#1161)
Aktuelle Finanzmarktprognosen Zinsentwicklung:


_aktuell/20250521941521.png
Quelle: BA Research

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  •  melly210
  •   Gold-Award
21.5.2025  (#1162)

zitat..
Blabla schrieb:

Die hohen Refinanzierungskosten in den USA sind der Anker der Trump nicht in den völligen Zoll-Wahnsinn driften lässt. Insofern finde ich das auch durchaus ermutigend ;)

Ursache wäre jetzt interessant zu ergründen. Machen die anderen Länder (Japan, China) weiter Druck bei den Zollverhandlungen mit Verkäufen der US-Papiere oder ist die drohende Verschuldungskeule durch die Steuererleichterungen für Reiche durch Trump der Auslöser?

Ich glaube generell die komplett instabile und erratische politische Situation dort ? Das ist einfach kein gutes Klima um dort zu investieren, Keiner weiß was kommt.

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  •  Hausbau25
21.5.2025  (#1163)

zitat..
speeeedcat schrieb:

Aktuelle Finanzmarktprognosen Zinsentwicklung:

Quelle: BA Research

Man geht also von steigenden SWAP Sätzen aus, obwohl der Leitzins um weitere 0,5% sinken soll? 


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  •  speeeedcat
21.5.2025  (#1164)
So sieht's wohl aus 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
21.5.2025  (#1165)

zitat..
Hausbau25 schrieb: Man geht also von steigenden SWAP Sätzen aus, obwohl der Leitzins um weitere 0,5% sinken soll?

die Zinskurve dreht - und so rücken bei den kurzfristigen Zinssätzen auch die aktuell sinkenden Inflationsraten ins Licht der EZB-Banker. Die langfristigen Zinssätz steigen, da infolge des steigenden Anleihenangebotes (durch die geplanten und leider auch ungeplanten Neuverschuldungen) und die generell angespannte Haushaltssituation (gepaart mit schwachem Wirtschaftswachstum) in einigen EUR-Ländern es tendenziell schwieriger wird, zu niedrigen Renditen ihre Anleihen zu platzieren.

zitat..
HAR80 schrieb: Gibt es eigentlich wo gute veröffentliche "aktuelle" Langfristprognosen für den 3 Monats Euribor?

von Banken, Assetmanagern, Fondsgesellschaften, etc. mannigfaltig. Da sich die EURIBORs stark am Leitzinssatz orientieren (der durchschnittliche EZB Leitzinssatz seit 01/1999 liegt bei etwa 1,73%, der durchschnittliche 3M EURIBOR bei etwa 1,66%), und sich die EZB vorrangig am Inflationsziel orientiert, dient zur Einschätzung zum einen vielleicht die aktuelle Inflationspositionierung der EZB:


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... zum anderen aber auch die Erwartung des Terminmarktes:

_aktuell/20250521732452.png

zitat..
Blabla schrieb: Die hohen Refinanzierungskosten in den USA sind der Anker der Trump nicht in den völligen Zoll-Wahnsinn driften lässt. Insofern finde ich das auch durchaus ermutigend ;)

weniger ermutigend ist der Bond-Sell off in den USA, gemeinsam mit der schwachen Nachfrage nach neuen Anleihen. Die aktuelle Auktion von 20Y-Treasuries (mit 5% Zinscoupon-Coupon – dem höchsten seit 2020) stieß auf äußerst schwache Nachfrage. Die Renditen entlang der gesamten Zinsurve steigen an - jene der 30Y Anleihen um 0,10% auf nun etwa 5,09%

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Inflationserwartung ist ein beeinflussendes Element bei der Bildung langfristiger Zinssätze. Die Beurteilung des Marktes, inwiefern ein Schuldner seine Zahlungen bedienen kann, ein anderes. Die Kosten, um sich gegen einen Ausfall des Schuldners USA abzusichern (mittels CDS) bleiben hoch (und das nicht erst seit dem Verlust der letzten Top-Bonitätseinstufung durch Moody's).


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
24.5.2025  (#1166)
für eine weitere Senkung des EZB-Leitzinssatzes im Rahmen der kommenden Sitzung am 5. Juni sieht es derzeit sehr gut aus:

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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
26.5.2025  (#1167)
Das Wachstum in Deutschland im 1. Quartal war deutlich besser als prognostiziert. +0,4%. Die aktuelle Schnellschätzung vom WIFO zu Österreich +0,2%. Prognostiziert war ja 0 bis negativ. Am 6. Juni kommen die offiziellen Daten der Statistik Austria. Mal sehen ob der Aufschwung doch endlich anfängt.

Allerdings wenn ich an den Bau denke, da hört man ja 1. Quartal plus, sah nach Aufschwung aus. 2. Quartal schon wieder nach unten ...

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
26.5.2025  (#1168)

zitat..
HAR80 schrieb: Das Wachstum in Deutschland im 1. Quartal war deutlich besser als prognostiziert. +0,4%.

wobei das in der jüngeren Vergangenheit ein permanentes Auf und Ab war


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das deutliche Anziehen der EUR-SWAP-Sätze bei den längerfristigen Laufzeiten hat seinen Ursprung in der deutlichen Erhöhung der Deutschen Staatsanleihenrenditen - und führt zu einer weiteren Normalisierung der Zinskurve. Die Differenz zwischen 2Y und 30Y Renditen mit 1,31% auf dem höchsten Stand seit 2019

_aktuell/20250526293389.png

Fast schon dramatisch auch die Erhöhung der 30Y-Renditen für Japanische Staatsanleihen - einem Land, dass zu den höchstverschuldeten (in Relation zur Wirtschaftsleistung) der Welt gehört

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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
27.5.2025  (#1169)
Statistik Austria und WIFO zu 2024:
Bevölkerungswachstum +0,4%
Reales BIP -1,2%
BIP pro Kopf -1,6%




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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
28.5.2025  (#1170)
Was Konsumenten in der EUR-Zone erwarten

_aktuell/20250528928268.png

interessant ist dabei vor allem die Konsumenten-Inflationserwartung für die kommenden 12 Monate (die bedeutend höher ist, als für die kommenden 3 und 5 Jahre)

_aktuell/20250528577362.png

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
30.5.2025  (#1171)
Die Headlineinflation in Deutschland verharrt im Mai-Jahresvergleich konstant über 2% (Lebensmittelpreise steigen um 2,8%, Dienstleistungsinflation um immer noch 3,4%)

_aktuell/20250530343484.png

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
2.6.2025  (#1172)

zitat..
LiConsult schrieb: für eine weitere Senkung des EZB-Leitzinssatzes im Rahmen der kommenden Sitzung am 5. Juni sieht es derzeit sehr gut aus:

aktuelle Bloomberg-Umfrage zu den restlichen Zinsentscheidungen 2025:

_aktuell/20250602562545.png

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  •  FranzGrande
  •   Silber-Award
2.6.2025  (#1173)

zitat..
LiConsult schrieb:

Wie sich die Markterwartung (via Overnight Index SWAPs) über die EUR-Leitzinssatzentwicklung im Jahresverlauf geändert hat. Im Jänner ging diese für 2024 noch von 6 Senkungen und einem Einlagesatz von 2% ab Mitte 2025 aus - aktuell liegt diese bei nicht mal 3 vollen Senkungen in 2024 und einem Einlagesatz von ca. 2,75% bis Ende 2025.


_aktuell/20250602330821.png


Das - noch einmal - zum Thema Prognosen (Beitrag vom 31.05.2024). 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
2.6.2025  (#1174)
da war der Terminmarkt (und die Commerzbank-Analysten ohnehin) in der Richtung zwar "richtig" - in der Intensität der Bewegung offenbar jedoch deutlich zu vorsichtig

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  •  FranzGrande
  •   Silber-Award
3.6.2025  (#1175)
Der "Markt" reagiert offenbar zu stark auf kurzfristig relevante Ereignisse; die "Einschätzung" vom Jänner 2024 scheint - nach derzeitigem Wissen - goldrichtig gewesen zu sein. Die veränderte Markteinschätzung wegen kurzfristiger Rumpler auf dem Weg zu einer geringeren Inflationsrate habe ich ja damals (Mai '24) schon hinterfragt.

Edit: Inflation im Euroraum unter 2 % gefallen (1,9 %, Kerninflation 2,3 %), trotz gesunkener Zinsen steigt der EUR-Kurs (insb. zum Dollar, obwohl die FED die Zinsen hochhält). Von den größten Volkswirtschaften des Euroraums liegen eigentlich nur Deutschland und Holland über dem 2%-Ziel.

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  •  melly210
  •   Gold-Award
3.6.2025  (#1176)

zitat..
FranzGrande schrieb:

Der "Markt" reagiert offenbar zu stark auf kurzfristig relevante Ereignisse; die "Einschätzung" vom Jänner 2024 scheint - nach derzeitigem Wissen - goldrichtig gewesen zu sein. Die veränderte Markteinschätzung wegen kurzfristiger Rumpler auf dem Weg zu einer geringeren Inflationsrate habe ich ja damals (Mai '24) schon hinterfragt.

Edit: Inflation im Euroraum unter 2 % gefallen (1,9 %, Kerninflation 2,3 %), trotz gesunkener Zinsen steigt der EUR-Kurs (insb. zum Dollar, obwohl die FED die Zinsen hochhält). Von den größten Volkswirtschaften des Euroraums liegen eigentlich nur Deutschland und Holland über dem 2%-Ziel.

Das liegt daran daß "der Markt" auch nur Menschen sind. Die sind nunmal Gruppentiere. Wenn einer losrennt, rennen die amderen gern mit. Wirtschaft folgt keinen Naturgesetzen, am ehesten kommt man da mit Psychologie weiter.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
3.6.2025  (#1177)

zitat..
FranzGrande schrieb: Der "Markt" reagiert offenbar zu stark auf kurzfristig relevante Ereignisse; die "Einschätzung" vom Jänner 2024 scheint - nach derzeitigem Wissen - goldrichtig gewesen zu sein.

dafür wiederum die Bepreisung vom September 2024 (Post vom 27.09.2024) ...

zitat..
LiConsult schrieb: nach der aktuellen Terminmarkterwartung (repräsentiert über die Overnight Index SWAPs) ...

2024/2024092764535.png

... ist mal für Oktober 0,25% eingepreist.

Bis Jahresende sind dann nochmal 0,25% Reduktion eingepreist. September 2025 wird mit einem Leitzinssatz von knapp unter 2% gerechnet.

Ja - der Markt ist sehr euphorisch. Eine im August von Bloomberg durchgeführte Befragung unter Ökonomen geht in dieselbe Richtung - im Endresultat jedoch nur nicht so stark ausgeprägt.

2024/20240927922292.png

... ebenso wie die EZB-eigene Inflationserwartung von Mitte September

... bei der der EZB-Einlagensatz per 06/2025 auf 1,91% etwas euphorischer gepreist wurde. Tatsächlich liegt dieser derzeit bei 2,25%.

In Summe aber (mit gewissen Abweichungen nach oben und unten) lag der Markt diesbezüglich mehr oder weniger "in line".

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  •  FranzGrande
  •   Silber-Award
3.6.2025  (#1178)
Naja, August/September ist die Inflation regelrecht eingebrochen, da wurden dann wieder kurzfristig Zinssenkungsphantasien eingepreist. Der generelle Trend – Zinssenkungen – war für ein Muli erkennbar. 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
4.6.2025  (#1179)

zitat..
FranzGrande schrieb: Der generelle Trend – Zinssenkungen – war für ein Muli erkennbar.

wenn die Lage (sowohl von der Richtung als auch von der Intensität) so klar ist, dann freue ich mich auf deine Einschätzungen/Beiträge für die kommende Zeit

Thema Dienstleistungsinflation:
diese befindet sich in der EUR-Zone erfreulicherweise weiterhin auf dem Rückzug - dennoch aktuell noch deutlich über dem 2% EZB-Ziel.


_aktuell/20250604353893.png

was u.a. auch ein starker Außenwert der eigenen Währung für die Preisentwicklung bedeutet, sieht man derzeit in der Schweiz:

Erstmals seit 4 Jahren gibt es dort negative Inflation. Berücksichtigen muss man allerdings, dass bei der Berechnung auch die Mieten eingeflossen sind, die jedoch nur vierteljährlich erfasst werden und um 2.6% höher liegen als vor 12 Monaten. Wenn man die Mieten herausrechnet, dann läge die Jahresinflationsrate sogar bei -0.7%. Die im Inland erzeugten Güter verteuerten sich um 0.6%, die Importgüter jedoch verbilligten sich um 2.4%. Der starke Schweizer Franken dürfte eine wesentliche Rolle spielen - vergleichbar mit den sinkenden Preissteigerungsraten in EURopa bedingt durch die starke EUR-Aufwertung.


_aktuell/20250604143146.png

Zum Vergleich: der Leitzinssatz der SNB (Schweizer Nationalbank) liegt derzeit bei 0,25% - eine Senkung auf 0% steht im Raum ebenso wie die Einführung von Negativzinsen ...

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  •  FranzGrande
  •   Silber-Award
4.6.2025  (#1180)

zitat..
LiConsult schrieb: wenn die Lage (sowohl von der Richtung als auch von der Intensität) so klar ist, dann freue ich mich auf deine Einschätzungen/Beiträge für die kommende Zeit

Erstens habe ich von einem "generellen Trend" (Zinssenkung) der damaligen Zeit gesprochen und der war wirklich klar erkennbar. Ich war damals mit meiner – angekündigt unsubstantiierten –Einschätzung ohnehin ähnlich treffsicher wie "die Märkte":

zitat..
FranzGrande schrieb:

──────..
LiConsult schrieb: September-Inflation mit 1,8% (August 2,2%) im EUR-Raum erstmals seit Juni 2021 unter EZB-Zielmarke (wegen -6% Energiepreisen). Kerninflation +2,7%
───────────────

Oft ist Makroökonimik schon ziemlich einfach. Inflation steigt mit Energiepreisen; Inflation sinkt mit Energiepreisen. Angesichts dieser Entwicklungen gehe ich jetzt – ähnlich fundiert wie die Prognose der "Märkte", nämlich gar nicht – davon aus, dass wir Ende 2025 wieder einen Einser vor dem Leitzins sehen.

 


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
4.6.2025  (#1181)
wunderbar - dann umso mehr:

zitat..
LiConsult schrieb: dann freue ich mich auf deine Einschätzungen/Beiträge für die kommende Zeit

 


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