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Wandaufbau - welche Möglichkeiten?

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  •  tomarse
11.5. - 13.8.2025
44 Antworten | 17 Autoren 44
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Hallo zusammen,

wir werden voraussichtlich nächsten Frühling zu bauen anfangen, wir befinden uns derzeit noch in der Planungsphase (Architekt), sind aber schon nah am fertigen Entwurf.

Es wird ein langes, schmales Haus (dzt. 6,5x18m Außenmaß) mit freitragendem Satteldach (Traufenhöhe 6m, Kniestock im OG ca 2,1m) und offenem Giebel innen. Die Fassade soll auf den unteren 2 Metern verputzt sein, darüber eine vertikal gelattete offene Holzfassade.

Unsere Architekten sind Fans vom Holzbau (Holzriegel), ich ehrlich gesagt nicht so. Da wir aber aus Kostengründen nach der Planung vmtl. sowieso den Rest von einer Baufirma aus der Umgebung machen lassen, spielt das keine so große Rolle.

Jetzt ist die Frage, welche Möglichkeiten wir haben. Kriterien:

- Halbwegs schlanker Wandaufbau
- U-Wert unter 0,2
- Innen viel Speichermasse

Ich hab im Forum (und mit Google) schon einiges gestöbert, und mich mit dem U-Wert Rechner gespielt, aber so ganz sicher bin ich mir noch immer nicht. Aus all dem Halbwissen, das ich mir erarbeitet habe, wäre ich momentan bei diesem Aufbau:

20cm Objekt Planziegel als Tragwerk (wegen Speichermasse und weniger bröselig)

Unten bei der Putzfassade:
22cm XPS bzw. EPS (0,04), danach Außenputz

Oben bei der Holzfassade:
14cm EPS F-Plus (0,031), danach Putz (oder diffusionsoffene Unterdeckbahn - was ist schlauer?)
3cm Hinterlüftung
3cm Kontralattung
2cm Sichtlattung

Damit wären wir (ohne Innenputz) jeweils bei ca 42-43cm Wandstärke.

Jetzt meine Fragen:

1.) Kann man durch 14cm EPS F-Plus gut durchbohren und die Lattung damit in der Ziegelwand befestigen?

2.) Welche Nachteile hat es, wenn man einen 20er Ziegel statt dem "üblichen" 25er zu verwenden? Objektziegel Nachteile?

3.) Was wären Alternativen? Ein Bekannter von mir bekommt auch gerade eine vertikal gelattete Holzfassade mit Ziegelmauer dahinter (allerdings 25er), die Dämmung sieht bei ihnen aber so aus, dass sie 10cm Lattung, dann 10cm Kontralattung, dann diffusionsoffene Unterdeckbahn, in diese 20cm Hohlraum kommt dann eine Einblasdämmung, und darüber nochmal die ganze Trag- und Sichtlattung für die vertikale Holzfassade. Damit kommen sie allerdings auf 53cm Wandstärke bei in etwa gleichem U-Wert. Das wäre bei uns leider zu viel.

Danke schon mal fürs Feedback!

  •  tomarse
13.5.2025  (#41)

zitat..
yuri74 schrieb:

Wenns einfach ist dann schätze ich dass Ziegel etwas billiger ist. Einfach weil es viel mehr Firmen gibt, die das können. Bei Beton muss man ja schon einiges beachten, zB was Wärmebrücken betrifft, und da trauen sich kleine Firmen dann nicht drüber. Und hätte man gerne Sichtbeton dann laufen sowieso alle schreiend weg....
Zumindest ist das meine Erfahrung.

Die Innenwände sind bei uns allesamt Gipskarton - wir haben keine einzige tragende Innenwand.

Alles klar, dankeschön für die Erläuterung!

zitat..
Panorama schrieb:

Mit Konzept meinst du vermutlich den Entwurf. In dem Fall würde ich den Entwurf nochmals überdenken. Wobei bei einem Neubau auf keinen Fall mit Riemchen arbeiten würde. Die sind bei weitem nicht so langlebig wie Klinker.

Bitte jetzt nicht falsch verstehen: Aus meiner persönlichen Erfahrung und auch aus der Beobachtung in diesem und anderen Bauforen, fällt mir immer wieder auf, dass man in der Situation eines Bauherrn, nicht mehr in der Lage ist Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Das zeigt auch dieser Tread wieder sehr gut. Tagelange Diskussionen über den Wandaufbau, mit dem Ziel, wenige Zentimeter Wandstärke einzusparen. Statt sich darauf zu konzentrieren, ein Gebäude auf die Beine zu stellen, dass das Beste aus allen Welten vereint. Dazu gehört für mich - in Sachen Fassade - eine Klinkerfassade. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich selber darauf nicht gekommen bin. Und das obwohl ich ursprünglich aus dem Beneluxraum stamme und der erste Architekt, mit dem ich Kontakt hatte, dass Thema Klinker angesprochen hatte. Aber wie gesagt: Beim Hausbau befindet man sich in einer Ausnahmesituation und sieht vor lauter Bäumen, den Wald nicht mehr.

Ja, genau, Entwurf. Danke für den Hinweis. Wie gesagt, Klinker gefallen uns grundsätzlich, passen aber nicht zu unserem dzt. Entwurf, der kurz vor der Fertigstellung ist.

Zum einen sind Klinker auch ein Kostenthema: Riemchen sind schon teuer, zweischalig mit echten Klinkern ist sauteuer. Wir haben sicher kein kleines Budget, aber das ist nicht drin.

Und zum anderen werfen wir den Entwurf, mit dem wir in vielen anderen Aspekten sehr glücklich sind, nicht wegen der Langlebigkeit der Fassade über den Haufen. Ich bin also deiner Meinung, was die Vorteile bzgl. Langlebigkeit einer Klinkerfassade angeht, aber das ist eben nur ein Aspekt von vielen.

Danke für deinen Hinweis!

zitat..
coisarica schrieb:

Man kann auch eine Kombination wählen: Massivbauweise und Holzriegelbau - nennt man auch Hybridbauweise.
Erdberührte Bauteile, Zwischendecke und tragende Innenwände in Beton, Außenhülle in Holzriegel.
Ein solches Haus ist insgesamt massiver als jedes herkömmliche Ziegelhaus und vereint die Vorteile beider Bauweisen.
Gerade beim Holzriegelbau bietet sich zudem die Möglichkeit, viel Eigenleistung einzubringen - etwa beim Innenausbau oder bei der Fassadengestaltung.

Tragende Innenwände wird es bei uns keine geben, das Haus hat 5,5m lichte Breite innen.


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  •  AnnaP
11.8.2025  (#42)
Wir haben einen Holzriegel gebaut weil unsere Architektur im reinen Massivbau (ausgenommen Beton, aber selbst da wäre es sne Herausforderung gewesen) so nicht möglich gewesen wäre. 
Auch bei eurer schlanken, langen und doch hohen Bauweise würde ich persönlich zu Holz oder Beton tendieren. Beim Ziegel find ich es immer irre welche Löcher man da reinstemmt. Beim Holzbau geht das so schön. Erst Aussenhülle dicht machen, dann innen mittels Installationsebene alles verlegen ohne stemmen, Staub und Dreck. Da hast dann immer deine Luftdichte Hülle und kannst innen mit den Leitungen machen was du willst, ohne das du die Luftdichte Ebene in Mitleidenschaft ziehst.

Unser Bau besteht aus Betonfundament (Erdkeller nur von außen begehbar), Betonbodenplatte inkl. Beton-Sockel für den Holzriegel. wir haben Lkh-Decken um große Spannweiten ohne tragende Element hinzubekommen, eine Betontreppe und eine Sichtbetonwand mitten im Haus mit BKA BKA [Betonkernaktivierung]. Unser Wohnraum ist komplett bis unters Satteldach offen, wir sehen auch das komplette Satteldach von vorne bis hinten, wenn man bei der Haustüre rein kommt (bis auf 2m2 vom WC). Unser First liegt auf zwei Stahlsäulen und der Gibelwand zur Garage auf. Schlafzimmer liegen 1m tiefer (daher die Treppe) und dort haben wir eine Raumhöhe von 3,2m und auch dort gibt es keine tragenden Innenwände (KLH-Sichtdecke als Flachdach).

Wir haben also einen Mix (keinen echten Hypridbau) und wir haben schon die Erfahrung gemacht, dass Dämmung wichtiger ist als Masse. (Schwiegereltern haben 50cm Stein und da kühlt es über Nacht im Haus absolut nicht mehr richtig ab, weil wenn der Stein einmal warm ist, dann bleibt er warm, auch nachts. Bei uns im Haus haben wir sehr viel gedämmt, Hinterlüdtete Fassade etc. und es ist trotz fast kompletter Fensterfassade im Süden ohne Raffstores "kühler". 
Was auch noch ganz viel aus macht, ist die Versiegelung ums Haus. Einfahrt geteert, ums Haus alles gepflastert inkl. Pflaster auf der Terrasse etc. Das heizt sich alles tagsüber auf und ist auch nachts noch warm. Wenn du dann eine steinterrasse hast und du abends die Türen auf machst, dann heizt du dir deinen Wohnraum damit auf. Da der Trend eh zu mehr Hitze tendiert, bin ich ein Fan von so wenig "Stein und Versiegelung" rund ums Haus wie möglich 

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  •  Chrism1234
12.8.2025  (#43)

zitat..
AnnaP schrieb:

Wir haben einen Holzriegel gebaut weil unsere Architektur im reinen Massivbau (ausgenommen Beton, aber selbst da wäre es sne Herausforderung gewesen) so nicht möglich gewesen wäre. 
Auch bei eurer schlanken, langen und doch hohen Bauweise würde ich persönlich zu Holz oder Beton tendieren. Beim Ziegel find ich es immer irre welche Löcher man da reinstemmt. Beim Holzbau geht das so schön. Erst Aussenhülle dicht machen, dann innen mittels Installationsebene alles verlegen ohne stemmen, Staub und Dreck. Da hast dann immer deine Luftdichte Hülle und kannst innen mit den Leitungen machen was du willst, ohne das du die Luftdichte Ebene in Mitleidenschaft ziehst.

Unser Bau besteht aus Betonfundament (Erdkeller nur von außen begehbar), Betonbodenplatte inkl. Beton-Sockel für den Holzriegel. wir haben Lkh-Decken um große Spannweiten ohne tragende Element hinzubekommen, eine Betontreppe und eine Sichtbetonwand mitten im Haus mit BKA BKA [Betonkernaktivierung]. Unser Wohnraum ist komplett bis unters Satteldach offen, wir sehen auch das komplette Satteldach von vorne bis hinten, wenn man bei der Haustüre rein kommt (bis auf 2m2 vom WC). Unser First liegt auf zwei Stahlsäulen und der Gibelwand zur Garage auf. Schlafzimmer liegen 1m tiefer (daher die Treppe) und dort haben wir eine Raumhöhe von 3,2m und auch dort gibt es keine tragenden Innenwände (KLH-Sichtdecke als Flachdach).

Wir haben also einen Mix (keinen echten Hypridbau) und wir haben schon die Erfahrung gemacht, dass Dämmung wichtiger ist als Masse. (Schwiegereltern haben 50cm Stein und da kühlt es über Nacht im Haus absolut nicht mehr richtig ab, weil wenn der Stein einmal warm ist, dann bleibt er warm, auch nachts. Bei uns im Haus haben wir sehr viel gedämmt, Hinterlüdtete Fassade etc. und es ist trotz fast kompletter Fensterfassade im Süden ohne Raffstores "kühler". 

Was auch noch ganz viel aus macht, ist die Versiegelung ums Haus. Einfahrt geteert, ums Haus alles gepflastert inkl. Pflaster auf der Terrasse etc. Das heizt sich alles tagsüber auf und ist auch nachts noch warm. Wenn du dann eine steinterrasse hast und du abends die Türen auf machst, dann heizt du dir deinen Wohnraum damit auf. Da der Trend eh zu mehr Hitze tendiert, bin ich ein Fan von so wenig "Stein und Versiegelung" rund ums Haus wie möglich

Ich finde einen Mix aus Beton, Holzriegel und Holzmassiv auch attraktiv. Ich tendiere allerdings zur Steinterrasse mit Travertin. Das erhitzt auch kaum.


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  •  stefano
  •   Bronze-Award
13.8.2025  (#44)
Hoffe du wohnst in einer warmen Region in AT AT [Außentemperatur] oder der Travetin ist überdacht?
Sonst ist Travertin nicht wirklich für unsere Breitengrade zu empfehlen.

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