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Wärmepumpe, Klimaanlage und Kontrollierte Wohnraumlüftung gleichzeitg

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  •  grato
5.6. - 8.6.2025
51 Antworten | 18 Autoren 51
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Liebes Forum,

wir haben ein Baugrundstück erworben und beginnen bald mit der Hausplanung. WIr machen uns Gedanken über die sommerliche HItze, welche von Jahr zu Jahr schlimmer wird.

Eine Wärmepumpe kann zwar kühlen, aber nur begrenzt über die Fußbodenheizung und entfeuchtet auch nicht die Luft. Jetzt hätten wir gerne eine aktive Klimaanlage in allen Wohnräumen.

Zusätzlich wäre für mich als Pollenallergiker eine Wohnraumlüftung ebenfalls wünschenswert. Macht es Sinn alle drei Anlagen im Haus zu verbauen? Also Heizen mit Wärmepumpe, Kühlen mit Klimaanlage und Lüften mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]?

Oder schließt eine Klimaanlage eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] aus und umgekehrt?

Beste Grüße

  •  ds50
  •   Gold-Award
7.6.2025 3:09  (#41)
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Heizkörper im Neubau günstiger sind als FBH FBH [Fußbodenheizung]. (Erst letztens bei den Neubauwohnungen bei uns so entdeckt. 🙈

BTW, muss unbedingt meinen Nachbar, seines Zeichens Installateur, beizeiten fragen, was er so für eine BKA BKA [Betonkernaktivierung] nimmt. Damit ich dann auch eine Referenz hab. 😉

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  •  christoph1703
7.6.2025 8:18  (#42)

zitat..
ds50 schrieb: Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Heizkörper im Neubau günstiger sind als FBH FBH [Fußbodenheizung].

Stell noch eine Kondensatwanne drunter und du kannst damit kühlen und entfeuchten 🤩


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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
7.6.2025 8:45  (#43)
stimmt, wäre eine "coole" Lösung. Einen starken Lüfter noch dazu einbauen, und fertig ist die Splitklima 2.0 

um die Kurve zum eigentlichen Thema zurück zu bekommen:

Klima+KWL zusammen funktioniert nicht so einfach.
Für die hohen Luftmengen, die eine Klima benötigen würde, kann eine Lüftungsanlage im EFH fast nicht dimensioniert werden. Entfeuchten und eine leichte Kühlungs-Unterstützung geht über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] aber sehr gut. Vor allem wenn mit Umluft-Verrohrung ausgeführt:


_aktuell/20250607530193.png


_aktuell/20250607160893.png

Umluft hat folgenden Vorteil:
Um eine hohe Kühl+ Entfeuchtungsleistung zu erreichen benötigt es möglichst hohen Luftdurchsatz. (deswegen funktionieren auch alle Splitklimas nur mit Umluft und viel Durchsatz... deswegen auch das Geräusch und der Luftzug)
Durch die Umluft-Verrohrung erreicht man einen ähnlichen Effekt über die Lüftung: Mehr Luftdurchsatz und Leistung, ohne den Anteil der feuchten/heißen Frischluft von Außen unnötig zu erhöhen. Frischluft kommt dann weiterhin nur soviel ins Haus, wie hygienisch/CO2-technisch benötigt.

Wie gesagt, das funktioniert gut, allerdings zum größeren Anteil für das Entfeuchten.
Zur Kühlung hilft es teilweise. Eher als "Unterstützung" betrachten.
Die eigentliche Kühlleistung muss in solch einem Szenario zum größeren Teil von der Flächenkühlung kommen (Boden, Wände, Decke, BKA)

Ginge zwar technisch auch alles nur über die Luft...
Aber das wäre ineffizent, und würde dimensionen der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Verrohrung benötigen, die keiner im EFH haben will.

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  •  axeldb
7.6.2025 11:34  (#44)
 

zitat..
Pedaaa schrieb:

stimmt, wäre eine "coole" Lösung. Einen starken Lüfter noch dazu einbauen, und fertig ist die Splitklima 2.0 

um die Kurve zum eigentlichen Thema zurück zu bekommen:

Klima+KWL zusammen funktioniert nicht so einfach.
Für die hohen Luftmengen, die eine Klima benötigen würde, kann eine Lüftungsanlage im EFH fast nicht dimensioniert werden. Entfeuchten und eine leichte Kühlungs-Unterstützung geht über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] aber sehr gut. Vor allem wenn mit Umluft-Verrohrung ausgeführt:

Umluft hat folgenden Vorteil:
Um eine hohe Kühl+ Entfeuchtungsleistung zu erreichen benötigt es möglichst hohen Luftdurchsatz. (deswegen funktionieren auch alle Splitklimas nur mit Umluft und viel Durchsatz... deswegen auch das Geräusch und der Luftzug)
Durch die Umluft-Verrohrung erreicht man einen ähnlichen Effekt über die Lüftung: Mehr Luftdurchsatz und Leistung, ohne den Anteil der feuchten/heißen Frischluft von Außen unnötig zu erhöhen. Frischluft kommt dann weiterhin nur soviel ins Haus, wie hygienisch/CO2-technisch benötigt.

Wie gesagt, das funktioniert gut, allerdings zum größeren Anteil für das Entfeuchten.
Zur Kühlung hilft es teilweise. Eher als "Unterstützung" betrachten.
Die eigentliche Kühlleistung muss in solch einem Szenario zum größeren Teil von der Flächenkühlung kommen (Boden, Wände, Decke, BKA)

Ginge zwar technisch auch alles nur über die Luft...
Aber das wäre ineffizent, und würde dimensionen der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Verrohrung benötigen, die keiner im EFH haben will.

Braucht es für die Umluftbeimischung kein Lüftungsgerät, dass mit Umluft umgehen kann, also mit mehr als 4 Rohren? Sonst kann das Lüftungsgerät (zB ein Pichler LG Gerät) nicht mehr druckneutral arbeiten,
weil Menge Zuluft < Abluft, korrekt? Oder wie kann man damit umgehen?
 

zitat..
Pedaaa schrieb:

stimmt, wäre eine "coole" Lösung. Einen starken Lüfter noch dazu einbauen, und fertig ist die Splitklima 2.0 

um die Kurve zum eigentlichen Thema zurück zu bekommen:

Klima+KWL zusammen funktioniert nicht so einfach.
Für die hohen Luftmengen, die eine Klima benötigen würde, kann eine Lüftungsanlage im EFH fast nicht dimensioniert werden. Entfeuchten und eine leichte Kühlungs-Unterstützung geht über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] aber sehr gut. Vor allem wenn mit Umluft-Verrohrung ausgeführt:

Umluft hat folgenden Vorteil:
Um eine hohe Kühl+ Entfeuchtungsleistung zu erreichen benötigt es möglichst hohen Luftdurchsatz. (deswegen funktionieren auch alle Splitklimas nur mit Umluft und viel Durchsatz... deswegen auch das Geräusch und der Luftzug)
Durch die Umluft-Verrohrung erreicht man einen ähnlichen Effekt über die Lüftung: Mehr Luftdurchsatz und Leistung, ohne den Anteil der feuchten/heißen Frischluft von Außen unnötig zu erhöhen. Frischluft kommt dann weiterhin nur soviel ins Haus, wie hygienisch/CO2-technisch benötigt.

Wie gesagt, das funktioniert gut, allerdings zum größeren Anteil für das Entfeuchten.
Zur Kühlung hilft es teilweise. Eher als "Unterstützung" betrachten.
Die eigentliche Kühlleistung muss in solch einem Szenario zum größeren Teil von der Flächenkühlung kommen (Boden, Wände, Decke, BKA)

Ginge zwar technisch auch alles nur über die Luft...
Aber das wäre ineffizent, und würde dimensionen der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Verrohrung benötigen, die keiner im EFH haben will.

 


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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
7.6.2025 11:53  (#45)
Eine nähere Betrachtung der Kühlleistung die mit einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] möglich ist und welche Grenzen das hat:
Nehmen wir an die Raumluft hat 25°C und 50% relative Feuchte, d. h. Taupunkt liegt bei 13,8°C. Diese Temperatur darf die Zuluft minimal haben, damit außen am ungedämmten Lüftungsrohr kein Kondensat auftritt.
Nehmen wir weiters an, die Hauptleitung hat DN160, d.h. es sind 200 - 250m3/h nachts und bis zu 300 m3/h tagsüber möglich.
Kühlleistung = Luftvolumenstrom x spezif. Wärmekapazität Luft x Temperaturdifferenz zwischen Raumluft und Zuluft
200 m3/h x 0,34 Wh/(m3.K) x 11K = 750W
Das ist nicht so unbedeutend, wenn es über 24h läuft, und eventuell am Tag noch der Volumenstrom erhöht wird.

Wie kann man die Kühlleistung noch steigern?
1) Zuluftleitung dämmen, um niedrigere Zulufttemperaturen zulassen zu können: bei 10°C Zulufttemperatur hätten wir ca. 1000W zur Verfügung

2) Umluftanteil: durch Umluftbeimischung können wir den Außenluftanteil auf das notwendige hygienische Maß reduzieren und müssen somit weniger feucht-warme Zuluft entfeuchten und abkühlen. D. h. wir benötigen weniger Energie für die Kühlung/Entfeuchtung bei gleicher Kühlleistung. Umluft macht den Prozess also energieeffizienter und ermöglicht dadurch auch mehr Kapazität für die Raumluftkühlung.

3) Erhöhung des Volumenstroms: Bei DN200 Hauptleitungen sind bis zu 500m3/h möglich. Mit DN100 Zuluftleitungen zu den Räumen (DN125 Durchlässe z. B. Typ ZWEB) sind bis zu 70 m3/h je Durchlass möglich.
Bei 500 m3/h und gedämmten Leitungen (10mm AF) sind demnach max. 2500W Kühlleistung möglich.

Grenzen:
1) Überströmquerschnitte müssen gegebenenfalls angepasst werden 
2) Luftverteilsysteme, die bereits für die Hygienelüftung zu knapp sind, sind nicht geeignet.
3) Aufteilung und Regelung für zonenweise Anpassungen (Luftqualität, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit): es benötigt zumindest eine Mengenregulierung (automatische Klappen) in den Geschoßen.

Wir haben unsere Verteilsysteme bereits seit Firmengründung auf Basis dieser Überlegungen konzipiert. Durch die Verfügbarkeit passender Kühl-/ Entfeuchtungsmodule haben wir nun ein Alleinstellungsmerkmal, das es uns ermöglicht, zumindest eine  Teilklimatisierung bei fast jedem Projekt realisieren zu können. 
Wenn z. B. nur die EG-Decke mit BKA BKA [Betonkernaktivierung] aktiviert werden kann, kann man mit unserer Lüftungsanlage eine Vollklimatisierung erreichen.

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  •  Murphy08
7.6.2025 12:02  (#46)

zitat..
axeldb schrieb: Braucht es für die Umluftbeimischung kein Lüftungsgerät, dass mit Umluft umgehen kann, also mit mehr als 4 Rohren? Sonst kann das Lüftungsgerät (zB ein Pichler LG Gerät) nicht mehr druckneutral arbeiten,
weil Menge Zuluft < Abluft, korrekt? Oder wie kann man damit umgehen?

nein, da braucht es kein spezielles Lüftungsgerät.
Für das KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Gerät selbst ändert sich nichts an den Durchsätzen:

_aktuell/2025060748677.png


2
  •  axeldb
7.6.2025 13:48  (#47)

zitat..
Murphy08 schrieb:

──────..
axeldb schrieb: Braucht es für die Umluftbeimischung kein Lüftungsgerät, dass mit Umluft umgehen kann, also mit mehr als 4 Rohren? Sonst kann das Lüftungsgerät (zB ein Pichler LG Gerät) nicht mehr druckneutral arbeiten,
weil Menge Zuluft < Abluft, korrekt? Oder wie kann man damit umgehen?
───────────────

nein, da braucht es kein spezielles Lüftungsgerät.
Für das KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Gerät selbst ändert sich nichts an den Durchsätzen:

Ok, danke. Und womit kann man dann die Umluft Beimischung regeln, damit Abluft =Zuluft im Lüftungsgerät? Ik habe das bei mir jetzt geplant ohne Umluftbeimischung. Ein Fehler?

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  •  Murphy08
7.6.2025 15:33  (#48)

zitat..
axeldb schrieb: Und womit kann man dann die Umluft Beimischung regeln

in der Regel reicht eine fixe Umluftlüfter-Einstellung.
Oder der Umluft-Durchsatz kann z.B. auch über einen 0-10V Eingang geregelt werden.

zitat..
axeldb schrieb: Ik habe das bei mir jetzt geplant ohne Umluftbeimischung. Ein Fehler?

fehlende Umluft-Verrohrung ist bestimmt kein "Fehler"
Umluft ist kein "Muss".
Entfeuchtung funktioniert ohne Umluft auch ganz gut.
Für eine spürbare Kühlunterstützung oder effektivere/schnellere Entfeuchtung wäre Umluft schon empfehlenswert.

Ist das vorhandene Luftverteilungssystem ausreichend dimensioniert, könnte die Umluft auch von der Abluftverrohrung abgezweigt werden. Für solch eine Umsetzung ist dann allerdings ein guter Aktivkohlefilter Pflicht!


_aktuell/20250607983308.png

1
  •  bluefox
  •   Bronze-Award
7.6.2025 20:50  (#49)
Wie geht ihr bei der Umluft-Beimischung aus "unbelasteten" Räumen mit den empfohlenen Mindest-Abluftmengen (https://www.xn--komfortlftung-3ob.at/einfamilienhaus/luftmengen/) in den "belasteten" Räumen wie WC, Bad, Küche, ...  um? Geht ihr in dem Fall dann unter die empfohlenen Mengen, um z.b. dann im Schlafzimmer, Gang etc. die Luft für die Umluftbeimischung anzusaugen?

Welchen Umluft-Anteil am Gesamtvolumenstrom strebt man bei der Entfeuchtung mit Umluft ungefähr an?


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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
7.6.2025 21:56  (#50)
Am Tag sind meist geringere Luftvolumenströme als in der Nacht erforderlich, da am Tag auch meist nicht alle Personen anwesend sind. Die Hygiene- Lüftung sollte ja in Abhängigkeit der Belegung betrieben werden und nicht unabhängig davon rund um die Uhr mit dem gleichen Volumenstrom.

1
  •  Murphy08
8.6.2025 9:09  (#51)
bin mir nicht sicher ob ich die Fragestellung richtig verstehe?!

zitat..
bluefox schrieb: in den "belasteten" Räumen wie WC, Bad, Küche, ...  um? Geht ihr in dem Fall dann unter die empfohlenen Mengen, um z.b. dann im Schlafzimmer, Gang etc. die Luft für die Umluftbeimischung anzusaugen?

Die Menge an Abluft und frischer Zuluft muss nach Bedarf abgestimmt werden (CO2, VOC, Geruch)

Durch die Umluftabsaugung wird da ja nichts "weggenommen" 
der Umluftkreis läuft quasi "parallel" dazu. Also Umluft wird abgesaugt (negative Luftmenge), aber wird der Zuluft im gleichen Maß auch wieder zugeführt (positive Luftmenge), unterm Strich ändert sich nichts am Frischluftaustausch. Außenluft+Fortluftmenge bleiben gleich.

Es wird aber im typischen EFH generell oft mit viel zu hohen Luftwechselraten gefahren.
Daher werden hier gerne CO2-Regelungen empfohlen, damit man runter von diesen oft unnötigen Luftmengen kommt. Wenn ganzen Tag niemand zu Hause ist, kann die Lüftung doch gerne auch mal auf min. Stufe laufen.

zitat..
bluefox schrieb: Welchen Umluft-Anteil am Gesamtvolumenstrom strebt man bei der Entfeuchtung mit Umluft ungefähr an?

Die Luftwechselrate ist unabhängig vom Luftbedarf für Entfeuchtung/Kühlung zu betrachten.
Frischluftaustausch immer nach Bedarf (z.B. CO2) regeln.
Der Umluftkreis wird nur aktiv, wenn eine aktive Entfeuchtung/Kühlung gewünscht wird.
Und dann sollte am Besten so viel Umluft wie möglich beigemischt werden.
Die Obergrenze wird dann komfortbedingt in Form von beginnenden Geräuschen oder Luftzug festgelegt.

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