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Variabler Kredit erhöht sich extrem.

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  •  apollo00
  •   Bronze-Award
10.10.2022 - 6.5.2024
2.597 Antworten | 212 Autoren 2597
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3076
Hallo,

wir 2019 einen variablen Kredit im Wert von 270k abgeschlossen.
Die erste größere Erhöhung haben wir im Juli bekommen, hier war es aber noch im Rahmen, habe zwar damals mit Bank Kontakt aufgenommen, aber durch private Schickssalsschläge, ist dies dann leider alles vergessen worden.....!

Heute haben wir einen weiteren Brief erhalten, hier gleich eine Erhöhung um 1,375% daher sind wir auf 2,625%! Macht in Summe 187.- mehr im Monat für uns nur für den Kredit, daher doch eine erhebliche Mehrbelastung wenn man die anderen Teuerungen mitbezieht.

Will hier keine Diskussion lostreten ob Variabler Kredit Sinnvoll ist, oder nicht, das soll sowieso jeder entscheiden, und dazu gibt es so viele Meinungen wie Sand am Strand....!

Ist hier noch wer von diesen doch gravierenden Erhöhungen betroffen? Wie geht Ihr damit um? Habt ihr Pläne dies zu ändern, zmb. Umschuldung etc.?
Vielleicht gibt es hier auch viele Leidensgenossen!?

  •  Moonrise2022
20.3.2023  (#821)

zitat..
Blabla schrieb:

Credit Suisse Rettung bringt noch keine Entspannung. Ein Mysterium an menschlicher Psyche was Panik ausmacht. Wenn ich daran denke wie viel mein Studium auf dem "Homo Oeconomicus" aufgebaut war und was das eigentlich für ein schwachsinniges Konzept ist. Man traut sich langsam echt keine Prognosen abgeben.

Die Inhaber von Credit-Suisse-Anleihen im Wert von 17 Milliarden Dollar werden nach der Übernahme der Bank durch die UBS ihre Investitionen verlieren. So etwas kann keine Entspannung bringen...ganz im Gegenteil...


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  •  andi102
  •   Bronze-Award
20.3.2023  (#822)

zitat..
Moonrise2022 schrieb:

──────
Blabla schrieb:

Credit Suisse Rettung bringt noch keine Entspannung. Ein Mysterium an menschlicher Psyche was Panik ausmacht. Wenn ich daran denke wie viel mein Studium auf dem "Homo Oeconomicus" aufgebaut war und was das eigentlich für ein schwachsinniges Konzept ist. Man traut sich langsam echt keine Prognosen abgeben.
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Die Inhaber von Credit-Suisse-Anleihen im Wert von 17 Milliarden Dollar werden nach der Übernahme der Bank durch die UBS ihre Investitionen verlieren. So etwas kann keine Entspannung bringen...ganz im Gegenteil...

Sind spezielle anleihen, da sollten die käufer schon gewusst haben was sie tun


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
20.3.2023  (#823)

zitat..
Moonrise2022 schrieb: Die Inhaber von Credit-Suisse-Anleihen im Wert von 17 Milliarden Dollar werden nach der Übernahme der Bank durch die UBS ihre Investitionen verlieren. So etwas kann keine Entspannung bringen

... vor allem deswegen auch nicht, da es ein absolutes Novum ist, dass Anleihen (wenn auch nachrangig) vor den Aktien (Eigenkapital) abgeschrieben werden.

Nachdem die besagten CoCo (Contingent Convertible)-Anleihen ein nützliches Instrument zur Eigenmittelstärkung von Banken sind (und jetzt: waren), wird sich der weltweite USD 275 Mrd. Markt für diese Anleihen neu preisen müssen - und zu höheren Refinanzierungskosten bei Banken führen.


2023/20230320840612.png

zitat..
andi102 schrieb: da sollten die käufer schon gewusst haben was sie tun

das wussten sie auch - was sie offenbar nicht wussten ist, dass das OK der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA zur UBS Übernahme eine Komplettabschreibung des gegenständlichen AT1 (Additional Tier 1) - Kapitals zur Folge hat ... noch vor dem Equity

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  •  andi102
  •   Bronze-Award
20.3.2023  (#824)
Das die AT1 Gläubiger schlechter gestellt werden, ist für diese im Prinzip nicht relevant. Ob sie nichts bekommen und die Aktionäre etwas, oder beide nichts, ist für sie egal.

Spätestens seit der Griechenland - Krise musste jedem klar sein, dass im Ernstfall Gesetze nichts gelten. Ich hatte Griechenland - Bonds, über das Wochenende hat die EZB entschieden, wer von den SELBEN!!!! Emission mit 100% getilgt wird und wer mit massiven Verlust umtauschen muss. Für mich war es keine große Sache (Einstand war um 30% glaube ich und nur 1-2% vom Depot), hatte glaube ich kaum einen Verlust, aber das Signal war verheerend. Für mich stand fest, Gesetze gelten nicht und das lasse ich jetzt massiv in meine Anlageentscheidungen einfließen.

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  •  Namor1
20.3.2023  (#825)
@liconsult
Ich bin echt beeindruckt! Dass die AT1 Bonds unter Umständen noch vor dem Stammkapital zur Haftung herangezogen werden können. Da muss man schon echt gut informiert sein! Das sind Sie und zeigen es ein aufs andere Mal. 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
20.3.2023  (#826)

zitat..
andi102 schrieb: Das die AT1 Gläubiger schlechter gestellt werden, ist für diese im Prinzip nicht relevant. Ob sie nichts bekommen und die Aktionäre etwas, oder beide nichts, ist für sie egal.

Ob das die Anleihegläubiger, die einen Bestand von 17 Mrd. repräsentieren und nun einen Hair cut über sich ergehen lassen müssen genau so sehen, ist mehr als zu bezweifeln.

Das ist ein gewaltiger Paradigmenwechsel, denn wie erwähnt:
in der Verwertungskette werden normalerweise die Aktionäre zuerst "rasiert". Diese bekommen immerhin jedoch über die UBS Aktien CHF 3 Mrd. (für 22,48 CS Aktien eine UBS Aktie) während die "höherwertigen" Anleihegläubiger aufgrund der staatlichen "Order" leer ausgehen. Unvergleichlich bislang.

zitat..
andi102 schrieb: Ich hatte Griechenland - Bonds,

Das ist strukturell ein nicht zu vergleichendes und komplett anderes Thema. Staaten begeben kein Eigenkapital, das verlusttragfähig ist.

btw:
S&P hat den Outlook für UBS auf negativ gesenkt nachdem das Credit Suisse Risikoprofil in seiner Komplexität und Größe problembehaftet scheint.
Nun steigen die Prämien für die Absicherung gegen einen Kreditausfall (via Credit Default SWAPs) auch für die UBS gewaltig.


2023/20230320674719.png

1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
20.3.2023  (#827)

zitat..
Namor1 schrieb: @LiConsult
Ich bin echt beeindruckt! Dass die AT1 Bonds unter Umständen noch vor dem Stammkapital zur Haftung herangezogen werden können. Da muss man schon echt gut informiert sein! Das sind Sie und zeigen es ein aufs andere Mal.

🙏


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  •  Namor1
21.3.2023  (#828)
Aber hier verstehe ich noch was nicht. 

zitat..
LiConsult schrieb:
.

Das ist ein gewaltiger Paradigmenwechsel, denn wie erwähnt:

Es geht ja die Angst um, dass die Anleihen deshalb neu bepreist werden müssen. Und dass dies enorme Kosten für die Banken bedeutet.

Aber wenn doch klar war, dass die AT1 Bonds nachrangig sind und damit ein höheres Ausfallrisiko haben, sollte das ja eingepreist sein, ergo bessere Zinsen. Diese 17Mrd AT1 Bonds liegen, denke und hoffe ich, bei den Profis und die sollten schon wissen, was sie kaufen. Ist ja kein Leasingauto. 


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  •  ChristianIV
  •   Gold-Award
21.3.2023  (#829)

zitat..
Namor1 schrieb: Es geht ja die Angst um, dass die Anleihen deshalb neu bepreist werden müssen. Und dass dies enorme Kosten für die Banken bedeutet.

Aber wenn doch klar war, dass die AT1 Bonds nachrangig sind und damit ein höheres Ausfallrisiko haben, sollte das ja eingepreist sein, ergo bessere Zinsen. Diese 17Mrd AT1 Bonds liegen, denke und hoffe ich, bei den Profis und die sollten schon wissen, was sie kaufen. Ist ja kein Leasingauto. 

Das "neue" Problem ist das Aktionäre Geld bekommen die eigentlich ganz hinten stehen während die Bonds leer ausgehen, der Schweizer Staat hat kurzerhand die Reihenfolge geändert, damit ändert sich (international) möglicherweise die Bewertung der Bonds und erzeugt für diese ein höheres Risiko als bisher und damit höhere Zinsen


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  •  Herbert_21
  •   Bronze-Award
21.3.2023  (#830)
Die Frage ist doch, ob beides nicht rechtswidrig ist. Meines Wissens schaut es so aus:

Die AT1 (additional Tier 1) Anleihengläubiger haben Pech, weil sich im Anleihenprospekt ein entsprechender Passus findet. Der Rechtsweg dürfte hier nicht erfolgreich sein. CNN hat dazu folgendes geschrieben: https://edition.cnn.com/2023/03/20/investing/credit-suisse-at1-bond-write-down-explainer/index.html

Warum man die Aktionäre nicht um ihre Zustimmung fragen musste, ist eine andere Geschichte.

CoCo Bonds sind meines Wissens für normalsterbliche Private nicht handelbar.
Hier ein ETF (der bei Flatex ebenfalls nicht handelbar ist) auf AT1 vulgo CoCo Bonds:

https://www.wisdomtree.eu/de-at/etfs/fixed-income/cobo---wisdomtree-at1-coco-bond-ucits-etf---eur-hedged


2023/20230321508761.png

Dass der in Euro ge-hedged ist, tut nicht allzuviel zur Sache, sei aber erwähnt. Der Markt preist hier ein höheres Risiko ein, dass die AT1 tief nachrangigen Anleihen (waren sie schon vorher, Zinssatz entsprechend) nun häufiger rasiert werden, bzw. die Ausfallswahrscheinlichkeit steigt.

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  •  Blabla
  •   Silber-Award
22.3.2023  (#831)
Auch Holzmann rückt langsam zurück. 
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ezb-ratsmitglied-die-zinserhoehung-langsamer-gestalten-18764044.html 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
22.3.2023  (#832)
Deutscher Bundesbank-Chef Nagel bleibt dafür auf Kurs:

https://www.ft.com/content/a66907e7-017e-4783-91eb-23c248f5b011

Interessant in diesem Zusammenhang, dass der deutsche Sachverständigenrat für 2023 nun ein Wirtschaftswachstum von +0,2% sieht (vorher Rückgang mit -0,2% erwartet) und damit über dem Consensus liegt. Erwartung für 2024 +1,3%.


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  •  Blabla
  •   Silber-Award
22.3.2023  (#833)
Fed hat erhöht um 0,25% 

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
22.3.2023  (#834)
ja, mit klarer Ansage von Powell: "If we need to raise rates higher than expected, we will."

Der Markt wettet nach wie vor stark dagegen:


2023/20230322911876.png

... und wenn man sich die Inflationserwartung der Mitglieder des FED Offenmarktausschusses für z.B. 2024 oder 2025 ansieht, sieht man wie breit gestreut die Meinungen sind:


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  •  Blabla
  •   Silber-Award
23.3.2023  (#835)
FED hat Powell Zinspause erwogen aber sich dagegen entschieden 

Gestern sind allerdings eine Menge gewichtiger Stimmen in Europa ausgerückt: 
-) Lagarde: "EZB wird bei Verfolgung ihres Inflationsziels nicht durch Erwägungen in Bezug auf die Preisstabilität beeinflusst" (klingt wie eine Drohung)
-) Lane (EZB-Direktoriumsmitglied): "Zinsen werden weiter erhöht wenn sich Unsicherheit legt und unsere Szenarien eintreten - es gibt keine Verwirrung"
-) Rehn (EZB-Mitglied Finnland): "EZB werde Preisstabilität der Finanzmarktstabilität vorziehen"
-) Nagel (Bundesbankpräsident Deutschland): "EZB ist noch nicht am Ende ihres Zinsanhebungskurses angelangt - es liege noch ein Stück vor der Notenbank; EZB musse Rufen nach Zinssenkungen widerstehen wenn der Zinsgipfel erreicht ist"


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  •  Herbert_21
  •   Bronze-Award
23.3.2023  (#836)

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
23.3.2023  (#837)
kurzer Blick nach England - die Bank Rate wurde von der BoE (Bank of England) soeben von 4% auf 4,25% angehoben. Inflation auf höchstem Level seit 40 Jahren.


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  •  obi111
23.3.2023  (#838)
Schon die März Inflationsdaten habn ordentliches Überraschungspotential ...

https://www.kitco.com/news/2023-03-23/Denmark-forecasts-3-9-inflation-this-year.html

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
23.3.2023  (#839)
... Dänemark dürfte sich anscheinend auf einer Insel der Seligen befinden.

Neben England hat auch die Schweiz heute um 0,5% von 1% auf 1,5% erhöht.

In Ergänzung zu den Statements

zitat..
Blabla schrieb: -) Lagarde: "EZB wird bei Verfolgung ihres Inflationsziels nicht durch Erwägungen in Bezug auf die Preisstabilität beeinflusst" (klingt wie eine Drohung)
-) Lane (EZB-Direktoriumsmitglied): "Zinsen werden weiter erhöht wenn sich Unsicherheit legt und unsere Szenarien eintreten - es gibt keine Verwirrung"
-) Rehn (EZB-Mitglied Finnland): "EZB werde Preisstabilität der Finanzmarktstabilität vorziehen"
-) Nagel (Bundesbankpräsident Deutschland): "EZB ist noch nicht am Ende ihres Zinsanhebungskurses angelangt - es liege noch ein Stück vor der Notenbank; EZB musse Rufen nach Zinssenkungen widerstehen wenn der Zinsgipfel erreicht ist"

auch jene der SNB heute:

- "Es sei nicht auszuschließen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten."
- "Würde hingegen dem inflationären Druck nicht mit der nötigen Straffung der Geldpolitik begegnet, „werden wir später ein größeres Problem haben“"
- „Man muss den Inflationsdruck jetzt bekämpfen.“

https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/geldpolitik-schweizer-notenbank-erhoeht-leitzins-um-0-5-prozentpunkte/29054530.html

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
23.3.2023  (#840)


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
24.3.2023  (#841)
Der Grund dafür liegt in der zunehmenden Liquiditätsverknappung der US-Banken. Man könnte das auch als "langsamen bank run" bezeichnen.
Anleger ziehen sukzessive ihre schlechter verzinsten Bankeinlagen ab (im letzten Jahr etwa 500 Mrd.) und investieren sie in besser verzinste Geldmarktfonds (die mit sehr kurzer Duration sehr nahe am Leitzinssatz rentieren). US-Geldmarktfonds hatten alleine in der vergangenen Woche etwa USD 117 Mrd. Zulauf und befinden sich volumenseitig auf ATH.

Für die Liquiditätssituation der Banken keine gute Entwicklung - daher fährt die Notenbank die Liquiditätszufuhr wieder hoch, was zur oben dargestellten Ausweitung der Notenbankbilanz führt.


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