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Variabler Kredit erhöht sich extrem.

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  •  apollo00
  •   Bronze-Award
10.10.2022 - 25.4.2024
2.507 Antworten | 212 Autoren 2507
452
2959
Hallo,

wir 2019 einen variablen Kredit im Wert von 270k abgeschlossen.
Die erste größere Erhöhung haben wir im Juli bekommen, hier war es aber noch im Rahmen, habe zwar damals mit Bank Kontakt aufgenommen, aber durch private Schickssalsschläge, ist dies dann leider alles vergessen worden.....!

Heute haben wir einen weiteren Brief erhalten, hier gleich eine Erhöhung um 1,375% daher sind wir auf 2,625%! Macht in Summe 187.- mehr im Monat für uns nur für den Kredit, daher doch eine erhebliche Mehrbelastung wenn man die anderen Teuerungen mitbezieht.

Will hier keine Diskussion lostreten ob Variabler Kredit Sinnvoll ist, oder nicht, das soll sowieso jeder entscheiden, und dazu gibt es so viele Meinungen wie Sand am Strand....!

Ist hier noch wer von diesen doch gravierenden Erhöhungen betroffen? Wie geht Ihr damit um? Habt ihr Pläne dies zu ändern, zmb. Umschuldung etc.?
Vielleicht gibt es hier auch viele Leidensgenossen!?

  •  heislplaner
  •   Gold-Award
10.10.2022  (#21)
wir haben immer eine schattenrechnung mit 6% gemacht und die ersparnis auch zur seite gelegt. wollten damit pool bauen - habens gott sei dank noch nicht gemacht - jetzt bauen wir mit dem geld pv und wärmepumpe (weg vom gas)
wir haben zwar "nur" mehr 115000,- offen - ist mir aber jetzt trotzdem zu heiß geworden. wir haben ewig überlegt  und rumgerechnet ob wir zu bank99 um die 2,6% umschulden sollen (danke nochmal an liconsult) - haben dann aber die 3,375% von der ba angenommen - weil kostenlos.
der breakeven wäre bei fast exakt 5 jahren gelegen. sollten die zinsen weiter steigen sind wir (etwas teurer) abgesichert. sollten sie wieder fallen kann ich immer noch umschulden (sogar günstiger weil weniger restkapital offen - wenn ich in zb 3 jahren auf die 2,6% umschulden würde und in der zwischenzeit die 3,375% zahle kommt mir das auf die gesamtlaufzeit (mit kalkuliertem sondertilgungsplan) schon billiger als wenn ich gleich umgeschuldet hätte
(mit umschulden meine ich bankenwechsel mit einmalkosten - umgeschuldet von variabel auf fix haben wir ja schon)

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  •  topflappen
10.10.2022  (#22)
Muss man beim umschulden auf Fix jetzt eigentlich 20% EK nachweisen ?

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
10.10.2022  (#23)
Nein, die neue Bank bewertet die Liegenschaft und setzt sie ins Verhältnis zum offenen Kreditsaldo (Thema Beleihungsquote) - ebenso wird die Kreditfähigkeit (also die Fähigkeit, die Kreditraten bedienen zu können, überprüft).

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  •  mtbl
10.10.2022  (#24)
Naja das mit den schlaflosen Nächten geht auch eher darauf, dass man sich ärgert, nicht vor paar Monaten noch die niedrigen Fixzinsen genommen zu haben. Es geht sich der höhere Zinssatz auch aus, aber es ist halt so eine Verschwendung, man könnte mit dem Geld viel schöneres machen als es der Bank zu geben.... danke Herr Putin :( und bei uns ist es leider so, dass wir nicht schon seit 10 Jahren von den niedrigen Zinsen profitiert haben, dh bei uns hat sich der variable Zins in dem Sinn noch nicht ausgezahlt. Die nächste Zinsanpassung findet bei uns im Jan statt, ich gehe davon aus, dass der Euribor dann über 2,3% sein wird, dann wäre also die angebotene Fixzinsrate schon erreicht. Mich schreckt halt diese Bindung für 10 Jahre. ich bin nicht so naiv zu glauben, dass wenn der Krieg vorbei ist keine neue Krise kommen wird, allerdings wirkt sich halt nicht alles so drastisch aus - wenn man sich mal ansieht was Corona weltwirtschaftlich gesehen eigentlich für ein Einschnitt war, und wie lächerlich wenig es sich auf Zinssätze und Euribor ausgewirkt hat. Und da die Inflation nicht Nachfrage-getrieben ist, stellen ja mittlerweile viele Experten die Frage, was höhere Zinsen überhaupt bringen sollen. Auch da die Soll-Zinsen sofort sprunghaft gestiegen sind, aber von gestiegenen Haben-Zinsen hab ich noch nichts bemerkt. Aber wie auch immer... Glaskugel müsste man haben :)

Unsere Energiekosten sind gedeckelt, sofern uns der Energieanbieter also nicht kündigen kann, bleiben die erstmal gleichbleibend. Alle anderen Preiserhöhungen treffen uns natürlich schon. 

Wegen dem langfristigen Ziel der Zinsen um die 2% habe ich gelesen, dass das als Zinssatz gilt bei dem weder Angebot noch Nachfrage stimuliert werden, daher ist es das langfristige Ziel, vorausgesetzt die Inflation kommt dann auch auf die gewünschten 2%. Finde jetzt natürlich gerade den entsprechenden Bericht nicht. 

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  •  Equity
  •   Bronze-Award
10.10.2022  (#25)
Die Habenzinsen sind ebenso gestiegen, 5 Jahre Festgeld zu 2,5% gab es schon lange nicht mehr und passt auch zu den Sollzinsen, ebenso die Renditen bei Staatsanleihen. Für Zinsen am Konto ist der Euribor/Leitzins halt noch immer zu niedrig, aber das kommt schon noch.

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  •  Zwosti
  •   Bronze-Award
10.10.2022  (#26)

zitat..
Equity schrieb:

Die Habenzinsen sind ebenso gestiegen, 5 Jahre Festgeld zu 2,5% gab es schon lange nicht mehr und passt auch zu den Sollzinsen, ebenso die Renditen bei Staatsanleihen. Für Zinsen am Konto ist der Euribor/Leitzins halt noch immer zu niedrig, aber das kommt schon noch.

Zumindest was, aber bei 10% Inflation auch nur ein kleiner Trost. Risikofreie Zinsen bei geringer Inflation ist wohl nicht mehr. 


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  •  thez
10.10.2022  (#27)
Ich habs mir mit 8% durchgerechnet und selbst das "geht" noch. Man sei gespannt was passieren wird.
Wegen 2-3 Jahren höherer Zinsbelastung werd ich nicht nervös. Ich kann mich genausogut auch ärgern wenn ich jetzt 3,5% abschließe und er bei 2,5% stehen bleibt emoji


Einfach alles an Sonderzahlungen und Prämien sondertilgen dann geht die offene Summe schnell runter. Dann sind wir in 4-5 Jahren in "sicheren" Gefielden.


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  •  Equity
  •   Bronze-Award
10.10.2022  (#28)

zitat..
Zwosti schrieb:

──────
Equity schrieb:

Die Habenzinsen sind ebenso gestiegen, 5 Jahre Festgeld zu 2,5% gab es schon lange nicht mehr und passt auch zu den Sollzinsen, ebenso die Renditen bei Staatsanleihen. Für Zinsen am Konto ist der Euribor/Leitzins halt noch immer zu niedrig, aber das kommt schon noch.
───────────────

Zumindest was, aber bei 10% Inflation auch nur ein kleiner Trost. Risikofreie Zinsen bei geringer Inflation ist wohl nicht mehr.

-7,5% real am Sparbuch (und darauf noch KESt) und - 6,5% real für den Kredit, das passt gut zusammen.

Der Vorteil ist da natürlich eindeutig beim Kreditnehmer, auch wenn die höhere Rate kurzfristig trotzdem leistbar sein muss. Das ist genau der Knackpunkt bei negativen Realzinsen, aber steigenden Nominalzinsen: der Kredit wird zwar (langfristig) weginflationiert, die Rate steigt kurzfristig aber natürlich noch stärker/schneller an wie die Inflation. Deshalb ist die Leistbarkeit so wichtig wenn man flexibel finanziert (bleibt). 




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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.10.2022  (#29)
ERSTE-Bank Anleihe mit 3,2% p.a. für 3Jahre, ISIN AT0000A30ZJ0
Begebungstag: 04.11.2022
Kapitalgarantie am LZ-Ende.
Risiken laut Datenblatt
https://produkte.erstegroup.com/Retail/de/PDF/Produktkatalog/Produktkatalog.pdf
Keine Werbung.

Für Unternehmer mit Gewinnfreibetrag ist ISIN AT0000A30772 geeignet, diese habe z.B. ich selber gekauft.

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  •  ChrisBerg
11.10.2022  (#30)
Weil da immer viele von der Schattenrechnung schreiben und was sich alles "ausgeht".

Ich finde, man sollte sich vielmehr fragen wieviel man am Ende der Kreditlaufzeit für die Finanzierung bezahlen wird. Bei uns ginge sich finanziel auch ein 30%iger Euribor aus, aber dann würden wir am Ende der LAufzeit vermutlich 100% mehr an Zinsen zurückzahlen als die Kredithöhe selbst. Und gerade deshalb haben wir uns am Ende doch für einen Fixzinssatz entschieden, obwohl wir Jahre lang variabel sehr gut gefahren sind. Bei den 2.6% Fix auf 10 Jahre zahlen wir am Ende knapp 15.000 Euro mehr als die Rechnung mit jetzigem Euribor, welcher sicher noch steigen wird und welcher vermutlich nicht so schnell wieder so niedrig sein wird. Also im Endeffekt sind wir mim Fixzins nicht teurer, vielleicht fahren wir sogar besser, und verschwenden aber gar keinen Gedanken mehr in die Richtung = Lebensqualitätssteigerung.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.10.2022  (#31)

zitat..
ChrisBerg schrieb: Jahre zahlen wir am Ende knapp 15.000 Euro mehr als die Rechnung mit jetzigem Euribor, welcher sicher noch steigen wird und welcher vermutlich nicht so schnell wieder so niedrig sein wird. Also im Endeffekt sind wir mim Fixzins nicht teurer, vielleicht fahren wir sogar besser, und verschwenden aber gar keinen Gedanken mehr in die Richtung = Lebensqualitätssteigerung.

Fixzins=Versicherung --> kostet Geld. 
Man kann auch bei BU, Unfall, Kranken, Eigenheim, KFZ von ... bis oder GAR NICHTS ausgeben.
Das ist eine höchst individuelle Entscheidung der persönlichen Risikoaffinität.


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  •  apollo00
  •   Bronze-Award
11.10.2022  (#32)
Also es ist nicht so, das wir jetzt am "Hungertuch" nagen etc. es geht sich finanziell für uns natürlich aus. Natürlich war damals der variable Kredit sehr verlockend da um einiges billiger als FIX. 
Würde mal sagen meine "bessere" Hälfte und ich sind was Finanzen angeht immer mehr vorsichtiger als notwendig, und überlegen auch größere Investitionen immer ob es Sinn macht oder nicht! 

Haben jetzt das gestern auch mal besprochen, wir haben uns auch mal überlegt mit der Bank, was zur Zeit irgendwie sehr schwierig ist, da wir keinen persönlichen Berater haben dürften, was bei Abschluss noch der Fall war, einen Termin auszumachen, und hier auch eine Sondertilgung von 20k mal anzubieten, und dann mal zu schauen was dabei rauskommt.
Damit hätten wir noch etwas über 40k Eigenkapital (20k für jeden) was wir uns immer als "Notgroschen" in der Hinterhand behalten, um zmb größere Kosten abdecken zu können. 

Haben zum Glück auch bereits letztes Jahr und Anfang dieses Jahr in eine KLEINE PV und einen Heizkamin investiert (waren auch in Summe ca. 15k), mögliche weitere Projekte wie Ausbau PV oder Terrassenbelag kann aber nach Hinten verschoben.

Ursprünglich war der Kredit für uns so kalkuliert und gerechnet worden, das dies einer von uns auch in Ausnahmesituationen kurze Zeit alleine stemmen kann, man weiß ja nie ob mal nicht wer den Job verliert usw.!
Bei der Kreditsumme wo wir jetzt sind, wäre es in diesem Fall dann schon deutlich komplizierter. Da es ca. 1/4 unseres Nettoeinkommens ausmacht. Zwar haben wir uns dies jetzt auch durchgerechnet, und würden es auch weiterhin schaffen jedes Monat auf die Seite zu sparen, aber natürlich weniger!

Ist halt wirklich sehr viel "Glaskugelschauerei" zur Zeit, es kann keiner genau sagen, wie es sich nächstes Jahr entwickelt, damit meine ich jetzt auch nicht nur den Kredit mit 3M Euribor, sondern Allgemein, Energiekosten, Sprit (ja wir fahren noch Verbrenner ;) ) usw.

Zu einer anderen Bank zu gehen haben wir eigentlich noch gar nicht in Betracht gezogen, aber denke das man Punkto Zins zur Zeit sowieso die Wahl hat zwischen Pest und Cholera.

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  •  derbauer
11.10.2022  (#33)
Interessant wie trotz Schattenrechnungen, Prüfungen der Kreditwürdigkeit und Beratung hier 2 Dinge schnell klar werden.

1. Variable Kredite sind "zocken" - und sobald der "veränderbare" Zinssatz etwas steigt was ja in seiner Natur liegt herrscht hier das Motto rette sich wer kann (wir reden hier noch nicht vom 3M Euribor Jahr 2008 mit knapp 6%).

Da stellt sich die Frage gar nicht ob die meisten 0 Plan hatten was hier unterschrieben wurde.

2. Ein Armutszeugnis für die Österreichische Bankenbranche welche variable Kredita an Leute verkauften die sich eine leichte bis mittlere Erhöhung eigentlich nicht leisten konnten und können.

Das Geld welches nun in die höheren Zinsen gebuttert wird, fehlt natürlich der Realwirtschaft.

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  •  Landei
  •   Gold-Award
11.10.2022  (#34)
Als wir 2019 den Kredit abgeschlossen haben, hat unser Bankberater eine "Stressrechnung/Schattenrechnung" von 4% gemacht. Zum damaligen Zeitpunkt war das für uns leistbar und der Berater meinte auch dass aus seiner persönlichen Sicht die Zinsen, wenn sie denn steigen, nicht von heute auf morgen um 2% steigen. Natürlich hat keiner (auch der Berater nicht) mit den Krisen gerechnet die danach kamen. Ich muss aber auch sagen dass uns die jetzige Erhöhung auf 2,5% nicht ins finanzielle Unglück stürzt. Die letzten 30 Monate kam uns der var. Kredit sehr billig.

Mich wundert dass so viele Leute total überrascht sind von den Zinserhöhungen. Habt ihr alle ernsthaft geglaubt dass der Zins die nächsten 30 Jahre auf dem tiefen Niveau bleibt? Beim unterschreiben des Kreditvertrags habt ihr alle zugestimmt auch höhere Zinsen zu bezahlen und jetzt rennt jeder im Kreis?


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  •  finalergarten
11.10.2022  (#35)
Es hilft einfach nichts. Jeder wusste zum Zeitpunkt des Abschlusses, dass variabel, egal wie die Zinslage ist, ein Risiko ist. Jene Leute die einen teureren Fixzins abgeschlossen haben haben den Mehrpreis in Kauf genommen und sich damit Sicherheit gekauft.
Die Risikofreudigkeit ist halt bei jedem anders, man darf hier im Fall eines plötzlichen Anstiegs nicht rauzen, man wusste es ja von Beginn an.
Leute die einen Fixzins gewählt haben, haben das ja nicht gemacht weil sie monatlich mehr Geld zum Fenster raushauen wollten. 

Es ist bitter, dass die Situation aktuell für alle so ist wie sie ist. Wir leben aber in einer Welt mit zuviel Unsicherheiten und hoher Dynamik wo ich einfach mit weniger Risiko besser schlafen kann.
Ich persönlich gehe bspw. aber auch nicht ins Casino weil es mir das Risiko nicht wert ist. 

1
  •  ChrisBerg
11.10.2022  (#36)

zitat..
derbauer schrieb:

Da stellt sich die Frage gar nicht ob die meisten 0 Plan hatten was hier unterschrieben wurde.

2. Ein Armutszeugnis für die Österreichische Bankenbranche welche variable Kredita an Leute verkauften die sich eine leichte bis mittlere Erhöhung eigentlich nicht leisten konnten und können.

Das sehe ich genau so wie du. Da kommen wir auch wieder zu dem Punkt das sehr viele Leute über deren Verhältnisse leben.

Bitte, das soll jetzt niemand falsch verstehen und ich rede nur von einigen Beispielen aus meinem Umfeld, aber die letzten Jahre sah ich immer wieder wie einige Familien, mit 2 oder mehr Kindern und mit Jobs im unteren Gehaltsniveau (Einzelhandel, grob 1300 Netto) plötzlich auch ein Haus gebaut haben, einfach weil das alle machen und die sich das auch leisten wollen. Dann aber bei der Gemeinde nicht einmal die Wasserbezugskosten decken können.

Die letzten Jahre war es meiner Meinung nach sowieso übertrieben wer aller ein Haus gebaut hat. Es musste einfach das passieren was jetzt passiert ist und das ist im Endeffekt auch gut so. Ich gönne allen alles, aber wenn jemand mit aller Macht über deren Verhältnisse leben möchte dann habe ich kein Mitleid bei so einem Crash.

Und da nehme ich auch die Bankberater und die Banken in Schutz, weil jeder sollte so viel Hirn haben (geh ich davon aus) um zu wissen ob man sich ein Haus mit gewissen Erhöhungen leisten kann. Wenn nicht, wars dann halt ne sehr teure Lehre.

Das gleiche ist ja mit den Autos etc. der Sohnemann muss in der heutigen Zeit mit 10 das neuste Handy haben, gleich mit 18 ein neues oder fast neues Auto fahren usw.

War echt klar das es mal crasht und ich finde es auch gut...


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  •  titan
11.10.2022  (#37)

zitat..
ChrisBerg schrieb: War echt klar das es mal crasht und ich finde es auch gut...

Naja, das kann ich so nicht unterschreiben. Wenn die Banken mit Geld (insbesondere die EZB) herumwerfen, warum soll da der kleine Mann nicht auch davon profitieren? Das Problem ist, man hätte jedem mit knappem Budget ausnahmslos Fixzinskredite verkaufen müssen. Ich kenne genug Leute mit Krediten in schwindelerregenden Höhen, da hätte ich mich persönlich niemals drüber getraut.

Dennoch, was wäre die Alternative für eine Familie mit Kindern? Mietwohnung? Bei uns in der Region zahlst 1500,- aufwärts für eine Familientaugliche Wohnung. Meine Kreditrate ist da wesentlich niedriger und ich baue zusätzlich ein kleines Vermögen auf. 

Die meisten hier ärgern sich vermutlich nicht weil sie sich die Rate nicht mehr leisten können, sondern so wie auch ich, dass sie letztes Jahr nicht alles fixiert haben als die Zinsen noch sehr niedrig waren. 

Wenn man sich so umhört wurde von vielen Banken 50/50 splitting empfohlen. Warum eigentlich? Ich war selbst so dumm das nicht zu hinterfragen. Und dieser Fehler kostet mich nun Geld welches ich für andere Dinge hätte verwenden können, anstatt es der Bank zu geben.

Wenn es jetzt crashen sollte wie du schreibst, wird das auch Familien mit Kindern treffen, ganze Existenzen, und da habe ich trotzdem Mitleid. Weil ich es mir auch nicht wünschen würde. Es wird nicht die ganzen Anleger treffen die nur ihr Geld geparkt haben und somit die Preise hoch getrieben haben. Schlussendlich zahlt die Zeche immer die oder derjenige im Einzelhandel mit den 1300,- netto. Siehe Corona Hilfszahlungen an Konzerne und dergleichen.... Aber das ist wieder eine andere Geschichte.




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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.10.2022  (#38)

zitat..
Landei schrieb: der Berater meinte auch dass aus seiner persönlichen Sicht die Zinsen, wenn sie denn steigen, nicht von heute auf morgen um 2% steigen

vermutlich der weit verbreiteten Argumentationslinie folgend, dass Länder wie Italien, Spanien, Portugal, etc. dann unter der Last der hohen Zinsen zusammenbrechen und die variabel verzinsten Hausbaukredite dann notleidend werden, etc., etc..

zitat..
derbauer schrieb: Ein Armutszeugnis für die Österreichische Bankenbranche welche variable Kredita an Leute verkauften die sich eine leichte bis mittlere Erhöhung eigentlich nicht leisten konnten und können.

Als ehemals langjähriger Banker, der ausschließlich für das Veranlagungsgeschäft mit all seinen umfangreichen Aufklärungspflichten mitverantwortlich war, bin ich gespannt, wie sich die Situation bei weiterhin steigenden Zinsen haftungsseitig entwickelt. Klar - in den "jüngeren" Kreditverträgen wird auf das Risiko steigender Zinsen und damit Raten aufmerksam gemacht. Wie wir aber aus der oftmals verbraucherfreundlichen Rechtsprechung heimischer Gerichte wissen, kann sich hier das Blatt aber auch zu Lasten der Banken wenden.

zitat..
Landei schrieb: Mich wundert dass so viele Leute total überrascht sind von den Zinserhöhungen. Habt ihr alle ernsthaft geglaubt dass der Zins die nächsten 30 Jahre auf dem tiefen Niveau bleibt?

Was mich auch wundert ist, dass gerade mit Ende des vergangenen Jahres/ Beginn heuer, wo der Inflationstrend (und damit Zinstrend) abzuzeichnen war bis heute einige Institute weiterhin entweder Fixzinsangebote nur dann attraktivieren, wenn man mindestens die Hälfte des Kreditvolumens variabel verzinst vereinbart, oder überhaupt erst Fixzinsangebote unterbreiten, wenn man den variablen Teil dazu nimmt.
Für mich völlig unverständlich und (weil auch die seit August geltende neue Verordnung mit all ihren teils sinnentfremdeten Vorgaben ihre Auswirkung gerade aktuell voll entfaltet) gegen die Intention der FMA und ÖNB läuft.

zitat..
Landei schrieb: Beim unterschreiben des Kreditvertrags habt ihr alle zugestimmt auch höhere Zinsen zu bezahlen und jetzt rennt jeder im Kreis?

Daher betone ich auch stets die Unerlässlichkeit, sich gerade jetzt diesbezüglich Gedanken zu machen, mit dem "eigenen" Banker (so es den noch gibt) oder anderen fachkundigen Personen auszutauschen, seine Situation einzuordnen und dann bewusst eine Entscheidung (variabel bleiben, fix gehen, Sondertilgungen intensivieren, alles gleich zu belassen, etc.) zu treffen.
Was für den einen Sinn macht, ist dabei für den anderen nicht praktikabel.

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  •  mtbl
11.10.2022  (#39)
Ich sehe das auch kritischer. Im nachhinein kann man groß reden, dass alle dumm sind die gezockt haben, und ob die das denn nicht gewusst haben, dass das quasi wie im Casino ist. Aber das letzte Mal, dass der Euribor bei 2% war, war 2009. Seit 2015 überhaupt negativ. Es gab vor einem Jahr noch kein Signal, dass die EZB eine Zinswende einleiten wird, ganz im Gegenteil haben sie gegen Kritik ihre Anleihekäufe etc. verteidigt. Dass es vermutlich nicht 20 Jahre lang mit negativem Euribor weitergeht, das war klar, aber dass es so einen Sprung in kürzester Zeit gibt, da kann mir jetzt keiner so tun als hätte man das sehen kommen müssen. Und ja, auch die Bankberater haben bis vor Kurzem noch zu variablen Zinsen geraten, natürlich muss man das kritisch sehen bei vielen Leuten, die selber keinerlei Finanzbildung haben und sich dann auf sowas verlassen. Ein paar gute Jahre noch, dann wäre die Rechnung für die meisten wohl auch aufgegangen.

Und wie gesagt, gehts auch nicht darum dass man die Rechnung nicht gemacht hat, ob man sich die höheren Zinsen leisten kann. Hat hier noch keiner gesagt, dass er jetzt notverkaufen muss o.ä. Es geht darum, dass man natürlich den niedrigen Fixzinsen hinterher weint, die man nicht genommen hat. Klar ist das jammern, und hilft nix, aber man darf sich doch mal auskotzen. Und dann gehts darum sich auszutauschen was alle so glauben, wo die Reise hingeht. Hat keiner eine Glaskugel, aber auch die Experten sind sich uneins, und letztlich war der Auslöser für die aktuellen Sprünge der Krieg, und der wird hoffentlich früher als später wieder vorbei sein. Und dann steht ein weiteres europäisches Land vor einem riesen Schuldenberg. Es ist also berechtigt sich zu fragen, ob der Trend nicht doch wieder drehen wird. 

2
  •  ChrisBerg
11.10.2022  (#40)

zitat..
titan schrieb:

Ich kenne genug Leute mit Krediten in schwindelerregenden Höhen, da hätte ich mich persönlich niemals drüber getraut.

Du hast es dir eh schon selber beantwortet. Genau das meinte ich.

Natürlich wünsche ich es niemandem, aber ich habe kein Mitleid. Wir hätten damals auch 3 mal so groß und besser bauen können, haben es aber nicht gemacht aus den oben genannten Gründen.

Ich bin auch in einer 45m2 Wohnung zu viert aufgewachsen. Warum glaubt heute jeder das eine vierköpfige Famillie unbedingt 100m2 oder mehr (zb. ein Haus mit Garten) benötigt?
Natürlich kostet eine 100m2 Mietwohnung einiges, aber wenn diese nicht leistbar ist (mit 2 Gehältern a 1300 Euro zum Beispiel) dann kann erst recht ein Haus auf Dauer nicht günstiger sein, nur weil sich es andere leisten können.

Ich könnte mir auch ein Lambo mit Leasing leisten, aber beim 1. Service wäre ich erledigt 😀. Das gleiche Spiel ist bei vielen Familien mit den Häusern...


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  •  titan
11.10.2022  (#41)

zitat..
mtbl schrieb: Klar ist das jammern, und hilft nix, aber man darf sich doch mal auskotzen. Und dann gehts darum sich auszutauschen was alle so glauben, wo die Reise hingeht.

Ganz genau so sehe ich das auch. Dieses Forum hilft vielen bei der Entscheidungsfindung wie sie nun weiter verfahren sollen. Natürlich kann man sagen dass eh alles absehbar war. War es aber nicht wirklich.

Wer hat mit einer Pandemie gerechnet? Wer mit einem Krieg in Europa? Steigende Zinsen? Ja aber nicht mit der Performance. 

Was kommt als nächstes? Bitte an diejenigen mit Glaskugel gleich posten damit wir uns alle vorbereiten können damit wir nachher nicht wieder die dummen sind.


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