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Erfahrung mit Energiegemeinschaft (z. B. Solar Union) – lohnt sich das

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  •  MagicDude4Eva
3.6. - 9.6.2025
46 Antworten | 15 Autoren 46
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Hallo zusammen,
ich habe seit Kurzem eine PV-Anlage (10,56 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung], 10,36 kWh Speicher, 8,95 kW Einspeiselimit) in Klagenfurt in Betrieb und speise aktuell über die ÖMAG ein. Mein Netzbetreiber ist Energie Klagenfurt (STW). Mein Tagesverbrauch im Mai/Juni lag bei ~14–24 kWh, wobei ich meist über 90 % davon selbst decken konnte – an vielen Tagen sogar komplett ohne Netzbezug (max. 0,5–2 kWh/Tag aus dem Netz).
Jetzt bin ich über die Solar Union Austria gestolpert – eine Energiegemeinschaft (EEG), die folgendes Modell anbietet:
  • Bezugspreis: 13 ct/kWh netto (Effektiv: 8,67 ct/kWh mit 28 % Netzersparnis + keine Elektrizitätsabgabe)
  • Einspeisevergütung: 8 ct/kWh netto für den Teil des PV-Stroms, der innerhalb der Gemeinschaft verbraucht wird
  • Kosten: 49 € einmalig + 2 €/Monat Mitgliedschaft
Die EEG ist ein Add-on – ÖMAG-Einspeisung bleibt bestehen. Man bekommt halt nur für den Strom Geld, den jemand in der Gemeinschaft gerade wirklich verbraucht (kein garantierter Abnahmewert).
Meine Fragen an euch:
  • Hat jemand Erfahrung mit so einem EEG-Modell?
  • Lohnt sich das überhaupt, wenn man eh schon fast autark ist und kaum Strom bezieht?
  • Wie realistisch ist es, dass eingespeister Strom von anderen Teilnehmern abgenommen wird (z. B. 20–30 kWh/Tag)?
  • Ich verliere ja nix, weil die ÖMAG-Einspeisung parallel bestehen bleibt – aber die Fixkosten (73 €/Jahr) müsste man halt erst mal durch EEG-Einspeisung reinholen.

    Auf meine Fragen wurde wie folgt geantwortet:
    --
    Anteil des eingespeisten Stroms, der innerhalb der Energiegemeinschaft verbraucht wird:

    Die genaue Höhe dieses Anteils ist schwer pauschal zu beziffern, da sie von Faktoren wie Uhrzeit, Wetter und Verbrauchsverhalten der Mitglieder abhängt. Wir als Solar Union achten dabei gezielt darauf, genügend Verbraucher als Mitglieder in unseren Energiegemeinschaften zu haben, um sicherzustellen, dass möglichst viel des eingespeisten Stroms auch tatsächlich genutzt werden kann. Je besser Erzeugung und Verbrauch zusammenpassen, desto größer ist der gemeinsame Nutzen.

    Netzgebührenreduktion durch Teilnahme an der Energiegemeinschaft:

    Durch Ihre Teilnahme an unserer Energiegemeinschaft profitieren Sie von einer bis zu 28 % Reduktion der Netzentgelte für den Strom, den Sie aus der Gemeinschaft beziehen. Im Netzgebiet der Stadtwerke Klagenfurt (STW) ergibt das für diesen Anteil einen effektiven Preis von 8,67 Cent netto bzw. 10,40 Cent brutto pro kWh. Diese Reduktion gilt nur für den Strom, den Sie direkt aus der Energiegemeinschaft beziehen (nicht für den gesamten Stromverbrauch) und wird automatisch angewendet, sobald Sie Mitglied sind und wir Ihre Teilnahme an den Netzbetreiber gemeldet haben und Sie die Datenfreigabe erfolgreich durchgeführt haben. Für Ihren restlichen Strombedarf bleibt Ihr Energieversorger weiterhin zuständig.
    --
    Freue mich über eure Erfahrungen oder Meinungen – vor allem, ob sich das in der Praxis wirklich auszahlt oder eher idealistisch gedacht ist.

    •  gerhardg
    8.6.2025  (#41)
    Und xEGs dürfen beides sein (weil es eben kein Verein sein muss)

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    •  sir0x
    •   Bronze-Award
    8.6.2025  (#42)
    "Auch in BEGs können die Mitglieder bzw. Gesellschafter Privat- und/oder Rechtspersonen sein, es gilt in gleicher Weise, dass die Gewinnerzielung nicht im Vordergrund stehen darf."

    https://energiegemeinschaften.gv.at/buergerenergiegemeinschaften-beg/

    1
    •  thohem
    8.6.2025  (#43)

    zitat..
    sir0x schrieb:

    "Auch in BEGs können die Mitglieder bzw. Gesellschafter Privat- und/oder Rechtspersonen sein, es gilt in gleicher Weise, dass die Gewinnerzielung nicht im Vordergrund stehen darf."

    https://energiegemeinschaften.gv.at/buergerenergiegemeinschaften-beg/

    Muss sie ja auch nicht. Sie können das Kapital ja nutzen, um es weiter in PV zu investieren. EEGs/BEGs mit egal welchen Rechtsformen dürfen ja Gewinn erwirtschaften, es darf halt nicht der Hauptzweck sein und man darf es halt nicht im Sinne von Dividende an Eigner ausschütten. Das schließt sich aber nicht aus mit Geld erwirtschaften 

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    •  PVAndyE
    •   Bronze-Award
    9.6.2025  (#44)

    zitat..
    thohem schrieb:
    Gewerbliche BEGs sind mMn nicht interessant, da sie sich nicht rechnen.
    Private hingegen schon, wir versorgen 2 Wohnungen zu 95% im Jahresschnitt mit Strom zu 0cent (und zahlen halt nur das Netz). Über 4 Haushalte werden so um die 1000€ pro Jahr gespart bzw mehr erzeugt, da wir peak shaven und den Mehrertrag im Sommer der PVs durch die BEG Batterien besser nutzen.
    Genau weiß ich's nicht was wir alles sparen bzw mehr erzeugen, weil's mir prinzipiell egal ist. Jeder Haushalt merkts bei der Stromrechnung, dass nun etwas Anders ist und um das geht's

    Der "Nachteil" der BEG's, daß sie volle Netzkosten haben ist ggü einem normalen Stromliefervertrag eigentlich kein Nachteil, eher ein Gleichstand.

    Ggü einer lokalen EEG oder regoinalen EEG fallen die höheren Netzgebühren zwar ins Gewicht, aber mit einer BEG ist es deutlich einfacher mehr Wetterzonen in einem Rechtskonstrukt zu integrieren, bzw. unterschiedliche Verbraucherverhalten in einem System zusammen zu bekommen.

    Ein Beispiel aus dem letzten Jahr von einem Vebraucher, wo ohne große Automatisierungslösung ca. 80% der Energie aus der eigenen BEG kam (Rot = Gesamtverbrauch, gelb = Anteil BEG , grau = Anteil EVU)


    _aktuell/20250609495697.png

    Hier ein Beispiel wie sich 3 PV Standorte pro 15 Minuten "Abrechnungszeitraum" in unterschiedlichen Wetterzonen ergänzen, was vor allem bei lokalen EEGs schwer machbar ist. Somit muss die höhere Eigendeckung mit höheren Netzkosten der geringeren Eigendeckung mit geringeren Netzkosten gegenübergestellt werden.

    Die Grafik zeigt das Monat Mai und die 3 Farben repräsentieren den Anteil des jeweiligen Standortes pro 15 Minuten. Da die Anlage in Kärnten keine Batterie hat, müssen Wien und NÖ die Nachtversorgung der BEG übernehmen (grün und blau). Tagsüber ergänzt Kärnten die Einspeisung (orange) und der Anteil der relativ kleinen Anlage wird besonders groß, wenn das Wetter nördlich der Alpen schlecht ist.

    Die Eigendeckung unserer BEG im Mai lag bei 98,5%

    _aktuell/20250609435844.png

    So sieht von einer Wohnung in Wien der entsprechende Maiverbrauch aus (98,5% Eigendeckung)
    Rot = Gesamtverbrauch (411 kWh)
    Gelb = Anteil BEG (405 kWh)
    Grau = Anteil EVU (6 kWh)

    _aktuell/20250609181375.png

    1
    •  sir0x
    •   Bronze-Award
    9.6.2025  (#45)

    zitat..
    thohem schrieb:

    ──────..
    sir0x schrieb:

    "Auch in BEGs können die Mitglieder bzw. Gesellschafter Privat- und/oder Rechtspersonen sein, es gilt in gleicher Weise, dass die Gewinnerzielung nicht im Vordergrund stehen darf."

    https://energiegemeinschaften.gv.at/buergerenergiegemeinschaften-beg/
    ───────────────

    Muss sie ja auch nicht. Sie können das Kapital ja nutzen, um es weiter in PV zu investieren. EEGs/BEGs mit egal welchen Rechtsformen dürfen ja Gewinn erwirtschaften, es darf halt nicht der Hauptzweck sein und man darf es halt nicht im Sinne von Dividende an Eigner ausschütten. Das schließt sich aber nicht aus mit Geld erwirtschaften

    Wie auch immer, für mich passt das nicht zusammen (gewerblich und gemeinschaftlich).
    Und dann bin ich lieber ein Mitglied, als ein Kunde.

    1
    •  ck
    9.6.2025  (#46)

    zitat..
    sir0x schrieb: "Auch in BEGs können die Mitglieder bzw. Gesellschafter Privat- und/oder Rechtspersonen sein, es gilt in gleicher Weise, dass die Gewinnerzielung nicht im Vordergrund stehen darf."

    Man darf 2 Dinge nicht verwechseln, einerseits die BEG selbst und auf der anderen Seite kommerzielle Tätigkeiten die an die BEG erbracht werden.

    Praktisch alle großen BEGs haben einerseits als Hülle einen nicht kommerziellen Verein, alle Leistungen (für Betrieb und Verrechnung, etc) erbringen kommerzielle Unternehmen die ihre Leistungen an die BEG verrechnen.


    _aktuell/20250609554682.jpg




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