Innendämmung: Richtige Ausführung

Die Innendämmung besteht normalerweise aus Tragkonstruktion, Dämmstoff, Dampfsperre und Innenverkleidung. Bei Verwendung von Dämmstoffplatten entfällt die Tragkonstruktion. Bei Verwendung von dampfdichten Dämmstoffen (z.B. Schaumglas) entfällt die Dampfsperre. Auch Verbundsysteme sind erhältlich, bei denen die innere Deckplatte und die Dampfsperre mit der Dämmstoffplatte verklebt sind. Zur Vermeidung von Ausführungsfehlern sollten nur Materialien verwendet werden, die für Innendämmungen vorgesehen sind.

Ausführung der Dämmung und Hinweise

Empfehlenswert sind zumindest 6-8 cm Dämmstoffdicke. Geringere Dicken sind aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll. Größere Dicken bringen (anders als bei Außendämmung!) nicht mehr so viel, da über die unvermeidbaren Wärmebrücken (Innenwände, Decken) Wärme abfließt. Außerdem geht auch mehr Wohnraum verloren.

Innenwände wirken als Wärmebrücke. An Innenwänden sollten deshalb Dämmkeile über dem Putz einsetzen oder die Dämmung 50cm in den Raum hineinführen (das heißt Putz abschIagen und durch Dämmung ersetzen). Fensterlaibungen nicht vergessen! Diese sollten so dick wie möglich mitgedämmt werden.

Dämmtapeten sind übrigens ungeeignet, da sie kaum Wirkung haben, weiters sind die Stöße und Anschlüsse schimmelgefährdet.

Geeignete Dämmstoffe für die Innendämmung:

Dampfsperre

Eine Dampfsperre ist nicht grundsätzlich schlecht für das Raumklima. Bei geeigneter Innenverkleidung (z.B. Holz, Gipskarton- oder Gipsfaserplatte) können die Wände die Luftfeuchtigkeit ausreichend regulieren. Als Material eignen sich alle gängigen Dampfsperren (zB. Polyäthylenfolie oder Aluminiumfolie), nicht verwendbar ist bei der Innendämmung eine Dampfbremse (es sollte raumseitig eine wirklich dampfsperrende Schicht angebracht werden).

Nur geeignete Klebebänder verwenden

Ungeeignet sind alle Paketklebebänder und dergleichen. Jede Durchdringung der Dampfsperre (Steckdosen, Installationsleitungen etc.) sollten Sie vermeiden oder sehr sorgsam abdichten.

Wandfeuchte beachten

Wie bei jeder Dämmung sind bei feuchten Wänden vorher Gegenmaßnahmen zu treffen [mehr...]

Frostgefahr beachten

Durch die Reduzierung des Wärmeflusses durch die Wand kühlt die Wand stärker aus als ohne Innendämmung. In Extremfall können Wasserleitungen einfrieren.

Keine Luftschicht zwischen Innendämmung und Außenwand

Warme (= feuchte) Raumluft könnte eindringen und kondensieren.

Vorsicht bei Kellerwänden

Außenliegende feuchtigkeitssperrende Schichten sind bauphysikalisch immer problematisch. Wenn zusätzlich innen eine Dampfsperre angebracht wird, kann dies schon bei geringen eindringenden Feuchtigkeitsmengen zu einer Auffeuchtung der Wand führen.