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Inflations- und Zinsentwicklung - Seite 64

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
29.4.2024 - 5.12.2025
1.323 Antworten | 119 Autoren 1323
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Die Wahl der Verzinsungsart hat einen wesentlichen Einfluss auf die aktuelle und künftige Zinslast langfristiger Finanzierungen.
Dieser Thread beschäftigt sich mit dem Thema rund um die Entwicklung von Wirtschaft, Inflation, Geld- bzw. Kapitalmarktzinsen und der individuellen Wahl der geeigneten Verzinsungsart für das neue oder auch bestehende, eigene Finanzierungsprojekt.

Ein reger Austausch ist wünschenswert – idealerweise weitestgehend im Sinne der Sache.

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
18.10.2025  (#1261)
wenn der Markt euphorischer ist als die Notenbank: 

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Schwere Zeiten für Frankreich nach dem außerplanmäßigen Downgrade für Frankreich (https://www.bloomberg.com/news/articles/2025-10-17/france-s-gets-debt-warning-as-s-p-downgrades-in-unscheduled-move) ...

_aktuell/20251018431894.png

... führen dazu, dass sich die Staatsanleiherenditen für Deutschland als "safe haven" (und daher im Gefolge auch die EUR-SWAPs) ein Stück weit nach unten bewegt haben.

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  •  andi102
  •   Gold-Award
19.10.2025  (#1262)
Der Markt hatte das downgrade schon eingepreist. Ezb geldflut voraus???

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
19.10.2025  (#1263)

zitat..
LiConsult schrieb: Schwere Zeiten für Frankreich nach dem außerplanmäßigen Downgrade für Frankreich

... während sich Italien als (mit Griechenland) größter Schuldner im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung über immer positivere Bonitätseinstufung freuen kann


_aktuell/20251019325441.png

https://www.bloomberg.com/news/articles/2025-10-17/meloni-wins-italy-s-highest-rating-since-2018-with-dbrs-upgrade

Das franzözische Downgrade war marktseitig nicht eingepreist - der Risikoaufschlag zwischen Frankreich und Deutschland hatte sich zuletzt erst wieder eingeengt. Die Ratingentscheidung versetzte den französischen Staatsanleihen einen Dämpfer:

_aktuell/20251020270411.png

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
25.10.2025  (#1264)

zitat..
LiConsult schrieb: Schwere Zeiten für Frankreich nach dem außerplanmäßigen Downgrade

nun hat auch Moody´s den Kreditausblick gesenkt 


_aktuell/20251025155255.png


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
27.10.2025  (#1265)
Diese Woche stehen sowohl beim FED (29.10.) als auch bei der EZB (30.10.) die Leitzinsentscheidungen an.

Wenn es nach einer aktuellen Ökonomenbefragung durch Bloomberg geht, dürfte es in EURopa die mancherorts erwartete Senkung des Hauptrefinanzierungssatzes (= Leitzzinsatz - derzeit 2,15%) unter 2% zumindest 2025 nicht geben.


_aktuell/20251027801775.png

1/3 der Befragten rechnet mit mindestens einer zusätzlichen Zinssenkung, während 17% bis Ende 2026 eine Zinserhöhung erwarten. Der Median sieht gar keine Leitzinsbewegung.

Interessant wird dabei die EZB-Sitzung am 18.12 sein - da werden erstmals die Prognosen für 2028 veröffentlicht.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
29.10.2025  (#1266)
Was Konsumenten in der EUR-Zone erwarten:


_aktuell/20251029353102.png

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
29.10.2025  (#1267)
Das FED reduziert erwartungsgemäß den Leitzinssatz um 0,25% auf das Zielband von 3,75%-4% und kündigt den Stopp der laufenden Bilanzreduktion per 01.12. an:

_aktuell/20251029382484.png

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
30.10.2025  (#1268)

zitat..
LiConsult schrieb: Wenn es nach einer aktuellen Ökonomenbefragung durch Bloomberg geht, dürfte es in EURopa die mancherorts erwartete Senkung des Hauptrefinanzierungssatzes (= Leitzzinsatz - derzeit 2,15%) unter 2% zumindest 2025 nicht geben.

auch die EZB sieht das momentan ähnlich und belässt bei der heutigen Sitzung den Hauptrefinanzierungssatz bei 2,15% bzw. den Einlagensatz bei 2%.
EUR-Inflation per September 2,2%:

_aktuell/20251030329268.png

Weiterhin starke Kerninflation im Oktober (ohne Berücksichtigung der Energie- und Lebensmittelpreise) dafür in Deutschland bei 2,8% und damit weiterhin deutlich höher als das 2% Inflationsziel. Headline-Inflation geht auf 2,3% (September 2,4%) leicht zurück - bei prognostizierten 2,2%.

_aktuell/20251030583167.png

Detail zur Dienstleistungsinflation (die der Haupttreiber bei den allgemeinen Preissteigerungen ist):

_aktuell/20251031531507.png
Auch hier die altbekannten Gründe: höhere Energiepreise, steigender Mindestlohn und gestiegene Lohnnebenkosten

ähnliches Bild im EUR-Raum:

_aktuell/2025110288615.png

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
12.11.2025  (#1269)
Wer einen Grund für die derzeit stark steigenden Kapitalmarktzinsen sucht, findet diesen u.a. in der Forderung des Marktes nach höheren Renditen für die Refinanzierung von Staatsanleihen. 

Die Skepsis über eine nachhaltige Schuldentragfähigkeit findet ihren Niederschlag beispielsweise in der gestrigen Auktion über 30Y Deutsche Staatsanleihen, deren Rendite mit 3,26% deutlich höher als vergangenes Monat war und auf einem Niveau von zuletzt 2011 zu liegen kommt. 


_aktuell/20251112317003.png

Auffällig bei dieser Auktion ist der Umstand, dass die Gebote nicht ausgereicht haben, um das Angebot zu decken (!) - lange nicht mehr gesehen:

_aktuell/2025111296734.png

Generell dürfte es so sein, dass sich die Risikoeinstufung gegenwärtig verschiebt. Italienische Staatsanleihen haben den tiefsten Renditeabstand zum deutschen Pendant seit 2010:


_aktuell/20251112974696.png

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  •  andi102
  •   Gold-Award
12.11.2025  (#1270)

zitat..
LiConsult schrieb:

Wer einen Grund für die derzeit stark steigenden Kapitalmarktzinsen sucht, findet diesen u.a. in der Forderung des Marktes nach höheren Renditen für die Refinanzierung von Staatsanleihen. 

Die Skepsis über eine nachhaltige Schuldentragfähigkeit findet ihren Niederschlag beispielsweise in der gestrigen Auktion über 30Y Deutsche Staatsanleihen, deren Rendite mit 3,26% deutlich höher als vergangenes Monat war und auf einem Niveau von zuletzt 2011 zu liegen kommt. 

Auffällig bei dieser Auktion ist der Umstand, dass die Gebote nicht ausgereicht haben, um das Angebot zu decken (!) - lange nicht mehr gesehen:

Generell dürfte es so sein, dass sich die Risikoeinstufung gegenwärtig verschiebt. Italienische Staatsanleihen haben den tiefsten Renditeabstand zum deutschen Pendant seit 2010:

QE?


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
12.11.2025  (#1271)
Neben dem stark hochgefahrenen APP (blaue Fläche) Ankaufsprogramm ist immer noch so viel Material an während der Pandemie angekauften Staatsanleihen (gelbe Fläche) "im System". 

_aktuell/20251112108419.png

Möglicherweise wird punktuell eingegriffen. An "übergreifende" Aktivitäten (im Sinne weiterer Programme) glaube ich nicht. Die EURopäischen Probleme sind struktureller Natur und als solche viel zu groß (die heimischen sowieso).

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Hallo LiConsult,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Inflations- und Zinsentwicklung

  •  andi102
  •   Gold-Award
13.11.2025  (#1272)
Man muss aber schon auch sagen, dass die Staaten de facto ein QE über die Staatsverschuldung betreiben.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
14.11.2025  (#1273)
Die steigende Staatsverschuldung bei den gewichtigen Volkswirtschaften EURopas ist Resultat vieler Gründe (Demografie, Wirtschaftsentwicklung, etc.).
Durch die Aufnahme neuer Schulden wird jedoch die Geldbasis (diese ändert sich durch den gezielten Ankauf von Wertpapieren durch eine Notenbank im Falle eines "Quantitative Easings" bzw. durch deren Verkauf im Falle des "Quantitative Tightenings") nicht beeinflusst.

Jetzt kann man natürlich darüber diskutieren, ob sich die Notenbank in der Festsetzung ihrer Zinspolitik von der Haushaltssituation dieser Staaten "leiten" lässt ("fiskalische Dominanz"). 

Zum Markt:

zitat..
LiConsult schrieb: wenn der Markt euphorischer ist als die Notenbank:

... in den USA dürfte dieser (zumindest für die Dezember-Sitzung) derzeit wieder etwas zurückrudern:


_aktuell/20251114744663.png

EUR-Fixzinssucher sollten sich bei Beibehaltung des aktuellen Trends auch auf eine Anpassung einstellen.

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  •  andi102
  •   Gold-Award
14.11.2025  (#1274)
Hab ich einen gedankenfehler???

Wie die Geldschöpfung und Staatsverschuldung zusammenhängen
  • Staatsschulden: Wenn der Staat mehr Geld ausgibt, als er einnimmt, nimmt er Schulden auf, oft durch die Ausgabe von Staatsanleihen an Anleger wie Banken oder private Sparer.
  • Giralgeldschöpfung durch den Staat: Um diese Anleihen zu finanzieren oder um Ausgaben zu tätigen, kann der Staat auf sein Zentralbankkonto zurückgreifen.
  • Die Zentralbank schreibt dem Konto der empfangenden Geschäftsbank einen Betrag gut, was das Giralgeld auf dem Zentralbankkonto des Staates verringert.
  • Die Geschäftsbank erhöht ihrerseits das Guthaben des Empfängers (z. B. eines Bürgers oder Unternehmens) auf dessen Girokonto.
  • Erhöhung der Geldmenge: Durch diese digitalen Buchungen wird die Geldmenge im Giralgeldsystem erhöht, auch ohne, dass neues Bargeld gedruckt wird.
  • Kreditvergabe durch Geschäftsbanken: Diese neu geschaffenen Guthaben bei den Geschäftsbanken können dann als Basis für weitere Kreditvergaben an andere Kunden dienen, was die Geldmenge weiter vervielfältigt. 


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
15.11.2025  (#1275)

zitat..
LiConsult schrieb: Zum Markt:

zitat..
__________________
Im Beitrag zitiert von LiConsult: wenn der Markt euphorischer ist als die Notenbank:
... in den USA dürfte dieser (zumindest für die Dezember-Sitzung) derzeit wieder etwas zurückrudern:

... noch deutlicher veranschaulicht: während im Oktober die Marktwahrscheinlichkeit für eine Senkung des Leitzinssatzes im Dezember noch bei etwa 100% lag, liegt diese aktuell bei 43% 


_aktuell/20251115732354.png

... und gleicht sich damit wieder stärker an die Aussagen der Falken im FED-Board an:

_aktuell/2025111589478.png

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
15.11.2025  (#1276)

zitat..
LiConsult schrieb: Möglicherweise wird punktuell eingegriffen. An "übergreifende" Aktivitäten (im Sinne weiterer Programme) glaube ich nicht. Die EURopäischen Probleme sind struktureller Natur und als solche viel zu groß (die heimischen sowieso).

... die Commerzbank sieht das (zumindest ab Ende 2027) anders ...


_aktuell/20251115403755.png

... und erwartet (mehr oder weniger diametral zur EZB-"Haltung") ab dort  eine flächendeckende Unterstützung beim Kampf gegen steigende Langfristzinsen durch den Kauf und das Halten von Staatsanleihen hoch verschuldeter Länder.

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  •  andi102
  •   Gold-Award
16.11.2025  (#1277)
Die Geldschwemme via EU-Wiederaufbaufonds läuft 2027 aus, somit durchaus wahrscheinlich dass man auf QE umsteigt.

Was mich persönlich derzeit umtreibt ist die Frage, ob es wirklich egal ist, dass man die Welt mit Geld flutet wie noch nie (und nachgelagert, wie ich davon profitieren kann). Lösung habe ich noch keine... Vor allem, da sich Lösungen genau gegenteilig gegenüberstehen.

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  •  fruzzy
  •   Gold-Award
17.11.2025  (#1278)
https://orf.at/stories/3411745/

was sagt uns das?

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  •  Benji
  •   Gold-Award
17.11.2025  (#1279)

zitat..
fruzzy schrieb: was sagt uns das?

Dass die KI-Anbieter/Hoster verzweifelt auf der Suche nach einem Problem für ihre Lösung sind?


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  •  FranzGrande
  •   Silber-Award
18.11.2025  (#1280)

zitat..
Benji schrieb:

──────..
fruzzy schrieb: was sagt uns das?
───────────────

Dass die KI-Anbieter/Hoster verzweifelt auf der Suche nach einem Problem für ihre Lösung sind?

Vor diesem Problem steht die Kryptobranche seit ca. 15 Jahren und dennoch knackt der Bitcoin die € 100.000. ;)


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  •  sudo
18.11.2025  (#1281)

zitat..
FranzGrande schrieb: Vor diesem Problem steht die Kryptobranche seit ca. 15 Jahren und dennoch knackt der Bitcoin die € 100.000. ;)

das letzte mal hat BTC die 100k€ von oben mit ordentlich Schwung geknacht^^


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