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Baustoffpreisentwicklung 2023

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  •  Joulia
5.1.2023 - 23.9.2025
387 Antworten | 97 Autoren 387
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Ich möchte hiermit einen Thread über die Baustoffpreisentwicklung im Jahr 2023 eröffnen.

Es geht uns persönlich um Entscheidung ob wir eher im Frühjahr oder Spätsommer beginnen sollen zu bauen. Die Baustoffpreisentwicklung ist aber sicher auch für andere Leute hier im Forum interessant, und nachdem es noch keinen Thread gibt bei dem es dezidiert um dieses Thema geht eröffne ich hiermit einen.

Wie werden sich die Preise für Bauholz, Ziegel, Beton, Baustahl, Dämmung, usw. im Laufe des Jahres eurer Meinung nach entwickeln? (Real verlangte Preise, d.h. Listenpreis abzgl. Rabatt).

Welche Arbeitslöhne werden aktuell von den Baufirmen verlangt?

Gibt es hier evtl Baustoffhändler oder Leute die Baustoffhändler kennen?

Postet ggf bitte auch eure aktuellen Angebotspreise!

  •  HAR80
  •   Bronze-Award
15.8.2025  (#361)
Die Baubranche dachte es ginge wieder bergauf. Sah ja auch so aus. Steigende Baugenehmigungen, viele Anfragen im 2. Quartal. Ergebnis die Gierflation startete wieder. Die Folge alles wieder eingebrochen. Juni minus im Umsatz der Baubranche und deutlicher Einbruch bei den geleisteten Arbeitsstunden in der Baubranche. Wer jetzt anfragt wird merken, die meisten Baufirmen haben eine verfügbare Partie und können bereits heuer Herbst noch starten. Mit Beginn nächstes Jahr schaut es mit Aufträgen quer durch die Bank bei den Bau- und Holzbaumeistern schlecht aus. Die Branche ist schon wieder oder immer noch am sinken. Wer gerade verhandelt merkt das auch. Preisnachlässe die vor 2 Monate nicht gingen gehen jetzt tiefer ...

Die Großen Baufirmen sagen der m2 Preis fertiggestelt ist wieder auf ca 3.000 € gesunken, sozialer Wohnbau auf 2.500, private Häuslbauer mit Eigenleistung auch in dem Bereich mit großer Schwankung nach oben und unten. Strabag geht in den Modulbau und behauptet sie kommen mit Holz-Betonkombi auf 2.000, Porr will da demnächst deutlich darunter dreinfahren. Alle haben sie nun verstanden, dass 3-4.500€ für die Masse nicht leistbar ist. Die Baubranche kann sich halt von der Realität doch nicht abkoppeln. Und dennoch fehlt mir die Fantasie für starke Senkungen aufgrund der Lohnentwicklung. Die Baubranche wird wie beim letzten Einbruch 2008 herum mehr als 1 Jahrzehnt für die Erholung brauchen. 

1
  •  beatele
17.8.2025  (#362)
Wieviel Verhandlungsspielraum ist aktuell bei den Baufirmen, bzw. FTH-Firmen drin? 

1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
15.9.2025  (#363)
Update August-Zahlen:
Bis auf den Straßenbau sind verglichen mit August 2024 alle Indizes weiter gestiegen. 

_aktuell/20250915838226.png

1
  •  BirnbauMax
15.9.2025  (#364)

zitat..
beatele schrieb:

Wieviel Verhandlungsspielraum ist aktuell bei den Baufirmen, bzw. FTH-Firmen drin?

Das ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich, und kann man nicht pauschal aussagen. 
Manche geben "utopische" Preise ab, in der Hoffnung man kennt sich nicht aus und vergleicht nicht, wenn man dann mal darauf hinweist, gibt es dann ordentliche Rabatte.
Für mich dann aber meist ein K.-o.-Kriterium, weil ich das nicht seriös finde. 

Wesentlich ist es ausreichend alternative Angebote zu haben, sofern reale Anhaltspunkte fehlen können Datenbanken wie diese hier nützlich sein:
https://www.baukalkulation.at/lbh/22/44.

Zumindest Skonto sollte immer drinnen sein, sofern kein Rabatt mehr möglich ist.


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  •  TobiK
  •   Silber-Award
15.9.2025  (#365)

zitat..
BirnbauMax schrieb:

Wesentlich ist es ausreichend alternative Angebote zu haben, sofern reale Anhaltspunkte fehlen können Datenbanken wie diese hier nützlich sein:
https://www.baukalkulation.at/lbh/22/44.

Danke für den Link! Kannte ich noch nicht 😊 Sehr hilfreich!

Bei unseren Anfragen merke ich, dass die "großen" Anbieter aus der Region immernoch teilweise absurde Preise abrufen während die Anbieter mit eher schlechterem Marketing schon ganz andere (niedrigere) Preise aufrufen.

Unverhandelt waren da durchaus Spannen von ca. 10-20%. Dann ist ja gut, dass wir erst in Q1 starten😅


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  •  Hausbau24
  •   Bronze-Award
15.9.2025  (#366)

zitat..
HAR80 schrieb:

Die Baubranche dachte es ginge wieder bergauf. Sah ja auch so aus. Steigende Baugenehmigungen, viele Anfragen im 2. Quartal. Ergebnis die Gierflation startete wieder. Die Folge alles wieder eingebrochen. Juni minus im Umsatz der Baubranche und deutlicher Einbruch bei den geleisteten Arbeitsstunden in der Baubranche. Wer jetzt anfragt wird merken, die meisten Baufirmen haben eine verfügbare Partie und können bereits heuer Herbst noch starten. Mit Beginn nächstes Jahr schaut es mit Aufträgen quer durch die Bank bei den Bau- und Holzbaumeistern schlecht aus. Die Branche ist schon wieder oder immer noch am sinken. Wer gerade verhandelt merkt das auch. Preisnachlässe die vor 2 Monate nicht gingen gehen jetzt tiefer ...

Kann hier nur aus OÖ berichten - es wird richtig viel gebaut und die Firmen sind sensationell gut ausgelastet. Eine verfügbare Partie im Wohnbau in den nächsten sechs Monaten wird nicht leicht zu finden sein und ich wage auch zu bezweifeln, dass der Kunde am längeren Hebel sitzt.  

zitat..
HAR80 schrieb:
Und dennoch fehlt mir die Fantasie für starke Senkungen aufgrund der Lohnentwicklung. 


_aktuell/20250915197424.png

Diese Fantasie fehlt mir ehrlich gesagt auch. Wer von Lohnerhöhungen von 3% (21), 9% (22), 8% (23) und 3% (24) ausgeht, erhält über diese Zeit gestiegene Bruttolohnkosten von ca. 25%. Ganz zu schweigen von der tatsächlichen Belastung für die Unternehmen. 

Der Baukostenindex ergibt über diesen Zeitraum genau die gleiche Steigung. 
Damit merkt man in meinen Augen schnell, dass die Rohstoffe gesamt kaum gestiegen sind. Und dies ist eine enorme Gefahr, denn sobald dort Effekte aufgeholt wurden, werden wir noch höhere Preise im Bau sehen (in meinen Augen). 

Die einzige Möglichkeit was den Bau tatsächlich wieder breitenfähiger machen könnte, wäre eine günstigere Fertigungsproduktion wie heute durch Maschinen. Da sind wir aber in der Serie in meinen Augen noch ein gutes Stück weit weg davon. 




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  •  beatele
16.9.2025  (#367)

zitat..
BirnbauMax schrieb:

──────..
beatele schrieb:

Wieviel Verhandlungsspielraum ist aktuell bei den Baufirmen, bzw. FTH-Firmen drin?
───────────────

Das ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich, und kann man nicht pauschal aussagen. 
Manche geben "utopische" Preise ab, in der Hoffnung man kennt sich nicht aus und vergleicht nicht, wenn man dann mal darauf hinweist, gibt es dann ordentliche Rabatte.
Für mich dann aber meist ein K.-o.-Kriterium, weil ich das nicht seriös finde. 

Wesentlich ist es ausreichend alternative Angebote zu haben, sofern reale Anhaltspunkte fehlen können Datenbanken wie diese hier nützlich sein:
https://www.baukalkulation.at/lbh/22/44.

Zumindest Skonto sollte immer drinnen sein, sofern kein Rabatt mehr möglich ist.

Danke vielmals für den Link und die Info. Ja, wir hoffen auch auf gute Verhandlungsbasis, aktuell haben wir eine überzogene Kostenschätzung und ein halbwegs faires Angebot.


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  •  tempo85
  •   Bronze-Award
16.9.2025  (#368)

zitat..
LiConsult schrieb:

Update August-Zahlen:
Bis auf den Straßenbau sind verglichen mit August 2024 alle Indizes weiter gestiegen.

Ist auch meine subjektive Wahrnehmung.


zitat..
Hausbau24 schrieb: Kann hier nur aus OÖ berichten - es wird richtig viel gebaut und die Firmen sind sensationell gut ausgelastet. Eine verfügbare Partie im Wohnbau in den nächsten sechs Monaten wird nicht leicht zu finden sein und ich wage auch zu bezweifeln, dass der Kunde am längeren Hebel sitzt.

Kann auch von NÖ sagen, Firmen sind gut bis extrem gut Ausgelastet, vieles dürfte auch mit dem Hochwassers vor einem Jahr zusammen hängen.

Und was ich dauernd höre, dass es soviel Sanierungen gibt.




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  •  RePu
  •   Bronze-Award
16.9.2025  (#369)
Wir haben in OÖ im August den Rohbau vergeben.Anfang Oktober ist Baustart.
Viele Firmen wollten den Auftrag unbedingt und wir konnten ordentlich handeln.Auch der Erdbauer hat gesagt er ist froh über jede Baustelle da die Auslastung mäßig ist.
Also pauschal kann man sicher nicht sagen, dass alle Baufirmen voll ausgelastet sind.

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  •  andi102
  •   Gold-Award
17.9.2025  (#370)
Da die alten Sanierungs Förderung noch lâuft ist eine allgeeine aussage schwer. Auch bauen jetzt einige, die davor auf sinkende preise gehofft haben. Ich bin auf 2026 gespannt, wenn die sanierungsförderung ausgelaufen ist 

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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
17.9.2025  (#371)
@Hausbau24 ich habe die Aussage alle seien gut ausgelastet und so toll und man müsse schnell unterschreiben da ... in letzter Zeit in OÖ öfter gehört. Die Realität schaut halt anders aus. Ich weiß einige Firmen, Zimmereien etc die sich gerade von Mini Baustelle zu Mini Baustelle hanteln. Baustelle im Ort die Anfang nächster Woche startet, die haben vor ein wenig über 5 Wochen unterschrieben (bei keiner kleinen Bude), ohne Baggerfahrer etc. Die haben in den 5 Wochen Baggerunternehmen, Zimmerer, Kran, Elektriker, Insti, Statiker, Vermesser und Co aufgetrieben. Alle haben sie Zeit.

Halbes Jahr ausgelastet ... das wäre dann Frühlingsbeginn 2026. Ich kenne in OÖ keine einzige Firma, wurscht welches Gewerk, die nicht Anfang 2026 mindestens eine Partie frei hätte.

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  •  Hausbau24
  •   Bronze-Award
18.9.2025  (#372)

zitat..
HAR80 schrieb:

@Hausbau24 ich habe die Aussage alle seien gut ausgelastet und so toll und man müsse schnell unterschreiben da ... in letzter Zeit in OÖ öfter gehört. Die Realität schaut halt anders aus. Ich weiß einige Firmen, Zimmereien etc die sich gerade von Mini Baustelle zu Mini Baustelle hanteln. Baustelle im Ort die Anfang nächster Woche startet, die haben vor ein wenig über 5 Wochen unterschrieben (bei keiner kleinen Bude), ohne Baggerfahrer etc. Die haben in den 5 Wochen Baggerunternehmen, Zimmerer, Kran, Elektriker, Insti, Statiker, Vermesser und Co aufgetrieben. Alle haben sie Zeit.

Halbes Jahr ausgelastet ... das wäre dann Frühlingsbeginn 2026. Ich kenne in OÖ keine einzige Firma, wurscht welches Gewerk, die nicht Anfang 2026 mindestens eine Partie frei hätte.

Hmmm ... ja das seh ich bei uns einfach wirklich nicht. 
Zimmerei Vordach bei uns machen, angefragt, 3 Betriebe, vor März nicht möglich. 
Tischler sagte mir er sei bis August voll und stellte mir nicht mal Angebot, da im Sanierungssegment so viel neu gemacht wird. 

Vielleicht aber auch regional ziemlich unterschiedlich. 


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  •  HAR80
  •   Bronze-Award
18.9.2025  (#373)
Klingt nach Klein- bis Kleinstaufträgen. Ehrlicherweise will die keiner mehr weil sie finanziell nicht wirklich gewinnbringend darstellbar sind. Den nötigen Preis dafür ist fast niemand bereit zu zahlen und mit der üblichen Mischkalkulation kommst da ehrlich gerechnet nicht mehr hin. Das sind dann Aufträge die man macht bevor man nichts macht, aber sonst nicht.

Der Sanierungsbereich ist so eine Sache. Die Hersteller von Dämmmaterialien und Wärmepumpen sagen in den Aussendungen der letzten Wochen, dass dieser Bereich in D und Öst aus ihrer Sicht zusammengebrochen ist.

Zu Tischlern kann ich nicht viel sagen. In diese Branche sehe ich nicht hinein. Ich sehe da nur die Auftragslage von 2 Einmann Betrieben. Wobei der eine Pensionist ist und ihm sonst fad ist. Der andere kurz vor der Pension und schon alle Mitarbeiter abgebaut. Wobei ich die immer schon undurchsichtig fand. Aber es gibt Bereiche in denen man wenige findet. Zb. Fliesenleger. Aber die größeren Geschichte, Rohbau, größere Zimmereiaufträge, größere Baggerungen etc. da schauts an Aufträgen mau aus.

Es gibt den Spruch, man muss dem (Geschäfts)Partner erlauben etwas zu verdienen. Damit meine ich nicht die die sich ihre Aufträge vergolden lassen, aber bei Kleinaufträgen ist es halt immer öfters so, dass die mit der heutigen Steuerlast nicht mehr zu den üblichen Preisen realisierbar sind. Die nötigen deutlichen Aufschläge bei Kleinaufträgen zahlt aber keiner.

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  •  Hausbau24
  •   Bronze-Award
19.9.2025  (#374)

zitat..
HAR80 schrieb:

Klingt nach Klein- bis Kleinstaufträgen. Ehrlicherweise will die keiner mehr weil sie finanziell nicht wirklich gewinnbringend darstellbar sind. Den nötigen Preis dafür ist fast niemand bereit zu zahlen und mit der üblichen Mischkalkulation kommst da ehrlich gerechnet nicht mehr hin. Das sind dann Aufträge die man macht bevor man nichts macht, aber sonst nicht.

Der Sanierungsbereich ist so eine Sache. Die Hersteller von Dämmmaterialien und Wärmepumpen sagen in den Aussendungen der letzten Wochen, dass dieser Bereich in D und Öst aus ihrer Sicht zusammengebrochen ist.

Zu Tischlern kann ich nicht viel sagen. In diese Branche sehe ich nicht hinein. Ich sehe da nur die Auftragslage von 2 Einmann Betrieben. Wobei der eine Pensionist ist und ihm sonst fad ist. Der andere kurz vor der Pension und schon alle Mitarbeiter abgebaut. Wobei ich die immer schon undurchsichtig fand. Aber es gibt Bereiche in denen man wenige findet. Zb. Fliesenleger. Aber die größeren Geschichte, Rohbau, größere Zimmereiaufträge, größere Baggerungen etc. da schauts an Aufträgen mau aus.

Es gibt den Spruch, man muss dem (Geschäfts)Partner erlauben etwas zu verdienen. Damit meine ich nicht die die sich ihre Aufträge vergolden lassen, aber bei Kleinaufträgen ist es halt immer öfters so, dass die mit der heutigen Steuerlast nicht mehr zu den üblichen Preisen realisierbar sind. Die nötigen deutlichen Aufschläge bei Kleinaufträgen zahlt aber keiner.

What should I say?
Die Klein- und Mittelbetriebe der Baubranche, sowohl Innen wie auch Außenbau sind bei uns im Hausruckgebiet, wie auch im Mühlviertel gut ausgebucht. 
Da spreche ich aber bewusst nicht von Fertigteilhausanbietern. Diese sind auch meiner Ansicht nach in den Endkosten zu teuer, weshalb es aktuell schwer ist.  

Ziegelproduzenten weisen momentan in ganz Europa massive Umsatzsteigerungen auf, teilw. 15-20% zum Vorjahr. Das alles sind keine persönlichen Einschätzungen, sondern einfach die Zahlen aus den Bilanzen und HJ-Berichten.  

Nichtsdestotrotz dachte ich gerade, vielleicht sind die Großunternehmen nicht ausgelastet und du meinst das. Hab mir also mal die Zahlen der börsennotierten Player angesehen. 
Unternehmenumsatz 2020 2024 2025 2026 (Prog.)
PORR AG (Mill.) 4.651,8 6.190,5 6.242,0 6.576,5
Strabag (Mill.) 14.749,7 17.422,2 17.912,4 19.867,8
Wienerberger (Mill.) 3.354,6 4.512,7 4.645,9 4.890,0
Investitionen   2024 1HJ  2025 1HJ  
CA Immo   65,7 83,2  
UBM Dev.    26,9 26,8  

Man merkt, dass zwischen 2024 und 2025 die Inflation bei den meisten um ca. 2% im ersten HJ nicht abgegolten wurde. Auf Sicht mit dem Krisenjahr 2020 jedoch schon deutlich. 
2020 - YTD ca. 28% Inflation, die o. a. Unternehmen zwischen 20-35% Umsatzsteigerung, wobei der Strabag natürlich aufgrund des Krieges viel weggebrochen ist. 
Und ja, hab mir sogar angsehen was national und was international umgesetzt wird. Die Unterschiede in den Verwerfungen sind minimal, bis kaum erwähnenswert. 

Die Investitionen wiederum zeigen wie Immobilienentwickler investieren. CA bspw. gerade massiv in Wien, Frankfurt und Berlin. 

Also um das final abzuschließen ... von einem Einbruch der Baubranche in diesem Jahr kann keine Rede sein. 2% bei den Big Playern im laufenden Jahr, wobei auf 5 Jahressicht historische Steigerungen von 35% verzeichnet wurden sind doch kein Einbruch sondern spiegeln einfach das schwächelnde Wirtschafsjahr wider. 
Diese 2% kommen noch dazu ziemlich sicher von Unternehmen, die Basic-Fertighäuser um 700.000€ anbieten. Dieses Geschäftsmodell ging solange gut solange der Zins bei 1% stand. Mit 3,5-4% fix kann sich das keiner mehr leisten. Das ganze schmälert aber nicht dem Fakt, dass ein Großteil in Österreich bauen bzw. besitzen will und deshalb der Bauboom auch nicht einbrechen wird. 
Fallende Baupreise in Österreich und in Europa erwartet kein einziger Experte. Darauf zu spekulieren wäre wirklich mutig wie ich finde. Und nicht vergessen, auch 2017 sagte schon jeder Bauen ist so teuer wie nie. 

1
  •  HAR80
  •   Bronze-Award
19.9.2025  (#375)
Die Entwicklung der Baugenehmigungen und Entwicklung der am Bau geleisteten Arbeitsstunden spricht eine andere Sprache. Es gibt keinen Bau"boom". Aber die Idee die Preise würden nominell einbrechen ... glaub ich nicht. Die Löhne am Bau stemmen sich da dagegen. Ich habe auch nicht geschrieben heuer wäre der Bau eingebrochen, sondern die im Frühsommer erwartete Erholung fand nicht statt. Die Preissteigerungen zu dieser Zeit sind jetzt wieder weg. Das bedeutet aber nominell gegenüber Frühling auch kein sinken der Preise. Das auf und ab am Bau bleibt.

1
  •  andi102
  •   Gold-Award
20.9.2025  (#376)
Ich denke, wir stehen vor zwei spannenden Fragen:

1. Wie wird sich das Sparpaket auswirken, alleine Bund 9Mrd ist schon eine Ansage, das Geld wird in der Wirtschaft fehlen.

2. Wieweit sind die Firmen am Bau bereit, von den großen Margen der Vergangenheit (siehe Gewinnvorträge im Firmenbuch) auf normales Niveau zurückzukehren. Sie können sagen, wir gehen auf alte Margen zurück, dann könnten die Preise durchaus auch nominell sinken (siehe Preiswahnsinn bei den Wärmepumpen z.B., das ist durch nichts gerechtfertigt) oder sie sagen sich: Dann entlasse ich Leute und mache nur die margenstarken Aufträge.

Wenn ihr euch täglich die Nachrichten auf oesterreich.orf.at anseht, wird euch gewusst, wie das Sparpaket alle treffen wird. Akutell Salzburg: Sanierungsförderung unklar ob überhaupt eine kommt, Wohnbauförderung ist für heuer trotz deutlicher Aufstockung aus. Und wenn man nur das alte (ursprüngliche Budget) wieder hat (wovon ich eher nicht ausgehe, eher niedriger), ist der Topf spätestens im März leer. Das heißt, die Käufer müssen deutlich mehr Kredit aufnehmen, die Rate ist höher und das Geld fehlt dann in der Wirtschaft.

1
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
20.9.2025  (#377)

zitat..
HAR80 schrieb: Aber die Idee die Preise würden nominell einbrechen ... glaub ich nicht. Die Löhne am Bau stemmen sich da dagegen.

richtig - die Preisentwicklung (nicht nur "am Bau") spricht seit vielen Monaten/Jahren eine diametral andere Sprache. Zwar sind diese weit nicht so entwickelt, wie die Dienstleistungspreise, jedoch lassen die Lohnanpassungen gerade der vergangenen Jahre nichts anderes zu, als steigende Preise. 
Und dass die Materialpreise so signifikant nachgeben, dass diese die an einem Bauwerk weit höher gewichteten Lohnkosten kompensieren ... 
Gar nicht zu sprechen von der unbändigen Regulatorik - auch am Bau - das verteuert am Ende sowieso alles.

Man darf auch nicht vergessen, dass historisch betrachtet bereits viele Betriebe aus den Haupt- und Nebengewerben in die Insolvenz geschlittert und daher weg vom Markt sind. Jene, die übrigbleiben, haben daher derzeit weniger Konkurrenz.

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1
  •  Akani
20.9.2025  (#378)
Niemand wird in Margen zurück gehen, wie sonst solll alles bezahlt werde. Arbeiter, Nebenkosten,.......
Stell dir vor dein Chef soll auf einmal weniger Gage verlangen, kommt bei denjenigen als Arbeitnehmer gut an dann weniger Lohn zu erhalten.
Die Wirtschaft muss schließlich wachsen, wurde so von überall her so suggeriert.ich verstehe dabei nicht warum immer auf das Handwerk geschimpft wird?!
Es gibt mMn genug andere Geschäftsbereiche oder gar nehmen wir nur Lebensmittel. 

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  •  andi102
  •   Gold-Award
20.9.2025  (#379)

zitat..
Akani schrieb:

Niemand wird in Margen zurück gehen, wie sonst solll alles bezahlt werde. Arbeiter, Nebenkosten,.......
Stell dir vor dein Chef soll auf einmal weniger Gage verlangen, kommt bei denjenigen als Arbeitnehmer gut an dann weniger Lohn zu erhalten.
Die Wirtschaft muss schließlich wachsen, wurde so von überall her so suggeriert.ich verstehe dabei nicht warum immer auf das Handwerk geschimpft wird?!
Es gibt mMn genug andere Geschäftsbereiche oder gar nehmen wir nur Lebensmittel.

Über das Open Firmenbuch kannst du sehen, wie die Gewinne in den letzten Jahren quer durch regelrecht explodiert sind. Wenn die Firma billiger anbietet, heißt das nur, dass sie statt extrem viel Gewinn nur mehr sehr viel Gewinn haben. Das hat mit den Löhnen nichts zu tun.

Und ja, das ist das Problem unserer Zeit, dass jeder Preis gezahlt wird. Auch im Urlaub, Wirtshaus, Markenprodukte bei Lebensmitteln,... Früher hätte es einen Käuferstreik gegeben und sie wären schnell wieder billiger gewesen.


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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
20.9.2025  (#380)

zitat..
Akani schrieb:

Niemand wird in Margen zurück gehen, wie sonst solll alles bezahlt werde. Arbeiter, Nebenkosten,.......
Stell dir vor dein Chef soll auf einmal weniger Gage verlangen, kommt bei denjenigen als Arbeitnehmer gut an dann weniger Lohn zu erhalten.
Die Wirtschaft muss schließlich wachsen, wurde so von überall her so suggeriert.ich verstehe dabei nicht warum immer auf das Handwerk geschimpft wird?!
Es gibt mMn genug andere Geschäftsbereiche oder gar nehmen wir nur Lebensmittel.

Also ich hab wirklich in meinem ganzen Leben noch nie auch nur annähernd so absurde, intransparente und unverschämte Angebote gesehen wie in der Baubranche. Hätte bevor ich gebaut habe nie gedacht, dass es so etwas gibt und denke daher, dass diese Branche - vorsichtig ausgedrückt - schon etwas speziell ist (natürlich mit positiven Ausnahmen!).

2
  •  Akani
20.9.2025  (#381)

zitat..
PhilippG schrieb: Hätte bevor ich gebaut habe nie gedacht, dass es so etwas gibt und denke daher, dass diese Branche - vorsichtig ausgedrückt - schon etwas speziell ist (natürlich mit positiven Ausnahmen!).

Dann nimmst die KFZ Branche. Für Blechdosen zahlt jeder gerne und dann auch noch für deppertes Zubehör.
Die gleiche Margen Erhöhung wie im Handwerk, bei Lebensmitteln, überall.
Jahr für Jahr ca 5% , bist nach 20 Jahren am doppelten Preis. 
Egal was du her nimmst, es wird darauf hinaus laufen


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