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Corona Virus - Diskussion zur aktuellen Strategie der Regierung(en)

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  •  Cleudi
  •   Gold-Award
14.4. - 28.11.2020
1.121 Antworten | 64 Autoren 1121
1121
Fortsetzung der Diskussion zur Strategie der Regierung und zu aktuellen Zahlenspielen, letzter Beitrag im Schwesterthread siehe hier: https://www.energiesparhaus.at/forum-corona-virus-wie-ist-eure-lage/57080_10#550246

  •  taliesin
3.11.2020  (#941)

zitat..
Miike schrieb: Michael Levitt hat übrigens herausgefunden, dass SARS-Cov-2 - sowie andere Viren - sich nicht exponentiell verbreiten.

Ein bisserl was sag ich, weil ich nachgeschaut habe was es mit dieser Sättigungsfunktion so auf sich hat.

Es handelt sich um eine Funktion, die Sättigungseffekte in der Infektionsrate widergibt, diese Sättigung entsteht wohl vorrangig durch Herdenimmunität (und andere Sachen, die die Reichweite einschränken). Die Exponentialfunktion würde ja ins Unendliche wachsen und soviele Menschen gibt es dann auch wieder nicht.
Wenn also (noch) keine Immunitätseffekte (o.ä.) greifen, sind Gompertz (blau) und Exponentialfunktion  (rot) sehr ähnlich, hier mal im Bereich bis 10% (in Österreich 800000) Infizierten. Ich habe die beiden ca. übereinander parametriert.


2020/20201103842661.png

zitat..
Miike schrieb: Wahrscheinlich ist Taliesin eh der einzige der sich sowas anschaut, aber dann sicher auch wieder seine Punkte findet, die der Nobelpreisträger Levitt übersehen hat.

Ja, weißt, der Levitt schreibt was, und du liest was ...

zitat..
Miike schrieb: Er belegt das mit der Gompertz-Funktion (asymmetrische Sättigungsfunktion).

Belegen tut er gar nichts, er matched seine Hypothese auf eine Funktion, die passt.

Die vermeintliche Relevanz dieser Sättigungseffekte im aktuellen Infektionsgeschehen erschließt sich mir nicht, wieder so ein Heißluftballon.

zitat..
Miike schrieb: Der R-Faktor (4/7) war in Deutschland am Tag des Ausruf zum Lockdown nachweislich rückgängig!

... genau wie der hier. Selbst wenn das wahr wäre (die Statistik kennt sowas wie Varianz), was hilft es wenn es 3 Tage lang weniger stark wächst?

zitat..
pedaa schrieb: wir können ja im nachhinein schauen, wer "richtiger" lag

Nein, eben genau nicht. Weil da bräuchten wir ein Paralleluniversum in dem 2 unabhängige Versuche laufen. Boah eh ...


1
  •  Rasenfreund
  •   Silber-Award
4.11.2020  (#942)

zitat..
altehuette schrieb: Sollte das Szenario mit der Überlastung nicht eintreten (was wir ja ALLE hoffen), wirds halt wieder heißen, LD und Maßnahmen war eh unnötig, wäre so auch gut gegangen! War ja im Frühjahr nicht anders. Dass der LD jetzt gesetzt wurde, hat seinen Grund. Jetzt im Nov. besser, als später!

Es wird tatsächlich spannend ob und wie die sich die Zahlen senken.
Wenn wir jetzt weniger Testen, werden auch die Zahlen weniger werden.
Ich befürchte das sich die Situation in den Krankenhäusern wenig entspannen wird.
Wir haben auf unseren Covid Stationen die höchsten Sicherheitsvorkehrungen, Schutzmantel, FFP2 Masken, Hauben, Handschuhe, Schuhe,.... und dennoch sind aktuell 6 Mitarbeiter positiv die sich angeblich bei der Arbeit angesteckt haben. (wobei das immer relativ ist)
Dennoch kann es ein weiteres Zeichen sein, dass die Masken einfach keinen Schutz bieten.
Wenn das so ist, dann hilft eine Ausgangsperre von 20.00-6.00 relativ wenig.
Dann hilft eine Gastroschließung relativ wenig, die Leute stecken sich am Arbeitsplatz an.
Ich wünsche mir das sich durch die Maßnahmen unsere Situation ändert, habe aber meine bedenken und lasse mich gerne positiv überraschen.
Ich werde auf jedenfall berichten wie es in den KH tatsächlich aussieht.
Aktuell wirkt es, als möchte man sich in den nächsten Wochen die Zahlen "schön" Testen. Zuerst testen auf Teufel komm raus und jetzt die Tests reduzieren. Riecht ein wenig, sagen wir mal "komisch".

1
  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
4.11.2020  (#943)

zitat..
gdfde schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Hobbyplaner: hilft dir das für eine ungefähre Einschätzung?

Stand 5.10.
__________________
Im Beitrag zitiert von Miike: Super, DANKE! Kannte ich nicht, aber vielleicht gibt es die noch nicht recht lange? Jedenfalls kommen mir die Daten seltsam vor. Glaub es müssten mehr Patienten sein die auf Intensiv liegen. 

Das sind nur die Covid Fälle berücksichtigt, jedoch nicht die Gesamtauslastung der Intensivbetten


@gdfde: Ernsthaft?

Du solltest genauer schauen, und bei den Tatsachen bleiben.
So schwierig ist die Tabelle nicht zu verstehen.

Es wurde nach Gesamtdaten gefragt, und deshalb habe ich diese Liste mit Covid-Stand vom 5.10. gepostet, aus der man sehr wohl eine Gesamtauslastung am 5.10.von 70% herauslesen kann. (Logisch, wenn 30% der Betten frei waren) 

Und weil sich die Anzahl der Covid-Patienten in der Zwischenzeit von 101 auf 336 mehr als verdreifacht hat, habe ich die 2. Liste mit Stand vom 2.11. gleich angehängt.
Mit einer aktuelleren Gesamtliste kann ich leider nicht dienen, aber für mich reichen diese Zahlen um mir mein eigenes Bild zu malen.
Was andere daraus lesen, oder auch nicht lesen/sehen können, sollte mir nicht vorgeworfen werden.

Ich wollte nur Daten liefern, und sonst nichts.....

1
  •  altehuette
  •   Gold-Award
4.11.2020  (#944)
Wo sich die Leute wirklich angesteckt haben, wird man wahrscheinlich nicht ehrlich erfahren. Wer wird den schon zugeben, dass er bei einer Freizeitaktivität die Maßnahme nicht beachtet hat. Wird auch nicht absichtlich geschehen sein, oft nur Gedankenlosigkeit. da wird halt dann viel gelogen, und der große Unbekannt war es halt der neben mir im Bus gestanden ist. Der muss halt dann herhalten als Infektionsquelle. Dann gibt es halt dann diesen Aufruf "alle Passagiere die am Tag xxx um die Zeit xxx mit dem Bus oder Zug mitgefahren sind, sollten sich melden!"
Beim CT wird halt auch gelogen, wer will den schon Freunde "mitreinreissen", und daher werden halt Kontaktpersonen nicht angegeben. 
Es kann nur mit Maßnahmen die Infektionen runter kommen. Wer was anderes glaubt, sollte halt in ein Land auswandern, wo es keine Maßnahmen gibt. Wenn jetzt noch behauptet wird, die Tests werden jetzt runter gefahren, damit die Zahlen geschönt werden, solchen Leuten ist eh nicht mehr zu helfen. Die werden immer Haare in der Suppe finden. Egal was getan, oder nicht getan wird. Denen gehts nur darum, dass sie auf die Regierung einprügeln. Dass nicht alles rund gelaufen ist, bzw. nicht rund läuft, kann man eh nicht bestreiten.
Dass man mit den Betten bis zur Kapazitätsgrenze gehen kann, muss auch klar sein. Es können ja auch aussergewöhnliche Ereignisse schnell eine Überfüllung verursachen.
Allen Menschen recht getan, das ist eine Kunst, die niemand kann!

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  •  Rasenfreund
  •   Silber-Award
4.11.2020  (#945)
das ein CT nicht funktioniert ist bekannt.
Und ja, die Tests werden herunter gefahren, zumindest hat das gestern unsere Task Force Besprechnung mit der Behörde ergeben.
Das sich eine Krankenschwester auf der Covidstation, die das Leid der Patienten täglich sieht nicht an Maßnahmen hält, glaubst du aber auch selbst nicht.
Das ist dein großes Problem, du glaubst wir schaffen unser Problem mit ein paar Maßnahmen aus der Welt, hast keinen Einblick was wirklich läuft und lässt dir halt auch kaum was sagen.
Ich bin weder ein Leugner noch ein Verschwörungstheoretiker.
Es ist halt etwas eigenartig, dass pünktlich um Lockdown die Orde raus kommt, nicht alle K1 personen zu testen, nur Leute mit Symptome testen. Vor wenigen Wochen sollte man noch testen, testen, testen.

Wie gesagt, ich hoffe das es was hilft, die Situation im Krankenhaus ist angespannt. Diese Zahlen sind relevant und werden auch ehrlich zeigen ob ein Rückgang statt findet.

Gedankenlosigkeit ist so eine Sache. Wir wissen wir stecken uns nicht beim vorbeigehen an, wir benötigen einen längeren engen Kontakt.
Wenn ich jetzt mit Freunden bei einem Bier sitze, ist das keine Gedankenlosigkeit sondern mache ich das ganz bewusst.
Wenn ich meine Familienmitglieder besuche, passiert das auch nicht einfach so, mache ich bewusst.
Und wenn ich mich vor und nach der Kirche mich ewig mit den bekannten unterhalte, dann passiert das auch bewusst. Darum verstehe ich nicht warum diese geöffnet bleibt.
Gerade dort wo sich die Risikogruppe aufhält.
Gedankenlosigkeit wird nicht der häufigste Grund sein, auch an das, "die jungen halten sich nicht na die Maßnahmen", kannst knicken.
Den gerade die ältere Generation ist es, welche die Maske unter der Nase tragen und dann ewigkeiten in Gespräche verwickelt sind.
Genau das kann ich täglich beobachten.

Wir haben in unserem Gebiet viele Cluster in Altenheime und da auch sehr viele Todesfälle.
Man hat es verabsäumt hier ein ordentliches Sicherheitskonzept über den Sommer zu erarbeiten.
Erst jetzt beginnt man damit, man läuft wieder mal hinterher.
Und auch wenn du die Regierung so gerne verteidigst, hier haben sie ein weiteres mal deutlich versagt.




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  •  Beachflyer77
  •   Gold-Award
4.11.2020  (#946)

zitat..
Rasenfreund schrieb: Wir haben in unserem Gebiet viele Cluster in Altenheime und da auch sehr viele Todesfälle.D

Die Todesfälle dort waren auch vor Corona dort deutlich häufiger als anderswo und es wurden keine Maßnahmen gesetzt.


1
  •  pedaa
  •   Bronze-Award
4.11.2020  (#947)
wenn das mit dem testen wirklich so ist, ist das eine riesen sauerei.
wundern tut mich bei der Vorgangsweise aber eh nix mehr 

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  •  BK1982
  •   Gold-Award
4.11.2020  (#948)

zitat..
Rasenfreund schrieb: die Orde raus kommt, nicht alle K1 personen zu testen, nur Leute mit Symptome testen.

Ich frag mich gerade, was das jetzt bzgl. dieser Testteams in den Kindergärten heißt.... 🤔

Die kommen ja angeblich wenn im Kiga jemand positiv getestet wird und wollen alle K1-Kinder testen....

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
4.11.2020  (#949)

zitat..
Hobbyplaner schrieb: Du solltest genauer schauen, und bei den Tatsachen bleiben.
So schwierig ist die Tabelle nicht zu verstehen.

So hätte ich das damals vom Foitl in einem Interview verstanden.
Aber es ist für mich nicht klar und auch nicht nachvollziehbar, wie da jetzt wirklich gezählt wird.
Die einen sagen, das wären die für Covid Fälle reservierten Intensivbetten...

Ich finds auch ein wenig unlogisch, dass die Anzahl der verfügbaren Intensivbetten minimal steigen, die Covid Intensivfälle aber bekannterweise rasch steigen.
Und das in der jetzt kälteren Jahreszeit...
Kann mir nicht vorstellen, dass man die Intensivbettkapazitäten so leicht steuern kann, da das ja Notfälle sind.
Ev. verschiebens auch schwere OPs, wo danach Intensivstation notwendig wäre.


zitat..
Hobbyplaner schrieb: Was andere daraus lesen, oder auch nicht lesen/sehen können, sollte mir nicht vorgeworfen werden.

Ich wollte nur Daten liefern, und sonst nichts.....

ICh glaub, du hast das in den falschen Hals bekommen.
Das sollte nicht ein Vorwurf oder Unterstellung dir gegenüber sein emoji




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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
4.11.2020  (#950)

zitat..
Rasenfreund schrieb: Wir haben in unserem Gebiet viele Cluster in Altenheime und da auch sehr viele Todesfälle. Man hat es verabsäumt hier ein ordentliches Sicherheitskonzept über den Sommer zu erarbeiten.

Wie groß war doch beim ersten Mal der Aufschrei, dass man die alten Leute nicht besuchen darf ..

Man dachte, dass mit Testen und Contact Tracing das Virus in den Griff zu bekommen ist. Wie talesien aber schon weit vorher schrieb, wird das bei 500 kein Problem sein, bei 5.000 aber sehr wohl.
Also muss man die Strategie wieder ändern, ist doch klar, ist ein dynamischer Prozess, der vielleicht in der Theorie zu bewerkstelligen ist, in der Praxis jedoch sehr schwer. Unter "Laborbedingungen" fällt die Pandemie halt nicht, es hat weder die Regierung noch die Bevölkerung annähernd so eine Situation erlebt und meistern müssen.

Merkt ihr was? Anstatt den Weg mitzugehen, um den Scheixx schnellstmöglich in den Griff zu bekommen, wird ständig aufgezeigt, was alles falsch gemacht wird. Und das wird durch Querulieren im kleinen oder großen Kreis oder lautstark durch Demonstrationen geäußert (dieses "Recht" wird geradezu verteidigt, als ob die Demokratie abgeschafft worden wäre ...)

Und nein, ich bin persönlich nicht ängstlich, wir waren auch vorige Woche noch in Schladming, sind mit der Gondel die Planai rauf, ich sitz' aktuell im Büro unter Einhaltung der Maßnahmen, usw.
Meine Frau als Kindergärtnerin ist laut Behörde ohnedies von Haus aus immun und kann sich jeden Tag anschnupfen und anrotzen lassen, dass es eine Freude ist, uswusf.

Zusammenstehen, zusammenhalten. DAS wär mal was. Die Situation IST nun mal so. Meine Kinder mit knapp vierzehn und knapp 18 verstehen das, obwohl die Einschränkungen sie mitunter am meisten treffen.
Da könnte sich so mancher ne Scheibe abschneiden.

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  •  csblack
  •   Silber-Award
4.11.2020  (#951)
Ich kann speeeedcat nur zustimmen!!!
Es ist leicht, über Sachen zu urteilen, wenn man sie selbst nicht entscheiden muss. 
Kann es sein, dass der Lockdown zu spät kommt? Mag sein.
Kann es sein, dass er unsinnig ist? Mag sein.

Es ist jetzt aber nun einmal so. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass man sich alles diktieren lassen muss, aber man muss auch nicht gegen alles aufstehen,nur weil es einem gerade nicht passt. Ich bin mir sicher, dass z.B jeder der gegen diese ganzen Maßnahmen ist, im Ernstfall ebenso auf eine ordentliche medizinische Behandlung besteht. Aber die ist nun einmal nur dann gewährleistet, wenn sich jeder zum Wohl der Gemeinschaft zurück nimmt. Der eine mehr, der andere weniger, je nachdem, wie die eigene Lage halt ist.

Wie Van der Bellen so schön gesagt hat, kollidieren derzeit zwei unserer Grundrechte miteinander. Das eine muss zur Zeit dem anderen nur etwas weichen.

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
4.11.2020  (#952)

zitat..
Rasenfreund schrieb: Und ja, die Tests werden herunter gefahren

Wenn das wahr wäre, dann würden heute keine 6000 Neuinfektionen sein.

zitat..
Rasenfreund schrieb: Das sich eine Krankenschwester auf der Covidstation, die das Leid der Patienten täglich sieht nicht an Maßnahmen hält, glaubst du aber auch selbst nicht.

Wo habe ich behauptet, dass sich Krankenschwestern nicht an die Maßnahmen halten?

zitat..
Rasenfreund schrieb: Den gerade die ältere Generation ist es, welche die Maske unter der Nase tragen und dann ewigkeiten in Gespräche verwickelt sind.

Muss ich zustimmen. Sehe das auch fast täglich.

zitat..
Rasenfreund schrieb: ordentliches Sicherheitskonzept

Wie kann das funktionieren, wenn draussen alles ohne Maßnahmen weiter läuft?

zitat..
Rasenfreund schrieb: Und auch wenn du die Regierung so gerne verteidigst, hier haben sie ein weiteres mal deutlich versagt.

Aha, haben sie deshalb versagt, weil sie die Spitäler nicht anfüllen konnten?

zitat..
speeeedcat schrieb: Und das wird durch Querulieren im kleinen oder großen Kreis oder lautstark durch Demonstrationen geäußert (dieses "Recht" wird geradezu verteidigt, als ob die Demokratie abgeschafft worden wäre ...

Auf orf.at eine Nachricht (https://oesterreich.orf.at/stories/3074436/), wo 2 Jusstudentinnen den VfGh anrufen, weil sie in den Grundrechten verletzt werden. Eine ist Ungarin, darf angeblich nicht ihre Eltern besuchen, bzw. dort nächtigen. Kann der dame nur den Tipp geben, soll in Ungarn weiter studieren, wenn ihr die Maßnahmen bei uns nicht passen. (würde wahrscheinlich vom Regen in die Traufe kommen)

zitat..
speeeedcat schrieb: Zusammenstehen, zusammenhalten. DAS wär mal was

Ja, das wär was, anstatt nur die Maßnahmen boykottieren, und nur dauernd gegen die Regierung hetzen.

zitat..
csblack schrieb: Kann es sein, dass der Lockdown zu spät kommt?

Die Einen sagen zu spät, für Andere komplett unnötig. Was richtig ist, kann man halt nur im Nachhinein beurteilen.

zitat..
csblack schrieb: Wie Van der Bellen so schön gesagt hat, kollidieren derzeit zwei unserer Grundrechte miteinander. Das eine muss zur Zeit dem anderen nur etwas weichen.

Man kann zum Bell stehen wie man will, er hat aber recht! Man muss auch mal zurück stecken können.

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  •  DeletedUser002
4.11.2020  (#953)

zitat..
altehuette schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Rasenfreund: Und ja, die Tests werden herunter gefahren

Wenn das wahr wäre, dann würden heute keine 6000 Neuinfektionen sein.

Bitte nicht herumschwurbeln, dazu ist das Thema zu heikel.
Ja, es ist mathematisch möglich: nur 6000 Tests und davon 6000 positiv.


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  •  Shan
  •   Gold-Award
4.11.2020  (#954)

zitat..
altehuette schrieb: Ja, das wär was, anstatt nur die Maßnahmen boykottieren, und nur dauernd gegen die Regierung hetzen.

Bin da ganz bei altehuette! Wir sind hier alle keine Experten, die Regierung entscheidet auf Grund von diversen Menschen mit den unterschiedlichsten Backgrounds und wird auch auf Statistikdaten aus anderen Ländern etc. Rücksicht nehmen (so von wegen Übersterblichkeit). Warum sollten sie noch mehr Budget rauswerfen für etwas, das es nicht wert ist?

Zu den Tests ist die zentrale Frage, was denn vorhanden und möglich ist. Wo eine Nachverfolgung mangels Personal etc. an Grenzen stößt ...

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  •  Miike
  •   Gold-Award
5.11.2020  (#955)

zitat..
Rasenfreund schrieb: Und ja, die Tests werden herunter gefahren, zumindest hat das gestern unsere Task Force Besprechnung mit der Behörde ergeben.

Sack. Katze. Raus. Also seit dem Sommer symptomlos testen auf Teufel komm raus, "Fallzahlen" auf Panikniveau treiben, Lockdown verordnen, Teststrategie ändern 🧐

Auch die Deutschen ändern übrigens Ihre Teststrategie - pünktlich mit dem Lockdown:

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_88870734/rki-aendert-kriterien-fuer-corona-test-wann-kann-man-sich-testen-lassen-.html

Die Gesamtauslastung der Intensivstationen in der Schweiz und Deutschland zeigt sich übrigens trotz der vielen Covid-Fälle (sind alle welche?) unbeeindruckt.

Was nicht heisst, dass viele Menschen an Covid sterben. Es werden aber wohl 90% multimorbide Menschen sein. Hier sind - so wie es auch in Schweden war - die Heime besonders gefährdet. Schweden hatte 2/3 der Todesfälle in Pflegeeinrichtungen zu beklagen. Martin Sprenger hat es neulich gut auf den Punkt gebracht: "... ist das Virus mal in einem Heim drinnen, hat man schnell ein Dutzend Särge vor der Tür stehen..." Einen Lockdown zum Schutz der Pflegebedürftigen einzuführen halte ich für wenig verhältnismäßig. Warum setzt man dort nicht die Antigentest viel häufiger ein? Für diese besonders schutzbedürftige Gruppe muss es doch andere Maßnahmen geben?

Insgesamt wird es so sein, dass manche (nicht alle!) Spitäler stark ausgelastet sind - es wird bestimmt regionale Unterschiede geben. Aber wohl eher nicht aufgrund der hohen Anzahl an belegten Betten, wohl viel eher weil aufgrund Quarantänemaßnahmen und enormen (hygienischen) Aufwand bei den Covid Patienten Personal fehlt ?

Intensivkapazität Deutschland:

2020/20201104696431.png
(Gesamtkapazität: 29.000)

Intensivkapazität Schweiz:

2020/20201104369398.png
Die stiegenden Covid-Fälle haben also in D und CH keinen Einfluss auf die Gesamtauslastung.
Warten wir es ab wie es in Ö ist.

Man müsste also viel stärker kommunizieren, dass - wenn schon - "nur" ein Personalproblem vorliegt, aber nicht zu wenige Betten da sind. Aber über das personelle Dilemma zu sprechen, würde ja wieder dazu führen, dass man über Fehler sprechen muss. So sagt man einfach, die Betten werden knapp, was dem Laien vermittelt, die Stationen gehen mit Patienten über.

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  •  Rasenfreund
  •   Silber-Award
5.11.2020  (#956)

zitat..
speeeedcat schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Rasenfreund: Wir haben in unserem Gebiet viele Cluster in Altenheime und da auch sehr viele Todesfälle. Man hat es verabsäumt hier ein ordentliches Sicherheitskonzept über den Sommer zu erarbeiten.
Wie groß war doch beim ersten Mal der Aufschrei, dass man die alten Leute nicht besuchen darf ..



zitat..
altehuette schrieb:

__________________
Im Beitrag zitiert von Rasenfreund: ordentliches Sicherheitskonzept
Wie kann das funktionieren, wenn draussen alles ohne Maßnahmen weiter läuft?



Wo sprechen wir von nicht besuchen dürfen?
Ein Sicherheitssystem könnte sein, in erster Linie das Personal, welcher die größte Sicherheitslücke in den Altenheimen darstellt, mittels Schnelltests täglich zu testen.
Ich habe damit innerhalb von nicht mal 10min ein Testergebnis, welches mir liefert ob ich aktuell hoch Infektiös bin oder nicht. Verwenden wir z.b. auch bei den Leichen. Test positiv, dann PCR Test.

zitat..
altehuette schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Rasenfreund: Und ja, die Tests werden herunter gefahren
Wenn das wahr wäre, dann würden heute keine 6000 Neuinfektionen sein.

Ich frage mich, kannst oder willst es nicht verstehen?
Ich habe ja bereits berichtet, dass Diskussionen laufen das wir z.b. K1 Personen nur noch mit Symptome Testen sollen. Dies ist keine spinnerei von mir, sondern das Ergebnis mit Besprechungen der BH und Magistrat, welche verkündet hat das dies angedacht wird.

Ich habe dir auch schon gesagt, ich wünsche mir das die Zahlen wieder runter gehen. Ob sie das tun, werden wir hier im Krankenhaus am ehesten sehen, den hier spüren wir es tatsächlich.
Es benötigt Maßnahmen, ob uns der Lockdown light Entspannung bring weiß ich nicht, den die Cluster die uns viel Arbeit bereiten, haben wir in den Altenheimen.
Hier hat man, wie schon erwähnt geschlafen.
Den eines ist klar, Intensivkapazitäten konnte man natürlich in so kurzer Zeit nicht erhöhen, jedoch die Altenheime hätte man mittels Schnelltests längst schützen können, dass hat man verschlafen. Die Tests liegen längst bereit.

by the way, mich wunder das du @­altehuette noch gar nichts über Wien verloren hast. Normalerweise kommen ja immer irgendwelche Politische vergleiche wo du deinen FPÖ Verfolger freien Lauf lässt.
Auch hier zeigt sich ein Versagen von Grün,Rot, Schwarz. Und nein, ich bin alles nur kein FPÖ Freund.

Bezüglich Demos!
Egal welche, ich finde den Großteils Bescheiden. Und ja, ich fand auch jene gegen die Coronamaßnahmen bescheiden.
Nur wo war der Aufschrei, als 50.000 linke einen Amerikanischen Straftäter (ich heiße den Polizeieinsatz keines weges gut, stelle aber in Frage ob ein Straftäter als Held gefeiert werden muss) in Wien gefeiert und demonstriert haben, war es Demonstrationsfreiheit, da gab es keinen Aufschrei.
 


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  •  taliesin
5.11.2020  (#957)

zitat..
Miike schrieb: Sack. Katze. Raus. Also seit dem Sommer symptomlos testen auf Teufel komm raus, "Fallzahlen" auf Panikniveau treiben, Lockdown verordnen, Teststrategie ändern 🧐


Wieder mal nur das sehen, was man sehen will.

Wenn die Strategie ist, möglichst viel zu testen, z.B. 20.000 am Tag, dann testest du bei 1% positiven ca. 200 am Tag und bei 25% halt 5000 am Tag positiv. Daraus zu schließen, dass vorher nur Symptomlose getestet wurden und dann nur noch Kranke, dreht (wieder einmal) völlig an der Kausalitätschraube.

Akt. werden knapp 30000 Tests täglich durchgeführt (auf keinen Fall weniger als vor 2 Wochen), klar wird man die dafür verwenden die wahrscheinlicheren Kandidaten zu testen, no na. Alles andere wäre völlig hirnlos.

Aber jetzt schreib ich schon wieder gegen deine abstrusen Schlussfolgerungen an, wo klar ist, dass das in diesem Leben nix mehr wird.


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  •  TiM
  •   Gold-Award
5.11.2020  (#958)
Ja genau, es ist unmöglich den völlig abstrusen Folgerungen mancher Teilnehmer hier beizukommen, die immer wieder Behauptungen aufstellen werden und sich dafür irgendwelche Zahlen zusammen suchen die das belegen sollen. Völlig sinnlos dagegen anzuschreiben, die sind auf dem Trip hängen geblieben, das kommt davon wenn man sich immer Homeland, House of Cards usw reinzieht. Dann sieht man irgendwann überall eine Regierungsverschwörung. 

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  •  monika1979
  •   Silber-Award
5.11.2020  (#959)
Lage aus unserem mittelgroßen Krankenhaus:
Mittlerweile 3 reine Covidstationenen mit 70 Betten (60 belegt, Tendenz stark steigend)Unsere Kapazitätsgrenze lag eigentlich bei 40 Patienten. In der Ambulanz fast jeder Test positiv (es werden nur Verdachtsfälle getestet). Schnelltests (PCR) und Antigen stehen nur  mehr in beschränkter Anzahl zur Verfügung (vielleicht daher Änderung der Teststrategie???)
Auf der Intensivstation ist kein Bett mehr frei. Von 14 Betten sind mittlerweile 11 mit Covidpatienten belegt.
Es wurde bereits der Aufwachraum (Monitoring, jedoch keine Beatmungsmöglichkeit) für 24h besetzt und wird für sämtliche Patienten (nicht Covid, aber nicht nur für postoperative Patienten) genutzt.
Problem ist, dass wir von Neuaufnahmen mit Covidpatienten überrollt werden.
Das Arbeitszeitgesetz ist eh schon lange ausgesetzt, Ruhezeiten müssen wir nicht mehr einhalten. Wir dürf(t)en arbeiten, bis wir umfallen.
Noch trifft es mich als Fachärztin (nicht Internistin) nicht so massiv. Allerdings müssen auch die Stationsärzte(Allgemeinmediziner) unserer Station bereits auf den Covidstationen aushelfen. Das Problem ist der extrem hohe Betreuungsaufwand der schwerkranken Patienten (andere werden eh nicht aufgenommen).
Wir rechnen damit, dass wir sehr bald fachfremde Patienten behandeln werden, da es durch das enorme Patientenaufkommen nicht anders möglich sein wird. Erst recht, wenn auch zunehmend Ärzte erkranken.
Ich will mit einer Covidinfektion eigentlich nicht von Chirurgen, Neurologen, Gynäkologen, HNO oder Augenärzten behandelt werden!
Meiner Ansicht nach ist dieser Lockdown (für das Gesundheitssystem!!!!) zu wenig bzw. zu spät gekommen.

Was ich interessant finde: beim ersten Lockdown wurden Mitarbeiter der Gesundheitssystems wertgeschätzt.
Jetzt habe ich das Gefühl eher wie eine Aussätzige behandelt zu werden. Meine Tochter traut sich in der Schule nicht zu sagen, dass ihre Mutter Covidpatienten behandelt (und das tun wir bereits alle, allerdings sind das Patienten mit anderen schweren Erkrankungen und zusätzlich Covid!). Sie hat Angst, dass dann niemand mehr neben ihr sitzen möchte.

Achja, die divergierenden Zahlen in den Belegungsstatistiken wären ganz leicht erklärbar, wenn man Einblick in unser Gesundheitssystem hat. Aber ich hab derzeit keine Lust und Zeit, vor allem ist es eh sinnlos, da manche User nur glauben wollen, was sie sich selbst zusammenreimen. Alles eh kein Problem. Sterben halt ein paar Menschen mehr. Jeder muss einmal sterben. *Ironie off*

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
5.11.2020  (#960)
Monika, für mich sind alle Mitarbeiter des Gesundheitssystems nach wir vor Helden, die in solch einer Situation ihren Beruf nachgehen. Chapeau!

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  •  pedaa
  •   Bronze-Award
5.11.2020  (#961)

zitat..
Innuendo schrieb: Monika, für mich sind alle Mitarbeiter des Gesundheitssystems nach wir vor Helden, die in solch einer Situation ihren Beruf nachgehen. Chapea

Warum sollten sie denn in "so einer Situation" ihrem Beruf nicht nachgehen?

Ich will hier dir Leistungen von allen, die in diesem Bereich arbeiten bitte nicht schmälern, aber genau das ist doch ihre Arbeit, oder?

Ein Held ist für mich was anderes.

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