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Wandaufbau - welche Möglichkeiten?

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  •  tomarse
11.5. - 13.5.2025
41 Antworten | 14 Autoren 41
41
Hallo zusammen,

wir werden voraussichtlich nächsten Frühling zu bauen anfangen, wir befinden uns derzeit noch in der Planungsphase (Architekt), sind aber schon nah am fertigen Entwurf.

Es wird ein langes, schmales Haus (dzt. 6,5x18m Außenmaß) mit freitragendem Satteldach (Traufenhöhe 6m, Kniestock im OG ca 2,1m) und offenem Giebel innen. Die Fassade soll auf den unteren 2 Metern verputzt sein, darüber eine vertikal gelattete offene Holzfassade.

Unsere Architekten sind Fans vom Holzbau (Holzriegel), ich ehrlich gesagt nicht so. Da wir aber aus Kostengründen nach der Planung vmtl. sowieso den Rest von einer Baufirma aus der Umgebung machen lassen, spielt das keine so große Rolle.

Jetzt ist die Frage, welche Möglichkeiten wir haben. Kriterien:

- Halbwegs schlanker Wandaufbau
- U-Wert unter 0,2
- Innen viel Speichermasse

Ich hab im Forum (und mit Google) schon einiges gestöbert, und mich mit dem U-Wert Rechner gespielt, aber so ganz sicher bin ich mir noch immer nicht. Aus all dem Halbwissen, das ich mir erarbeitet habe, wäre ich momentan bei diesem Aufbau:

20cm Objekt Planziegel als Tragwerk (wegen Speichermasse und weniger bröselig)

Unten bei der Putzfassade:
22cm XPS bzw. EPS (0,04), danach Außenputz

Oben bei der Holzfassade:
14cm EPS F-Plus (0,031), danach Putz (oder diffusionsoffene Unterdeckbahn - was ist schlauer?)
3cm Hinterlüftung
3cm Kontralattung
2cm Sichtlattung

Damit wären wir (ohne Innenputz) jeweils bei ca 42-43cm Wandstärke.

Jetzt meine Fragen:

1.) Kann man durch 14cm EPS F-Plus gut durchbohren und die Lattung damit in der Ziegelwand befestigen?

2.) Welche Nachteile hat es, wenn man einen 20er Ziegel statt dem "üblichen" 25er zu verwenden? Objektziegel Nachteile?

3.) Was wären Alternativen? Ein Bekannter von mir bekommt auch gerade eine vertikal gelattete Holzfassade mit Ziegelmauer dahinter (allerdings 25er), die Dämmung sieht bei ihnen aber so aus, dass sie 10cm Lattung, dann 10cm Kontralattung, dann diffusionsoffene Unterdeckbahn, in diese 20cm Hohlraum kommt dann eine Einblasdämmung, und darüber nochmal die ganze Trag- und Sichtlattung für die vertikale Holzfassade. Damit kommen sie allerdings auf 53cm Wandstärke bei in etwa gleichem U-Wert. Das wäre bei uns leider zu viel.

Danke schon mal fürs Feedback!

  •  christoph1703
11.5.2025  (#1)

zitat..
tomarse schrieb: Unsere Architekten sind Fans vom Holzbau (Holzriegel), ich ehrlich gesagt nicht so.

Warum denn nicht? Bei gegebener Wandstärke kriegst du damit die beste Dämmung hin und sparst einen Haufen CO2.


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  •  tomarse
11.5.2025  (#2)
Plump gesagt, das Bauchgefühl in erster Linie.

Es hat natürlich alles sein Für und Wider, aber mit einer massiven Mauer fühl ich mich einfach wohler. Bauschäden wirken sich bei Holzbauten schlimmer aus (Ausführungsfehler können immer mal passieren), und diese ganze Folienkleberei mit dem Dampfbremsen/-sperren... irgendwo nicht gescheit gemacht und dann hast du schon die Feuchte in der Dämmung und es ranzt vor sich hin. Ich weiß nicht. Reicht, wenn Holz und Folien bei uns im Dach der Fall sein werden :)

Und Eigenleistung einbringen ist beim Mauern auch besser möglich.

Das Argument der Wandschlankheit ist natürlich nicht zu widerlegen, ggf. auch die schnellere Bauzeit und weniger CO2. Wie gesagt, es gibt Argumente für beides, keine Frage.

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  •  mattmein
  •   Silber-Award
11.5.2025  (#3)

zitat..
tomarse schrieb:

diese ganze Folienkleberei mit dem Dampfbremsen/-sperren... irgendwo nicht gescheit gemacht und dann hast du schon die Feuchte in der Dämmung und es ranzt vor sich hin. 

Folien wären auch nix für mich, wir haben einen Holzriegelwandaufbau ganz ohne Kunst- oder Klebstoffe. Folien auch keine, geht alles.

zitat..
tomarse schrieb:

Und Eigenleistung einbringen ist beim Mauern auch besser möglich.

Haben uns nur den "Edelrohbau" = Holzfertigteile mit Strohhäckseldämmung und Lehmgrobputz hinstellen lassen. Selber alles von Fußbodenaufbau, Fassade, Feinputz, Türen, Fenster bis TGA gemacht oder mit Mithilfe machen lassen. 


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  •  berhan
  •   Gold-Award
11.5.2025  (#4)

zitat..
tomarse schrieb: 1.) Kann man durch 14cm EPS F-Plus gut durchbohren und die Lattung damit in der Ziegelwand befestigen?

Ja das geht, z.B. mit BeziFix Therm BT.
https://www.sihga.com/bezifix-therm-bt/


zitat..
tomarse schrieb: 2.) Welche Nachteile hat es, wenn man einen 20er Ziegel statt dem "üblichen" 25er zu verwenden? Objektziegel Nachteile?

Vielleicht ein bisserl weniger Fleisch für die Elektroleitungen.


zitat..
tomarse schrieb: 3.) Was wären Alternativen?

Eh, wie beschrieben mit Lattung und Konterlattung dann aber mit Steinwolle füllen, gibt es auch mit einem uwert von 032.




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  •  luxmoo
  •   Bronze-Award
11.5.2025  (#5)
Bei nur 6,5m Hausbreite würde ich da definitiv Holzriegel nicht ausschließen. Mit Innenputz sind dann auch keine Folien notwendig. Massiver Sockel hilft gegen Feuchtigkeit von außen und auch die Anbringung der Holzfassade wird erheblich einfacher.

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  •  tomarse
12.5.2025 6:06  (#6)

zitat..
mattmein schrieb: Folien wären auch nix für mich, wir haben einen Holzriegelwandaufbau ganz ohne Kunst- oder Klebstoffe. Folien auch keine, geht alles.

Man lernt nie aus. Wie ist da euer Wandaufbau von innen nach außen, und welche Wandstärke und U-Wert kommt am Ende dabei raus?


zitat..
berhan schrieb: Ja das geht, z.B. mit BeziFix Therm BT.
https://www.sihga.com/bezifix-therm-bt/

Hast du Erfahrung damit? Schaut irgendwie langwierig aus.

zitat..
berhan schrieb: Vielleicht ein bisserl weniger Fleisch für die Elektroleitungen.

Naja, so tief kommen die ja nicht rein - bleiben immer noch 16-17cm übrig, und bei den Objektziegeln sollte es sowieso egal sein, weil die ja noch stabiler sind.

zitat..
luxmoo schrieb: Bei nur 6,5m Hausbreite würde ich da definitiv Holzriegel nicht ausschließen. Mit Innenputz sind dann auch keine Folien notwendig. Massiver Sockel hilft gegen Feuchtigkeit von außen und auch die Anbringung der Holzfassade wird erheblich einfacher.

Inwiefern hat das mit der Hausbreite zu tun? Meinst du jetzt wegen der Wandstärke? Ich finde 34cm (20 Ziegel + 14 EPS E-Plus) schon sehr schlank - und die Holzlattung würde mit ca. 8cm so oder so auftragen, egal ob Holzriegel oder Ziegel dahinter ist. Noch dazu ist halt Speichermasse und damit Temperaturamplitudendämpfung doch wesentlich besser mit dem Ziegel.




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  •  Akani
12.5.2025 6:11  (#7)
17er Kalksandstein, hat extrem hohe Speicherkapazität und hätte bei speziellerverlegung den Vorteil die holen Bohrungen übereinander kann als leerrohr verwendet werden.
Kein stemmen notwendig außer bei nem dicken Kabelstrang.. 
Dann gehen noch 2 cm Dämmung mehr

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  •  tomarse
12.5.2025 6:22  (#8)

zitat..
Akani schrieb:

17er Kalksandstein, hat extrem hohe Speicherkapazität und hätte bei speziellerverlegung den Vorteil die holen Bohrungen übereinander kann als leerrohr verwendet werden.
Kein stemmen notwendig außer bei nem dicken Kabelstrang.. 
Dann gehen noch 2 cm Dämmung mehr

Von Kalksandstein hab ich früher schon gehört - klingt von den Eckdaten her sehr interessant. Aber verarbeitet den in Ostösterreich überhaupt jemand? Ich kenne das eher aus Deutschland. 


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  •  Akani
12.5.2025 6:29  (#9)
Ja hätte ich dazu schreiben sollen. Komme aus D und nicht weit von uns wird Kalksandstein hergestellt.
Selbst hier wird der Stein eher im Objektbau verwendet. 
Privatleute bauen auch eher mit Zoegel oder Blähbeton 

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  •  tomarse
12.5.2025 6:39  (#10)
Ja, ich glaub, bei uns gibts das gar nicht. Aber wäre von den Eckdaten her schon eine gute Sache. Aber ein Objektziegel mit rd. 1000kg/m3 ist auch schon ganz okay.

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  •  christoph1703
12.5.2025 7:00  (#11)

zitat..
tomarse schrieb: Ich finde 34cm (20 Ziegel + 14 EPS E-Plus) schon sehr schlank - und die Holzlattung würde mit ca. 8cm so oder so auftragen, egal ob Holzriegel oder Ziegel dahinter ist.

Damit kommst du aber nicht auf den von dir geforderten U-Wert (der an sich schon ziemlich schlecht ist). Wir haben 0,12 bei 42cm Wandstärke, das sollte heute eigentlich Standard sein.
Speichermasse ist gut, aber Dämmung ist wichtiger.

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  •  Akani
12.5.2025 7:00  (#12)
Mit CLT müsst sich doch sowas auch gut ausgehen, wäre zumindest massiv im Holzbau

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  •  tomarse
12.5.2025 7:05  (#13)

zitat..
christoph1703 schrieb:

──────..
tomarse schrieb: Ich finde 34cm (20 Ziegel + 14 EPS E-Plus) schon sehr schlank - und die Holzlattung würde mit ca. 8cm so oder so auftragen, egal ob Holzriegel oder Ziegel dahinter ist.
───────────────

Damit kommst du aber nicht auf den von dir geforderten U-Wert (der an sich schon ziemlich schlecht ist). Wir haben 0,12 bei 42cm Wandstärke, das sollte heute eigentlich Standard sein.
Speichermasse ist gut, aber Dämmung ist wichtiger.

42cm incl. vorgehängter, hinterlüfteter Fassade?

Naja, für den thermischen Komfort finde ich Speichermasse schon nicht unrelevant. Für den Gesamtenergieverbrauch ja, U-Wert. 


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  •  tomarse
12.5.2025 7:07  (#14)

zitat..
Akani schrieb:

Mit CLT müsst sich doch sowas auch gut ausgehen, wäre zumindest massiv im Holzbau

Das ist dann wieder empfindlich teurer. Wie gesagt, für mich muss es nicht Holzbau sein, im Gegenteil, bin eher der Stein-Typ. Kommt halt aufs Gesamtpaket an.


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  •  christoph1703
12.5.2025 7:14  (#15)

zitat..
tomarse schrieb: 42cm incl. vorgehängter, hinterlüfteter Fassade?

Yes. Hinterlüftete Putzfassade, 12er Riegel, 16er Riegel, 5cm Installationsebene. Falls du was selbermachen willst, die Holzfaserplatten schneiden macht so viel mehr Spaß als Ziegel fräsen und stemmen 🙂


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  •  tomarse
12.5.2025 7:26  (#16)

zitat..
christoph1703 schrieb:

──────..
tomarse schrieb: 42cm incl. vorgehängter, hinterlüfteter Fassade?
───────────────

Yes. Hinterlüftete Putzfassade, 12er Riegel, 16er Riegel, 5cm Installationsebene. Falls du was selbermachen willst, die Holzfaserplatten schneiden macht so viel mehr Spaß als Ziegel fräsen und stemmen 🙂

Was habt ihr als Dämmung im Riegel drin? Vielleicht kannst du mir den genauen Aufbau (und Anbieter) mal als PN schreiben?

Also ich hab Erfahrung mit Mauernutfräse und finde das bis auf den Staub nicht so tragisch (im Rohbau sowieso egal), aber klar, geht sicher bequemer 🙂


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  •  berhan
  •   Gold-Award
12.5.2025 7:41  (#17)
Also wennst Speichermasse + eine schlanke Wand haben möchtest, dann Stahlbeton.

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  •  christoph1703
12.5.2025 7:58  (#18)
Den Aufbau haben wir (von innen nach außen):
12mm Gipskarton
50mm Holzweichfaser (Installationsebene)
15mm OSB
Vliesdampfbremse
160mm Holzriegel mit Mineralwolle (tragend)
120mm Holzriegel mit Mineralwolle (Kreuzlage, nicht tragend)
15mm Egger DHF
30mm Lattung für Hinterlüftung
12mm Putzträgerplatten (Schaumglas)
Außenputz

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  •  Designo
12.5.2025 8:38  (#19)
Wir sind gerade kurz vor der Bemusterung unseres Hauses mit DLT-Wänden. Da ist meines Wissens nach auch keinerlei Folie drinnen. Von innen: Gipskartonplatte, OSB-Platte, Installationsebene, 9cm iQWood DLT massiv, 20cm Steinwolle, Putz. Die Installationsebene haben wir nichtmal an jeder Wand (man kann auch die Leitungen direkt einfräsen, wenn man dort was braucht). Käme also im dünnsten Fall auf ca. 32cm Wandstärke bei U-Wert 0,15.

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  •  luxmoo
  •   Bronze-Award
12.5.2025 9:30  (#20)

zitat..
tomarse schrieb: Inwiefern hat das mit der Hausbreite zu tun? Meinst du jetzt wegen der Wandstärke? Ich finde 34cm (20 Ziegel + 14 EPS E-Plus) schon sehr schlank

Wenn die Hausbreite begrenzt, ergibt jeder Zentimeter weniger Wandstärke mehr Wohnraum. Du kannst dir mit Ubakus einmal die U-Werte ansehen und vergleichen. Aus dem Bauch heraus sollte 34cm Holzriegel deutlich bessere Dämmwerte im Vergleich zu deiner Überlegung ergeben. Massiv kommst du dann wahrscheinlich mit Stahlbeton wie @berhan vorgeschlagen auf ähnliche Werte

Oder ist die Hausbreite gar nicht begrenzt? Dann wären die  Überlegungen hinfällig ...


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  •  jakobneuh
12.5.2025 9:52  (#21)
Wir bauen gerade in Massivholz- Bauweise, und das geht alles ohne Folien, abgesehen vom Dach natürlich.
Unser Wandaufbau sieht folgendermasßen aus:
15mm Gipskarton
15mm OSB
50mmm Installationsebene
100mm CLT 5- Schicht Platten (luftdichte Ebene)
200mm Steico Dämmplatten
Außenputz

Für uns ist das eine gute Lösung, auch weil der Rohbau extrem schnell fertiggestellt werden kann.
Schau dir auch mal die benötigte Tiefe verschiedener rolladen- und Raffstoresysteme an.
Diese bauen teilweise sehr stark auf, und müssen natürlich irgendwie in der Dämmung bzw Wand untergebracht werden.
Unsere Raffstore benötigen 19,5cm Tiefe, Rollläden hätten bei den großen Fenstern sogar noch mehr Tiefe benötigt.

LG


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