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Variabler Kredit erhöht sich extrem.

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  •  apollo00
  •   Bronze-Award
10.10.2022 - 29.4.2024
2.594 Antworten | 212 Autoren 2594
479
3073
Hallo,

wir 2019 einen variablen Kredit im Wert von 270k abgeschlossen.
Die erste größere Erhöhung haben wir im Juli bekommen, hier war es aber noch im Rahmen, habe zwar damals mit Bank Kontakt aufgenommen, aber durch private Schickssalsschläge, ist dies dann leider alles vergessen worden.....!

Heute haben wir einen weiteren Brief erhalten, hier gleich eine Erhöhung um 1,375% daher sind wir auf 2,625%! Macht in Summe 187.- mehr im Monat für uns nur für den Kredit, daher doch eine erhebliche Mehrbelastung wenn man die anderen Teuerungen mitbezieht.

Will hier keine Diskussion lostreten ob Variabler Kredit Sinnvoll ist, oder nicht, das soll sowieso jeder entscheiden, und dazu gibt es so viele Meinungen wie Sand am Strand....!

Ist hier noch wer von diesen doch gravierenden Erhöhungen betroffen? Wie geht Ihr damit um? Habt ihr Pläne dies zu ändern, zmb. Umschuldung etc.?
Vielleicht gibt es hier auch viele Leidensgenossen!?

  •  LiConsult
  •   Gold-Award
16.4.2024  (#2441)
Aktualisierung:


_aktuell/20240416533091.png

2
  •  abc123abc123
16.4.2024  (#2442)

zitat..
LiConsult schrieb:

Aktualisierung:

sorry, aber komplett wertlos, erinnert an TA. beliebig rausgepickter Zeitraum bei dem sich zufällig die Kurven überlagern.

2
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
16.4.2024  (#2443)
hatten wir schon mal, wenn das Übereinanderlegen von Inflationszyklen für dich wertlos ist, dann ist das so - beurteilt jeder für sich selbst.

Inhaltliche Kritik bitte direkt an Bloomberg, den Chief Economist von Apollo und das BLS (US Buerau of Labor Statistics = Arbeitsministerium).

1
  •  andi102
  •   Bronze-Award
16.4.2024  (#2444)
Chart und Vergangenheit hin oder her, ich halte die Maßnahmen der Regierungen auch derzeit für falsch und sehr inflationsfördernd (die EZB nimmt, der Staat gibt). Wenn der Ölpreis länger so hoch bleibt oder sogar noch steigt, kann es wirklich dazu kommen, dass die Zinsen quasi nicht sinken. Die Kapitalmärkte preisen die Zinssenkungen immer mehr aus bzw. verschieben sie nach hinten. Wer meine Beiträge länger liest, weiß, dass ich von diesem latenten Risiko seit Monaten schreibe.

Man braucht nur schauen, wo die 10/15 Jahre Swaps sind, auf Mehrmonatshoch

2
  •  Miike
  •   Gold-Award
16.4.2024  (#2445)
Ich habe in dem Faden auch schon mal geschrieben, dass ich es durchaus für sehr gut möglich halte, dass die Inflation in Schüben kommt. Wenn dem so ist, dann kann die zweite Welle stärker ausfallen wie die erste. Ich denke aber auch, dass es (noch) nicht in Stein gemeisselt ist, dass es so kommt. Viel wird davon abhängen, wie sich die Eskalationen an diversen Schauplätzen weiterentwickeln. 

Wenn die Europäer vor den Amerikanern senken, wäre das ein Paradigmenwechsel, ist man doch bisher immer den Amis hinterhergelaufen. Die Amerikaner ziehen den Chinesen übrigens gerade den Stecker mit deren Zinspolitik, vielleicht ist das Zufall, vielleicht auch nicht. 

1
  •  maack
  •   Gold-Award
17.4.2024  (#2446)

zitat..
Altromondo schrieb:

──────..
maack schrieb: die auswirkung wären fatal wenn die EZB die Zinsen senkt und die FED sie oben lässt

goodbye EU
───────────────

Wieso? Könntest Du da eventuell noch ein paar Worte dazu erklären? Danke!

klar Zinsen in den USA höher als in Europa heisst abfließen von Geld in Richtung USA was zu einer Abwertung des Euros ggü dem Dollar führen wird. Das bedeutet das die Exportindustrie in Europa sich freut weil sie wieder besser ins $-Ausland verkaufen kann. Aber das bedeutet das die Inflation wieder ansteigen wird.

Dazu wird alles was die EU auf $ Basis einkauft teurer und wir haben ja nix

kein Öl, kein Gas, kein Gold, kein Silizium, keine seltenden Erden, keine Chips, keine Handys usw. eigentl. haben wir in Europa gar nix und der einzige in der Nähe wo es liefern könnte ohne Dollar den verteufeln wir aktuelle (Putin/Russland).

Lasst uns einfach das machen was die Regierungen gerne wollen, dann freuen wir uns über eine steigende Inflation und sind alle glücklich. zumal die Maßnahmen nicht gerade dazu beitragen die Inflation zu senken im Gegenteil eigentl. befeuert die Politik das ganze noch oder um es plastisch auszudrücken. man gießt Spiritus aufs Feuer und hofft das es genug ist das das Feuer ausgeht


2
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  •  SimonStmk
17.4.2024  (#2447)
Ich sehe persönlich keinen Grund anzunehmen dass die Inflation irgendwie unter Kontrolle gebracht werden kann, denn die FED und EZB drucken weiterhin wie verrückt.
Für mich wichtig ist nur die Frage wie die Märkte und Kryptos darauf reagieren.

1
  •  Miike
  •   Gold-Award
17.4.2024  (#2448)

zitat..
maack schrieb: haben wir in Europa gar nix und der einzige in der Nähe wo es liefern könnte ohne Dollar den verteufeln wir aktuelle (Putin/Russland).

Die brauchen uns nicht.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Russische-Aktien-gehen-durch-die-Decke-article24868697.html
Mal sehen ob ich meine vor dem Krieg erworbenen und nun "konfiszierten" Aktien je wieder sehe... wenn nicht, ist es (m)ein Beitrag, der als Inflationsdämpfende Maßnahme anzusehen ist 🧐


1
  •  Notausgang
  •   Silber-Award
17.4.2024  (#2449)
Gehts hier noch um Zinsen oder nur noch um russische Propaganda?

3
  •  Miike
  •   Gold-Award
17.4.2024  (#2450)
Hab jetzt mal nachgelesen. Unter Propaganda versteht mal also die Manipulation von Meinungen. Dem zu Grunde sollten meines Erachtens "erfundene Behauptungen" liegen. Von dem kann ich im vorigen Post nichts finden. Ich würde gerne auf der sachlichen Ebene bleiben, bitte.

Einiges von dem was in den letzten 2 Jahren passierte, hat mit unserer Inflationsentwicklung zu tun. Man muss diesen Dingen keine übermäßige Beachtung in diesem Fade widmen, aber da gibt es Dinge die erwähnenswert sind. Warum ein Teil hier immer so sensibel reagiert verstehe ich nicht. 

zitat..
SimonStmk schrieb: Für mich wichtig ist nur die Frage wie die Märkte und Kryptos darauf reagieren.

Aktienmärkte sind historisch tendenziell gefallen, sobald mit Zinssenkungen bekonnen wurde. Ich tippe drauf, dass ein niedriges Zinsniveau den Krypotmärkten eher Aufschwung gibt. Kann mir vorstellen, dass die Korrelation zur Zinsentwicklung aber mittlerweile generell abgenommen hat.

3
  •  Notausgang
  •   Silber-Award
18.4.2024  (#2451)

zitat..
Miike schrieb:

Hab jetzt mal nachgelesen. Unter Propaganda versteht mal also die Manipulation von Meinungen. Dem zu Grunde sollten meines Erachtens "erfundene Behauptungen" liegen. Von dem kann ich im vorigen Post nichts finden. Ich würde gerne auf der sachlichen Ebene bleiben, bitte.

Einiges von dem was in den letzten 2 Jahren passierte, hat mit unserer Inflationsentwicklung zu tun. Man muss diesen Dingen keine übermäßige Beachtung in diesem Fade widmen, aber da gibt es Dinge die erwähnenswert sind. Warum ein Teil hier immer so sensibel reagiert verstehe ich nicht. 

──────..
SimonStmk schrieb: Für mich wichtig ist nur die Frage wie die Märkte und Kryptos darauf reagieren.
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Aktienmärkte sind historisch tendenziell gefallen, sobald mit Zinssenkungen bekonnen wurde. Ich tippe drauf, dass ein niedriges Zinsniveau den Krypotmärkten eher Aufschwung gibt. Kann mir vorstellen, dass die Korrelation zur Zinsentwicklung aber mittlerweile generell abgenommen hat.

Spannende Herangehensweise. Einen Begriff "nachlesen", die Definition um einen selbst erfundenes Kriterium erweitern und dann feststellen, dass die Definition nicht zutrifft, da das selbst dazugedichtete Kriterium fehlt.

"Propaganda" lt. Duden: "systematische Verbreitung politischer, weltanschaulicher o. ä. Ideen und Meinungen mit dem Ziel, das allgemeine Bewusstsein in bestimmter Weise zu beeinflussen"

1
  •  Miike
  •   Gold-Award
18.4.2024  (#2452)
Ich poste einen n-tv Artikel wo beschrieben wird, dass die Wirtschaft in Russland sehr gut läuft. Und du unterstellst mir Propaganda zu verbreiten. Was soll das? Vielleicht magst mir das in einer PN erklären, bevor hier Beiträge gelöscht werden. Kannst du bitte sachlich bleiben und weiters akzeptieren, dass das was Rußland und in Folge die westliche Gesellschaft mit den Sanktionen ausgelöst haben, miteinander verwoben ist und entsprechend Einfluss auf die inflationäre Entwicklung hatte und vielleicht noch hat. Daher hat das Thema Berechtigung hier im Faden erwähnt zu werden. So wird von vielen hochrangigen Europäern (Links spar ich mir, sonst wird mir erneut vorgeworfen Propaganda zu verbreiten) energisch gefordert die europäische Wirtschaft auf Kriegswirtschaft umzustellen. Das wäre ein weiterer möglicher Boost die Inflation anzufeuern.

2
  •  Blabla
  •   Silber-Award
18.4.2024  (#2453)
Das Thema hat hier definitiv Berechtigung, der Konflikt prägt unser Makroökonomisches Umfeld wie kaum ein anderes. Wird (schon alleine aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht) interessant sein was mit der russischen Wirtschaft passiert, wenn der Krieg endet. Das russische Wachstum besteht aus Kriegswirtschaft und der Substituierung von fehlenden Exporten. So etwas hat normal ein Ablaufdatum und die Russen haben schon alleine demographisch ein Problem durch die direkten und indirekten Folgen des Kriegs. Also ich würde von Aussagen wie "die Sanktionen wirken nicht" oder "die russische Wirtschaft wächst und wächst" eher Abstand nehmen. 

Aber wie im Vorpost richtig geschrieben, träumen auch in der EU nicht wenige davon, dass Rüstungsproduktion unsere Wirtschaft trägt. Solche Modelle können auch eine Zeit lang funktionieren, ich sehs eher kritisch. Aus europäischer Sicht würde ich einen viel größeren Fokus auf die Energiewende legen - schnellstmöglich saubere Energie billig machen und in dem Zusammenhang auch versuchen notwendige Rohstoffe auf dem Kontinent nutzbar machen. 

4
  •  Miike
  •   Gold-Award
19.4.2024  (#2454)

zitat..
Blabla schrieb: Das Thema hat hier definitiv Berechtigung, der Konflikt prägt unser Makroökonomisches Umfeld wie kaum ein anderes. Wird (schon alleine aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht) interessant sein was mit der russischen Wirtschaft passiert, wenn der Krieg endet. Das russische Wachstum besteht aus Kriegswirtschaft und der Substituierung von fehlenden Exporten. So etwas hat normal ein Ablaufdatum und die Russen haben schon alleine demographisch ein Problem durch die direkten und indirekten Folgen des Kriegs. Also ich würde von Aussagen wie "die Sanktionen wirken nicht" oder "die russische Wirtschaft wächst und wächst" eher Abstand nehmen. 

Aber wie im Vorpost richtig geschrieben, träumen auch in der EU nicht wenige davon, dass Rüstungsproduktion unsere Wirtschaft trägt. Solche Modelle können auch eine Zeit lang funktionieren, ich sehs eher kritisch. Aus europäischer Sicht würde ich einen viel größeren Fokus auf die Energiewende legen - schnellstmöglich saubere Energie billig machen und in dem Zusammenhang auch versuchen notwendige Rohstoffe auf dem Kontinent nutzbar machen. 

Da ist nichts dabei wo ich vehement widersprechen würde. Aber ich stelle eine Gegenfrage. Wie resilient ist die Europäische Wirtschaft? Die Betriebsabwanderungen - von denen man immer wieder liest - vieler "unserer" namhaften Betriebe werden ja wohl nicht nur Anekdoten sein. Speziell Deutschland und Österreich sind Schlußlichter beim Wirtschaftswachstum.

Das demographische Problem sehe ich auch auf Europa zukommen. Die zuvor - ein Jahrzent lang zwar auch schon niedrige, aber zumindest sehr konstante Geburtenrate - ist seit kurzem eingeknickt (Ö 2021 auf 2023 -12%), während die Sterberate (auch post Cornoa) überdurchschnittlich hoch und selbst 2023 latent höher ist als üblich.

Zur Inflation zurück und den damit verbundenen Zinserwartungen. Jamie Dimon (JP Morgan) sagt:

zitat..
Die enormen Steuerausgaben, die Billionen, die jedes Jahr für die grüne Wirtschaft benötigt werden, die Remilitarisierung der Welt und die Umstrukturierung des Welthandels – all das wirkt inflationär.“

Dimon hält es ja für nach wie vor möglich, dass die Zinsen am amerikanischen Bondmarkt auf 8% gehen können. Nicht unwesentlich daran kann die globale Aufrüstung beteiligt sein. Krieg kostet nunmal Geld und alle rüsten auf. USA, Rußland, China und sogar Indien stellen eine Verdopplung der Rüstungsausgaben in Aussicht. Das sind Dimensionen wie es sie zu Zeiten Reagans gab. Die USA aber auch europ. Nato-Staaten haben die Staatsverschuldung in den letzten 5 Jahren um 40% erhöht. Die USA von 90% auf 130% des BIP. Die Amerikaner brauchen aktuell 100 Tage um 1 Billion neue Schulden zu machen 🤔. In Q4 bauten die USA 1,5$ Haushaltsdeffizit auf um 1$ Wachstum zu generieren bzw. erhöhte man den Schuldenstand pro 1$ Wachstum sogar um 2,5$.

Trotz dieser Tatsachen würde ich aktuell nichts verwetten auf fallende Zinsen. Wenn kein Finanzunfall ein großer Krieg oder eine weitere Pandemie dgl.... kommt, denke ich, werden die Zinsen - wenn überhaupt - nur marginal sinken. Vorstellen könnte ich mir, dass die Inflation in jedem Fall hartnäckig bleibt oder sogar nochmal Fahrt aufnimmt. Sprichtwörtlich wie Benzin im Feuer würde sich momentan ein steigender Ölpreis auswirken. Der Ölpreis hatte sich im letzten halben Jahr eher disflationär ausgewirkt. Ich erinnere mich immer an den Satz von H-W Sinn, der sinngemäß sagt, "die Inflation kommt in Wellen".

2
  •  andi102
  •   Bronze-Award
21.4.2024  (#2455)
12 monats euribor ist in den letzten 2 wochen gestiegen. Soviel zu den "vielen" zinssenkungen

1
  •  HAR80
  •   Bronze-Award
21.4.2024  (#2456)
Vergleicht man mit früheren Krisen dann starten Zinssenkungen frühestens Anfang 2025 ... Allerdings der EU Süden verlangt aktuell bewusst sinkende Zinsen um die lahmende Wirtschaft anzukurbeln. 2024 wird ein weiteres lahmendes Jahr. Bleibt also spannend.

China ist mittlerweile in der Deflation, genauso wie in Europa die Vorlaufpreise in der Industrie.

@­Miike die Geburtenrate spielt in Europa eine nicht so stark dominierende Rolle. Wir setzen seit den 60igern ganz bewusst auf Zuwanderung, eben weil Europa ohne Zuwanderung ein massiv schrumpfender Kontinent wäre. Aktuell kommen wir wegen dem Familiennachzug Syrischer Neubürger gar nicht mehr mit dem Schulklassenöffnen nach. Alleine in Wien 14 neue volle Schulklassen pro Monat. Ja, pro Monat (Klassen klingt allerdings nach mehr als es real am Ende sein werden). Österreich ist, obwohl es irgendwie wenige schnallen, ein viel stärkerer Zuwanderungsstaat wie die USA und rasch zunehmend. Deutschland noch stärker wie der eh schon starke Zuwanderungsstaat Österreich.

1
  •  offenediskussion
21.4.2024  (#2457)

zitat..
SimonStmk schrieb:

Ich sehe persönlich keinen Grund anzunehmen dass die Inflation irgendwie unter Kontrolle gebracht werden kann, denn die FED und EZB drucken weiterhin wie verrückt.
Für mich wichtig ist nur die Frage wie die Märkte und Kryptos darauf reagieren.

Glaube auch, dass es bei der Inflationsentwicklung zu viel Euphorie gibt.
Eine 2. Welle wäre umso schlimmer, da die EZB aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation nicht mehr an der Zinsschraube drehen kann.


1
  •  Aquila
  •   Bronze-Award
22.4.2024  (#2458)

zitat..
offenediskussion schrieb:

Glaube auch, dass es bei der Inflationsentwicklung zu viel Euphorie gibt.
Eine 2. Welle wäre umso schlimmer, da die EZB aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation nicht mehr an der Zinsschraube drehen kann.

Doch kann sie. Das ist jetzt das gleiche Argument wie damals wo es geheißen hat, wenn sie die Zinsen anheben geht Italien und Spanien Pleite. Was ist passiert? Italien und Spanien sind nicht pleite und die Zinsen sind oben.


1
  •  Blabla
  •   Silber-Award
22.4.2024  (#2459)

zitat..
offenediskussion schrieb:

Glaube auch, dass es bei der Inflationsentwicklung zu viel Euphorie gibt.
Eine 2. Welle wäre umso schlimmer, da die EZB aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation nicht mehr an der Zinsschraube drehen kann.

Natürlich kann sie noch drehen. Zum einen steht es gar nicht so schlecht und zum anderen kann man gemeinsame Schulden auf europäischer Ebene aufnehmen zu niedrigeren Zinsen wenn man es wirklich bräuchte.  Und dazu kommt, dass eine hohe Inflation den Staaten beim Schuldenabbauen hilft (im Verhältnis zum BIP). Man sollte eines nicht vergessen: ja die Bekämpfung der Teuerung war kostenintensiv - ABER: genau zuvor hat man viel Geld (also eigentlich Unsummen) zur Pandemiebekämpfung ausgegeben. Hätte es nur die Teuerung alleine gegeben z.b. wegen Ukraine, dann wären die Staatshaushalte eher gut ausgestiegen. 


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  •  Blabla
  •   Silber-Award
22.4.2024  (#2460)

zitat..
Miike schrieb:

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Da ist nichts dabei wo ich vehement widersprechen würde. Aber ich stelle eine Gegenfrage. Wie resilient ist die Europäische Wirtschaft? Die Betriebsabwanderungen - von denen man immer wieder liest - vieler "unserer" namhaften Betriebe werden ja wohl nicht nur Anekdoten sein. Speziell Deutschland und Österreich sind Schlußlichter beim Wirtschaftswachstum.

Das demographische Problem sehe ich auch auf Europa zukommen. Die zuvor - ein Jahrzent lang zwar auch schon niedrige, aber zumindest sehr konstante Geburtenrate - ist seit kurzem eingeknickt (Ö 2021 auf 2023 -12%), während die Sterberate (auch post Cornoa) überdurchschnittlich hoch und selbst 2023 latent höher ist als üblich.

Zur Inflation zurück und den damit verbundenen Zinserwartungen. Jamie Dimon (JP Morgan) sagt:

──────..
Die enormen Steuerausgaben, die Billionen, die jedes Jahr für die grüne Wirtschaft benötigt werden, die Remilitarisierung der Welt und die Umstrukturierung des Welthandels – all das wirkt inflationär.“
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Dimon hält es ja für nach wie vor möglich, dass die Zinsen am amerikanischen Bondmarkt auf 8% gehen können. Nicht unwesentlich daran kann die globale Aufrüstung beteiligt sein. Krieg kostet nunmal Geld und alle rüsten auf. USA, Rußland, China und sogar Indien stellen eine Verdopplung der Rüstungsausgaben in Aussicht. Das sind Dimensionen wie es sie zu Zeiten Reagans gab. Die USA aber auch europ. Nato-Staaten haben die Staatsverschuldung in den letzten 5 Jahren um 40% erhöht. Die USA von 90% auf 130% des BIP. Die Amerikaner brauchen aktuell 100 Tage um 1 Billion neue Schulden zu machen 🤔. In Q4 bauten die USA 1,5$ Haushaltsdeffizit auf um 1$ Wachstum zu generieren bzw. erhöhte man den Schuldenstand pro 1$ Wachstum sogar um 2,5$.

Trotz dieser Tatsachen würde ich aktuell nichts verwetten auf fallende Zinsen. Wenn kein Finanzunfall ein großer Krieg oder eine weitere Pandemie dgl.... kommt, denke ich, werden die Zinsen - wenn überhaupt - nur marginal sinken. Vorstellen könnte ich mir, dass die Inflation in jedem Fall hartnäckig bleibt oder sogar nochmal Fahrt aufnimmt. Sprichtwörtlich wie Benzin im Feuer würde sich momentan ein steigender Ölpreis auswirken. Der Ölpreis hatte sich im letzten halben Jahr eher disflationär ausgewirkt. Ich erinnere mich immer an den Satz von H-W Sinn, der sinngemäß sagt, "die Inflation kommt in Wellen".

Ja @­Miike auch ich bin noch skeptisch ob die Inflation nicht doch hartnäckiger ist. Also häufigere Diskussionen um ein 3%-Ziel ggü. einem 2%-Inflationsziel würden mich nicht überraschen. Wenn das Gewurschtel jetzt so weiter geht heuer, werden wohl schon Zinssenkungen kommen, aber wohl nicht mehr als 3 oder 4 Schritte (sprich 1%). Aber mal schauen. 

Ich denke die europäische Wirtschaft ist resilienter als man denkt. Würden wir eine tatsächliche Bündelung schaffen, und in der EU gibt es viel das noch unvollendet ist (Bankenunion, Fiskalunion, Kapitalmarktunion), dann wäre Europa kaum zu schlagen. Aber auch so, spielen wir (den ganzen Unkenrufen zum Trotz) ganz oben mit. Das demographische Probleme trifft ja nicht nur uns, das haben die USA, China und Japan (Russland sowieso) genauso. Da kommt wohl eher Gegenwind aus Afrika - aber global kann ich mir schlechteres vorstellen, als das dieses Kontinent endlich etwas aufholt. Zentral wird die Energiefrage sein - kann Europa sich von fossilen Rohstoffen lösen ohne das die Energie für die breite Masse nicht leistbar ist - dann werden wir als Wirtschaftsmacht bestehen. 

Zu China und dem Konsum: also bei diveresen Rohstoffen ist es wirklich ungut wie abhängig wir sind, aber alles andere? Würde es hart auf hart kommen und wir bekommen das Gwandklumpat oder die IPhones nicht mehr, würden wir untergehen? Eher nicht. Gleichzeitig wenn der Westen nichts mehr produzieren lässt dort, stehen Abermillionen Leute ohne Arbeit auf der Straße. Also das musst erst einmal einfangen als Kommunistenchef ;)

3
  •  LiConsult
  •   Gold-Award
22.4.2024  (#2461)
vergangenen September meinte ich

zitat..
LiConsult schrieb: Persönlich glaube ich daher, dass die Zinskurve drehen wird, sodass die "kurzen" Zinsen etwas runter kommen und die "langen" Zinsen in die Höhe gehen.

nun - die "kurzen" sind noch stabil, werden aber mit der EZB-Ankündigung in den kommenden Monaten den ersten Weg nach unten beschreiten (die Terminmarkterwartung ist da zwar nicht so euphorisch) und die "langen" sind im Vergleich zum Jahresanfang merkbar nach oben gewandert - sowohl im EUR


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... als auch im USD:

_aktuell/20240422295932.png

zitat..
Aquila schrieb: Das ist jetzt das gleiche Argument wie damals wo es geheißen hat, wenn sie die Zinsen anheben geht Italien und Spanien Pleite.

ja - ein beliebtes Argument (vor allem bei "Bankern"), dennoch:

zitat..
LiConsult schrieb: Die Argumtenationslinie gab es schon als die Zinsen (sowohl Geldmarkt als auch Staatsanleiherenditen bzw. trotz Spread auch die SWAPS) rund um Nulllinie lagen.

Vergessen darf man in diesem Zusammenhang folgendes nicht:
- Laufzeitenstruktur der bestehenden Anleihen
- Zinsbindungsstruktur der bestehenden Anleihen
- Refinanzierungsbedarf ablaufender Anleihen
- Neuverschuldungsbedarf
- Steilheit der Zinskurve

Aktuelle Inflationserwartung im EUR über einen 10Y-Horizont bei 2,15% (und damit nicht weit über dem EZB-Inflationsziel von 2%) - jedoch mit steigender Tendenz

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