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Sicherungschrank und KNX Schrank trennen

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  •  Fadergeschmack
31.5. - 2.6.2025
6 Antworten | 4 Autoren 6
6
Hallo zusammen,
endlich habe ich beim Sanierungsprojekt Zeit gefunden, mich um die Planung der Elektroarbeiten zu kümmern. Aktuell grüble ich über die Aufteilung der KNX und der Sicherungskomponenten. Soll ich diese in zwei getrennte Verteilerkästen unterbringen?  

Meine Hauptanforderungen sind, dass die Sicherungen im Wohnbereich erreichbar sind, damit bei einer geflogenen Sicherung nicht extra in den Keller gegangen werden muss. Besonders für meine weiblichen Mitbewohner ein wichtiger Punkt. Gleichzeitig habe ich Bedenken wegen der Schaltgeräusche der KNX-Komponenten, weshalb die Idee aufkam, diese im Keller zu platzieren.  

Aktuell ist geplant, den Sicherungsschrank im Vorraum im EG zu installieren, während der KNX-Schrank direkt an der selben Wand landen soll, quasi übereinander, nur durch die KellerDecke getrennt. Der Vorraum ist nur durch das Wohnzimmer (ohne Tür) zugänglich, gefolgt vom Stiegenhaus (ebenfalls ohne Tür) und dann erst dem ersten Schlafzimmer (mit Tür). Der Schallweg bis zum Schlafzimmer beträgt etwa 9 Meter.  

Meine Frage an euch: Denkt ihr, dass die KNX-Schaltgeräusche im Wohnzimmer beim Fernsehen stören könnten? Zum Schlafzimmer hin sollte es kein Problem sein, aber beim gemütlichen Filmabend könnte es vielleicht nerven.

Ein Nachteil dieser Aufteilung wäre die notwendige Verlängerung der Leitungen, was wiederum größere Querschnitte erforderlich macht.

Zur KNX-Installation noch ein paar Infos: Pro Raum sind ein Steckdosenkreis (5-adrig), eine Lichtleitung (5-adrig) und gegebenenfalls Rollladenleitungen (insgesamt 8 stück) zu den Schränken vorgesehen. Die Steckdosenkreise werden nur im KNX-Schrank durchgeschleift und im Sicherungskasten angeschlossen. Insgesamt sind im OG vier Räume und im EG fünf Räume zu versorgen.  

Der Vorraum hätte glaube ich mit 3x2.7m genug Platz für beide Schränke.

Was haltet ihr von der Idee? Ist die Trennung sinnvoll oder mache ich mir zu viele Gedanken? Bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen!

  •  GKap
  •   Silber-Award
31.5.2025  (#1)

zitat..
Fadergeschmack schrieb: Meine Hauptanforderungen sind, dass die Sicherungen im Wohnbereich erreichbar sind, damit bei einer geflogenen Sicherung nicht extra in den Keller gegangen werden muss.

Das ergibt keinen Sinn, denn dass ein LS fliegt, kommt i.A. weniger als 1x im Jahr vor. Und wenn es öfter vorkommt, dann gibt es ein Problem in der Anlage, dann ist immer wieder Einschalten der falsche Ansatz!

zitat..
Fadergeschmack schrieb: Gleichzeitig habe ich Bedenken wegen der Schaltgeräusche der KNX-Komponenten, weshalb die Idee aufkam, diese im Keller zu platzieren.

Ja, es gibt Schaltgeräusche, der Keller ist auf jeden Fall ein guter Platz.

zitat..
Fadergeschmack schrieb: Denkt ihr, dass die KNX-Schaltgeräusche im Wohnzimmer beim Fernsehen stören könnten?

Kommt drauf an, was du alles schaltest und wie oft! Für die Beleuchtung kann ich nur zu DALI raten, dann fallen Schaltgeräusche für das Licht schon mal weg. Bei der Beschattung gibt es 2 Möglichkeiten: Normale Jalousieaktoren haben Relais, die hörbar klicken - aber die Beschattung selbst ist auch meist hörbar, und wenn der Aktor im Keller ist, wirst du ihn kaum hören. Die Alternative sind SMI-Antriebe, die zugehörigen SMI-Aktoren arbeiten geräuschlos.
Bleiben noch sonstige Schaltaktoren für Steckdosen, Wasserpumpen, Gartenbewässerung usw.
Ich kenne kein Projekt, wo bei Plazierung des Verteilers außerhalb des direkten Wohnbereiches die Geräusche der Aktoren als störend empfunden werden!

zitat..
Fadergeschmack schrieb: Was haltet ihr von der Idee?

Nicht sinnvoll!
Bringt nur höheren Verkabelungsaufwand und zusätzliche Kosten. Und ein Verteiler ist auch nicht wirklich ein Designerstück, welches man im Wohnbereich haben möchte!

zitat..
Fadergeschmack schrieb: Pro Raum sind ein Steckdosenkreis (5-adrig)

Das ist ein guter Ansatz, wenn du ein Betriebsgebäude mit 100 Büros planst - im EFH solltest du zuerst festlegen, wo und wieviele Steckdosen du möchtest, welche bei Bedarf schaltbar gemacht werden können, daraus ergibt sich die Anzahl der benötigten Adern! Es ist auch nicht 1 Stromkreis pro Raum notwendig, meist reichen 2 Stromkreise pro Stockwerk. Großgeräte brauchen sowieso einen eigenen Stromkreis.
Ich setze auch gerne FI/LS ein, wenn Platz sparen wichtiger als Geld sparen ist, dann gibts die auch in 1TE.

zitat..
Fadergeschmack schrieb: Pro Raum .... eine Lichtleitung (5-adrig)

Auch hier gilt: Mach erst einmal einen Lichtplan. (Idealerweise von einem Lichtplaner erstellt, ist in jedem Fall eine gute Investition!) Daraus ergibt sich, welche Anforderungen sich aus den Leuchten ergeben (230V, 24V, CC, geschalten, gedimmt, zentrale oder verteilte Ansteuerung usw.). Daraus ergeben sich dann die benötigten Leitungen.
Bei DALI ist alles viel einfacher, einfach eine 5x1,5 Leitung durch alle Räume ziehen, ein Kreis pro Stockwerk ist meist ausreichend. Oft wird auch Gang und Stiegenhäuser als einen DALI Kreis gemacht, damit bei Ausfall eines Kreises nicht das ganze Stockwerk finster ist.

Gruß
GKap




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  •  Fadergeschmack
31.5.2025  (#2)
Ja es kann durchaus der falsche Ansatz sein. Ich muss die Wünsche und Anforderungen meiner Partnerin wahrnehmen und prüfen, deshalb der Post hier.
Ob legetim oder nicht. Sie möchte aus diversen Gründen auch alleine Zuhause zurecht kommen. Für Sie wäre es wichtig, den Ausfall im EG beheben zu können und nicht den alten Keller zu betreten. Anm: Der Keller wird nicht saniert, hat stellenweise saisonale Feuchtigekeitsprobleme und weist eine niedrige Raumhöhe von 1,9 bis 2,04m auf. Und die Spinnen ....

So wie ich es nun verstanden hab legst du mir ans Herz alles im Keller unterzubringen. In meinen Fall werden sich dadruch die Leitungslängen jetzt nicht dramatisch verkürzen. 

Das die Rollladenmotoren lauter sind als jegliches Klicken ist mir bewusst. Die Geräusche der Rollladenaktoren sind mir im selben Raum egal.
Jedoch wenn man im Wohnzimmer aus dem Vorzimmer hört, dass irgendein Rollladen im OG gefahren wird, dann wirds fad.

Der Steckdosenkreis pro Raum ist 5-adrig um zumindest 2 Steckdosen per Raum schaltbar zu machen. Welche das sind kann ich mir ja später beim Anschluss der Steckdosen überlegen.
Großgeräte erhalten sowieso einen eigenen Kreis.

Ich hab aktuell keine Zeit mich mit DALI auseinanderzusetzen und ebenfalls hab ich mitbekommen, dass klassiche Lampen eher nicht mit DALI ohne weiteres funktionieren. Wir wollen aber bei der Übersieldung fasst alle Decken/Wandleuchten mitnehmen.
Aber um trotzdem irgendwann die Option für DALI offen zu halten nehme ich den Aufpreis von 3-adrig auf 5-adrig bei geschätzten 200lfm Leitung auf mich.
Lichtplan ist schön, gut und hat sicher seine Vorteile. Wir haben jedoch beschlossen, dass uns der Standard "Lampe in Raummitte" ausreicht und wir unseren gewohnten Standard nicht erhöhen wollen.

Ich hoffe ich konnte ein paar mehr nützliche Infos bringen und bin auf weitere Meinungen gespannt :D

Beste Grüße

1
  •  TobiK
  •   Bronze-Award
1.6.2025  (#3)
Ich habe da eine klare Meinung zu: macht wirklich überhaupt keinen Sinn:
  • Wie oft löst ein LS aus? Ich würde sogar sagen, dass ein LS bei einer gut geplanten Installation und bei gleichem Nutzungsverhalten gar nicht auslösen darf, denn er löst ja nur bei Überlast/Kurzschluss aus
  • Bei deinem Vorschlag erhöhen sich die Leitungslängen m.E. erheblich. Erst vom EG in den Keller zur KNX-Verteilung und dann wieder zurück ins EG/OG(?) zum Verbrauch 
  • Plane lieber ein paar Kreise mehr ein, um das Auslösen der LS durch zu hohe Belastung zu vermeiden. Ich würde z.B. Arbeitszimmer einzeln absichern 
  • Plane mit FI/LS - wenn der RCD RCD [Fehlerstrom-Schutzschalter] auslöst, sitzt ihr nicht im Dunkeln und man kann wenigsten den Spinnen ausweichen emoji
  • Wenn mans übertreiben mag, gibt es auch noch RCD RCD [Fehlerstrom-Schutzschalter] mit Selbstüberwachhng und automatischer Wiedereinschaltung. Ist aber eher in der Industrie/Handel üblich, damit z.B. Kühlaggregate nicht übers Wochenende still stehen: https://new.abb.com/low-voltage/de/produkte/installationsgeraete/fehlerstrom-schutzeinrichtungen/fis-mit-automatischer-prueffunktion


@­GKap zwei Kreise je Etage kommt mir beim Neubau arg knapp vor. Ist das wirklich "Stand der Technik", dass man so eng dimmensioniert, wenn man keine geplanten Großverbraucher hat? Wir haben das derzeit so in der Wohnung und da kommt es schon ca. 1-2x pro Jahr durch Überlast zur Auslösung. Bei meinen Eltern mit 1-2 Räumen pro Kreis dagegen "nie" (sie konnten sich nicht erinnern)

LG
Tobi

1


  •  GKap
  •   Silber-Award
1.6.2025  (#4)

zitat..
Fadergeschmack schrieb: Der Keller wird nicht saniert, hat stellenweise saisonale Feuchtigekeitsprobleme und weist eine niedrige Raumhöhe von 1,9 bis 2,04m auf. Und die Spinnen

Dann stellt sich mir die Frage, ob es überhaupt möglich und sinnvoll ist, einen Verteiler im Keller zu montieren. Das sollte sich mal der Elektriker vor Ort ansehen!

zitat..
Fadergeschmack schrieb: Jedoch wenn man im Wohnzimmer aus dem Vorzimmer hört, dass irgendein Rollladen im OG gefahren wird, dann wirds fad.

Ich höre meine Raffstores seit fast 2 Jahrzenten auch im anderen Stockwerk (sind relativ laute Antriebe), hat mich bisher nicht gestört. Im Gegenteil, so kriege ich mit, dass die eingerichteten Automatiken funktionieren! 😀

zitat..
Fadergeschmack schrieb: Der Steckdosenkreis pro Raum ist 5-adrig um zumindest 2 Steckdosen per Raum schaltbar zu machen. Welche das sind kann ich mir ja später beim Anschluss der Steckdosen überlegen.

Kann man so machen, ich plane das bei meinen Projekten allerdings anders: Zu jeder Steckdose, die schaltbar gemacht werden kann, wird eine Ader gezogen. Im Verteiler liegen alle diese Adern auf Reihenklemmen, die im ersten Schritt gebrückt sind. Nur dort, wo eine Steckdose tatsächlich schaltbar sein soll, wird der Pin an der Brücke entfernt und die Ader über einen Aktor geführt.

zitat..
Fadergeschmack schrieb: hab ich mitbekommen, dass klassiche Lampen eher nicht mit DALI ohne weiteres funktionieren.

Bei Leuchten mit externen Betriebsgerät (z.B. Spots und LED-Streifen) ist DALI kein Mehraufwand. Viele Leuchten kann man auch mit vertretbarem Aufwand auf DALI umrüsten, und wenn gar nichts geht, gibt es DALI Schaltaktoren.

Aber:

zitat..
Fadergeschmack schrieb: Wir haben jedoch beschlossen, dass uns der Standard "Lampe in Raummitte" ausreicht

Dann ist DALI vielleicht wirklich ein Overkill, wenn du nicht alle Leuchten gedimmt haben möchtest, dann musst du mit dem Klicken leben!

@TobiK :Also ich habe bei mir 2 Steckdosenkreise pro Stockwerk, Garage, Poolhaus und Aussen extra, sind schon mal 9 Steckdosenkreise - bisher ist noch nie ein LS wegen Überlast geflogen. (FIs schon, aber aus anderen Gründen!) Aber natürlich kann man auch mehr machen.
Was gibt es denn an mobilen Verbrauchern, die mehr als ein paar hundert Watt haben? Toaster, Kaffeemaschine, Bügeleisen, Plattengriller, Staubsauger, Haarfön usw. Lediglich in der Küche gibt es eine gewisse Häufung, bei Bedenken wegen Gleichzeitigkeit könnte man da mehr als einen Stromkreis vorsehen.

Gruß
GKap


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  •  TobiK
  •   Bronze-Award
1.6.2025  (#5)

zitat..
GKap schrieb: @TobiK :Also ich habe bei mir 2 Steckdosenkreise pro Stockwerk, Garage, Poolhaus und Aussen extra, sind schon mal 9 Steckdosenkreise - bisher ist noch nie ein LS wegen Überlast geflogen. (FIs schon, aber aus anderen Gründen!) Aber natürlich kann man auch mehr machen.

Danke für den Einblick. Wir haben da vermutlich auch ein eher ungewöhnliches Nutzungsverhalten mit recht viel "IT" (PC / Bildschirme / Drucker). Was da schon ein Problem ist: RCD ist für außen/innen in der Wohnung nicht getrennt. Wenn RCD RCD [Fehlerstrom-Schutzschalter] auslöst, löst beim Wiedereinschalten auch der LS aus wegen den hohen Anlaufströmen von Drucker, Bildschirme, etc. Man muss sich also m.E. die genauen Bedürfnisse ansehen und entsprechend planen - dann dürfte das Thema "LS löst aus" so gut wie nie vorkommen. Zumindest wenn @Fadergeschmack 's Frau nicht mit der Tischkreissäge arbeitet, während sie parallel bügelt und sich die Haare föhnt emoji 


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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
2.6.2025  (#6)
nAbend,
kann ich bestätigen, in 16 jahren im Haus jat noch nie ein LSS ausgelöst, FI oder FILS schon paarmal (aus nachvollziehbaren, hier nicht erwähnenswerten Gründen)

zitat..
TobiK schrieb: Wenn RCD RCD [Fehlerstrom-Schutzschalter] auslöst, löst beim Wiedereinschalten auch der LS aus wegen den hohen Anlaufströmen von Drucker, Bildschirme, etc.

Muss das Zeug alles 24/7 am Stom hängen bei euch?
ich Schalt die Drucker immer nur bei bedarf ein - druck aber auch Wenig.
Alles Andere lässt sicher per schaltbarer Vereilerleiste einzeln ausschalten.


zitat..
TobiK schrieb: Zumindest wenn @Fadergeschmack 's Frau nicht mit der Tischkreissäge arbeitet, während sie parallel bügelt und sich die Haare föhnt emoji

Das kann schneller mal kommen, als Du glaubst, wenn die Koteletts noch nicht durch sind und zach sind und in 2 Minuten das Essen fertig sein soll, musst zu unorthodoxen Küchenhelfern greifen... emoji

LG




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