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Private Pensionsvorsorge

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  •  MissT
  •   Gold-Award
6.11. - 27.11.2023
123 Antworten | 27 Autoren 123
123
Ich schiebe schon ziemlich lange das Thema "private Pensionsvorsorge" vor mir her. Ich bin jetzt Anfang 40. Ist es hierfür mittlerweile eh schon zu spät? Ansonsten: Gibt es hier vielleicht jemanden, der sich in dem Bereich gut auskennt und mir mit ein paar Tipps und/oder Links weiterhelfen mag?

Hintergrund meiner Frage: Meiner Einschätzung nach muss meine Generation davon ausgehen, dass wir bei der staatlichen Pension deutlich schlechter aussteigen werden, als die Generationen vor uns, bzw. viel mehr ins System einzahlen, als wir einmal selber bekommen werden. Weiters muss man wohl davon ausgehen, dass das Pensionsantrittsalter noch deutlich angehoben werden wird. Ich würde mit einer privaten Pensionsvorsorge gerne in beiden Bereichen eine signifikante Verbesserung erreichen bzw. gegen diese zu erwartenden Verschlechterungen "schützen".

  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
18.11.2023  (#81)
- Sparen (Cash = King) 
- risikoarm veranlagen (für mich aktuell 3,5-4% Tagesgeld ok)
- Kinder gehen bei uns über alles 
- Zinseszins rechnen können (siehe Kredite!)
- Ausgaben generell prüfen / sinnvoll vorsorgen
- Betriebskosten senken
- Gesunde Lebenszeit bewusst genießen

Niemand kann den perfekten Weg durchziehen, da dieser immer individuell verläuft und abhängig von äußerer / genereller Entwicklung ist. 
Uns war wichtig:

- finanzielles Backup zu jeder Zeit
- gegenseitigen Totalausfall (Ableben) absichern
- privat kein Leasing


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  •  Rapiatler
  •   Bronze-Award
18.11.2023  (#82)

zitat..
speeeedcat schrieb: Mir geht aber bei so gut wie allen die fehlende Diversifizierung ab. Alles "stur" in einen MSCI Word (stand alone oder gemischt mit einem Emerging Market, o.ä.) ETF' s zu packen halte ich im Sinne von Risikomanagement für zu risikobehaftet.

Da bin ich bei dir, da ich ja nicht unbedingt an das ewige Wachstum glaube (oder hoffe). Ich werde mich also zeitgerecht entsprechend ausrichten. 
Zur Zeit ist unsere Vermögensaufteilung aber kreditbereinigt in etwa 92% Grund + Eigenheim und jeweils 3 bis 5% Cash oder ETF. 
Durch die Kreditrückzahlung der nächsten Jahre wird der große Anteil am Gesamtvermögen eigentlich noch größer, ansparen wird durch das größer werden der Kinder nicht großartig möglich sein.
An den übrigen 3 bis 5% herumtüfteln und weiter aufsplitten zahlt sich für mich aktuell nicht aus. Wichtig sind mir die Pflege und Erhaltung der 92%, die sind ehrlicherweise weit mehr als der Durchschnittsösterreicher hat und damit mach ich mir eigentlich keine Gedanken über Altersarmut.
Ein abbezahltes Haus mit Grundstück zum Pensionsantritt ist doch schon eine Menge angespart.


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  •  rocco81
  •   Gold-Award
18.11.2023  (#83)

zitat..
speeeedcat schrieb: Also das Timing ist durchaus ein wesentlicher Faktor. 

Wobei das natürlich durch den Average-Effekt in der Ansparphase nicht so dramatisch ausfallen kann.
Wenn aber "vielleicht ein paar Hunder K Guthaben" am ETF-Konto sind, ist ein Kurseinbruch um xx-Prozent sehr wohl signifikant für die Gesamtrendite.

Wenn man über einen lange  Zeitraum anspart, sagen wir 30J, kann man versuchen die Täler beim investieren zu erwischen. Ober einfach einen monatlichen Sparplan, je nachdem was einem lieber ist. 
Jetzt ist man dann im Rentenalter, das heißt ja nicht dass ich dann die ganze Sparsumme auf einmal brauche, sondern zahle mir monatlich meine Zusatzrente aus. Vielleicht brauche ich auch erstmal gar nichts davon. 
Drum ist es auch nicht so dramatisch wenn halt gerade wieder ein Tief ist. 
Wenn alle Aktien weltweit nichts mehr wert sind, dann ist die Weltwirtschaft zusammengebrochen und wir haben andere Sorgen.
In so einem Fall hat man ja dann sein Haus mit Grundstück, seine Kinder, und falls es den Staat noch gibt seine Pension.
Meine ETF, Einzelheiten und die alten Fonds bei der Hausbank sind für mich der Zuckerguss der Altersvorsorge. Der Große Kuchen ist das andere, aber das Obendrauf sollte es dann versüßen. 

 

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
18.11.2023  (#84)
Naja, wenn du bei 100K zum Pensionsbeginn einen 50% Kursrücksetzer hast, müssen die verbliebenen 50K zu 100% performen um wieder auf die ursprünglichen 100K zu kommen.

Eine abbezahlte Immo ist schon nice, aber wir alle werden Kohle brauchen, um die gestiegenen Fixkosten zu stemmen und vielleicht auch das ein- oder andere Goodie zu realisieren (Sanierungen, Reisen, Autokauf, Mitgift, usw....).
All dem vorausgesetzt ist eine dementsprechende Gesundheit.

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
18.11.2023  (#85)

zitat..
speeeedcat schrieb: Naja, wenn du bei 100K zum Pensionsbeginn einen 50% Kursrücksetzer hast, müssen die verbliebenen 50K zu 100% performen um wieder auf die ursprünglichen 100K zu kommen.

Ja genau, das wäre dann so eine Weltwirtschaftskrise wie sie alle 10 - 20J mal vorkommt.
Bis jetzt hat es sich immer in <5J erholt, einfach aussitzen.
In den "schlechten" Jahren nach einer Rezession ist dafür alles tendenziell günstiger. 
https://www.msci-world.de/kurs/

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  •  stefano
  •   Bronze-Award
20.11.2023  (#86)
Je nach Risikoneigung kann man ganz einfach Tages- und Festgeld dazumischen. 100% Aktien machen die Wenigsten. Man kann z.B. auch einige Jahre vor der Pension beginnen Risiko rauszunehmen...

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
20.11.2023  (#87)

zitat..
stefano schrieb: Man kann z.B

man SOLLTE....




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  •  Equity
  •   Bronze-Award
20.11.2023  (#88)
Auch wenn es mir keiner glauben will, ich muss zu aller erst wissen was das Ziel ist (=wann soll wie viel entnommen werden), erst dann kann ich Risiko entsprechend steuern. Wenn ich das Geld in der Pension zur Deckung von Fixkosten brauche, kann ich keine 5 Jahre abwarten und bin voll dem sequence of returns risk ausgeliefert. Brauche ich das Geld eigentlich gar nicht und soll in erster Linie vererbt werden, kann ich natürlich mehr Risiko nehmen und Rückgange beliebig aussetzen. Im Schnitt wird man bei Pensionsantritt nur mehr relativ gering in Aktien investiert sein wollen, nur es reicht halt nicht wenn man im Schnitt richtig liegt. Brauche ich z.B. das gesamte Geld bereits bei Pensionsantritt, dann muss ich spätestens Anfang 50 das Risiko deutlich reduzieren.


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  •  taliesin
  •   Gold-Award
20.11.2023  (#89)

zitat..
Equity schrieb: Auch wenn es mir keiner glauben will, ich muss zu aller erst wissen was das Ziel ist

Also (falls das eine Anspielung war emoji ), das Ziel sollte man schon formulieren. Meine Skepsis bezog sich auf den hohen Grad der Unsicherheit dieser Zielformulierung, vor allem in jungen Jahren.




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  •  Equity
  •   Bronze-Award
20.11.2023  (#90)

zitat..
taliesin schrieb:

──────
Equity schrieb: Auch wenn es mir keiner glauben will, ich muss zu aller erst wissen was das Ziel ist
───────────────

Also (falls das eine Anspielung war ), das Ziel sollte man schon formulieren. Meine Skepsis bezog sich auf den hohen Grad der Unsicherheit dieser Zielformulierung, vor allem in jungen Jahren.

War eigentlich gar keine konkrete Anspielung, sondern eher ein allgemeiner Eindruck der Diskussion. Und ja klar, die Unsicherheit ist natürlich groß, aber selbst wenn das Ziel völlig unsicher ist, hilft es schon diese Unsicherheit zu akzeptieren. Gerade wenn ich jung bin und nichtmal weiß ob das übrig bleibende Geld überhaupt für die Pension genutzt werden soll oder in 3 Jahren ein Immobilienerwerb ansteht muss ich mich entsprechend aufstellen und vermutlich ist gerade dann weder 100% Taggeld oder 100% Aktien sinnvoll. Es geht ja auch darum eben diese Unsicherheit und sich ändernden Lebensumstände laufend zu berücksichtigen.

Es schmerzt halt innerlich, wenn behauptet wird Kursrisiken wären egal wenn man nicht alles auf einmal braucht oder Risiko könnte durch den Cost-Average-Effekt gesenkt werden (alles spätestens seit den 70ern zigfach widerlegt) und ein sturer ETF Sparplan als überlege Strategie (unabhängig vom Ziel) dargestellt wird (ebenso schon widerlegt worden bevor ETFs für Privatanleger handelbar waren). Es schmerzt besonders, weil eigentlich für die breite Mehrheit der Bevölkerung mehr Investments (aber mit Maß und Ziel) in Aktien-ETFs genau das richtige wäre (und da der 0815-Sparplan mit stur x Euro im Monat schon ein Fortschritt wäre, aber eben nicht wegen Durchschnittskosten), wenn diese dann mit völlig falschen Erwartungen angepriesen werden. Nur damit dann in der nächsten echten Krise (wie zuletzt 2008, Corona war ja nur ein Huster) wieder die große Frustration und Flucht aus den Aktien (zum falschen Zeitpunkt) einsetzt.


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  •  taliesin
  •   Gold-Award
21.11.2023  (#91)

zitat..
Equity schrieb: Risiko könnte durch den Cost-Average-Effekt gesenkt werden (alles spätestens seit den 70ern zigfach widerlegt)

Die Beweisführung würde mich interessieren, hättest du Quellen?


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  •  Equity
  •   Bronze-Award
21.11.2023  (#92)
Gerne, einfach erklärt z.B.:

http://www.smartretirement.com.au/wp-content/uploads/2015/06/7.23.2012_Dollar-cost_Averaging.pdf

Oder wenn es wirklich aus den 70er sein soll:

Constantinides, G. M. (1979). A note on the suboptimality of dollar-cost averaging as an investment policy. Journal of Financial and Quantitative Analysis, 14(2), 443-450. https://www.jstor.org/stable/2330513

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  •  stefano
  •   Bronze-Award
21.11.2023  (#93)
Rein statistisch investiert man, sobald wieder Geld übrig ist. Das Aufteilen ist eher was fürs bessere Gefühl.
Also Anfangs eine Einmalinvestition tätigen und dann bietet sich der monatl. Sparplan immer nach dem Gehalteingang etc. an.

Vorher sollte man natürlich die Hausaufgaben die hier im Thread schon genannt wurden machen.

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
21.11.2023  (#94)
@Equity Mehr als ein Danke geht hier leider nicht. Ich verwende 'cost averaging' bei seitlicher bis leicht negativer Markterwartung gerne. Ich kann mir halt das mit dem market timing einfach nicht ganz verkneifen, erfolgreich bin ich zu 50% emoji

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  •  weight4light
  •   Bronze-Award
23.11.2023  (#95)
Ich finde es interessant wie sehr hier von der Vergangenheit auf die Zukunft geschlossen wird. Mögen keine schwarzen Schwäne auftauchen.

Zudem frage ich mich, wie Renditen erzielt werden sollen wenn immer mehr Menschen in den Kapitalmarkt investieren, es aber bei geringem Wirtschaftswachstum (ewiges Wirtschaftswachstum funktioniert ja nicht) bzw tendenziell rückläufigem Bevölkerungswachstum in den industrialisierten Ländern, womöglich immer weniger Veranlagungsmöglichkeiten gibt? 
Glaubt ihr wirklich, dass die letzten 100 Jahre DJI oder Msci oder whatever Kurven so weitergehen werden???

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  •  stefano
  •   Bronze-Award
23.11.2023  (#96)

zitat..
weight4light schrieb:

Ich finde es interessant wie sehr hier von der Vergangenheit auf die Zukunft geschlossen wird. Mögen keine schwarzen Schwäne auftauchen.

Zudem frage ich mich, wie Renditen erzielt werden sollen wenn immer mehr Menschen in den Kapitalmarkt investieren, es aber bei geringem Wirtschaftswachstum (ewiges Wirtschaftswachstum funktioniert ja nicht) bzw tendenziell rückläufigem Bevölkerungswachstum in den industrialisierten Ländern, womöglich immer weniger Veranlagungsmöglichkeiten gibt? 
Glaubt ihr wirklich, dass die letzten 100 Jahre DJI oder Msci oder whatever Kurven so weitergehen werden???

Die Zukunft ist unsicher und keiner hat eine Glaskugel.


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  •  taliesin
  •   Gold-Award
23.11.2023  (#97)

zitat..
weight4light schrieb: Ich finde es interessant wie sehr hier von der Vergangenheit auf die Zukunft geschlossen wird. Mögen keine schwarzen Schwäne auftauchen.

Schwarze Schwäne treten in der Finanzwelt immer wieder auf, im Kleinen eigentlich ständig, deshalb gibt es ja die Diversifikation.

Zur Prognose, gibt es ein paar nette Sprüche, die ich beherzige:

'....... may change, human nature remains the same.'
Ben Graham

'Those who do not remember the past are condemned to repeat it.'
George Santayana  

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
24.11.2023  (#98)

zitat..
Equity schrieb: Es schmerzt besonders, weil eigentlich für die breite Mehrheit der Bevölkerung mehr Investments (aber mit Maß und Ziel) in Aktien-ETFs genau das richtige wäre (und da der 0815-Sparplan mit stur x Euro im Monat schon ein Fortschritt wäre, aber eben nicht wegen Durchschnittskosten), wenn diese dann mit völlig falschen Erwartungen angepriesen werden. Nur damit dann in der nächsten echten Krise (wie zuletzt 2008, Corona war ja nur ein Huster) wieder die große Frustration und Flucht aus den Aktien (zum falschen Zeitpunkt) einsetzt.

Ich finde auch alles ist besser als sich einfach gar nicht um sein Geld zu kümmern.
Viele oder sogar die Meisten wollen sich aber gar nicht mit Geldanlage beschäftigen, lassen es einfach irgendwo liegen, geben es in die Hand einer Versicherung, oder sonst was wo es halt wer Anderer damit verdient.
Da ist es besser sich einmal damit zu Beschäftigen und herausfinden was man will. ETF + Sparplan ist halt einfach und effektiv. Muss ja nicht ein monatlicher Fixabbucher sein.


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Hallo rocco81, kostenlos und unverbildlich kann man das auf durchblicker.at vergleichen, geht schnell und spart viel Geld.
  •  supernova
  •   Silber-Award
25.11.2023  (#99)
Cost averaging passiert automatisch, weil ja quasi niemand ausschließlich ein Einmalinvestment betreibt. Es gibt Berechnungen, dass stetiges Investieren bessere Resultate bringt als market timinig, selbst dann noch wenn man fiktiv mit immer optimalem markettiming rechnet (was NIEMAND hinbekommt). time in the market beats timing the market. 
Und diverse Hinweise auf Krisen, in denen es lange gedauert hat, bis der Ursprungskurs eines Indexes wieder erreicht wurde, sind auch idR recht irrelevant, weil man ja weiterhin investiert und so mit frischem Geld die Gewinne in der Erholungsphase wieder mitnimmt. 

Ich bin ganz bei rocco81: So zu tun als wäre alles fürchterlich kompliziert und als müsste man seine Ziele genau kennen, schadet mMn viel, viel mehr als es nutzt. 
Einfach mal anfangen und machen schlägt "analysis paralysis"...


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  •  supernova
  •   Silber-Award
25.11.2023  (#100)

zitat..
Glaubt ihr wirklich, dass die letzten 100 Jahre DJI oder Msci oder whatever Kurven so weitergehen werden???

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich muss das nicht glauben, um zu investieren. Es reicht, dass ich es für möglich halte.
Wenn es gut läuft: Jackpot.
Wenn es eher seitwärts läuft: kein Unterschied zu Sparen.
Wenn es abwärts gehen sollte: Kein Unterschied zu dem Fall, dass ich das Geld einfach verkonsumiert hätte, bzw. es gibt noch die Möglichkeit, dass sich die Situation wieder erhohlt.
Und wenn es richtig crasht und unsere ganze Wirtschaftsordnung hinfällig ist, dann haben wir eh ganz andere Probleme als ein bisschen verlorenes Geld. 🤷‍♀️ 
(Oder es gibt einen Übergang zu einer nicht-kapitalistischen Marktwirtschaft, die ohne Zinseszins und Endloswachstum funktioniert. Das könnte ev. auch sein.)

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  •  satking
  •   Bronze-Award
25.11.2023  (#101)

zitat..
supernova schrieb:

(Oder es gibt einen Übergang zu einer nicht-kapitalistischen Marktwirtschaft, die ohne Zinseszins und Endloswachstum funktioniert. Das könnte ev. auch sein.)

ein frommer Wunsch mancher individuen, wo ganz viele andere (wichtige) individuen ganz viel dagegen haben werden


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