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Pfusch am Bau durch private "Helfer"

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  •  hopfgarten
10.9. - 15.9.2014
70 Antworten 70
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im Standard gab es heute folgende Meldung. ich zitiere

...Der Pfusch am Bau wächst heuer um 4,4 Prozent, wobei die gewerbliche "Nachbarschaftshilfe" stagniert, während der private Pfusch stark zunimmt, rechnet das Beratungsunternehmen Kreutzer Fischer & Partner vor. Heuer würden rund acht Milliarden Euro an der Steuer vorbei erwirtschaftet. Gleichzeitig waren zuletzt mehr als 20.000 Bauarbeiter arbeitslos.

Der größte Teil des Schwarzgeldes floss laut Studie im Bauhauptgewerbe mit 3,05 Milliarden Euro. Dahinter folgen Haustechnik mit 2,05 Milliarden Euro und der Innenausbau (Boden, Wand, Decke) mit 1,85 Milliarden Euro. Deutlich kleiner sind die Segmente Dach mit 600 Millionen, Garten mit 350 Millionen und Einrichtung mit 100 Millionen Euro.

Das Beratungsunternehmen regt eine Kronzeugenregelung an: "Ähnlich wie im Wettbewerbsrecht würde der Anzeiger einer Dienstleistung, die ohne Rechnung erbracht wurde, straffrei gehen, auch wenn er selbst Nutznießer des Geschäftes ist. Nach der Logik des 'Gefangenendilemmas' wäre daher in 'Pfusch-Geschäften' keiner der beiden Geschäftspartner mehr sicher, ob nicht der andere das Geschäft zur Anzeige bringt....

Mal ehrlich, wie viele Häuslbauer könnten sich ein Haus dann leisten? Wie könnte man den Markt beleben und trotzdem Steuern sprudeln lassen ohen den Konsumenten absaufen zu lassen?

Bitte nicht auf Politiker schimpfen (die sind ja sowieso irgendwie arm emoji ), es geht mir um konkrete Lösungsvorschläge.

  •  Benji
  •   Gold-Award
10.9.2014  (#1)

zitat..
hopfgarten schrieb: Nach der Logik des 'Gefangenendilemmas' wäre daher in 'Pfusch-Geschäften' keiner der beiden Geschäftspartner mehr sicher, ob nicht der andere das Geschäft zur Anzeige bringt....


Ich fürchte nur die haben das Gefangenendilemma nicht verstanden...

zitat..
hopfgarten schrieb: konkrete Lösungsvorschläge


Steuerreform?


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  •  neoplan
10.9.2014  (#2)


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  •  ildefonso
  •   Gold-Award
10.9.2014  (#3)
@Benji -

zitat..
Steuerreform?


Vereinfachtes Beispiel, nur anhand von Einkommensteuer in höchster Progression und Umsatzsteuer (alle übrigen "Nebengeräusche" bleiben mal außen vor):

Arbeitszeit mit Rechnung: EUR 100 inkl. USt

Nach Abzug von Umsatzsteuer und Einkommensteuer bleiben dem Unternehmer davon EUR 41,66

Von daher hat es für den Unternehmer den selben Effekt ob er nun 100 Euro "MIT" oder 41,66 "OHNE Rechnung" verlangt.

In der Praxis wird er schwarz statt 100 Euro halt 65 Euro verlangen: Der Kunde spart 35%, und dem Unternehmer bleibt 50% mehr Geld übrig als sonst. Beide freuts.

Das deutlich zu ändern gibt keine Steuerreform der Welt her. Man müsste sämtliche Steuer abschaffen.

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  •  Benji
  •   Gold-Award
10.9.2014  (#4)

zitat..
Nach Abzug von Umsatzsteuer und Einkommensteuer bleiben dem Unternehmer davon EUR 41,66

kannst du die rechnung mal erläutern?


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  •  leitwolf
  •   Silber-Award
10.9.2014  (#5)
100 EUR brutto, 83,33 netto
abzüglich Einkommenssteuer (von Gewinn abhängig) und abzüglich Sozialversicherung bleiben wahrscheinlich weniger als 41,66

Aber jetzt gibt es ja den Handwerkerbonus emoji der WKO

Ich bin sicherlich kein Befürworter des Pfusch. Aber wenn es diesen nicht gebe, könnten 50% aller Baumärkte zusperren und die Baubranche allgemein würde auch sehr darunter leiden, da sich nur mehr die reichere Bevölkerungsschicht ein EFH leisten könnte.

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  •  hopfgarten
10.9.2014  (#6)
gegenfrage: wäre es nicht sinnvoll, wenn der hausbau steuerlich begünstigt würde. beispielsweise eine wohnbauförderung, die nicht nur nur den baustandard oder die energieeffizienz betrachtet, sondern auch die qualität der firmen, die regionalentwicklung, den wirtschaftsstandort und die bildung integrativ behandelt.

ein transparentes punkteschema mit umgehung der eher parasitär agierenden banken (beispielsweise eine prüfung durch nicht beteiligte bausachverständige in zusammenarbeit mit dem finanzamt und rückvergütung durch das finanzamt. auch eine befristete einkommenssteuerbefreiung oder lohnsteuerbefreiung, die dem rückvergüteten betrag entspricht, wäre denkbar).

kriterien und punkte:

steuersitz des unternehmens in österreich. versteuert hier und nicht anderswo, unternehmen mit vorteilhaften gruppenbesteuerungen erhalten abzüge, die so hoch sind, dass es zu keinen verzerrungen kommt und es für diese firmen unattraktiv wird, über die eu-freizügigkeiten den lokalen arbeitsmarkt und die steuergesetzgebung auszuhebeln. wer fremde menschen ins land bringt, dabei den arbeitsmarkt durch dumping kaputtmacht und darauf hofft, die allgemeinheit sorge sich dann um die sozialkosten der gestandeten, soll ja nicht noch gefördert werden.

eigene lehrlingsausbildung.

alle an der baustelle beschäftigten haben den wohnsitz in österreich und bezahlen die steuern in österreich. bei ausländisch beschäftigten sind bei besonders guten integrationsvoraussetzungen (sprachbeherrschung) zusatzpunkte drinnen. je länger jemand in einer firma beschäftigt ist, umso nachhaltiger ist die firmenphilosophie (menschengerechter), das müsste auch belohnt werden. bei arbeitnehmern über 50 sind ebenfalls zusatzpunkte drinnen.junge, alte und gut integrierte ausländer sind zu forcieren. fördert den zusammenhalt und die steuerleistung.

regionale beschaffung der baumaterialien (wegekosten), investition in regionale betriebe, landflucht wird somit unterbunden. arbeitswege sind kurz. sämtliche bauprodukte müssen mit nachweisen versehen sein, wo sie wirklich produziert werden, je weiter die entfernung, je höher die abzüge.

falsche zertifikate führen natürlich zu schmerzhaften sanktionen.

wäre es nicht durch diesen globalen ansatz denkbar, zumindest die mehrwertsteuer für den hausbau wegzubekommen? es wird ja auch gleichzeitig in den arbeitsmarkt, in die ausbildung, in betriebe und die ländliche entwicklung investiert. ansonsten kommt dieses geld ja aus anderen töpfen. somit hätte man ein einfaches instrument mit mehrfacher wirkung und eine lenkungsmaßnahme (=der eigentliche sinn von steuern). häuser sind dann auch für sozial schwache leistbar, die sozialleistungen werden im gegenzug gekürzt, arbeit zahlt sich aus, das ams- budget wird gekürzt, die arbeitslose wird gekürzt, die regionalentwicklung wird gekürzt.
viele hände, die gerne fremdes geld verteilen, haben dann nichts mehr in der hand. besonders banken und bürokratie werden ausgetrocknet und die verwaltungsreform ist dann vielleicht wirklich möglich, weil ja all die selbst erfundenen aufgaben zur arbeitsplatzbeschaffung wegfallen. österreich wäre dann veilleicht auch sehr rasch nicht mehr overbanked.

klingt vielleicht naiv...>:( emoji

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  •  TheBoss
10.9.2014  (#7)
Hi hopfgarten,

d.h. du möchtest "Das Wunder von Wörgl"
wieder aufleben lassen. emoji

siehe hier:
http://www.zeit.de/2010/52/Woergl

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  •  octacore
  •   Bronze-Award
10.9.2014  (#8)
Punkt ist auch der Ruf der Baubranche.


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  •  Housedog
  •   Bronze-Award
11.9.2014  (#9)

zitat..
TheBoss schrieb: d.h. du möchtest "Das Wunder von Wörgl"
wieder aufleben lassen.


Danke für den interessanten Link emoji

Die Idee von Hopfgarten ist nicht schlecht jedoch mit so einem massiven Verwaltungsaufwand verbunden das wahrscheinlich die Hälfte des veranschlagten Fördergelds dafür draufgehen würde.

Das Problem Pfusch ist die Quadratur des Kreises emoji. Der Staat hat hier meiner Meinung nach fast keine Chance da jede Steuererleichterung in diesem Bereich meiner Meinung nach nicht beim Kunden ankommen wird sondern bei den ausführenden Firmen versickert. Und jetzt mal Ehrlich der Handwerkerbonus ist doch der größte Witz der zweiten Republik, hier hat man wirklich mal Live gesehen wie weit weg die Politik von jeglicher Realität ist.

Der Pfusch an sich ist nichts verwerfliches und hilft der Wirtschaft da hier Geld schnell und "ungefiltert" in den Wirtschaftskreislauf kommt. Problematisch wird es wenn Arbeitslos gemeldete oder der Frühpensionist pfuscht, dann zahlt der Statt, ergo wir als Steuerzahler, drauf.

Lg

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  •  2moose
  •   Gold-Award
11.9.2014  (#10)
Wir haben nicht die passenden Konsumenten, - um "saubere" Arbeit schmackhaft machen zu können bzw. der Illegalität den Kavaliersdeliktstatus zu nehmen. Selbst wenns Null Steuern gäbe würde weiterhin der Arbeiterstrich-Sklave beschäftigt werden. Es fehlt das Bewusstsein für die Investition ... Hausverträge werden heute schneller unterzeichnet als Handyverträge ... es rechnet niemand die Life-Cycle-Costs. Kaum jemand ist sich bewusst, dass es um eine Investition für die nächsten 60 Jahre und mehr geht.

Macht man die Arbeit billiger, wird das Haus nicht besser/qualitativer, sondern größer ... und bekommt nen Aluzaum ... man wendet sehr viel Zeit für optische Gags auf, während die Basics wegen "erscheint mir zu teuer" reduziert oder gar gestrichen werden.

Das EFH wird als Grundrecht verstanden, dessen Errichtung alle Mittel heilt. Selbst wenn dann die Ankleide zu 50% mit Kleidern, die nimmer passen und zu 50% mit echter Kinderarbeit a la Kik, H.M und Co gefüllt ist, es eine zusammengeschusterte Made-in-China-I.ea-Küche sein muss und auf die Wand irgendwelche leimhaltigen Abfallprodukte gekleistert werden. Dazu der Baurechtsgrund und 2 Leasigautos vor der Tür. Verbindlichkeiten für die nächsten 99 Jahre ... kein Problem und geht sich alles aus ... man muss bloss auf hochwertige Fenster verzichten oder KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] weglassen oder sich den Eigenleistungsanteil schönrechnen. Die Liste der "Einsparungen, die gar ned auffallen" lässt sich beliebig fortsetzen.

Es gibt da ein Sprichwort ... "Was nix kostet, ist nix wert". Wie wahr.

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  •  hopfgarten
11.9.2014  (#11)

zitat..
Die Idee von Hopfgarten ist nicht schlecht jedoch mit so einem massiven Verwaltungsaufwand verbunden das wahrscheinlich die Hälfte des veranschlagten Fördergelds dafür draufgehen würde.


ein vom finanzamt akkredidierter bausachverständiger, der nicht am bau und an der planung beteiligt war (objektiv), führt die abnahme durch (prüfung der übereinstimmung mit dem förderantrag), die prüfung soll so konzipiert sein, dass die ergebnisse auch für die baubehörde verwendbar sind (stichwort fertigstellung- übereinstimmung mit der baubewilligung), damit entsteht zusätzliches einsparpotenzial. der bericht geht ans finanzamt und an die gemeinde, das finanzamt zahlt aus. bürokratie=0.
ziel von reformen muss sein, beamte einzusparen. fachleute und nicht gemeinde- oder finanzbeamte sollen die prüfung machen. die finanz führt nur das controlling durch.

einerseits führt das zu einer höheren qualität, aber auch zu geringeren kosten, da vereinfachend und subsidiär. und jemand kann eine höhere ausbildung machen und auch am land davon leben.

zuschanzen von solchen prüfaufträgen durch die gemeinde ( gemeinderatsfunktion und bausachverständiger) ist unzulässig, die finanz als bundesbehörde bestimmt, wer prüft. akkredidierte mitglieder müssen in eine transparenzdatenbank aufgenommen werden. strenge unvereinbarkeitsregelungen (politische funktion im hintergrund, lobbying auf gemeindeebene und prüffunktion schließen einander aus. gilt auch für verwandte!) kakanische traditionen müssten unter allen umständen verhindert werden.

emoji

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  •  2moose
  •   Gold-Award
11.9.2014  (#12)
Nachtrag - Mittlerweile ist es ja so, dass sich die "steuerschonenden Arbeiten" nicht mehr auf harmlose Gewerke wie Spachteln, ausmalen, Fliesen- oder Fußbodenlegen beschränken, sondern tief in die Bautechnik hineinreichen ... wo Mängel zu ausgewachsenen Problemen werden können. Wo es bei Haftungsfragen sich richtig unangenehm werden kann ... oder man nach dem verpatzten BDT bei Pf.schAmB.u landet.
In der Ausführung sind die Grenzen schwimmend, es gibt Pfuscher, die besser arbeiten als Betriebe (weil der Arbeiter soviel pfuscht, dass er im Hauptberuf zu müde zum konzentriert arbeiten ist *rofl*) ... aber wenns Brösel gibt, dann sind die Grenzen hart definiert. Jemanden, von dem man nur über 3 bekannte die Nummer des Wegwerfhandys kennt, kann man keine Mängelrüge schicken. Über solche Bröseln liest man im Forum aber eh sehr wenig emoji

Was das Vertrauen ins Handwerk betrifft - da verhält es sich wie in der Politik: Solange sich keiner an die Front stellt sondern nur die Klappe aufreisst und wenns drauf ankommt, gar nicht wählt, haben wir an die Front geschobene, rückgratfreie Politiker. Auch bei Handwerk fehlt diese Bereitschaft zur Investition, es wird Protest gewählt (der Dampfplauderer, der sich kurz nach der Gesellenprüfung selbständig macht oder der Ewiggestrige, der den Herstellerkatalog für die Bibel hält, oder der Webshop dessen Schnäppchen irgendein Willensloser einbaut) ... und bis sich rausgestellt hat, dass man ins Braune gegriffen hat, hat sich der Übeltäter schon 3x umfirmiert .. dabei aber mindestens einen Qualitätsbetrieb mit in den Abgrund gerissen.

=> bis wir wieder ein Zeitalter der Handschlagsqualität erreicht haben (sowohl auf Auftragnehmer- als auch auf Auftraggeberseite), empfehle ich vermehrt Geld für Planungs-, Koordinierungs- und Kontrollleistungen in die Hand zu nehmen. Dort ist es besser angelegt als bei den Gutachtern und Sachverständigen danach ... die ja auch bloss auf der Welt sind, um ehemaligen Kollegen ans Bein zu pinkeln. Sie steigern bei den betroffenen Betrieben bloss die Angst - nicht die Qualität.

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  •  Schwedenbombe
  •   Silber-Award
11.9.2014  (#13)

zitat..
hopfgarten schrieb: Das Beratungsunternehmen regt eine Kronzeugenregelung an: "Ähnlich wie im Wettbewerbsrecht würde der Anzeiger einer Dienstleistung, die ohne Rechnung erbracht wurde, straffrei gehen, auch wenn er selbst Nutznießer des Geschäftes ist. Nach der Logik des 'Gefangenendilemmas' wäre daher in 'Pfusch-Geschäften' keiner der beiden Geschäftspartner mehr sicher, ob nicht der andere das Geschäft zur Anzeige bringt....


Für ein Koolektiv wäre aber dennoch Schweigen besser für alle. Das würde die Baubranche wohl ziemlich schnell begreifen bzw. hat es ja schon längst ;)

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  •  2moose
  •   Gold-Award
11.9.2014  (#14)
@hopfgarten - Wer deckt die Mehrkosten eines Prüfers, der nen halben Tag vor Ort den bau inspiziert? Da es heute je keine Überprüfung mehr gibt (keine Kollaudierung), betragen diese 100% ... und wie geschrieben ... so ein Prüfer müsste während der Bauphase sporadisch auftauchen ... sonst mehren sich die Privatinsvolvenzen aufgrund bis auf den letzten Euro eingeplanter Förderung. Und wo nimmst die vielen Prüfer her? Es sind nicht alle so drauf erpicht, wie der ehemalige Dachdecker, Branchenkollegen aufzublatteln. Es schafft Missgunst, keine Qualität.

=> Wir neigen dazu, einen Prüfer für den Prüfer zu installieren ... anstatt das Übel an der Wurzel zu bekämpfen ... wo 100 Euro Planungsleistung im Schnitt wohl 1000 Euro Gutachter ersetzen. Und aus meiner Schulzeit weiss ich: Je härter die Auflagen, desto mehr Energie wird in deren Umgehung investiert. In der Zeit, wo ich Schummler erstellt habe, hätte ich auch lernen können. In der Zeit, wo ich mich vorm Entdeckt werden gefürchtet habe, hätte ich auch entspannt sein können und auf den Hausverstand zurückgreifen können. Will sagen: Wir müssen davon weg, uns permanent an Richtlinien und Verboten zu orientieren ... es wär alles so einfach, würde jeder Bauherr ein Verständnis für den heute möglichen Baustandard haben ... der eh weit über jeder auferlegten Grenze ist. Warum hat man Glühbirnen gebunkert, D- und E-Klasse Kühlgeräte (höherer Aufpreis als bei Glühbirne) aber nicht? Warum schaut man beim Auto auf den Verbraucht, baut aber noch schnell nach alten Wohnbauförderung? Weil man es nicht begriffen hat. Daran wäre zu arbeiten.

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  •  hopfgarten
11.9.2014  (#15)
@2moose

da ist natürlich was dran. gute planungsleistung und bewusstseinsbildung verhindert viele probleme. ich denke, wenn der markt für prüfer vorhanden ist, ist die lücke schnell gefüllt. würde auch anreize für den arbeitsmarkt für qualifizierte sein. natürlich schaffen überprüfungen immer missgunst, jeder, der geprüft wird, mag das nicht. auch ich nicht. aber wenn ich dafür geld bekomme und dieses geld will, lasse ich das über mich ergehen oder ich beantrage keine förderung. die finanz prüft mich, die gewerbebehörde prüft mich, die bank prüft mich, die polizei prüft mich, die zollkontrolle am flughafen prüft mich. aber wirkliche und begründete missgunst entsteht nur durch ungerechtigkeit (=willkür) oder wenn man was zu verstecken hat. prüfung verbessert die qualität, auch in der schule. noten und prüfungen fordern und machen sicher nicht immer glücklich, weil wir uns dann nicht verstecken können.

ich will noch was anfügen. die finanzpolizei ist wie die polizei oder die wirtschaftspolizei unter jeder sau ausgestattet und dotiert.

die können nicht mal die massiven und gravierenden vergehen bekämpfen (gewerblicher betrug im großen maßstab). warum schafft man nicht mehr planstellen, obwohl man weiß, dass die einnahmen die kosten bei weitem übersteigen und effektiv wirklich massive kriminalität bekämpft wird. natürlich schafft man damit mehr beamte, aber an der richtigen stelle. andererseits müsste man andere stellen aus der monarchie im gegenzug abbauen.

ich bin auch nicht nur für verbote, aber die wirklich kriminellen verstehen eben diese nette sprache nicht. und die förderung soll ja ein anreiz sein, der rückerstattete betrag oder die steuergutschrift soll ja die menschen animieren, bei gleichzeitiger kosteneinsparung durch rückvergütungen und volkswirtschaftlicher stimulation die standards zu heben, auch die sozialen.
wie kann man volkswirtschaftlich förderlichen eigennutz steigern? das ist eigentlich das ziel meiner argumente.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
11.9.2014  (#16)
Die großen Betrüger kommen ned wegen Personalmangel bei den überprüfenden Organen davon, sondern weil se bei Strafandrohung mit Gegendrohungen antworten: Bude dicht, Arbeitsplätze weg, im Ausland neu aufgemacht. Schau Dir die Causa Baumax an ... dort wurde die Republik emotional erpresst, eine Sammlung anzukaufen, die sie nicht braucht. Wieviele Stimmen gab es da, die Republik unterlasse damit quasi eine "Arbeitsplatzsicherung". Irgendwann geht sowas durch.

Ich muss nix rückvergüten, dass der Konsument aus Eigeninteresse anschafft. Das ist der Punkt => langfristig rechnet sich eine hochqualitative Ausführung von selbst ... bzw. zahlen jene später drauf, die dem gei.en Geiz verfallen sind. Ob direkt (weil der Krempel keine 30 Jahre hält) oder indirekt (weil es in der Nähe keine attraktiven Lehrlingsausbilder mehr gibt). Ich hab das Haus ohne WBF bauen können, weil die unzertifizierte Strohdämmung weit mehr Kosten gespart hat als eine Förderung für ein zellulosegedämmtes Haus gebracht hätte. Nix anderes beim Elektroauto oder Erdgasauto (beides ohne Inanspruchnahme einer Förderung angeschafft). Die erste Frage ist immer "Was kostet, wieviel Förderung?", um mir dann zu erklären, dass das alles viel zu teuer ist, viel zu wenig unterstützt wird und sich sowieso ned rechnen kann. Aber wenn diese alternativen Fortbewegungsmittel attraktiver werden, würde man sofort zuschlagen. Wers glaubt, wird selig ... und ich geh mich nach so einem Gespräch (man kanns auch einen Raunzer-Monolog nennen) stets danach in der Nichtraunzer-Zone erholen.

Ich muss auch keinen "Handwerkerbonus" einführen, wenn der Konsument begreift, das er ein gut aufgestelltes Handwerk braucht. Sonst haben die Pfuscher keine Vorlage, die sie kopieren können. Ohne das Auto voller Werkzeug, der Ausbildungen und das Lager des Arbeitgebers bräche der Pfusch - speziell im Haustechnikbereich - eh blitzartig zusammen. Dass sich die Betriebe mit den Pfuschauswüchsen (ich spreche nicht vom kleinen Nebengeschäft) der Angestellten selber das Wasser abgraben, hat wohl noch keiner bemerkt.

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Hallo hopfgarten,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Pfusch am Bau durch private "Helfer"

  •  TheBoss
11.9.2014  (#17)

zitat..
hopfgarten schrieb: rechnet das Beratungsunternehmen Kreutzer Fischer & Partner


BTW mich würde der Auftraggeber interessieren,
bzw. Cui Bono?

zitat..
Pfusch am Bau durch private "Helfer"


Die Aussage kann man zweideutig emoji verstehen:
1) unversteuerte Leistung -> Steuereinnahmen fehlen dem Staat, aber die Häuslebauer sparen beim Bauen.
2) schlechte Arbeit durch die privaten "Helfer" -> gute Leistung fehlt dem Häuslebauer, aber der Staat verdient trotzdem, da gebaut wurde.

zitat..
hopfgarten schrieb: Bitte nicht auf Politiker schimpfen


Warum auch, die machen ja ihre "Lobby"-Arbeit perfekt.
Da gibt's ja nix zu meckern, dafür werden sie auch bezahlt, oder nit?


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  •  sharknz
11.9.2014  (#18)
Steuerhinterziehung ist reine Notwehr. Wenn es die ganze Schwarzarbeit nicht geben würde, wären wohl 50% aller Einfamilienhäuser nie gebaut worden - so einfach ist das.
Und die Zahlen der Studie halte ich für höchst hinterfragenswert. 8 Mrd an der Steuer vorbei? Wurden die Steuer- Mehreinnahmen durch Anschlußkosten, Aufschließungen, Umwidmungen, Grundsteuer, Abwassergebühren usw. da berücksichtigt? Die ganzen Schwarzarbeiter kaufen alle ihre Materialien und Werkzeuge steuerfrei ein? Die ganzen Baumärkte, die nur existieren können, weil so viele Private dort einkaufen?

Wieder so eine grandiose Studie die keiner braucht. Wer hat die denn eigentlich in Auftrag gegeben und bezahlt? Da kann ich nix dazu finden aber wenn ich raten müsste: wir Steuerzahler


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  •  TheBoss
11.9.2014  (#19)

zitat..
2moose schrieb: langfristig rechnet sich eine hochqualitative Ausführung von selbst ...


ja schon aber nur für dich persönlich, nicht für den Staat.
Materialkosten, Baukosten (egal ob schwarz oder weiß),
Transportkosten, Steuereinnahmen, usw. jeweils NUR 1x
Das ist aber NICHT erwünscht.

zitat..
2moose schrieb: baut aber noch schnell nach alten Wohnbauförderung?


naja, die Lagerbestände müssen verbraucht werden, oder nit?


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  •  hopfgarten
11.9.2014  (#20)
stimme ihren ausführungen zu. die geiz=geil mentalität macht vieles kaputt. verbesserungen gehen immer mit mentalitätsveränderungen einher.

aufbruchsstimmungen und mentalitätsveränderungen entstehen immer erst nach langen leidensphasen.
es braucht ein gesundes maß an der bereitschaft, selbst was positives beizutragen (mehr zu zahlen) und auch mehr einzufordern, was langfristig mit qualitätsverbesserungen einhergehen sollte.

wenn man verbote (die auch wirklich exekutiert oder sanktioniert werden) und anreize schafft, gehen sicher viele den weg über die anreize.

wenn man pessimistisch ist, würde man sagen: menschen ohne identität, ohne einem starken selbstwert haben auch keinen qualitäsanspruch. es ist denen alles wurscht, solange das geld passt und man was zum kauen hat. das soll nicht als abwertend gegenüber sozial schwachen menschen gesehen werden, ich selbst komme aus einer sozial schwachen familie. aber diese mentalität der wurschtigkeit führt eben auch zu diesen auswüchsen.

fördern und fordern anstatt einer gesetzesflut und institutionellem wegschauen verlangt auch einen mentalitätswechsel.



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  •  TDI nie
  •   Silber-Award
11.9.2014  (#21)
Pfusch ist schon gerechtfertigt, - zumindest heutzutage.
Dann kommt das Geld wenigstens dort an, wo es hin soll. Nicht bei unfähigen Firmen und auch nicht beim unfähigen Staat, der es in den Gazastreifen oder in die Ukraine oder der EUdssr verschenkt.
Vom Migrantenheer möchte ich gar nicht erst anfangen.
Die Volksverräter ähm meine natürlich Volksvertreter können erstens eh nicht umgehen mit Geld und haben zweitens sowieso andere Interessen.

Die angesprochene Handschlagqualitat fehlt mir auch schon seit Jahren. Kannte das von früher mal anders.
Die Wohnbauförderung gehört sowieso abgeschafft. Ist nur eine unbenannte Wirtschaftsförderung und verursacht nur Mehrkosten.

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