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Optimiertes Batteriemanagement (herstellerübergreifend)

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  •  ck
8.5.2025
8 Antworten | 5 Autoren 8
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Ich habe seit kurzem einen Speicher (13,8 kWh BYD) zu meiner PV (13 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] mit 6er Fronius und 4,5 kVA Hoymiles) und versuche jetzt, diesen optimal zu betreiben, um mit eAuto (das tagsüber nicht zu Hause ist), Wärmepumpe (aktuell nur Warmwasser) und als Mitglied einer regionalen EEG alles optimal unter einen Hut zu bekommen. 

Derzeit habe ich die Steuerung so eingestellt, dass:
Regel 1 6:45-8:30 der Speicher entlehrt wird (bis zum Limit von 7%)
Regel 2 8:30-11:30 der Überschuss eingespeist wird

An einem wolkenlosen Tag (hier 30.4.) sieht das dann so aus:


_aktuell/20250508934513.jpg

1) Entladung ab 6:45, der Strom geht zu 100% in die EEG wo ich 10 ct/kWh bekomme
2) Überschusseinspeisung bis 11:30, großteil geht in die EEG
3) ab 11:30 "Peak Shaving", das ist netzdienlich und die EEG würde eh wenig abnehmen, kurz vor 14 Uhr ist der Speicher auf 100%
4) WP macht ab 14 Uhr das Warmwasser (500L Frischwasser, es reicht ein Zyklus pro Tag)
5) Um 17 Uhr kommt das Auto zu Hause an und wird nachgeladen 

Wenn ein Schlechtwettertag ist, oder sonst etwas Spezielles, dann deaktiviere ich die Regeln einfach über die App manuell.

Grundsätzlich bin ich damit zufrieden, ich bin nahe 100% Autarkie, der Speicher wird derzeit im Schnitt täglich knapp 10 kWh genutzt, EEG Anteil lässt sich schön erhöhen, mit der halbautomatischen Regelung kann ich leben. Es ist nur etwas störend, dass Fronius die ins Netz eingespeisten kWh nicht anzeigt (ich behelfe mir mit den Daten des Smartmeters vom Netzbetreiber).

Wie sehen eure Strategien aus?

  •  sir0x
  •   Bronze-Award
8.5.2025  (#1)
Danke für die Erinnerung, dass ich das auch noch besser machen muss.
Ich bin aktuell noch auf dem Level, dass ich den Speicher an guten Tagen mit einer Leistung von 3,5kW begrenze, somit pulvere ich nicht ab Mittag voll uns Netz und zusätzlich bleibt mein Speicher nicht lange auf 100%.
BEVs laden bei mir fast ausschließlich zu Mittag (es ist eigentlich immer eines zu Hause) somit nehme ich die Mittagsspitze sowieso oft komplett weg.
Das mit Speicher leeren in der Früh fehlt mir noch, aber dafür geht bei mir alles voll automatisch.

Achja, und ich habe meinen Nullpunkt verschoben, dass ich kostant 150W einspeise (von März bis Oktober), damit komme ich auf einen täglichen Netzbezug von <50Wh.

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  •  ck
8.5.2025  (#2)

zitat..
sir0x schrieb: BEVs laden bei mir fast ausschließlich zu Mittag (es ist eigentlich immer eines zu Hause) somit nehme ich die Mittagsspitze sowieso oft komplett weg.

Ich hoffe meine Frau steigt auch bald auf ein eAuto um dann werde ich das auch so machen können, hohe Flexibilität mit dem riesigen eAuto Speicher ist ein richtiger "Gamechanger".


zitat..
sir0x schrieb: Das mit Speicher leeren in der Früh fehlt mir noch

Ist aus meiner Sicht auch nur eine Spielerei, wenn man das nachrechnet (Speicherverluste; Einspeisung in kWh; Differenz zu EEG Vergütung) bleibt nicht wirkich etwas über, aber der Speicher wird zumindest genützt (den Zyklentod wird er eh nicht sterben).


zitat..
sir0x schrieb: aber dafür geht bei mir alles voll automatisch

welche Hard/Software?


zitat..
sir0x schrieb: Achja, und ich habe meinen Nullpunkt verschoben, dass ich kostant 150W einspeise (von März bis Oktober), damit komme ich auf einen täglichen Netzbezug von <50Wh.

Hab ich auch überlegt, aber der Netzbezug ist so auch gering, Netzbezug verursacht bei mir eher das eAuto, weil ich es nicht intelligent auf PV Überschuss regle, sondern fix auf 6 kW (das kommt dann entweder aus dem Speicher oder von Dach, mehr geht eh nicht, weniger praktisch auch nicht. 

 




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  •  sir0x
  •   Bronze-Award
8.5.2025  (#3)

zitat..
ck schrieb: welche Hard/Software?

Ich openHAB und steuere meinen WR WR [Wechselrichter] über Modbus.
Mittlerweile würde es aber auch mit evcc funktionierten, was ich (trotz alle dem Firlefanz in letzter Zeit), sowieso fürs Laden der BEVs empfehlen kann.


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  •  Cyber83
  •   Silber-Award
8.5.2025  (#4)
ich hab mittels node red gescripted und optimiert. gen24 mit 44kWh Speicher.

optimierungen / automatisierungen:
-) prognose wird teilweise mit einbezogen
-) peak shaving mit automatisierten netzbezug von 700W, 900W oder 1900W (alle drei Fälle um unter 2kW also abgerundet 1kW Netzleistung zu bleiben
-) Akku vormittags nicht laden, da ich mehr Leistung von den Generatoren habe als ich Einspeisen darf wird das dann automatscih in den Akku geparkt
-) Mo - Sa maximal 80% Akkuladung - So 100% zum balancen
-) seit heute: Abends gezieltes Einspeisen aus dem Akku in die EEG, wo ich sehe dass mehrverbrauch da ist und folglich ich erwarte dass ich mehr von meinem Strom an die EEG verkaufen kann (siehe https://www.energiesparhaus.at/forum-neoom-energiegemeinschaft-wer-ist-schon-dabei/75958_22#880561)
-) abhängig von Nachtzeit und AkkuSoC Statt Nullausregelung 50, 150, oder 350W konstant einspeisen damit der Netzbezug möglichst klein bleibt
-) Wärmepumpe Warmwasserbereitung erst ermöglichen wenn genug PV und ein gewisser Akku SoC vorhanden
-) falls zu kalt im Keller und PV-Überschuss vorhanden die E-Flächenheizung schalten
-) sobald genug Überschuss den Entfeuchter im Keller starten

leider ist das bei mir gewachsen (oder am wachsen) und folglich im Code alles Spaghetticode ... dank Node Red bleibt es "übersichtlich" - also so gut das halt geht und wenn man weiß welche Nodes man angreifen muss.


_aktuell/20250508337374.png

Alles was mir irgendwie einfällt in einer db Speichern dass man sich Auswertungen machen kann - das sieht dann zB so aus:



_aktuell/20250508978119.png

BEVBEV [Battery Electric Vehicle, Elektroauto] fehlt in der Tabelle noch, haben wir erst seit November. Da tut evcc + fronius Wattpilot bisher das was es soll


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Hallo ck,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Optimiertes Batteriemanagement (herstellerübergreifend)

  •  ck
8.5.2025  (#5)

zitat..
Cyber83 schrieb: ich hab mittels node red gescripted und optimiert.

Puh, da hat sich jemand Gedanken gemacht 😳


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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
8.5.2025  (#6)

zitat..
ck schrieb:
Wie  sehen eure Strategien aus?

Sehr ähnlich emoji

_aktuell/20250508317350.png


_aktuell/20250508871172.png

zitat..
ck schrieb:
Es ist nur etwas störend, dass Fronius die ins Netz eingespeisten kWh nicht anzeigt (ich behelfe mir mit den Daten des Smartmeters vom Netzbetreiber).

Die siehst du in den Solarweb Reports mit den Tagessummen, nicht jedoch bei den Detailreports (dort hilft dir Excel)

 
 

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  •  ck
8.5.2025  (#7)

zitat..
PVAndyE schrieb: Sehr ähnlich

In der Tat (in der Schule hätte man gesagt "wer hat da von wem abgeschrieben" 😜)


zitat..
PVAndyE schrieb: Die siehst du in den Solarweb Reports mit den Tagessummen

Gut!
Ich hab mir noch keine Reports gemacht, seit ich den Speicher habe. 




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  •  lewurm
  •   Bronze-Award
8.5.2025 23:27  (#8)
Seit Mitte Feburar hab ich eine 68kWh Batterie am Wechselrichter hängen (mit 11,7kWp Ost/West 21° PV), allerdings mit einer weiteren Nebenbedingung: Die Batterie hat vier Räder und ist daher nicht 24/7 am Wechselrichter angesteckt (aka. bidirektionales Laden, siehe mehr Details zur Umsetzung: https://openinverter.org/forum/viewtopic.php?p=79001#p79001 ). Das macht die (Ent)ladestrategie nochmal etwas schwieriger. Immerhin hab ich jetzt schon etwas Erfahrungswerte: Im Durchschnitt steht das Auto 20h pro Tag zuhause. Auto wird von meiner Frau (zuhause bei den Kindern) und mir benutzt (80% Home Office -> einmal in der Woche fahre ich ins Büro). Ausserdem kann der Wechselrichter nur maximal 13A am Batterieeingang, was auf bis zu 5.5kW rauskommt; vom Dach kommen bis zu 9kW runter, da geht dann leider oft mehr ins Netz als mir recht ist 😉
Ich hab mir ein paar Lösungen angesehen um einen guten Schedule zu berechnen.  EMHASS ( https://emhass.readthedocs.io/en/latest/ ) , EVCC ( https://evcc.io/ ), EOS ( https://akkudoktor-eos.readthedocs.io/en/latest/ ), etc., aber leider berücksichtigt keiner von denen dass der Akku auch mal ausser Haus ist und potentiell anderswertig entladen (oder sogar geladen) werden kann. Bis jetzt hatte ich noch nicht die Muse mich da mehr reinzutigern, primär weil ich noch nicht ganz weiss wie ich das lösen kann: Nachdem das Auto mehr oder weniger zufällig ausser Haus ist, ist es schwer automatisiert vorauszuplanen.  Ein möglicher Weg wäre in einem Google Kalendar Einträge zu machen inkl. Zielort, dann könnte man das ungefähr abschätzen. Oder ein aufgrund von vergangenen Bewegungsdaten mit dem Auto (die ich für die letzten 6 Jahre mit einminütiger Auflösung sogar habe 🙂) etwas zu erraten.
 
Aber naja, vorerst mache ich es manuell: Ich nehm' mir jeden Abend fünf Minuten Zeit um einen Schedule festzulegen (mit EPEX Spot Preisen und Wetterbericht nebenbei am Bildschirm, und eine Vorstellung wann das Auto bewegt wird 😉). Das heisst pro Stunde kann ich eine Strategie definieren, welche wie folgt aussehen:
  • zero_feedin: Die versucht den Netzbezug auf 0W zu halten. Das ist auch die Strategie die meistens genutzt wird.
  • full_charge: Lade was geht in die Batterie, potentiell auch vom Netz.
  • full_discharge: Entlade die Batterie was geht, egal wieviel das Haus tatsächlich benötigt (also auch ins Netz).
  • 2kW_charge: Lade die Batterie mit 2kW (egal ob PV oder Netz).
  • 2kW_charge_min: Lade die Batterie mit mindestens 2kW (egal ob PV oder Netz), sollte aber mehr PV verfügbar sein dann auch mehr Leistung sodass 0W ins Netz geht.
  • 2kW_charge_max: Lade die Batterie maximal mit 2kW.  Ist nicht genügend PV verfügbar, dann auch weniger oder wenn der Hausbedarf höher ist, auch sogar von der Batterie entladen (statt vom Netz zu beziehen, also um den Netzbezug auf 0W zu halten).  So eine Strategie ist in den nicht-peak PV Stunden interessant, z.B. für EEG Einspeisung.
  • das Gleiche nochmal mit discharge, und natürlich alle Varianten mit verschiedenen Leistungen.
Das habe ich primär mit Home Assistant umgesetzt.  Die Aktivität was ins bzw. vom Netz geht, kommt über ein Smart Energy Meter vom Wechselrichter Hersteller (Kostal) via einer Modbus->MQTT Bridge ins Home Assistant jede Sekunde rein. Die gewünschte Batterieleistung wird via ModBus in den Wechselrichter geschrieben. An einem "netzbezugsfreien" Tag sind dann trotzdem um die 300Wh-400Wh Netzbezug, was für mich gut genug ist.

Noch ist es nicht nervig genug die Strategie manuell festzulegen, von dem her wirds dabei erstmal bleiben.  Vielleicht wenn dann EPEX Spot auf 15min Slots umsteigt 😉

Aktuell speise ich bei OeMAG und bei einer BEG (Thiem) ein, aber im April hab ich mal so getan als würde ich in einen dynamischen Einspeisetarif haben (smartSUNHOURLY, 20% Abzug vom SPOT Preis).  Hier die rohen Daten, auch gegenübergestellt mit April 2024 wo das Auto noch normal via AC Laderiegel (inkl. Überschussladung) betrieben wurde.
Beschreibung April 2024 April 2025 Kommentar
PV Ost String (DC) 701kWh 744kWh  
PV West String (DC) 509kWh 504kWh  
Netz Einspeisung (AC) 537kWh 426kWh  
Netz Bezug (AC) 411kWh 282kWh  
Nibe S1155-06 125kWh 139kWh 2024 war der Wintertakt schon im März zu Ende, 2025 hat er noch bis Mitte April gehalten: https://www.energiesparhaus.at/forum-tb-oder-rgk-wieso-nicht-beides-doku-ueber-lewurms-erdquelle/72579_4#877338
Bezug Durchschnitt 4.86ct/kWh 4.66ct/kWh ohne Steuern oder Aufschläge
Einspeisung Durchschnitt 3.26ct/kWh 5.50ct/kWh ohne Abzüge
H0 Lastprofil 5.94ct/kWh 7.87ct/kWh den Durchschnittspreis der ein Haushalt mit H0 Lastprofil in diesem Monat erzählt hätte
OeMAG 4.66ct/kWh 5.86ct/kWh  
KM gefahren 1270km (265kWh) 1543km (309kWh) laut Auto API Tracker (TeslaFi)
Auto extern geladen 0kWh 20kWh  
Zuhause AC geladen 393kWh 0kWh  
Zuhause AC Zeit 99h 0h  
Zuhause DC Zeit 0h 594h  
Zuhause DC geladen via PV (DC -> DC) 0kWh 534kWh  
Zuhause DC geladen via Grid (AC -> DC) 0kWh 154kWh  
Zuhause DC entladen (DC -> AC) 0kWh 338kWh der Anteil was davon ins Netz ging wäre hier interessant...
Verpuffte Energie 128kWh 61kWh 2024: Sentry Mode war durchgehend aktiviert (war während der Sanierung, ohne Garagentor)
2025: Kein Sentry Mode, dafür hat das Auto länger "geladen". Wenn das Auto wach ist braucht es ungefähr 125W meiner Messungen nach

Bezüglich dynamischen Einspeisen, das war ein Reinfall 😉 Besonders weil das Auto meistens am WE unterwegs war, und im Speziellen weh getan hat der Ostersonntag wo wir nicht zuhause waren.  Theoretisch könnte ich noch die Einspeiseleistung auf 0W reduzieren wenn der Preis negativ ist, das würde den Durchschnitt etwas verbessern, aber meh.  Bilanziell hätte ich eigentlich nichts vom Netz ins Auto laden müssen, praktisch gab es halt ein paar Tage hintereinander wo nichts vom Dach kam aber das Auto bewegt werden musste.

In der Praxis gingen 118kWh (von 426kWh) in die BEG, weniger als erwartet um ehrlich zu sein.

Für mich wars ein interessantes Experiment, unterm Strich kein überraschendes Ergebnis aber jetzt hab ich mal echte Daten in der Hand.
 
Diesen Mai werde ich mal versuchen minimalen Netzbezug zu erreichen, aber das war die letzten Tage schon eher nicht so erfolgreich 😅

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