Netzbetreiber verweigert Einspeisung 1 Jahr nach Anmeldung der Anlage
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Danke für diese Einblicke. Damit ist der Netzbetreiber genauso politikgebunden wie die e-control. Hast du denn eine Erklärung dafür, dass zwar fast alle Haushalte ein Smartmeter haben, die Leistungsdaten und Verbrauchsdaten aber immer noch von der e-control und den Netzbetreibern berechnet und nicht gemessen werden? "Da von der Politik das "First come first serve" Prinzip verordnet wurde, haben die ersten PV-Antragsteller sehr hohe Einspeiseleistungen (zum Nulltarif!) bekommen." Geht das überhaupt? Denn das wäre doch verzerrend und dem Gleichheitsgrundsatz entgegen. "Der Gleichzeitigkeitsfaktor ist im Netz ganz entscheiden, bei PV-Anlagen ist dieser sehr hoch da die Anlagen mehr oder weniger gleich agieren. " Das müsste man doch abbilden können. Damit es nachvollziehbar ist. |
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Warum denn? Ich hab 2021 ums Einspeisen angesucht - damals hat es noch keinen interessiert, jeder hatte die Möglichkeit dazu -> Gleichheitsgrundsatz. Ich fände es im Gegenteil schon sehr verfroren, müsste ich nun signifikant die damals mir zugesagte Einspeiseleistung abgeben, schließlich hab ich die Größe der PV Anlage anhand der mir zugesagten Einspeiseleistung dimensioniert und dementsprechend investiert. Umgekehrt: Wenn man heute 0kW zugesagt bekommt, erschließt es sich mir nicht, wie man dann überspitzt formuliert 30 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] raufknallt und sich danach aufregt, dass man nicht einspeisen kann. Die Fakten liegen schließlich vor Investitionsbeginn auf dem Tisch. |
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Da ist weder e-Control noch der VNB schuld. Die Ursache liegt beim Datenschutz. Damit überhaupt SM ausgerollt werden konnten, mussten die VNB alle SM per Standardeinstellungen die Kommunikation auf OFF stellen. Nur dann, wenn der Benutzer explizit sein ok gibt, darf das SM die 15min Werte übertragen. Das betrifft auch die VNB interne Verarbeitungsmöglichkeit. Von den 500 Stellungnahmen zum Entwurf des ElWG war mit Abstand das Thema Smartmeter Dateneinstellung die #1 (dagegen zu sein). Der Entwurf sieht vor, das SM aufgrund des "überragenden öffentlichen Interesses" an sauberer Energie in Zukunft standardmäßig die Daten übertragen und nur bei berechtigten Einwänden, ein Kunde das abschalten kann. Auch als technische Grundvoraussetzung des Smart Grids und Flexibilitäten nutzen zu können. Nachdem das Justizministerium ebenfalls eine sehr detaillierte Stellungnahme zum Datenschutz im ElWG abgegeben hat ( 20 Seiten lang), kann ich mir nicht vorstellen, daß die Daten in Zukunft standardmäßig dem VNB zur Verfügung stehen werden. Auch Datenschutz hat Opportunitätskosten für eine Gesellschaft und sollte so wie andere Gesetze immer im Zusammenhang mit anderen gesellschaftlichen Zielen betrachtet werden. https://www.oecd.org/en/publications/economic-implications-of-data-regulation_aa285504-en.html |
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Dazu empfehle ich die Literatur um einen besseren Überblick zu bekommen, was ein Netzbetreiber alles berücksichtigen muß. Zusammengefasst: Es ist ganz schön kompliziert. 2 Buchempfehlungen dazu. Bsp (ist ein österr. Autor): ![]() ![]() oder: ![]() ![]() |
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Dass sich das (aus Datenschutzgründen) nicht aus allen angeschlossenen SmartMetern berechnen lässt, ist klar und verständlich. Aber kann man nicht davon ausgehen dass ein Netzbetreiber von sich aus Messungen in Trafgos und Umspannwerken durchführt? ich weiß es nciht (würd aber sowieso mal gerne so ein Trafohäuschen von innen sehen) Hat jemand Infos dazu? |
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Beispielsbilder: https://geier-starkstromtechnik.de/transformatoren/trafos-trafostationen/ Die Studie von Österreichenergie interessiert vielleicht auch: Laut dieser Studie gibt es in Österreich 80.000 Niederspannungsnetze und 850 Mittelspannungsnetze https://oesterreichsenergie.at/fileadmin/user_upload/Oesterreichs_Energie/Publikationsdatenbank/Studien/2024/AIT-OE-Wert_der_Stromverteilnetze_Update_2024-01_Abschlussbericht_v1.1_2024-01-22_clean_version.pdf |
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Die Trafoleistungen/-spannungen sind bei Neuanlagen üblicherweise gemessen, im Bestand aber noch nicht überall. Das hilft aber nichts wenn der Spannungshub auf NSP-Abgängen zu hoch ist, hier bräuchte es eine Messung am Ende des Netzes (hier würden zB die Kunden-Smartmeter wertvolle Spannungsinfo liefern). In der Mittelspannung gibt es in den Umspannwerken natürlich Messungen, in jeder Trafostation aber auch (noch) nicht. Es ist in gewisser Weise ein Zielkonflikt, wenn man gerne bestehende teure Infrastruktur besser ausnutzen möchte (genauere Lastflussberechnung, dynamische Laststeuerung, dynamische Einspeisevorgaben, Netztarifstruktur auf Basis von Auslastungen etc.) aber den Netzbetreibern den Zugang zu notwendigen Daten verwehrt. Logischerweise muss die Datenauswertung anonymisiert, mit beschränktem Zugang und auf sichere IT-Infrastruktur erfolgen. Schon alleine aus dem Gesichtspunkt das Cyberangriffe bei dynamisch gesteuerten Systemen enorme Schäden hervorrufen kann. Die Frage ist aber schon auch ob die Leistungs- oder Spannungswerte eines privaten Hausanschlusses dermaßen wertvoll sind, um nur mit dem Totschlagargument Datenschutz viele moderne Möglichkeiten auszuschließen und damit den Weg weg von Innovativen Ansätzen zu gehen, teure Doppelstrukturen vorauszusetzen und höheren Gesamtkosten zu verursachen. Da würde ich immer in die Gestaltung und in das WIE investieren, anstatt in eine Blockadehaltung. Btw ist es bei größeren Anschlüssen (Gewerbe, Industrie) länger schon normal das Leistungswerte (Leistungsprofil) erfasst und danach auch abgerechnet wird. |
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"Dann weiß ja jeder, wann ich daheim bin und kann einbrechen" ist sicher eins der Hauptargumente am Stammtisch. Gleich gefolgt von " Dann sehen sie ja, dass ich eine Sauna hab und verrechnen mir mehr Netzkosten". Zumindest letzteres wird sich hoffentlich bald von selbst ergeben. |
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Danke an Alle für die Antworten, auch die zugehörige Literaturhinweise. @PVAndyE "Da ist weder e-Control noch der VNB schuld. Die Ursache liegt beim Datenschutz. Damit überhaupt SM ausgerollt werden konnten, mussten die VNB alle SM per Standardeinstellungen die Kommunikation auf OFF stellen. Nur dann, wenn der Benutzer explizit sein ok gibt, darf das SM die 15min Werte übertragen. " Also als bei uns das SM kam, kam auch eine Broschüre. In dieser Stand, dass man, falls gewünscht, OptOut persönlich beantragen muss und mitteilen UND dem Techniker der den Zähler gegen ein SM tauscht mitteilen soll, dass er es direkt einstellen soll. Auf Wunsch des damaligen zweiten Hauseigentümers ist das bei uns passiert. Eine Änderung wurde vorgenommen, als wir unseren Zähler mit zweitem Zählpunkt und Einspeisung bei der ÖMAG angemeldet haben. Der Einspeisezählpunkt hat 15-Min. Werte und unser Abnahmezählpunkt Tagesverbrauch ohne 15-Minuten Werte. @Executer Im Zuge des Datenschutzes bin ich davon ausgegangen, dass die Daten verwendet werden. Das hier wusste ich nicht: "Logischerweise muss die Datenauswertung anonymisiert, mit beschränktem Zugang und auf sichere IT-Infrastruktur erfolgen. Schon alleine aus dem Gesichtspunkt das Cyberangriffe bei dynamisch gesteuerten Systemen enorme Schäden hervorrufen kann. " Wie oben gehe ich davon aus, dass die Werte bei mir so oder so genutzt werden, und zwar anonym. Um eben bessere Lastprofile erstellen zu können. Dabei würde es völlig ausreichen anonymisierte Daten bis zum Trafo, an diesem sind evtl. 50 Haushalte angeschlossen, dass sowieso von diesen 50 Haushalten die 15-Minuten-Werte ankommen. Davon ging ich aus, weil die SM das können. Falls nun dem Netzbetreiber durch Gesetze wie z.B. dem Datenschutz diese Daten noch nicht einmal anonym vorliegen, dann möchte ich mich dahingehend beim NB (der bestimmt nicht mitliest, aber den ich kritisiert hatte) entschuldigen, mir war nicht bewusst, dass er verpflichtet ist Geräte einzubauen mit Funktionen, die er dann selber nicht für die stabilisierende Netzstruktur und Ausbaupläne verwenden darf. So wird dann jeder Trafo mehr oder minder zum Lotto und dann ist auch klar, warum einige Einspeisezählpunkte nach dem "First Come, First Serve" behandelt werden, es findet nur eine pauschale Berechnung statt. Trotz der eigentlich vorhandenen Infrastruktur.... |
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Nachtrag: Was mir dennoch auffällt ist die Überlegung WARUM das nun nicht in der Art anonym passiert und warum auch der Netzbetreiber nicht mit der e-control und dem Gesetzgeber darum verhandelt. Nähmen wir an, der Netzbetreiber HÄTTE die Daten, und könnte so auswerten, dass Trafostationen mehr Einspeiseleistungskapazitäten haben. Für den Netzbetreiber ist das aber schlecht. Energiegemeinschaften sorgen für weniger Netzeinnahmen, die PV-Erzeuger beziehen weiterhin weniger Strom also weiterhin weniger Netzeinnahmen. Nun lautet die Argumentation der Netzbetreiber: "Weil uns Geld durch Energiegemeinschaften entgeht und wir weniger Strom für dieselbe Netzinfrastruktur ausgeben und wegen des EE-Ausbaus ausgeben müssen, verändern wir nun die Netzgebührenstruktur auf eine, die besser funktioniert. Bessere, intelligentere Prognosen oder Messungen dürfen wir aus Datenschutzgründen nicht machen, daher sind pauschale Abgaben vonnöten die den o.g. Wegfall ausgleichen." Dem Netzbetreiber liegt also ansich auch nichts daran, es zu wissen. Selbst wenn er könnte. Auch und Aufgrund der Verflechtung mit den EVU, den Bundesländern und den Ministern die der e-control sagen, was sie tun sollen. Das ist aber reine Spekulation. Ich behaupte nicht, dass das so ist, sondern dass die Gefahr besteht, dass es so sein KÖNNTE. Denn dann ist der Netzbetreiber in einem Interessenskonflikt zwischen alle Einspeiser und Verbraucher gleich zu behandeln und andererseits die vorgegebenen Beschränkungen. |
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Für eine sauna musst auch jetzt nicht mehr zahlen wenn du sie anmeldest genauso nicht für eine wallbox |
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kann dir nur empfehlen mal zu einem Tag der offenen Tür zu gehen bzw. gibts auch Veranstaltungen wie in der Steiermark die "Lange Nacht der Energie". |
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Am Freitag den 19.9 ist Tag der Offenen Tür im Kraftwerk Garsten. |
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Kraftwerke kenne ich "von innen" (zB das ziemliche neue Murkraftwerk Gratkorn) aber Kraftwerk und Trafohäusl sind dann doch was anderes ![]() Danke für den Hinweis auf die "Lange nacht der Energie" - muss ich mal einplanen. |
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Das mit den Netzgebühren ist für mich so eine Sache: Mit den Energiegem. die am gleichen Trafo hängen, gibt es ja - glaub ich - Ermäßigungen der Netzgebühren, was für mich auch logisch ist, da ich nicht das Netz PV > EVU und der andere Teilnehmer EVU > Haus benötigt. Wenn ich Einspeise - und dafür NG entrichten müßte - und der Nachbar 100m weiter wieder NG zahlt, ist das für den Netzbetr. natürlich eine super Sache. Fürs EVU auch 16ct - 6ct Einsp. = 10ct für nix verdient. Die andere Seite vom Netz ist aber, wenn Strom transportiert werden soll, muß ein Kabel her. Das Kabel muß auch liegen, wenn keiner was vom Strom will. Da jetzt eine faire Verrechnung finden ist vmtl. nicht ganz einfach. Das der Stromverbrauch eher mehr wird pro Haus/-halt ist eher anzunehmen. Bei uns wurde vor kurzem ein neuer Trafo aufgestellt, weil - angeblich - jemand jemand sein BEVBEV [Battery Electric Vehicle, Elektroauto] nicht mehr laden konnte. Na wenn dem die ganze Baustelle verrrechnet wird, ist der billiger dran den Rest seines Lebens mit dem Taxi zu fahren. Den anderen Leuten in der Siedlung die Kosten ad hoc zazurechnen, wird auch nicht gehen (würde wohl der neue BEVBEV [Battery Electric Vehicle, Elektroauto]-Besitzer bald auf seinem Ladekabel am nächsten Baum baumeln.) Jetzt muß der NB halt warten das der Trafobau schön langsam wieder reinkommt. Der kommt eben scheinbar erst drauf das es eng wird, wenn irgenwo was nicht geht. Das die dezentrale Energieerzeugung - und vor allem Einspeisung - für den Netzbetreiber nicht witzig ist, kann ich mir schon vorstellen. |
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Bin leider auch Energienetze Steiermark und warte seit März auf die Freischaltung der genehmigten lächerlichen 4KW Einspeisung. Zumindest wurde vor kurzem eine rießen PV Anlage genehmigt (auf meinen Trafo) in der Nähe mit der Bedingung der Landwirt müsse für den neuen Trafo aufkommen? Vielleicht sind dann mehr als 4 KW drinnen, aber ob das alles bis März 26 fertig ist wage ich zu Bezweifeln |
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