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Korrekte thermische Trennung Garage/Haus

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  •  Rapiatler
6.4. - 20.9.2020
26 Antworten | 8 Autoren 26
26
Hallo Zusammen,

unser aktueller Plan sieht so aus, dass wir das Dach der Garage+Lagerraum, des Abstellraums und des Gästezimmers als Terrasse mitbenutzen können. (Die 3 Räume sind gleich hoch)
Nun wollte ich fragen, was ist bezüglich Wärmebrücken und Energieeinsparung zu beachten. Die Garage wird nicht beheizt, der anschließende Abstellraum sowie das Gästezimmer schon.
Im Norden grenzen wir direkt an den Nachbarn an, es werden 25er Ziegel + 20 cm EPS Plus verwendet. Im Westen grenzen wir an einen Altbestand an, hier ist aktuell auch ein 25 Ziegel + 20cm EPS Plus angedacht. Zwischen Haus und Garage sind 2 Brandschutztüren und eine eher einfache Dämmung angedacht.
Ist es sinnvoll, die Dämmung zwischen Garage und Haus auszubauen und dafür an der westlichen Seite einzusparen? Die Decke sollte dann ebenso wie der Boden vermutlich durch einen Isokorb getrennt werden?
Was ist die günstigste und korrekte Ausführungsweise?
Nachfolgend noch ein Bild der Situation:


2020/2020040681199.png
Danke für eure Hilfe!

  •  Pandur8
6.4.2020  (#1)
Hallo,

wir haben es etwas ähnlich geplant: Garage und dahinter (wie bei Euch) ein AR/Technikraum mit der ganzen haustechnik. Wie bei Euch, das Haus gleich direkt rangebaut mit einer Brandschutztüre als Trennung zur Garage.
Allerdings sind es defacto zwei getrennte Gebäude: Garage & AR werden mit 30er Ziegel errichtet (wird aber nicht geheizt), das Haus selbst mit 50er. Darauf kommt der normale Grundputz. Somit haben wir hier defacto 80cm Mauerstärke beim Übergang zum Haus.
Das Dach der Garage ist eine normale Flachdachausführung. Das Haus selbst hat natürlich sein eigenes Walmdach.
Die Bodenplatte ( ist allerdings wieder zusammen, ebenfalls der darunterliegende Glasschaumschotter.

Wir hatten ursprünglich auch geplant, die Garage als Terrasse zu benutzen, hätten hier aber keinen anderen Aufbau als jetzt geplant.

Ich denke damit sollten wr gut durchkommen. Mal schaun was der Energieausweis sagt. Expertenmeinungen von hier natürlich gern willkommen.

Meine Konklusio: Die Garage inkl AR als eigenes Gebäude ausführen.

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  •  Rapiatler
6.4.2020  (#2)
Auch bei mir wird der Glasschaumschotter verwendet werden. Habe zusätzlich noch einen Schnitt der Situation.


2020/20200406972408.png

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  •  taliesin
7.4.2020  (#3)
Auf die gesamte Länge einen Isokorb zu machen wird nicht nur statisch möglicherweise schwierig, sondern kostet richtig Geld. Die Trennung der beiden Gebäude (also Garage und Haupthaus mit separater Wand und dazwischen Dämmung) ist da vermutlich billiger. Die Fuge dazwischen kann durch den Terrassenbelag und Dämmung ausgeglichen werden. Es reichen dabei vermutlich 2 20er-25er Wände und >10cm Dämmung dazwischen, je nach Anspruch was den Wärmebedarf angeht.

Will man die Bodenplatte durchgehen lassen, dann muss die Dämmung oberhalb dieser durchgeführt werden.
Alternativ könnte man auch diese trennen und durch ausreichende Verdichtung des Untergrunds auf eine gleichmäßige Setzung hoffen. Ein geringer Versatz lässt sich oben leicht ausgleichen, auf der Bodenplatte ist er eher nervig (... setzen lassen und dann erst den Estrich machen?!)

Wie gesagt die Wand ist thermisch eher das geringere Problem, die Decke und ev. auch die Bodenplatte sind kritischer. Wenn getrennt wird, müsste man die Garagenwände selber nicht mehr dämmen, die Betondecke wird zwecks gleicher Höhe schon gedämmt.

Persönlich würde ich trennen, ist die sauberere Lösung.

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  •  Rapiatler
8.4.2020  (#4)
Danke für deine Antwort.
Wenn man es so ausführt wie am Plan gezeichnet, muss man sich dann Sorgen machen bezüglich Schimmel? Mit welchen Energieverlusten ist zu rechnen?

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  •  taliesin
8.4.2020  (#5)
Schimmel ist so eine Multifaktorenerscheinung, hängt von vielen Parametern ab:
* Feuchte vorhanden (Lüftungsrate, Wassereintrag durch Nutzung ...)
* spez. Temperaturabsenkung an Wärmebrücken (Position der Heizflächen, Dämmstärkenunterschied ...)
* Oberfläche (Alkalizität, Wasseraufnahme ...)

Den zu prognostizieren ist rel. schwierig, halbwegs sicher ist es die Temperaturabsenkung an der Wärmebrücke bei weniger als 1-2K zu halten, dann kommt es erst bei relativ hohen Luftfeuchten (ca. 80%) zum Kondensat. Ich schreibe da absichtlich nur Hausnummern, man kann das auch genauer machen.

Die Energieverluste kann man bei linienförmigen Wärmebrücken (z.B. die Wand vom Lagerraum) mit dem psi-Wert beziffern. z.B. 0.2W/mK, dann wären 2.5m Länge bei ca. 0.5W/K beim Temperaturunterschied von 20K sind das dann 10W ... übers Jahr dann (Annahme Außenklima: 85kKh) ca. 43kWh/a ... Wieder nur Hausnummern, die Details müsste man aus einem Wärmebrückenkatalog heraussuchen.

Wenn du nicht gerade ein Niedrigstenergiehaus baust, wird dich der Energieverlust vermutlich nicht wirklich kratzen. Stagnationsbereiche der Luft könnten aber durchaus Schimmelprobleme auslösen.

Das alles zu rechnen ist nicht wenig Arbeit und ganz sicher bist du am Ende auch da nicht, deswegen der Rat auf Nummer sicher zu gehen und die thermische Trennung machen. Wenn man es von Anfang an plant, sind die Zusatzkosten zumindest gering, wenn nicht sogar 0.

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  •  hellsayer
11.4.2020  (#6)
Habe die gleiche Situation, wir verwenden in diesem Bereich auch um Platz zu sparen innen gedämmte 25er Ziegel von Wienerberger. LG

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  •  ManuelV
11.4.2020  (#7)
Wir hatten eine ähnliche Situation. Haben thermisch Decke und Bodenplatte getrennt. Macht irgendwie Sinn. Links ist Garage, rechts Wohnraum. Dazwischen XPS und weil's der Statiker wollte ist die Bodenplatte mit 14mm Nirobaustahl verbunden ;)

2020/20200411325392.jpg


2020/20200411445119.jpg

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  •  taliesin
11.4.2020  (#8)
Selbstgebauter Isokorb ..., gut gelöst.

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
11.4.2020  (#9)
bodenplatte und decke und somig auch die aussenmauern würde ich unbedingt thermisch trennen.
gerade in der sanierung stellen durchgehende bodenplatten oder decken (balkone) die größten schwachstellen dar

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  •  ManuelV
11.4.2020  (#10)

zitat..
taliesin schrieb: Selbstgebauter Isokorb ..., gut gelöst.

Quasi ja :) die Bodenplatte der Garage liegt satt auf Lehmboden auf, da sollte sich nix tun, aber verbunden ist mir lieber. Bei der Decke kommen auch noch ein paar Niroeisen rein. Ich fand die Lösung schön gemacht und sicher deutlich besser als nicht zu trennen. Alleine an der Dämmung am Garagendach kann man dadurch auch etwas sparen.
Wir haben jetzt eine 38 Mauer zwischen Haus und Garage, wollte ursprünglich einen 50ger Ziegel nehmen, aber das hatte nicht wirklich viel gebracht.

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  •  Rapiatler
14.4.2020  (#11)
Vielen Dank für eure Inputs, ich werde mit dem Baumeister mögliche Lösungen besprechen und gerne anschließend hier nochmals zur Diskussion stellen!

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  •  Rapiatler
8.5.2020  (#12)
Nach Rücksprache mit dem Baumeister, lautet die Empfehlung, die Bodenplatte zu trennen, 2 Wände mit Steinwolldämmung dazwischen aufzuziehen und die Decke mittels ISO-Korb zu entkoppeln. Er rechnet mit ca. 3000 Euro Aufpreis. Was meint ihr dazu?

EDIT: ein zusätzlich Thema hat sich auch noch aufgetan. Man sieht am Plan, dass der Regenwasserabfluss durch den Abstellraum verläuft. Die gleiche Situation haben wir im Hauptgebäude mit dem Abfluss durch den Technikraum.
Seitlich am Gebäude kann ich die Abflüsse nicht anbringen, da die Gefälledämmung zu hoch wäre. Hinter dem Gebäude sind wir über die gesamte Länge gekuppelt und vorne passen Abflüsse eigentlich nicht ins optische Bild.
Nun wurde uns von bereits 2 Dachanbietern abgeraten, die Entwässerung innen zu machen (Tropfgeräusche, etc.) Wie sind eure Erfahrungen? Könnte das "geberit pluvia system" Abhife schaffen? Wäre eine Entwässerung in der Fassade sinnvoll?

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  •  Rapiatler
12.5.2020  (#13)
Würde mich noch über eure Meinung freuen!

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  •  ManuelV
  •   Bronze-Award
12.5.2020  (#14)
Also 3000€ extra kommt mir etwas viel vor. Isokorb kostet ca. 80-110€ netto für einen Meter. Muss ja nicht zwingend ein Schöck sein.
Warum zwei Wände? Reicht nicht eine 38ger Wand? Wenn's dir zu wenig ist, klebst halt noch 5cm XPS drauf. Sicher billiger als zwei Wände Mauern und die Decke muss ja auch irgendwo drauf stehen ...

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  •  Rapiatler
16.9.2020  (#15)
Seitens Baumeister wurden für die Bodenplatte nun XPS Platten zwischen den Bereichen gesetzt.
Um ein unterschiedliches setzen der Platten zu verhindern, musste er aber mit 17 Stück Eisen, ca. 3cm Durchmesser, Querverbindungen machen.
Ist dies so in Ordnung oder hätte man sich das XPS dann auch schon sparen können?

2020/2020091653418.jpg

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  •  BAULEItEr
16.9.2020  (#16)
Hallo,
BPL Garage und Abstellraum liegen auf gleicher Höhe oder?
Im Abstellraum habt ihr ja Bodenaufbau.
Macht ihr da jetzt eine Stufe?

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  •  Rapiatler
16.9.2020  (#17)
Die Platte in der Garage wird dicker ausgeführt!

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  •  BAULEItEr
16.9.2020  (#18)
Wieviel dicker du brauchst ja soviel Hohenunterschied wie Fußbodenaubau im Abstellraum.
Wieviel FBA hast du im Abstellraum?

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  •  taliesin
16.9.2020  (#19)

zitat..
Rapiatler schrieb: Ist dies so in Ordnung oder hätte man sich das XPS dann auch schon sparen können?

Nein, das ist sicher viel besser als mit Betonkontakt!

Die Wärmeleitfähigkeit von Beton ist 2.1W/mK, die von Edelstahl (austenitisch) etwa 15W/mK. Wenn man jetzt noch die Verbindungsflächen vergleicht, ist klar, dass das schon hilft.

Edit: Bei näherem Hinsehen, bin ich nicht mehr so sicher, ob das Edelstahl ist. Sieht eher nach verzinktem Rohr aus?!

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  •  Rapiatler
16.9.2020  (#20)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Wieviel dicker du brauchst ja soviel Hohenunterschied wie Fußbodenaubau im Abstellraum.
Wieviel FBA hast du im Abstellraum?

Das Gästezimmer sowie der Abstellraum bekommen eine FBH FBH [Fußbodenheizung].
Die Garage wird erstmal 5cm dicker gemacht, der Rest wird später durch den Estrich ausgeglichen.

zitat..
taliesin schrieb:
Edit: Bei näherem Hinsehen, bin ich nicht mehr so sicher, ob das Edelstahl ist. Sieht eher nach verzinktem Rohr aus?!

Die Arbeiter haben von Niro gesprochen. Es ist kein hohles Rohr.


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  •  erwinh
  •   Bronze-Award
16.9.2020  (#21)
Nach Niro sieht das nicht aus, aber ich kann mich täuschen...

Was mir nicht gefällt ist dass anscheinend der Eisenkorb am XPS ansteht und somit keine Betonüberdeckung vorhanden sein wird. Da sollte zumindest ein 2cm Spalt sein.
Ob das ein Problem werden kann weiß ich auch nicht, es wird in diesem Bereich ja wahrscheinlich keine Feuchtigkeit hinkommen...

Thermisch wird das kein Problem sein, jedenfalls wesentlich besser als mit durchgehender Betonplatte.

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