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Großer Vergleich: Zirkulationsleitung vs. Boiler vs. DLH vs. NIX vs.?

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  •  BirnbauMax
17.10. - 23.10.2025
52 Antworten | 16 Autoren 52
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Liebes Forum,
ich weiß … ewige Diskussion hier zu dem Thema. Mir ist aber ein neuer Aspekt aufgefallen, den ich gerne mit euch durchleuchten würde. 
Ich sitze gerade selbst vor meiner Warmwasser-Planung und bei mir taucht genau diese konkrete Frage auf, nachdem hier im Forum viel subjektiv und aus Erfahrungswerten (allerdings ohne realistischen Vergleich) geschrieben wird, würde ich hier gerne mit Zahlen/Daten/Fakten vergleichen, und auf subjektive Meinungen möglichst verzichten.

Disclaimer:
Schon klar, die Welt ist kein Labor, aber die Theorie liefert mir mal einen Anhaltswert.
Ich habe versucht, mit ein paar vereinfachten Annahmen die Berechnung aufzustellen, und kein Finite-Elemente-Simulationsprogramm mit meinem Fußbodenaufbau und dem Warmwasserrohr genervt.

Ein paar grundsätzliche Dinge: 
  • Warmwasserleitung DN15 (Außendurchmesser 21 mm)
  • Dämmung 20 mm mit λ=0,035 W/mK
  • Leitung wird im Fußbodenaufbau in zementgebundener Schüttung λ=0,09 W/mK verlegt.
  • ΔT=30 K Warmwasser zu Raum
  • Distanz zum Warmwasserspeicher: 10 m,
  • 1,8l Wasservolumen in Leitung
  • Warmwasser Bereitung mittels Wärmepumpe: COP 2,5
  • Einsatzort Küche
  • 3x am Tag "Entnahmeblöcke" also wo länger davor nichts entnommen wurde und Warmwasser in einer Leitung wieder auf fast Umgebung abkühlen würde, und dann beim Kochen immer mal wieder kurz abgewaschen wird.
  • Je Entnahmeblock dann aber 10l Warmwasser, Rate: 4 l/min -
  • 0,4 m/s Strömungsgeschwindigkeit im Rohr

Wir betrachten die erforderliche Primärenergie nur für die Bereitstellung von Warmwasser und nicht für das Warmwasser im Verbrauch selbst.
______________________________
einmal ohne alles bitte ... "NIX"
Es benötigt 25 Sekunden bis das Wasser vom WW WW [Warmwasser]-Speicher aus dem Wasserhahn kommt.

Verlorene Wärmemenge entsteht dann zwischen den "Entnahmeblöcken", wenn das Wasser in der Leitung wieder abkühlt = Je Abkühlung 0,062 kWh

Tagesenergiebedarf von 0,19 kWh Wärmemenge oder
0,07 kWh Primärenergie für die LWP LWP [Luftwärmepumpe] = 26 kWh / a
______________________________
Zirkulationsleitung:
Bekanntlich verbraucht die Zirkulationsleitung die Energie beim Zirkulieren an die Umgebung - die Leistung der Pumpe ist dabei vernachlässigbar, mit 5-10 W, bzw. ließe sich auch durch reine Thermosiphon-Wirkung eliminieren.
Verlustleistung je Meter Leitung: ~4W / m (um die Zirkulation auf der gleichen Temperatur zu halten)
Gesamtleistung Zirkulationsleitung: 4 W * 2 * 10 m = 80 W
1x Abschaltung (Zirkulationsleitung kühlt ab auf Umgebungstemperatur) - erfordert also 2x 0,07 kWh (einmal WW WW [Warmwasser]-Leitung, einmal dünne Zirkulationsleitung) ~0,10kWh
Deaktivierung der Zirkulationsleitung von 23-6:00 Nachts ergibt einen Tagesenergiebedarf von 1,36 + 0,1 kWh Wärmemenge oder
0,58 kWh Primärenergie für die LWP LWP [Luftwärmepumpe] = 212 kWh / a
______________________________
Durchlauferhitzer unter der Küchenspüle:
Vorausgesetzt genügend elektrische Anschlussleistung ist vorhanden (vermutlich 3-Leiter Anschluss erforderlich).
DLH wird über das Warmwasser aus dem Warmwasserspeicher nachversorgt. 
Es wird also nur Leistung benötigt, bis das Warmwasser vom Warmwasserspeicher angekommen ist.

Wir benötigen also genau die Menge an Energie um die Wassermenge in der Leitung von Umgebungstemperatur wieder um ΔT=30 K zu erwärmen. 
Das Ergebnis dazu können wir uns von der Variante "nix" kopieren. Allerdings bedeutet das für 3 Entnahmeblöcke:
3x Aufheizen mit elektrischer Energie des abgekühlten Leitungsinhaltes (0,062 kWh)
3x Abkühlen in der Leitung mit Energie aus der LWP LWP [Luftwärmepumpe] nach dem Entnahmeblock. (0,07 kWh)

ergibt:
0,26 kWh Primärenergie (kombiniert LWP LWP [Luftwärmepumpe] und DLH) = 95 kWh / a

Wie viel innerhalb eines Entnahmeblocks dann Entnommen wird ist irrelevant. Das Warmwasser stammt dann wiederum von der LWP LWP [Luftwärmepumpe] und der DLH ist deaktiviert da er das Wasser dann nicht mehr weiter aufheizen muss.

Anmerkung: Es wird für diesen Aufheizvorhang eine Leistung von etwa 10kW um in den 25 Sekunden um 30 K zu erwärmen, benötigt. 

Es gibt auch eine Verzögerung, bis sich der DLH und das Wasser zum Auslauf hin ausreichend aufgeheizt haben. Es ist demnach eine - Best-Case Berechnung.
Realistisch hat man oft nicht so viel Leistung unter einer Küchenspüle zur Verfügung und müsste daher auf einen Mini-Warmwasser-Speicher zurückgreifen
______________________________
Mini-Warmwasser-Speicher unter der Küchenspüle:

nachdem die Leistung eines DLH wohl unrealistisch ist, käme für diesen Gedankengang nur ein kleiner Mini-Warmwasser-Speicher infrage.
5l Fassungsvolumen sollten ausreichen. 
Der Mini-Warmwasser-Speicher wird wieder wie auch der DLH vom zentralen WW WW [Warmwasser]-Speicher über die Warmwasserleitung nachgespeist. Nachdem der Mini-Speicher jedoch nur typischerweise um die 2kW Anschlussleistung hat hält dieser sein gespeichertes Wasser die ganze Zeit lang warm. Dafür benötigt er pro Tag je nach Fabrikat (abhängig von Dämmung und Volumen) auch um die 0,5 kWh quasi als Standby-Verlust

Allerdings muss der Mini-Speicher dann auch nicht mehr erneut aufheizen da er nach jedem "Entnahmeblock" auch wieder voll mit Warmen wasser aus dem zentralen Warm-Wasserspeicher der LWP LWP [Luftwärmepumpe] gespeist wurde.

Das Ergibt dann:
1x 0,5 kWh Standby-Verlust pro Tag an elektrischer Energie
3x Abkühlen in der Leitung mit Energie aus, der LWP LWP [Luftwärmepumpe] nach dem Entnahmeblock. (Primärenergie in Summe 0,07 kWh)
0,57 kWh Primärenergie (kombiniert LWP LWP [Luftwärmepumpe] und Mini-Wasserspeicher) = 208 kWh / a

Anmerkung: Es ist in diesem Szenario ungünstig, wenn der Mini-Wasserspeicher bei der ersten Entnahme zu jedem Entnahmeblock nur kurzzeitig entnommen wird - das bedeutet es muss sich dieser aktivieren und das abgekühlte Wasser der Warmwasserleitung auch wieder erneut mit elektrischer Energie aufheizen.
______________________________
BONUS: Begleitheizung
Es wird entlang der Warmwasserleitung ein Heizdraht verlegt. Zirkulation oder dergleichen ist dann nicht notwendig. 
Wir müssen wie bei der Zirkulation rechnen - nur ohne Zirkulations-Strecke zurück, und die Wärmemenge kommt rein elektrisch.

4 W  * 10 m = 40 W
Deaktivierung der Begleitheizung von 23 bis 6:00 Nachts ergibt einen Tagesenergiebedarf von 0,68 kWh Primärenergie für die Begleitheizung = 248 kWh / a
______________________________

Zusammengefasst: (Jahresverbrauch)
1. 26 kWh "NIX" 
   2. 95 kWh Durchlauferhitzer 
     3
. 208 kWh Mini-Warmwasserspeicher (Boiler)
     3. 212 kWh Zirkulationsleitung 
     3. 248 kWh Begleitheizung

Jetzt aber ein großes ABER: Wir sprechen hier von 100 kWh Mehrenergieaufwand pro Jahr. Also sage und schriebe ~30€, wenn man selbst keine PV-Anlage hat.
Ich denke dass auch die 3. Plätze ok sind, sofern technisch gut und günstig umsetzbar.

Ich persönlich tendiere für meinen Fall zur Zirkulationsleitung. Da ich durch Installation in Eigenleistung so definitiv günstiger als die Durchlauferhitzer komme, und nur eine Zirkulationspumpe warten muss, auch wenn ich die Zirkulation ins Badezimmer im OG verlege.
(Ich berichte gerne einen realen Vergleich Zirkulationsleitung vs. "NIX", sobald mein Haus existiert und ich die Neven dafür habe)

--> Je nach genauer Auslegung von Dämmung, COP, Leitungslängen usw., würde ich mal behaupten Plätze 3,4 und 5 teilen sich ein Podest. Klarer Gewinner ist der Durchlauferhitzer, sofern man warmes Wasser sofort aus der Leitung haben möchte, und 9 kW Elektrischen Anschluss bei der Entnahmestelle bereit hat.

Wer zur Gänze darauf verzichten mag, der soll auch bedenken, dass "NIX" auch Energie kostet.

Anmerkung:
Materialeinsatz in allen 3 Szenarien lasse ich mal außen vor.

Bedenken sollte man auch, dass ein DLH und oder ein Mini-Warmwasser-Speicher auch irgendwann defekt werden, eine Zirkulationspumpe auch, aber die dann im Schadensfall dann günstiger und einfacher zu ersetzen ist.

Bitte bei der Diskussion einsteigen, sofern Ihr signifikant abweichende Ergebnisse habt, oder ihr einen Denkfehler in meiner Ausführung findet.

Sonst lasst mir gerne einen Daumen hier 👍

  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
22.10.2025  (#41)
Was der Threadersteller nicht gesagt hat, ist, wie groß sein täglicher Warmwasserverbrauch ist.
Dabei sollte man eher Durschnittswerte annehmen, da ein Haus im Laufe seines Lebens meist mit <2 Personen bewohnt wird. Meine Mutter lebte z.B. 20 Jahre allein im Haus... 
Auch haben meine Eltern nach der Pension die Badewanne, die auch zugleich die Dusche war, entfernen lassen, da sie nicht mehr drübersteigen konnten.
Wir haben im Neubau deshalb gleich auf die Badewanne verzichtet, nachdem sie vorher auch nur ein paar Mal im Jahr verwendet wurde. Haben uns deshalb für einen 11 kW DLE im Bad entschieden, da wir auch mit Energiesparkopf duschen und eine Wärmerückgewinnung (Duschrohr) verbaut haben, was einem COP von ~3 entspricht, und dabei keine Wartezeiten aufs WW WW [Warmwasser] existieren (das Wasser selbst kostet ja meist mehr, als dessen Erwärmung). Auch gibt es keine Temperaturschwankungen, da der DLE immer gradgenau aufheizt. Man muss nur den WW WW [Warmwasser]-Hahn aufdrehen (eine Thermostatarmatur wäre kontraproduktiv). Auch Legionellen haben da keine Chance. Auch das Dusch-WC wird vom selben DLE versorgt, was man nicht mehr missen möchte, wenn man es einmal gewohnt ist.
In der Küche sollte ein 5 Lt Boiler reichen, den Rest übernimmt der GS. Habe einen 600W Boiler von Kospel gekauft, der sogar vom Balkonkraftwerk aufgeheizt werden kann. Mit einem Shelly kann man mit Nachtabschaltung auch die Standby-Verluste minimieren.
Für weit entfernte WCs wäre ein elektrischer Wasserhahn die günstigste Lösung. Bsp.:
https://www.ebay.at/sch/i.html?_nkw=357765990196&mkcid=1&mkrid=5221-53469-19255-0&siteid=16&campid=5337140353&customid=5575021779&toolid=10001&mkevt=1

Wenn man generell WW WW [Warmwasser] nur an den Entnahmestellen erzeugt, benötigt man keinen großen Speicher, und wir haben überallhin auch nur Kaltwasserleitungen verlegt, was schon einiges an Installateurskosten spart. Auch könnte man dann gleich über eine Heizung allein über Luft-Luft-WPs nachdenken, was ohnehin am meisten Geld sparen würde (Installation u. Betrieb)...

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Hallo BirnbauMax,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Großer Vergleich: Zirkulationsleitung vs. Boiler vs. DLH vs. NIX vs.?

  •  hellsayer
  •   Gold-Award
22.10.2025 17:08  (#42)

zitat..
TobiK schrieb: Ja, wobei ich KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]/RGK/BKA definitiv zur Kategorie "funktionert lange und hat einen Mehrwert" zählen würde. 

Stimme ich dir zu. Hätte mich auf das KNX-Zeug und weitere Spielereien alleine beziehen sollen. RGK ist sicher ein diverses Thema, nicht weil es nicht sehr effizient ist oder nicht funktioniert, sondern weil ich generell (auch nach Rückspräche mit einigen mir bekannten Instis und Bauherren) der Meinung bin, dass Erdwärme im Neubau EFH immer mehr ein Nischenprodukt sein wird. Aber bitte das ist nur meine Meinung und sollte dich nicht negativ beeinflussen!

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  •  christoph1703
22.10.2025 17:24  (#43)

zitat..
Gast-Karl schrieb: Für weit entfernte WCs wäre ein elektrischer Wasserhahn die günstigste Lösung.

Gibts die auch in weniger hässlich? Ich hab die bis jetzt nur mit unnötigem Display oder anderen fragwürdigen Designentscheidungen gesehen.
Wär ja an sich sinnvoll so ein Teil, aber die Optik ist schon auch ein Kriterium.


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  •  Benji
  •   Gold-Award
22.10.2025 17:47  (#44)

zitat..
hellsayer schrieb: Erdwärme im Neubau EFH immer mehr ein Nischenprodukt sein wird

Magst du uns das näher erläutern? Speziell die Alternativen?


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  •  Puitl
  •   Silber-Award
22.10.2025 17:59  (#45)

zitat..
hellsayer schrieb:
 dass Erdwärme im Neubau EFH immer mehr ein Nischenprodukt sein wird. 

...rein aus dem traurigen Grund das sich die Planer und Installateure nicht damit befassen...


1
  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
22.10.2025 18:25  (#46)

zitat..
christoph1703 schrieb: Gibts die auch in weniger hässlich? Ich hab die bis jetzt nur mit unnötigem Display oder anderen fragwürdigen Designentscheidungen gesehen.

Gibt's auch für Untertischmontage, wo man es nicht sieht und den Standard-Wasserhahn verwenden kann. Ein Verwandter von mir hat so einen unter einem Doppelwaschtisch. Man bekommt halt dann nur ausreichend warmes Wasser, wenn nicht beide zugleich zapfen, aber das spielt sich recht schnell ein.
https://www.ebay.at/sch/i.html?_nkw=357039315887&mkcid=1&mkrid=5221-53469-19255-0&siteid=16&campid=5337140353&customid=5575021779&toolid=10001&mkevt=1  
Empfehlung: für Bad o. WC möglichst dicke Zuleitungsrohre verwenden, damit viel Wasser schon mit Raumtemperatur ankommt, während in der Küche (mit Boiler) möglichst dünne Rohre empfehlenswert sind, wenn man gerne kaltes Wasser trinkt (habe selbst nur DN 10 verlegt).

1
  •  ds50
  •   Gold-Award
22.10.2025 18:48  (#47)

zitat..
Puitl schrieb:

──────..
hellsayer schrieb:
 dass Erdwärme im Neubau EFH immer mehr ein Nischenprodukt sein wird. 
───────────────

...rein aus dem traurigen Grund das sich die Planer und Installateure nicht damit befassen...

...weswegen ich ketzerisch anmerke, dass eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] im Neubau in den meisten Fällen eine Fehlberatung ist. Wie eine Zirku oder Pufferspeicher. Aber deswegen gibt es ja uns. 😉


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  •  hellsayer
  •   Gold-Award
22.10.2025 19:32  (#48)

zitat..
ds50 schrieb: weswegen ich ketzerisch anmerke, dass eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] im Neubau in den meisten Fällen eine Fehlberatung ist.

Ja und nein. Erderwärmung, höhere Baustandards und größere aktivierte Flächen machen die Vorteile der Erdwärme immer mehr zunichte. Wenn ich zB eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] selbst im tiefsten Winter mit Tagestemperaturen von ca. 5 Grad fahren kann (Nachtabsenkung) ist kaum noch ein Vorteil der Erdwärme da. ME ist der größte Nachteil der LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] immer noch der Abtauprozess. Wie gesagt: ich behaupte ja nicht, dass Erdwärme und insbesondere RGK RGK [Ringgrabenkollektor] nicht eine tolle Sache ist. Nur sind die Vorteile eher immer weniger wichtig. Bei uns gibt es in der Siedlung bei 10 Neubauten ein Haus mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor], 9 mit LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe]. Ist sicher nicht repräsentativ, aber trotzdem ein Indiz.

1
  •  Puitl
  •   Silber-Award
22.10.2025 20:18  (#49)

zitat..
hellsayer schrieb:

aber trotzdem ein Indiz.

... für was? 😉
Es gibt die Beispiele hier wo der Unterschied nicht groß ist ja (extrem gut gedämmtes Haus und viel WW WW [Warmwasser]-Bedarf), nur ist das bei weitem noch nicht die Regel und sobald das Außengerät ersetzt werden muss ist auch der finanzielle Vorteil dahin...aber das ist jetzt Offtopic hier.


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  •  ds50
  •   Gold-Award
23.10.2025 1:33  (#50)

zitat..
hellsayer schrieb: Wenn ich zB eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] selbst im tiefsten Winter mit Tagestemperaturen von ca. 5 Grad fahren kann (Nachtabsenkung) ist kaum noch ein Vorteil der Erdwärme da.

Vorsicht: Aufgrund der schlechten Wärmespeicherkapazität von Luft muss für die LWP LWP [Luftwärmepumpe] eine ca. um 10K wärmere Lufttemperatur als Soletemperatur angenommen werden, um ähnliche Wirkungsgrade zu erhalten! Da müsstest im tiefsten Winter bei NAT verglichen zur SWP mit LWP LWP [Luftwärmepumpe] +10°C AT AT [Außentemperatur] im Mittel haben (oder z.B. jetzt gerade +22°C), was doch ziemlich utopisch ist.

zitat..
hellsayer schrieb: ME ist der größte Nachteil der LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] immer noch der Abtauprozess.

+ die Haltbarkeit
+ die geringere Effizienz
+ WW Bereitung Probleme im Hochsommer bei AT AT [Außentemperatur] >30°C (da heizen etliche LWP LWP [Luftwärmepumpe] mit Heizstab (!)...)
+ das Lautstärkethema
+ die Abhängigkeit der Arbeitszahl von der AT AT [Außentemperatur]
+ die Hässlichkeit
+ die immense Strombelastung bei NAT (9 von 10 Häusern in deiner Nachbarschaft benötigen im wirklich tiefsten Winter bei NAT den Heizstab, eine unglaubliche gleichzeitige Belastung des Stromnetzes!)

zitat..
hellsayer schrieb: Erderwärmung, höhere Baustandards und größere aktivierte Flächen machen die Vorteile der Erdwärme immer mehr zunichte.

Tja, wenn der AMOC zusammenbricht, dann hat halb Europa im Winter das umgekehrte Problem. 😢 Aber bis dahin ist die Außeneinheit der LWP LWP [Luftwärmepumpe] eh schon 4x kaputt.

zitat..
hellsayer schrieb: Bei uns gibt es in der Siedlung bei 10 Neubauten ein Haus mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor], 9 mit LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe]. Ist sicher nicht repräsentativ, aber trotzdem ein Indiz.

Und genau deswegen finde ich es so wichtig mit angehenden Häuslbauern über ihr Heizsystem zu sprechen, um genau diese Aufklärung zu betreiben.
Ich kenne namhafte WP WP [Wärmepumpe] Hersteller, die innerhalb von 3 Jahren ihren EWP-Anteil im eigenen Produktportfolio von vormals 6% auf nunmehr 30% (!!) hochgeschraubt haben - hauptsächlich dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] geschuldet. Es geht also mit richtigem Knowhow sehr wohl...

Sorry, OT Ende meinerseits.

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  •  hellsayer
  •   Gold-Award
23.10.2025 13:59  (#51)
Danke für die Aufklärung. Bei mir auch ein letztes und dann Ende Off topic.

zitat..
ds50 schrieb: + die Haltbarkeit
+ die geringere Effizienz
+ WW Bereitung Probleme im Hochsommer bei AT AT [Außentemperatur] >30°C (da heizen etliche LWP LWP [Luftwärmepumpe] mit Heizstab (!)...)
+ die immense Strombelastung bei NAT

Haltbarkeit kann ich nicht beurteilen. Wenn ich mein Aussengerät anschaue, ist das ein Klimateil, welches millionenfach auf der Welt steht. Lt. Installateur liegt der Invest bei defektem Aussengerät bei ca. 3k und die Dinger halten lt. seiner Aussage etwa 15 Jahre - 3k in 30 Jahren.

WW Bereitung ist bei mir kein Problem (R410) - das Ding steht am Hauptdach ohne Schatten.

NAT gab es bei uns die letzten 5 Jahre höchstens 3* und da in der Nacht. Ich kenne jetzt nicht alle 9 Nachbarn, aber die 5 die ich kenne, haben wie ich die Sicherung vom Heizstab komplett deaktiviert. Meine WP WP [Wärmepumpe] hat noch nie mehr als 30 Grad VL VL [Vorlauf] produzieren müssen. Ist aber vielleicht in 5-10 Jahren ein Thema, wenn dann wirklich vernünftig dimensionierte LWWPs eingebaut werden die wirklich den Heizstab benötigen und nicht wie derzeit (noch) standard, locker 30-50% überdimensionierte Teile.

Wie gesagt, ich sage ja nicht, dass Erdwäre schlecht ist. Hat halt auch seine Nachteile, auch wenn das manche hier nicht glauben wollen (oder können). Nichts hat nur Vorteile. Und nicht alle ohne Erdwäre haben einen schlechten Insti oder kennen sich nicht aus - mir hat der HerrDerRinge Insti hier aus dem Forum eine LWWP LWWP [Luft-Wasser-Würmepumpe] empfohlen und vom RGK RGK [Ringgrabenkollektor] strikt abgeraten - damals sogar eine Fixspeed, ua ein Grund, warum ich ihn nicht genommen habe. LG




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  •  RoterFuchs
  •   Bronze-Award
23.10.2025 15:45  (#52)
Ich kann keinen Vorteil sehen. LWWP machen es mit JAZ4, sind dann 2500kWh Strombedarf. Sole-WP mit JAZ5,5? Das wären 1820kWh. WP-Gedöns ist gleich. Bleibt also nur die WP WP [Wärmepumpe] selbst und bei der Sole/Erdwärme/Grundwasser die Bohrungen. Oder der RGK RGK [Ringgrabenkollektor]
So siehts dann auch mit dem Dämmen aus. Nochmal dämmen und vielleicht 500kWh Strom sparen. Dafür für 10 000€ die Fassade dämmen. Oder das Dach für 10 000€ mit Einblasdämmung/Stopfwolle. Kann man alles machen. Aber wirtschaftlich sinnvoll? Da sind Splitklimas näher dran an der JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von Sole. Zu einem niedrigeren Preis. Wie auch immer, jeder wie er will. 

Aber es kommt auch immer darauf an was man vergleicht. Ne selbst eingebaute Panasonic Jeisha oder eine 30 000€ Vaillant/Viessmann. Irgendwo muss es Argumente geben, warum man dermaßen viel Geld dafür ausgibt. Wie bei nem Auto. Größer, dicker, stärker, weiter, und dann zum Bäcker nebenan. 

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