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DIN 1946-6 Auslegung nach Fläche oder Personen?

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  •  Habakuck
18.9.2025
2 Antworten | 2 Autoren 2
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Hallo zusammen,

wir streiten uns gerade mit unserem Bauträger und ich möchte um eure Einschätzung bitten.

Eckdaten:
EFH 150qm, KfW 40
KWL mit Wärmerückgewinnung 

Wir erreichen nachts im Schlafzimmer (2 Erwachsene) über 1600 ppm CO2.
Lüftung läuft dabei auf Nennleistung.

Ausgelegt ist die Anlage mit 30 m3/h im Schlafzimmer.
Das erreicht sie nach Messungen vom Bauträger knapp (28 m3/h gemessen).

Der Bauträger sagt er hat die Lüftung nach DIN 1946-6 ausgelegt daher liegt kein Mangel vor.
Ich habe jetzt viel zur Norm recherchiert aber gekauft habe ich sie noch nicht. 
So wie ich das verstehe schreibt die Norm neben der flächenbezogenen Berechnung auch eine personenbezogene Berechnung vor.
Dazu finde ich Angaben von empfohlenen 30 m3/h pro Person, mindestens aber 20 m3/h pro Person.

Kann mir hier jemand bestätigen, dass ich damit richtig liege?

Ich hab natürlich wenig Lust das zu einem Anwalt zu geben daher versuche ich gerade nach Möglichkeit über die Normen zu argumentieren. Ich kaufe mir die zur Not auch und lese sie mir durch aber ich dachte ich frage hier vorher mal nach.

Viele Grüße,
Habakuck

  •  tepee
  •   Bronze-Award
18.9.2025 15:55  (#1)
Ich würde sagen, dass Personen wichtiger sind.

Es gibt dazu auch Dokumente, die habe ich in diversen Threads hier schon mal verlinkt gesehen. Aber es melden sich bestimmt noch die Profis hier...

Was für ein KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Gerät und Verrohrung ist bei dir verbaut?

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
18.9.2025 22:15  (#2)
Die DIN 1946-6 sieht 20 m³/h pro Person bei Schlafräumen vor. Jeder Raum muss die für die Belegung vorgesehene Luftrate erzielen. Nur für den Feuchteschutz ist eine Mindestluftrate bezogen auf die Kubatur des Hauses bezogen. Dabei wird die Infiltration (Undichtheiten) berücksichtigt.
Für einen CO2 Gehalt von kleiner gleich 1000 ppm sind in Schlafräumen zumindest 24 m³/h pro Person erforderlich (eine Durchschnittsperson wurde mit 70 kg Körpermasse festgelegt)
Die 20 m³/h kommen daher, da man mit dem vorherrschenden 62mm Schlauchquerschnitten nicht mehr als 20 m³/h schafft, ohne akustische Störungen zu verursachen. Für Schlafräume mit 2 Personen werden somit immer 2 Schläuche gelegt. (Wenn man es besser machen will, verwendet man keine Schläuche, sondern Rohre mit größerem Querschnitt z. B. 100 mm, alternativ 80 mm)
Die Norm orientiert sich somit an den üblichen Schlauchquerschnitten und man nimmt damit eine geringere Luftqualität in Kauf, als von Hygienikern empfohlen wird.
Somit wird im konkreten Fall mit 28 m³/h der Zielwert von 40 nicht erreicht.

Leider ist das der Regelfall bei über 90% der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Anlagen, wenn man sich nicht vorher mit dem Thema befasst, sondern blind vertraut. Vorausgesetzt es wurden 2 Schläuche verlegt, dann kann man eventuell mit besserer Einregulierung den Zielwert schaffen. Die Frage ist aber dann, ob es akustisch nicht störend wird.

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