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Ich wollte halt mehr Sicherheit gegen drückendes / Schichtwasser / Stauwasser / Hangwasser und meine Ruhe mit der Thematik. Ich will das nie mehr aufgraben müssen zu Lebzeiten und eine Drainage wurde bewusst nicht gemacht (kann verstopfen). Die Wahrheit ist aber auch, dass eh sehr wenig Wasser da ist und im Norden, kurze Seite des Hauses, eine Mauer steht, die drainagiert ist und ums Haus herum führt bzw. in eine Sickeranlage. Ob der Lastfall tatsächlich so hätte unbedingt abgebildet werden müssen, ist eher fraglich, trotz geotechnischem Gutachten. Denn Stauwasser von unten oder Grundwasser gibts hier nicht (eiszeitliche Endmoräne mit Kuppellage). |
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Als weisse Wanne bezeichnet man einen Keller, der aufgrund seiner Konstruktion ohne weitere Abdichtungsmaßnahmen dicht ist und das auch bei höheren Wassereinwirkungsklassen (welchen Begriff man hierfür in Österreich verwendet, ist mir leider nicht geläufig). Ein häufiger Irrtum im Zusammenhang mit der weißen Wanne, ist die Annahme, dass deren Abdichtung lediglich auf die Verwendung von WU Beton beruht. Erst eine rissbeschränkende Bewehrung in Kombination mit der entsprechenden Sorgfalt und Erfahrung bei der Verarbeitung, ergeben im Ergebnis eine weiße Wanne. Die abdichtenden Eigenschaften einer weißen Wanne bleiben über die gesamte Lebensdauer des Bauwerks bestehen. Sie unterliegen - anders als die Abdichtungsmittel einer schwarzen Wanne - keiner Alterung. Fachgerecht ausgeführt sollten weiße Wannen heute zum Standard gehören. |
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Ja, das Vorgehen ist mir bekannt, nur sieht das in der Praxis dann wohl häufig so aus, dass die "weiße Wanne" eben nicht ganz dicht ist. Dazu kommt, dass sie diffusionsoffen ist - man muss also durch eine weitere Abdichtung dafür sorgen, dass sie vollständig dicht ist. In der Praxis macht man das wohl häufiger wiederum mit einem Bitumenanstrich. Wir wollen den Keller mit Hilfe aus der Familie (Maurermeister, der jahrelang im Bereich Bauwerksabdichtung unterwegs war) machen und er meinte, wir sollen doch mal genau schauen, was wir machen wollen. Aus Kostensicht scheint das bei Eigenleistung kein riesen Unterschied zu sein. Vllt. macht dann direkt die Braune Wanne Sinn. @Gemeinderat habe deine Beiträge verfolgt, das ist ja schon eine ordentliche Hanglage und in 10-20 Jahren bist du vielleicht umso glücklicher die "beständigste" Variante genommen zu haben. Nach dem Starkregen im letzten Herbst denke ich da etwas anders drüber. Wenn dir die Bude wegschwimmt/rutscht, macht man sich vermutlich Vofwürfe, warum man "damals" an 10k-20k gespart hat ![]() |
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Ja, ich hatte es anfangs auch nicht ganz "verstanden", aber nachdem das alles erdberührend ist, der Lehm ungut werden kann und Wasser immer Gefahr mit sich bringt, ist es mir lieber so, als ohne... So bekam ich auch eine Sauberkeitsschicht betoniert, das hat auch Vorteile afaik. |
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Ja, definitiv. Wie ist das Raumklima im Keller und hast du irgendeine zusätzliche Abdichtung zu dem WU-Beton und den Betonit-Matten? |
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Er ist definitiv kühler, aber nicht wirklich feuchter. Es ist relativ konstant. Während es im Haus momentan 24 Grad hat, hat es im erdberührenden Teil des Kellers eher 20 Grad im Bereich der Diele. Technikraum und Lagerraum, die komplett unter der Erde sind (Lichtschacht jeweils), sind aber wärmer und eher so bei 21-23 Grad (liegt aber daran, dass der Technikraum Wärmepumpe, Speicher und Wechselrichter beherbergt). Alle Räume sind beheizt (Fußbodenheizung). Beim Hochgehen durch das Stiegenhaus merkt man richtig die sich ändernden Temperaturverhältnisse. Die Kellerwände sind außen mit 16cm XPS gedämmt und der Beton selbst wurde mit Bitumenanstrich versehen. Wenn ichs richtig im Kopf habe Aufbau innen nach außen: - Stahlbeton (25 cm) - Bitumenanstrich - Bentonitmatten - XPS 16 cm ![]() Und hier der Fußbodenaufbau: ![]() |
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Danke für die umfangreichen Infos! Ich werde berichten, was wir machen und wie teuer der Spaß wird... |
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Nebst BKA BKA [Betonkernaktivierung] (vollflächig für alle Geschosse) würde ich unbedingt "Brink's Bypass-Schaltung" einbauen: https://www.energiesparhaus.at/forum-solare-gewinne-in-keller-einlagern/48478_1 Das heißt, dass das Kellergeschoß in Serie zu den oberen Geschoßen geschalten werden kann. Dann kannst du mit der Heizungspumpe im Sommer die Kühle des Kellers rauf-, und die Wärme oben runterpumpen. Da kann man durchaus 1-2K verschleppen. Kostet fast nix, ist aber sehr elegant. ![]() |
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Das schau ich mir natürlich an - weil aktuell ists im Sommer eher so, dass im Keller die heiße Luft auf die kalten Räume trifft -> rel LF steigt. Mit Entfeuchter ab und zu 0 Problem, aber ineffizient. Haben ja leider nur einen Heizkreis - mit je einem HKV je Etage... |
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Cool, danke für den Hinweis. BKA wird leider nur bis in die Geschossdecke vom EG gehen, da es danach voraussichtlich in Holzbauweise weitergeht. Aber so lässt sich ggf. zumindest die Trägheit für EG und OG nutzen ![]() |
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Theoretisch eine feine Sache: wasserdichter Beton, durchdachte Rissbreitenbegrenzung, perfekte Fugenabdichtung. Praktisch landet man aber oft bei der „Weißen Wanne nach Gefühl“ – gegossen von Nebenerwerbsbauern mit Maurerlehre von 1983, die beim Einschalen mehr an Silobau denken als an Bauphysik. Dass es dann irgendwann im Keller rinnt, ist quasi regionaler Brauch – man gönnt sich ja sonst nichts. Im privaten Hausbau gibt's keinen wasserdichten Beton. Wenn ja, dann nur per Zufall ;) |
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Umso mehr lohnt sich die zusätzliche Abdichtung zB. mittels Braune Wanne. Ich bereue die Investition nicht, auch wenns auch einiges war. |
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Hehe, unser "Baumeister" war im Brückenbau- und Abdichtung und ist Maurermeister. 1980er dürften trotzdem hinkommen ![]() Das ist genau auch meine Befürchtung und war auch die Aussage, dass er auf vielen Baustellen schon gesehen hat, dass quasi beim Ausschalen schon verpresst wurde. Was ist denn deiner Meinung nach die Ursache? Wissen, Übung, Material/Geräte? |
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Das ist auch der Grund, weshalb bei uns im Dorf noch alle mit Kutschen rumfahren...Die trauen den E-Fahrzeugen nicht... Wir haben damals mit Architekt gebaut. D.h. Einzelvergabe der Gewerke. Leider hatte ich damals noch keine Kenntnis von der Möglichkeit einer WW WW [Warmwasser]. Allerdings habe ich mich damals sehr intensiv mit der Auswahl der einzelnen Firmen auseinander gesetzt. Eine vernünftige Rohbaufirma ist in der Lage eine WW WW [Warmwasser] fachgerecht auszuführen. Im Zweifelsfall lässt man sich den Keller von einer größeren, überregionalen Rohbaufirma erstellen und den übrigen Rohbau mit einer örtlichen bzw. wie in deinem Fall von einem Bekannten, erstellen. |
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Das Problem liegt meiner Meinung nach nicht nur im Können, sondern ganz banal im Wollen. Die Motivation auf vielen Baustellen ist niedrig – kein Wunder bei den Löhnen. Warum sollte jemand für 13 Euro die Stunde millimetergenau WU-Beton einbringen, Nachbehandlung machen und Fugenbänder korrekt einbauen? Dazu kommt: Die Personalbasis am Bau ist oft bildungsfern, fachlich überfordert oder einfach desinteressiert. Also, das genaue Gegenteil der Bauherren. |
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Und als GU kann man so eine Leistung super fremdvergeben und damit auch die Haftung im Falle von Problemen mit Feuchtigkeitsschäden usw. - der Kunde zahlts ja eh und der GU überbindet den Sub mit der Haftung - fertig. |
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Klar ist Motivation und Fachwissen am Bau genauso ein Thema wie in diversen anderen Sparten (Koch kippt Fertigsaucen zusammen und klatscht das Zeug am Teller / Verkäufer hat oft Null Ahnung von dem was er da verkauft / Mechaniker ist nur noch Teile-Tauscher ... ) . Einer unserer Lehrlinge wurde in seiner 3jährigen Ausbildungszeit nur mitgetragen um die Wurstsemmeln zu holen, für viel mehr war er leider nicht zu gebrauchen. Ein richtiger Saustuben-Maurer, der aber trotzdem die Lehre abgeschlossen hat. Ein anderer war ein Traum: handwerklich top, verantwortungsbewusst, verlässlich. Nach ein paar Jahren war er Polier. Trotzdem ist Betonieren auch bei allergrößter Sorgfalt eine Überraschungstüte. Erst beim Ausschalen sieht man, wie gut man verdichtet hat. Oder Schwindrisse. Betonnester. Dazu reicht es schon wenn der Flaschenrüttler kurz an der Bewehrung ankommt - oben schaut es super aus, aber irgendwo hat sich ein Nest gebildet. Vor allem bei Sichtbeton ist dann der Jammer groß, wenn die 8m hohe Sichtbetonwand dann doch nicht so aussieht wie es sich der Architekt am Schreibtisch vorgestellt hat. Da bringt es auch nichts länger und sorgfältiger zu verdichten, weil sich dadurch wieder der Beton entmischt. Da bleibt nur zu hoffen und bei Bedarf nachträglich zu verpressen. |
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Sicherlich gibt es diese Baustellen/-firmen. Auf der anderen Seite kenne ich alteingesessene Baufirmen bzw. auch überregional tätige Bauunternehmen, die können sich das, was du da schilderst, nicht leisten. Zum Einen und zum Anderen bauen die auch für öffentliche Auftraggeber. Auf solchen Baustellen ist täglich ein Architekt vor Ort. Stichwort Nachbehandlung: Das hört sich so an, als wäre die Nachbehandlung sehr Zeitaufwendig. Wie muss ich mir das den in der Praxis vorstellen? |
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Wenn als Betongüte WU-Beton vereinbart wurde, sollte die Sorgfalt bei der Einbringung kein Thema sein. Es besteht die Pflicht seitens des Bauträgers, das Vereinbarte, und auch Bezahlte, so umzusetzen, dass alles der Norm entspricht. Soll heißen: Dicht! Wer es noch dichter haben möchte, auch kein Problem, wenn man auf Nummer sicher gehen will und die Kosten nicht scheut. Habe einen WU-Beton-Keller ohne zusätzliche Abdichtung. |
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Wenn als Begongüte WU-Beton vereinbart wurde, dann bekommt man eben WU-Beton. Keinesfalls soll man davon ausgehen, dass es deswegen dicht ist, denn ob dicht oder nicht hat auch mit der Ausführung und nicht nur mit der Betongüte zu tun. Zu glauben, ein Keller ist dicht, nur weil WU-Beton im Angebot drin steht, ist fahrlässig. Hingegen ist "Weiße Wanne" im Angebot klar definiert und beinhaltet auch die Ausführung. |
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Warum wird dann WU-Beton angeboten, der dann noch zusätzlich einer Abdichtung bedarf? Ist, wie wir alle hier wissen, ein heikles (vielleicht auch nicht) Thema. Ich kenne auf alle Fälle keinen WU- Beton-Keller ohne zusätzliche Abdichtung, der Feuchtigkeitsprobleme verursacht hätte. |
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