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Kosten/Gebühren EEG

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  •  Futurama
26.5. - 17.11.2023
30 Antworten | 14 Autoren 30
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Hallo zusammen,

da bei uns eine EEG geplant ist über neoom abgewickelt werden soll würde ich gerne wissen wer von euch bereits in einer EEG ist und welche Gebühren bei euch anfallen und verrechnet werden.
neoom kommt mir hier etwas teuer vor (https://wissen.neoom.com/beispielrechnung-eg-prosumer) oder täusche ich mich?

  •  DrShouter
  •   Bronze-Award
31.5.2023  (#1)
Warum über irgend einen Anbieter abwickeln? Warum nicht selbst? Daten sind ja im EDA Portal alle verfügbar....

1
  •  PVAndyE
31.5.2023  (#2)
Hab mir eine eigene fuer die Familie gemacht. 

lg

1
  •  Innuendo
  •   Gold-Award
31.5.2023  (#3)
@PVAndyE  hast du details dazu? Vereinsgründung ja nach das eine. Aber habt ihr auch Verträge etc. innerhalb der Family? Wir haben das selbe Szenario. Geschwister nebenan soll der Überschuss gratis zur verfügung stehen.

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  •  PVAndyE
31.5.2023  (#4)

zitat..
Innuendo schrieb:

@PVAndyE  hast du details dazu? Vereinsgründung ja nach das eine. Aber habt ihr auch Verträge etc. innerhalb der Family? Wir haben das selbe Szenario. Geschwister nebenan soll der Überschuss gratis zur verfügung stehen.

Ja, habe ich. Was möchstest Du gerne wissen?

Zur Info:
Mein PV Ziel war es von Anfang an, eine Bürger Energiegemeinschaft (BEG) für meine erweiterte Familie zu erstellen. Im Unterschied zu einer EEG (Erneuerbare Energiegemeinschaft), darf die BEG das gesamt Bundesgebiet nutzen (Eine EEG, nutzt nur die Netzebene 7 rund um den gleichen Trafo). Dafür gibt es bei der BEG keinen Rabatt auf die Netzgebühren, da ja alle Netzebenen für die Verteilung des Stroms benötigt werden. Bei der EEG sind die Netzgebühren mit 58% rabattiert, da nur die Leitungen rund um den gleichen Trafo benötigt werden.

Der Dreh- und Angelpunkt für die Umsetzung sind die EDV Systeme der Netzbetreiber, die derzeit stufenweise erweitert werden.
EEG = da nur im Netzgebiet eines Netzbetreibers, funktioniert bereits
BEG in dem Gebiet eines Netzbetreibers = funktioniert bereits
BEG über mehrere Netzbetreiber in Österreich = War für 1. Juli vorgesehen, mit Stand letzter Woche, wird Anfang Oktober anvisiert
Eine PV Erzeugungsanlage bei mehreren Energiegemeinschaften zugleich "mitspielen" zu lassen, soll ab 1. Jänner 2024 möglich sein.

In unserem Fall möchten wir im Endausbau 4 PV Anlagen mit 14 Verbrauchern in der österreichweiten BEG zusammenschließen. Also 18 Zählpunkte insgesamt.

Was man recht schnell lernt ist, daß viele kaufmänische "Weisheiten", die man mit einer PV Anlage auf einem Einfamilienhaus gewonnen hat, in einer Engeriegemeinschaft anders zu betrachten und bewerten sind.

LG, Andy

1
  •  massiv50er
  •   Gold-Award
31.5.2023  (#5)

zitat..
PVAndyE schrieb:
Was man recht schnell lernt ist, daß viele kaufmänische "Weisheiten", die man mit einer PV Anlage auf einem Einfamilienhaus gewonnen hat, in einer Engeriegemeinschaft anders zu betrachten und bewerten sind.

wie darf man das verstehen?


1
  •  PVAndyE
31.5.2023  (#6)

zitat..
massiv50er schrieb:

wie darf man das verstehen?

Beispiele:
Aufgrund der Abrechnungsmodalitäten innerhalb einer BEG rechnet sich eine Batterie schneller
Du kannst dir aussuchen ob die Batterien bei den Erzeugungsanlagen stehen, beim Verbraucher oder an einem separaten zentralen "Punkt" in der BEG aufgestellt werden - Jede Option hat Vor- und Nachteile auf die Netzgebühren.
Bei 14 ZP als Verbraucher glätten sich die Verbrauchskurven.
Bei 4 PV Anlagen in unterschiedlichen Bundesländern kann man Tageswetter besser "wegglätten" und hat eine stabilere Vorhersage.
Du hast eine andere Zielfunktion bei den Kosten, da die Netzgebühren zu Berücksichtigen sind
Du kannst Verbraucher mit "billigem Strom" bedienen, die im Stadtzentrum in einer Wohnung wohnen und keine eigene PV Anlage aufbauen können
Sind 4 Anlagen billiger als 14 Anlagen, die sich jeder selbst baut ? Vermutlich
Wenn die "Kinder" noch mobil sind und von Salzburg nach Klagenfurt umziehen, brauchst du nur den Zählpunkt verändern und der Nutzen und die Investition bleibt erhalten.
etc, etc, ... (gibt noch vieles mehr)

3
  •  JuergenAusWels
31.5.2023  (#7)

zitat..
PVAndyE schrieb:
───────────────

Ja, habe ich. Was möchstest Du gerne wissen?

 Bei der EEG sind die Netzgebühren mit 58% rabattiert, da nur die Leitungen rund um den gleichen Trafo benötigt werden.


Hallo Andy,

Das Thema EEG geht auch nicht aus meinem Kopf ....

In meiner normalen Stromrechnung habe ich 4 Positionen die unter Summe Netzkosten angeführt sind 

1) Netznutzungs-Verbrauchspreis
2) Netzverlustentgelt
3) Netznutzungs-Grundpreis
4) Messentgelt Zähler
-----------------
= Summe Netzkosten

Die 58% Rabatt (innerhalb eines Trafo) beziehen sich die auf
a) die Summe Netzkosten
b) nur auf eine der vier Einzelpositionen 
?

Bist du so tief in der Materie eingearbeitet um das Beantworten zu können ?

Danke im Voraus

1
  •  Weinkeller1
31.5.2023  (#8)
https://www.energieinstitut.at/tools/benefit

Oö auswählen und runterscrollen. 

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  •  PVAndyE
31.5.2023  (#9)
Laut EEG ist nur das Netzentgelt von der Reduktion betroffen (und damit zusammenhängend die 20 % Mwst).
Für das Netzverlustengelt (= Leitungsverluste, Regelenergie und Stromdiebstahl) gibt es keinen Rabatt 

Den Zähler braucht man sowieso

LG, Andy




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  •  JuergenAusWels
31.5.2023  (#10)

zitat..
Weinkeller1 schrieb:

https://www.energieinstitut.at/tools/benefit

Oö auswählen und runterscrollen.

DANKE !


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  •  PVAndyE
31.5.2023  (#11)

zitat..
JuergenAusWels schrieb:
Bist du so tief in der Materie eingearbeitet um das Beantworten zu können ?
Danke im Voraus

Tief ist relativ, aber seit Beginn des Projektes im Oktober habe ich ca. 1 ganze Woche Zeit in dieses Thema investiert (anlesen, verstehen, erkundigen, nachfragen, gedanklich sortieren, Zahlen simulieren, Varianten durchrechnen, entscheiden, mit der Familie diskutieren, den notwendigen Papierkram erledigen, etc ....).

Ich kann mehr berichten, wenn die ganze Erstellungsphase abgewickelt ist und etwas Erfahrung mit dem laufenden Betrieb vorhanden ist. 

LG,
Andy


1
  •  tkol1990
15.11.2023  (#12)
Hallo.

Gibt es mittlerweile schon mehr Erfahrungswerte von denen du berichten kannst?
Hast du die Vorlage von der Homepage energiegemeinschaften für die Vereinsgründung genommen, oder hättest du hier eine ander Vorlage zur Verfügung?
Welche Kosten sind damit bis jetzt verbunden?
Welchen kwh Preis habt ihr euch abgemacht, bzw. wie verrechnet ihr das?

MFG

1
  •  energiemeister78
15.11.2023  (#13)
Hallo,

Bei uns im Ort macht die EZN die Abrechnung. Wir hatten NEOOM auch da. Waren leider, wenn man alles zusammenrechnet viel zu teuer, obwohl ein sehr hübsches System. Ich glaube denen ging es auch hauptsächlich darum Speicher zu verchecken. EZN ist ok- und die haben in glaub ich in Österreich auch die meisten umgesetzt.

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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
16.11.2023  (#14)

zitat..
tkol1990 schrieb:
Gibt es mittlerweile schon mehr Erfahrungswerte von denen du berichten kannst?
Hast du die Vorlage von der Homepage energiegemeinschaften für die Vereinsgründung genommen, oder hättest du hier eine ander Vorlage zur Verfügung?
Welche Kosten sind damit bis jetzt verbunden?
Welchen kwh Preis habt ihr euch abgemacht, bzw. wie verrechnet ihr das?

MFG

Ja, gibt es.
Seit 2.Oktober sind die Energiezuweisungen in netzübergreifende Bürgerenergiegemeinschaften (BEG) aktiv geschalten.
Mittlerweile haben wir 19 VerbrauchsZP die aktiv sind.
3 Erzeuger sind aktiv, der 4.te kommt in den nächsten Wochen dazu.
Ich habe die Vorlage von der Koordinationsstelle genommen und stark vereinfacht (ist ja nur für meine Familie)
Für die BEG sind bis jetzt sehr geringe Kosten angefallen (< 20 Euro, die Vereinsgründung)
Es gibt keine Verrechnung, die Energie wird geschenkt. Das reduziert die Verwaltung erheblich.


Im November haben wir bisher über alle 19 VerbraucherZP 72,5% Autarkie erreicht, bei 38% Eigenverbrauch
Im Vergleichszeitraum Oktober waren es: Autarkie: 83,3% und Eigenverbrauch: 32,7% 
Im Winter wird es wohl weniger werden.
Von Anfang März bis Ende September rechne ich mit über 95% Autarkie (=Eigendeckung) wenn alles normal läuft. Mal sehen.
Bis jetzt eine positive Erfahrung. 


1
  •  Lukes
16.11.2023  (#15)
Hallo zusammen,

da es einige Fragen bzgl. EEG gibt, möchte ich meine Erfahrung auch mit euch teilen.

Ich habe eine regionale EEG gegründet, bei der Familie und Freunde dabei sind.
Zur Zeit sind wir 4 Erzeugungs (PV: in Summe ca. 47kWp)- und 10 Verbrauchszählpunkte.

Die Abrechnung mache ich auf Basis der ÖMAG-Vergütung (aufgerundet auf ganzen Cent + 1 Cent; mit unterem und oberem Limit) quartalsweise. 1 Cent bleibt in der EEG pro transferierter kWh. Das Modell verändern wir vll, sollte der Verein irgendwann mal das Ziel haben ein Windrad oder einen Zentralspeicher (wenn das wirtschaftlich sinnvoll wird) zu errichten.

Kosten für die EEG gleich wie bei PVAndyE --> Vereingsgründung ca. 20€. Der Rest ist Hobby.

Habe ein Excel gebastelt, in welches die EDA-Report-Daten kopiert werden und daraus mache ich pro Quartal eine pdf.-Abrechnung.

Aufwand für die "EEG" nach Erstellung des Excels ca. 10 Minuten pro Quartal.

Die Kosten für externe Anbieter (egal welche) stehen in keinem Verhältnis zur Zweckmäßigkeit einer eigenen EEG.

Nur als Beispiel:

10.000 kWh über die EEG transferiert --> 1 Cent/kWh --> 100€
Fixanbieter mit ca. 2.500€ --> 25 Cent/kWh
Provisionsanbieter --> 4 - 5 Cent/kWh --> 400 - 500€

Somit ist für eine kleine/private EEG bis dato kein finanziell vertretbarer Anbieter vorhanden und man muss es selber machen, wenn man die Kostenvorteile nutzen will.

Soweit meine Erfahrung bzw. Meinung dazu.

 

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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
16.11.2023  (#16)

zitat..
Lukes schrieb:
da es einige Fragen bzgl. EEG gibt, möchte ich meine Erfahrung auch mit euch teilen.

Danke Lukes, interessant. Da deine regionale EEG im Gebiet eines Netzbetreibers ist, ist dieses Konstrukt schon länger funktionsfähig. Seit Okt 2022 wurden auch mehrere Erzeuger pro EEG möglich. 
Da mehrere Netzbetreiber innerhalb einer EG erst seit 2.Oktober abgebildet werden können, gibt es bei mir noch nicht so viele Daten.
Als Größenordnung: Für Oktober hatten wir über alle ZP einen Verbrauch von 2450 kWh und eine Erzeugung von 4760 kWh.


Für 2024 schauen die Planzahlen wie folgt aus:
Verbrauch: ca. 30.000 kWh
Produktion: ca. 85-90.000 kWh (von 80 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung])
Eigendeckung(Autarkie): >90% (ca. 27.000 kWh)
Eigenverbrauch: >30%

Noch ein Wort zu den Batterien:
In einer EG kann man die Batterien entweder zur Produktion stellen, oder zu den Verbrauchern. Ich habe mich aus mehreren Gründen für die zentrale Lösung bei der Produktion entschieden. Vor genau 65 Tagen wurden sie installiert und bis jetzt haben sie 48 komplette Ladezyklen absolviert. Vielleicht gehen sich 300 Zyklen im Jahr aus (die Batterien müssen auch die Einspeisebeschränkung abfedern und steigern damit den Ertrag der Anlagen um ca. 9.000 kWh/Jahr. Eine Energie, die sonst verloren wäre und auch die Wirtschaftlichkeit der Batterien verbessert)
LG


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  •  Ulairi
  •   Bronze-Award
16.11.2023  (#17)

zitat..
Lukes schrieb:

Hallo zusammen,

da es einige Fragen bzgl. EEG gibt, möchte ich meine Erfahrung auch mit euch teilen.

Ich habe eine regionale EEG gegründet, bei der Familie und Freunde dabei sind.
Zur Zeit sind wir 4 Erzeugungs (PV: in Summe ca. 47kWp)- und 10 Verbrauchszählpunkte.

Die Abrechnung mache ich auf Basis der ÖMAG-Vergütung (aufgerundet auf ganzen Cent + 1 Cent; mit unterem und oberem Limit) quartalsweise. 1 Cent bleibt in der EEG pro transferierter kWh. Das Modell verändern wir vll, sollte der Verein irgendwann mal das Ziel haben ein Windrad oder einen Zentralspeicher (wenn das wirtschaftlich sinnvoll wird) zu errichten.

Kosten für die EEG gleich wie bei PVAndyE --> Vereingsgründung ca. 20€. Der Rest ist Hobby.

Habe ein Excel gebastelt, in welches die EDA-Report-Daten kopiert werden und daraus mache ich pro Quartal eine pdf.-Abrechnung.

Aufwand für die "EEG" nach Erstellung des Excels ca. 10 Minuten pro Quartal.

Die Kosten für externe Anbieter (egal welche) stehen in keinem Verhältnis zur Zweckmäßigkeit einer eigenen EEG.

Nur als Beispiel:

10.000 kWh über die EEG transferiert --> 1 Cent/kWh --> 100€
Fixanbieter mit ca. 2.500€ --> 25 Cent/kWh
Provisionsanbieter --> 4 - 5 Cent/kWh --> 400 - 500€

Somit ist für eine kleine/private EEG bis dato kein finanziell vertretbarer Anbieter vorhanden und man muss es selber machen, wenn man die Kostenvorteile nutzen will.

Soweit meine Erfahrung bzw. Meinung dazu.

Kann man die Kosten dann quartalsweise anpassen? So hätte ich das nämlich geplant. Die Abrechnung erfolgt dann automatisch?

Wie läuft so eine Vereinsgründung ab? Ist das nur irgendwo ein Formular ausfüllen und fertig?


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  •  Lukes
16.11.2023  (#18)

zitat..
PVAndyE schrieb:

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Lukes schrieb:
da es einige Fragen bzgl. EEG gibt, möchte ich meine Erfahrung auch mit euch teilen.
───────────────

Danke Lukes, interessant. Da deine regionale EEG im Gebiet eines Netzbetreibers ist, ist dieses Konstrukt schon länger funktionsfähig. Seit Okt 2022 wurden auch mehrere Erzeuger pro EEG möglich. 

Da mehrere Netzbetreiber innerhalb einer EG erst seit 2.Oktober abgebildet werden können, gibt es bei mir noch nicht so viele Daten.
Als Größenordnung: Für Oktober hatten wir über alle ZP einen Verbrauch von 2450 kWh und eine Erzeugung von 4760 kWh.

Für 2024 schauen die Planzahlen wie folgt aus:
Verbrauch: ca. 30.000 kWh
Produktion: ca. 85-90.000 kWh (von 80 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung])
Eigendeckung(Autarkie): >90% (ca. 27.000 kWh)
Eigenverbrauch: >30%

Noch ein Wort zu den Batterien:

In einer EG kann man die Batterien entweder zur Produktion stellen, oder zu den Verbrauchern. Ich habe mich aus mehreren Gründen für die zentrale Lösung bei der Produktion entschieden. Vor genau 65 Tagen wurden sie installiert und bis jetzt haben sie 48 komplette Ladezyklen absolviert. Vielleicht gehen sich 300 Zyklen im Jahr aus (die Batterien müssen auch die Einspeisebeschränkung abfedern und steigern damit den Ertrag der Anlagen um ca. 9.000 kWh/Jahr. Eine Energie, die sonst verloren wäre und auch die Wirtschaftlichkeit der Batterien verbessert)

LG

Ich habe auch erst im Mai gestartet und die letzten Wochen sind noch einige Teilnehmer dazu gekommen. D.h. valide Daten gibt es erst nach einer "Stabilisierung" der Mitgliederanzahl über den Zeitraum von einem Jahr.

Die Berechnung der Autarkie ist natürlich so eine Sache, als Beispiel bei mir:
PV mit 22kWp (SO & SW)
Persönliche Autarkie: ca. 72%
Erhöhung durch EEG: ca. 0,5%

Beispiel Freund:
PV mit 6kWp (O & W)
Persönliche Autarkie: ca. 25 - 30%
Erhöhung durch EEG: ca. 20 - 30%

Meiner Meinung nach profitieren vor allem Leute mit einer kleineren PV-Anlage, da diese die EEG als virtuelle Batterie nutzen.

Stellt man die Gestehungs-bzw. Einkaufskosten pro Variante gegenüber, schneidet in meiner Rechnung die Arten zur Zeit wie folgt ab:
1. Eigenversorgung PV
2. EEG als virtuelle Batterie 
3. EEG-Bezug
4. Energieversorger (je nach Tarif vor oder hinter Batterie)
5. stationäre Batterie

Neben dem geringen finanziellen Vorteil (bis Ende der Strompreisbremse) sehe ich das Konstrukt als Grundlage und Vorbereitung für künftigen stark steigenden Stromverbrauch - v.a. E-Auto. Da wird eine zeitlich etwas abgestimmte EEG im Familien bzw. Freundeskreis dann nochmals einen richtigen Hub haben.

Wir machen z.B. mit unseren Wärmepumpen das Warmwasser um jeweils 1 Stunde verschoben. 12 / 13 / 14 Uhr um so die Leistung zu glätten und die Wahrscheinlichkeit für EEG-Abdeckung zu erhöhen. Gleiches Prinzip eben dann mit E-Auto laden, wenn möglich im jeweiligem Alltag.

Weitere positiver Effekt ist die Bewusststeinsteigerung, für Leute die dafür noch wenig/kein Bewusstsein haben. Awattar Prinzip --> Verbrauch dann, wenn verfügbar. Dafür sind aber die Preisunterschiede noch zu gering, um hier einen echten Lenkungseffekt in der Masse zu erzielen.

So weit meine Erfahrung mit Leuten, die sich zwar grundlegend interessieren, aber dann die Details doch nicht so wirklich angreifen wollen. ;)

LG




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  •  Lukes
16.11.2023  (#19)

zitat..
Ulairi schrieb:

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Lukes schrieb:

Hallo zusammen,

da es einige Fragen bzgl. EEG gibt, möchte ich meine Erfahrung auch mit euch teilen.

Ich habe eine regionale EEG gegründet, bei der Familie und Freunde dabei sind.
Zur Zeit sind wir 4 Erzeugungs (PV: in Summe ca. 47kWp)- und 10 Verbrauchszählpunkte.

Die Abrechnung mache ich auf Basis der ÖMAG-Vergütung (aufgerundet auf ganzen Cent + 1 Cent; mit unterem und oberem Limit) quartalsweise. 1 Cent bleibt in der EEG pro transferierter kWh. Das Modell verändern wir vll, sollte der Verein irgendwann mal das Ziel haben ein Windrad oder einen Zentralspeicher (wenn das wirtschaftlich sinnvoll wird) zu errichten.

Kosten für die EEG gleich wie bei PVAndyE --> Vereingsgründung ca. 20€. Der Rest ist Hobby.

Habe ein Excel gebastelt, in welches die EDA-Report-Daten kopiert werden und daraus mache ich pro Quartal eine pdf.-Abrechnung.

Aufwand für die "EEG" nach Erstellung des Excels ca. 10 Minuten pro Quartal.

Die Kosten für externe Anbieter (egal welche) stehen in keinem Verhältnis zur Zweckmäßigkeit einer eigenen EEG.

Nur als Beispiel:

10.000 kWh über die EEG transferiert --> 1 Cent/kWh --> 100€
Fixanbieter mit ca. 2.500€ --> 25 Cent/kWh
Provisionsanbieter --> 4 - 5 Cent/kWh --> 400 - 500€

Somit ist für eine kleine/private EEG bis dato kein finanziell vertretbarer Anbieter vorhanden und man muss es selber machen, wenn man die Kostenvorteile nutzen will.

Soweit meine Erfahrung bzw. Meinung dazu.
───────────────

Kann man die Kosten dann quartalsweise anpassen? So hätte ich das nämlich geplant. Die Abrechnung erfolgt dann automatisch?

Wie läuft so eine Vereinsgründung ab? Ist das nur irgendwo ein Formular ausfüllen und fertig?

Hallo,

Selbstrecherche darf bei echtem Interesse an einer eigenen EEG vorausgesetzt werden.

Tarif:
Ich erstelle pro Quartal auf Basis Marktpreis ein Tarifblatt, welches ich an die Teilnehmer verschicke. Aufwand ca. 5 Minuten.

Abrechnung:
Erfolgt quartalsweise über ein Excel, welches automatisch per copy-paste vom EDA-Report einen Reiter pro Teilnehmer befüllt und den ich als pdf speicher und den Teilnehmern schicke. Aufwand ca. 15 - 30 Minuten.

Konto:
Eigenes Vereinskonto eröffnet, um für etwaige Finanzamtsthemen eine saubere Einnahmen-Ausgaben-Darstellung zu haben.

PVAndy machts einfacher --> es wird einfach nichts verrechnet. :)

LG

1
  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
16.11.2023  (#20)
Die BEG Idee startete bei mir aus einer einfachen Aufgabenstellung:
1) Die meisten von meiner Familie wohnen in der Stadt. Entweder in einer Wohnung ohne eigenem Dach, oder einem Haus mit einem suboptimalen Dach (Ausrichtung, Rauchfang, Gaupen, etc ...), oder es gibt ein Wochenendhaus, wo man nur wenige Tage im Monat ist.
2) Andererseits gibt es ein Dach am Land, daß "perfekt" ist, aber da wohnt keiner.

So entstand die Kombination in eine BEG, die über mehrere Netzwerkbetreiber geht.
Der größte Aufwand war, mich in die Materie einzulesen und die Konsequenzen von allen möglichen Aspekten für mein Projekt durchzudenken. Da gab es mehrere Iterationen, bis der Plan fest stand. 

Die erste Phase, Aufnahme des Betriebs, ist somit abgeschlossen: Es funktioniert.
Jetzt beginnt das Spiel mit der Optimierung:
1) Wie kann ich in einem verteilten Netz die PV Anlagen, Batterien und großen Verbraucher "optimal" ansteuern ?
2) Die Standardsoftware von Fronius ist für Energiegemeinschaften ungeeignet, d.h. ich komme derzeit nicht um eine eigene dezentrale Steuerung herum, um einen Teil zu automatisieren.
3) Die PV Anlagen sind 200km Luftlinie auseinander, was wird das betreff Ausgleich von kurzfristigen Wettereinflüssen auf die Ertragskurve für die BEG bringen? Die Grundlage der Energiezuweisungen sind ja immer auf 15min Intervalle gelegt.
4) Welche Vorbereitungen muß ich in meiner Steuerung berücksichtigen, wenn stundenbasierende Einspeisetarife, Verbrauchstarife und Netzgebühren kommen ? Hat das zum Beispiel Auswirkungen auf die Platzierung der Batterien ? 
4) etc, etc, .....  Aber das sind alles Dinge, die nicht unbedingt gemacht werden müssen. Ich will sie aber aus persöhnlichem Interesse machen - und lese mich gerade in die entsprechende Literatur ein.
Das wichtigste Ziel war, daß es keinen laufenden (verpflichtenden) Aufwand benötigen soll. Alles was aus reinem Hobby gemacht wird, zählt nicht dazu.




1
  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
16.11.2023  (#21)
Falls das jemand interessiert.
Wie verteilt sich der wirtschaftliche Nutzen in einer Energiegemeinschaft, abhängig von dem Grad der Eigenversorgung (bzw Autarkie, Eigendeckung)
In diesem hypothetischen und sehr vereinfachten Beispiel gibt es 2 Akteure:
1) Einen Verbraucher, der ca. 3000 kWh verbraucht und diesen Strom um 27 ct Energiekosten und 7 ct Netzgebühren einkauft (seine Daten sind im grauen Feld)
2) Einen PV Produzenten, der seinen Strom gemütlich der OeMAG um 12,5 ct / kWh verkauft. ca. 10.000 kWh im gleichen Zeitraum (Seine Daten sind im rosa Feld)
 
Was passiert wenn die beiden eine EG gründen ?
Dann hängt der wirtschaftliche Nutzen des Verbrauchers hochgradig von der Eigendeckung innerhalb der EG ab.
Ich habe hier eine Tabelle mit verschiedenen %-Sätzen gemacht, wo man die steile Nutzenkurve beim Verbraucher schön sehen kann.
Ganz rechts ist der zusätzliche Nutzen notiert, der nur durch die EG gegeben ist.

In unserer Familien EG ist es egal, da wir sowieso alles in einen Topf werfen, aber wenn jemand vorhat, entweder als reiner Verbraucher oder als reiner Überschusseinspeiser an einer EG teilzunehmen, dann sollte er sich diese grundsätzlichen Ertragsmuster vor Augen halten.

Die Tabelle zeigt auch recht schön, welchen Nutzen es für den Verbrauchern hat, wenn die Eigendeckung innerhalb der EG einen hohen Wert erreicht.

Ebenfalls eine starke Hebelwirkung haben die reduzierten Netzgebühren von lokalen Energiegemeinschaften

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