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Kosten/Gebühren EEG

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  •  Futurama
26.5. - 17.11.2023
30 Antworten | 14 Autoren 30
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Hallo zusammen,

da bei uns eine EEG geplant ist über neoom abgewickelt werden soll würde ich gerne wissen wer von euch bereits in einer EEG ist und welche Gebühren bei euch anfallen und verrechnet werden.
neoom kommt mir hier etwas teuer vor (https://wissen.neoom.com/beispielrechnung-eg-prosumer) oder täusche ich mich?

  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
16.11.2023  (#21)
Falls das jemand interessiert.
Wie verteilt sich der wirtschaftliche Nutzen in einer Energiegemeinschaft, abhängig von dem Grad der Eigenversorgung (bzw Autarkie, Eigendeckung)
In diesem hypothetischen und sehr vereinfachten Beispiel gibt es 2 Akteure:
1) Einen Verbraucher, der ca. 3000 kWh verbraucht und diesen Strom um 27 ct Energiekosten und 7 ct Netzgebühren einkauft (seine Daten sind im grauen Feld)
2) Einen PV Produzenten, der seinen Strom gemütlich der OeMAG um 12,5 ct / kWh verkauft. ca. 10.000 kWh im gleichen Zeitraum (Seine Daten sind im rosa Feld)
 
Was passiert wenn die beiden eine EG gründen ?
Dann hängt der wirtschaftliche Nutzen des Verbrauchers hochgradig von der Eigendeckung innerhalb der EG ab.
Ich habe hier eine Tabelle mit verschiedenen %-Sätzen gemacht, wo man die steile Nutzenkurve beim Verbraucher schön sehen kann.
Ganz rechts ist der zusätzliche Nutzen notiert, der nur durch die EG gegeben ist.

In unserer Familien EG ist es egal, da wir sowieso alles in einen Topf werfen, aber wenn jemand vorhat, entweder als reiner Verbraucher oder als reiner Überschusseinspeiser an einer EG teilzunehmen, dann sollte er sich diese grundsätzlichen Ertragsmuster vor Augen halten.

Die Tabelle zeigt auch recht schön, welchen Nutzen es für den Verbrauchern hat, wenn die Eigendeckung innerhalb der EG einen hohen Wert erreicht.

Ebenfalls eine starke Hebelwirkung haben die reduzierten Netzgebühren von lokalen Energiegemeinschaften

2023/20231116324507.png

3
  •  Didi1983
  •   Bronze-Award
17.11.2023  (#22)
@pvAndiE
Wie ist das mit der MwSt?  Müssen die Verbraucher MwSt bezahlen wenn du ihnen den Strom schenkst?

Bzw. wie ist das bei dir @Lukes?

Dankeschön!  

1
  •  bluefox
  •   Bronze-Award
17.11.2023  (#23)
@PVAndyE Wie hast du die Synchronisation der Speicher-Entladung mit den verteilten Verbrauchern gelöst? Überall ein Shelly + einen Steuerungs/Saldo-Service?

1
  •  Lukes
17.11.2023  (#24)

zitat..
Didi1983 schrieb:

@pvAndiE
Wie ist das mit der MwSt?  Müssen die Verbraucher MwSt bezahlen wenn du ihnen den Strom schenkst?

Bzw. wie ist das bei dir @Lukes?

Dankeschön!

Hallo,

ich führe den Verein als Kleinunternehmer (unter 35.000 € Jahresumsatz).

D.h. übers Jahr gesehen maximale kWh, die über die EEG transferiert werden können/dürfen:
10 ct/kWh --> 350.000 kWh
20 ct/kWh --> 175.000 kWh

Daraus ergibt sich bei - Annahme durchschnittliche 5.000 kWh pro Verbraucher pro Jahr Gesamtverbrauch und 30% EEG-Quote - 1.500 kWh pro Verbrauchszählpunkt:

350.000 kWh --> ~230 Verbraucher
175.000 kWh --> ~115 Verbraucher

Da ich die sie selbst ohne Zusatzsoftware führe (Kosten), werde ich diese Teilnehmeranzahl nie erreichen. Werde aus diesem Grund auch keine gewerblichen Teilnehmer dazu nehmen.

Somit bleibt Netto = Brutto.

LG

2
  •  rova
17.11.2023  (#25)
Ist es überhaupt möglich die EEG Teilnehmer aus einem zentralen Speicher zu versorgen? Bei mir, Netz-NÖ, ist eine Einspeisung aus dem Speicher nicht erlaubt.

LG

1
  •  Lukes
17.11.2023  (#26)

zitat..
rova schrieb:

Ist es überhaupt möglich die EEG Teilnehmer aus einem zentralen Speicher zu versorgen? Bei mir, Netz-NÖ, ist eine Einspeisung aus dem Speicher nicht erlaubt.

LG

Dazu habe ich keine technische Antwort, aber folgende Gedanken.

Wenn man einen Zentralspeicher (d.h. irgendwo ein eigener Zählpunkt) macht, wird dieser nur in Kombination mit einer Erzeugungsanlage (PV/Wind/Wasser/Biogas oder Kombi) sinnvoll sein, da sich dieser vor Ort laden soll. Ansonsten schleift man den Strom über das Netz zum Speicher, wodurch die Gestehungskosten pro zur Verfügung gestellter kWh steigen. Somit mal eher nicht sinnvoll.

Weiters konnte ich im Smartmeter-Portal beobachten, dass die angegeben Leistung pro 15-min die EEG-Werte nicht berücksichtigt. 

Daraus schließe ich, dass Einspeisung Stromabnehmer und Einspeisung EEG vom Netzbetreiber anders behandelt werden.

Ein Paper von der e-control aus 2020 sieht eine grundlegende Änderung der Netzkostenstruktur vor. 

https://www.e-control.at/branchen-newsletter/-/asset_publisher/0wTTT16KsQRv/content/anderung-der-netzentgeltstruktur-leistungsmessung-fur-alle-netzbenutzer

https://www.e-control.at/documents/1785851/1811582/Tarife_2-1_clean.pdf/42b82644-65d8-8d7a-f48f-62211259a36e?t=1592889197532

Aus diesen Infos treffe ich die Annahme, dass in den kommenden 10 Jahren eine völlig andere Kostenstruktur auf Basis von Leistungswerten umgesetzt wird.

Die Reduktion der für die Berechnungsgrundlage gültigen Leistungswerte am Smartmeter um die EEG, könnte somit in Zukunft dazu führen, dass ein Zentralspeicher Einspeise-peak-Werte pro Erzeuger "aufnimmt" (und sich das trotz zusätzlicher Netzkosten lohnt) und natürlich Verbrauchs-peak-Werte glättet.

Somit würde durch die EEG + Zentral-Speicher die Leistungswerte reduziert und man wird vom Netzbetreiber für die Glättung der Leistungen innerhalb der EEG mit geringeren Kosten belohnt.

Steuerungstechnisch umsetzbar stelle ich es mir "relativ" einfach vor, ohne es selbst zu können. ;)

Infos der Livedaten von Smartmetern (Zählpunkt --> was kommt rein, was geht raus) müssen dem Zentralspeicher bekannt sein.

LG 


1
  •  Lukes
17.11.2023  (#27)

zitat..
PVAndyE schrieb:

Falls das jemand interessiert.
Wie verteilt sich der wirtschaftliche Nutzen in einer Energiegemeinschaft, abhängig von dem Grad der Eigenversorgung (bzw Autarkie, Eigendeckung)

In diesem hypothetischen und sehr vereinfachten Beispiel gibt es 2 Akteure:
1) Einen Verbraucher, der ca. 3000 kWh verbraucht und diesen Strom um 27 ct Energiekosten und 7 ct Netzgebühren einkauft (seine Daten sind im grauen Feld)

2) Einen PV Produzenten, der seinen Strom gemütlich der OeMAG um 12,5 ct / kWh verkauft. ca. 10.000 kWh im gleichen Zeitraum (Seine Daten sind im rosa Feld)

 

Was passiert wenn die beiden eine EG gründen ?
Dann hängt der wirtschaftliche Nutzen des Verbrauchers hochgradig von der Eigendeckung innerhalb der EG ab.
Ich habe hier eine Tabelle mit verschiedenen %-Sätzen gemacht, wo man die steile Nutzenkurve beim Verbraucher schön sehen kann.
Ganz rechts ist der zusätzliche Nutzen notiert, der nur durch die EG gegeben ist.

In unserer Familien EG ist es egal, da wir sowieso alles in einen Topf werfen, aber wenn jemand vorhat, entweder als reiner Verbraucher oder als reiner Überschusseinspeiser an einer EG teilzunehmen, dann sollte er sich diese grundsätzlichen Ertragsmuster vor Augen halten.

Die Tabelle zeigt auch recht schön, welchen Nutzen es für den Verbrauchern hat, wenn die Eigendeckung innerhalb der EG einen hohen Wert erreicht.

Ebenfalls eine starke Hebelwirkung haben die reduzierten Netzgebühren von lokalen Energiegemeinschaften

Danke für den geistigen Anstoß! :D

Mache das ebenfalls für Personen, die sich dafür interessieren oder schon dabei sind und noch Gedankenanstöße brauchen (ich brauch immer jede Menge davon).

Ich führe PVAndy's Darstellung fort, mit der Zielsetzung, die Tarifgestaltung inklusive der Aufteilung für die Parteien besser zu verstehen bzw. anschließend evt. gerechter/bedarfsorientierter steuern zu können.

Regionale EEG (d.h. 28% reduzierte Netzkosten und keine Elektrizitätsabgabe). Strompreisbremse nicht berücksichtigt.

Parteien sind:
1) Erzeuger
2) EEG
3) Verbraucher

Variablen sind:
1) Bezugspreis Energieversoger 
2) Erzeugervergütung
3) Bezugspreis

Daraus ergibt sich von 100% Kostenreduktion pro kWh für Erzeuger und Verbraucher mit der Tabelle unten folendes Bild:


2023/20231117148861.png

Bei einer starken Anhebung für den Erzeuger von 1 auf 6ct und für die EEG von 1 auf 3ct erhält der Bezieher in diesem Szenario noch immer die Hälfte der eingesparten Kosten.


2023/20231117260904.png

LG




1
  •  streicher
  •   Gold-Award
17.11.2023  (#28)

zitat..
PVAndyE schrieb:

Falls das jemand interessiert.
Wie verteilt sich der wirtschaftliche Nutzen in einer Energiegemeinschaft, abhängig von dem Grad der Eigenversorgung (bzw Autarkie, Eigendeckung)

In diesem hypothetischen und sehr vereinfachten Beispiel gibt es 2 Akteure:
1) Einen Verbraucher, der ca. 3000 kWh verbraucht und diesen Strom um 27 ct Energiekosten und 7 ct Netzgebühren einkauft (seine Daten sind im grauen Feld)

2) Einen PV Produzenten, der seinen Strom gemütlich der OeMAG um 12,5 ct / kWh verkauft. ca. 10.000 kWh im gleichen Zeitraum (Seine Daten sind im rosa Feld)

 

Was passiert wenn die beiden eine EG gründen ?
Dann hängt der wirtschaftliche Nutzen des Verbrauchers hochgradig von der Eigendeckung innerhalb der EG ab.
Ich habe hier eine Tabelle mit verschiedenen %-Sätzen gemacht, wo man die steile Nutzenkurve beim Verbraucher schön sehen kann.
Ganz rechts ist der zusätzliche Nutzen notiert, der nur durch die EG gegeben ist.

In unserer Familien EG ist es egal, da wir sowieso alles in einen Topf werfen, aber wenn jemand vorhat, entweder als reiner Verbraucher oder als reiner Überschusseinspeiser an einer EG teilzunehmen, dann sollte er sich diese grundsätzlichen Ertragsmuster vor Augen halten.

Die Tabelle zeigt auch recht schön, welchen Nutzen es für den Verbrauchern hat, wenn die Eigendeckung innerhalb der EG einen hohen Wert erreicht.

Ebenfalls eine starke Hebelwirkung haben die reduzierten Netzgebühren von lokalen Energiegemeinschaften

Super Excel, darf ich das haben?
Danke




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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
17.11.2023  (#29)

zitat..
Didi1983 schrieb:
Wie ist das mit der MwSt?  Müssen die Verbraucher MwSt bezahlen wenn du ihnen den Strom schenkst?

Aus dem Steuerleitfaden der Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften des Klimaministeriums

2023/20231117918739.png


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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
17.11.2023  (#30)

zitat..
bluefox schrieb:
@PVAndyE Wie hast du die Synchronisation der Speicher-Entladung mit den verteilten Verbrauchern gelöst? Überall ein Shelly + einen Steuerungs/Saldo-Service?

Bis jetzt bin ich mal froh, daß die grundlegenden Funktionen der EG ordnungsgemäß laufen.
Bis jetzt habe ich die Batterien manuell eingestellt und im Grunde genommen, 2 Einstellungsvarianten im Einsatz.
Um die Größenordnung darzustellen: Im November haben wir bis jetzt durchschnittlich ca. 123 kWh / Tag Ertrag zur Verfügung

Kommt ein sonniger Tag, werden die Batterien bis zum Morgen komplett auf 5% SoC entleert  und während des Tages auf 100% SoC aufgeladen.

Mit 2 Besonderheiten:
(1) Da ich eine ordentliche Einspeisegrenze vs. Modulgröße habe, versuche ich die Batterien nur mit dem Strom zu laden, der sonst abgeregelt werden würde. Im Oktober und November gab es genug sonnenstarke Tage, daß mehrere 100 kWh auf diese Weise gerettet werden konnten und so den Gesamtertrag der Anlage steigerten
(2) Ich schau halt, daß die Anlage während das Tages weiterhin laufend genügend Energie in das Netz einspeist, damit die Verbraucher während des Tages abgedeckt sind. Nachdem die Anlage nach Sonnenuntergang keinen PV Strom mehr produzieren, übernehmen die Batterien die Energieversorgung der Gemeinschaft mit fixen Werten (derzeit von 16 Uhr abends bis 8 Uhr morgens)

Kommt ein dunkler Tag, lass ich die Batterien nur geringe Mengen abgeben, so daß sichergestellt ist, daß jede kWh auch tatsächlich zu einer Reduktion des Restbezuges führt.

Die Automatisierung ist eines der nächsten Projekte. Alle Anlagenstandorte und 2 große Haushalte sind via VPN's miteinander verbunden und die Shelley's (3 EM) liegen schon bereit, eingebaut zu werden. Ziel ist eine prognosebasierende Ladung der Batterien, optimales Ausnutzen der Abregelenergie wegem des Einspeiselimits, und automatisches reagieren auf große Verbrauchsveränderungen. Zum Thema gehört auch die dezentrale Steuerung der Wallboxen. Muß ich aber erst machen.

Was auch interessant ist, daß eine weitere PV Anlage ca. 200 km Luftlinie von der ersten Anlage bald in Betrieb gehen wird und wie man "weather hedging" machen kann (Mit anderen Worten: Wie man die Leistungsspitzen der Produktion durch mehrer Anlagen "glätten" kann)

zitat..
rova schrieb:
Ist es überhaupt möglich die EEG Teilnehmer aus einem zentralen Speicher zu versorgen? Bei mir, Netz-NÖ, ist eine Einspeisung aus dem Speicher nicht erlaubt.

Wie das bei Solaranlagen von EFH geregelt ist, weiß ich nicht. Bei EGs ist es möglich, da es sich aus dem Zweck der EG ableiten läßt.

"Seit 2021 können mehrere Personen über Grundstücksgrenzen hinweg Energie produzieren, speichern, verbrauchen, und verkaufen."

Quelle: https://energiegemeinschaften.gv.at/formen-von-energiegemeinschaften/

(Info vom Klimafonds des Ministeriums) Da einzelne Mitarbeiter der verschiedenen Netzbetreiber die jetzige Rechtslage derzeit noch zuweilen unterschiedlich interpretieren, wird es mit der kommenden Neufassung des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes eindeutig klargestellt. Solltest du vorher Unterstützung benötigen, würde ich dir empfehlen, dich an die Schlichtungsstelle der e-Control zu wenden.

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