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auskragendes Stiegenhaus: Betondecke abdichten?

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  •  2woozy
  •   Bronze-Award
24.5. - 25.5.2022
10 Antworten | 5 Autoren 10
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Hallo,

ich hätte gerne eine Zweitmeinung: Unser Stiegenhaus ist wie am Foto sichtbar auskragend gebaut worden. Oben ist die Betondecke als Dach, darüber soll EPS mit leichtem Gefälle geschnitten werden (siehe Plan). Nachdem beim letzten Gewitter trotz Überdachung da oben das Wasser gestanden ist, mache ich mir Sorgen, dass es in dem Bereich mit dem schräg geschnittenen EPS nicht dauerhaft dicht werden könnte.

Architekt meint, er hat das schon oft so gemacht und kein Problem gehabt, man könnte aber um sich nochmal abzusichern vom Spengler ein Dach/eine Abdeckung drüber machen lassen. Das will ich optisch gar nicht.

Wäre es sinnvoll jetzt in diesem Zustand mit Flüssigabdichtung und Vlies (wie bei der Portalabdichtung) die Kanten und/oder die Betondecke zu behandeln?


2022/2022052434029.jpg


2022/2022052450024.jpg

Was meinen die Experten hier?

Beste Antwort  [im Thread anzeigen]
nochmal ... so wäre der Aufbau fachgerecht (Umkehrdach mal außer Acht gelassen):

Abdichtung (Vorschlag wie habe ich oben schon gemacht)
Dämmung mit Gefälle
Dampfsperre (= zugleich Abdichtung)
Betondecke Bestand
(Spachtelung Bestand)

_______________________________________________________

Dein "geplanter" Aufbau:
(außerhalb/unterhalb der anerkannten Reglen der Technik = ÖNorm = Minimalstandard)

Oberputz (auf Spachtelung samt Gewebe)
Dämmung mit Gefälle
Betondecke Bestand
(Spachtelung Bestand)

--> wenn du nachträglich doch eine Abdichtung (zumindest Dichtschlämme) auf den Oberputz aufbringst, könnte es bauphysikalisch problematisch werden, wenn es keine Dampfsperre zwischen Decke und Dämmung gibt (abgesehen davon, daß man auf diese Konstruktion nicht draufsteigen kann ohne befürchten zu müssen, daß der Putz reißt/bricht).

Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, daß da niemand mehr draufsteigt und die Dämmung bzw. den Putz nicht beleidigt. Es sind ja mehrere Arbeitsgänge: Dämmung kleben, spachteln+Gewebe, Oberputz + ggf Malen (was man zum Verschließen der Poren ja sowieso machen sollte).;
  Gesamten Beitrag im Thread anzeigen  
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
24.5.2022  (#1)
Doppelt gemoppelt ist nie verkehrt. 
Aber an sich solltest du den Bereich dann noch einmal mit einer EPDM Folie odgl. von oben abdichten. So hab ich es jedenfalls vor bei Balkon und Vordach (werden als Betonplatte mit der Decke mitbetoniert mit Isokorb, dann Gefälledämmung,  dann EPDM Folie drüber, dann Aufbau der Fussbodenkonstruktion vom Balkon)

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  •  ap99
  •   Gold-Award
24.5.2022  (#2)
Eigentlich ist das ein Flachdachaufbau (ÖN B 3691)

Falls nachträglich abgedichtet würde, sollte eigentlich eine Dampfsperre auf die Betondecke (mit Hochzug) aufgebracht werden (ist halt die Frage, ob bei der kleinen Deckenfläche ohne Dampfsperre ein Schaden entstehen würde ... ich würde auf alle Fälle eine vorsehen).

Soll das EPS oben einfach verputzt werden? ... oder kommt da Dichtschlämme drauf? (kann man ja überstreichen). Ich würde Schmutzschlieren befürchten (Schmutzablagerungen und dann Regen wie du es beschrieben hast).

Edit/Ergänzung:
Bedenken hätte ich, wenn da später mal jemand auf die nur verputzte (und evt. mit Dichtschlämme versehene) Schicht draufsteigt.

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  •  MrCrabs
  •   Bronze-Award
24.5.2022  (#3)
Architekt sofort kündigen, mehr gibts da nicht mehr zu sagen. Warum plant man sowas?

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  •  2woozy
  •   Bronze-Award
24.5.2022  (#4)
Danke für eure Tipps!

Der Architekt würde über der Gefälledämmung nur mehr verputzen. Von Dichtschlämme war keine Rede.
An sich kommt dort nur Regen hin, wenns dazu noch gscheit windig ist. Aber beim letzten Gewitter stand dort ne kleine Lacke... Wenn das Gefälle recht gering ist, würde man von unten vermutlich nicht viel sehen. 
Vielleicht wäre weißes EPDM hier nicht so auffallend.

zitat..
ap99 schrieb: Falls nachträglich abgedichtet würde, sollte eigentlich eine Dampfsperre auf die Betondecke (mit Hochzug) aufgebracht werden (ist halt die Frage, ob bei der kleinen Deckenfläche ohne Dampfsperre ein Schaden entstehen würde ... ich würde auf alle Fälle eine vorsehen).

Die Decke ist innen bereits verspachtelt worden 😬. Diese Woche wäre das Ausmalen dran gewesen. Ich hoffe auch, dass das Weglassen nichts ausmacht. Von außen geht das wohl gar nicht mehr?

Ad Draufsteigen: Wenns nicht unbedingt ein Arbeiter während dem Bauen ist, wird die Chance dafür sicher gegen null gehen emoji.


zitat..
MrCrabs schrieb: Architekt sofort kündigen, mehr gibts da nicht mehr zu sagen. Warum plant man sowas?

Er hat es wohl als Designelement gesehen, uns hats auch gut gefallen (immer noch) und um die technische Umsetzung haben wir uns damals auch keine Gedanken/Sorgen gemacht... So passt das Stiegenhaus gut hin und wir brauchen nicht alle Räume noch größer machen. 




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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
24.5.2022  (#5)
Ich würde ein Mauerwerk bis zum Dach hoch ziehen, das ist auf lange Sicht das beste ... die Ecke im Stiegenhaus ist ja echt "vermurkst" also man kann Architektur auch übertreiben.

Oder eben ein klassisches flach Dach oder blech Dach... aber die schirchen Wasser Streifen wirst vom ablaufenden Wasser auch bekommen...

Ein sehr komisches Detail, vorallem ohne Sinn ...

Lg 

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  •  ap99
  •   Gold-Award
24.5.2022  (#6)

zitat..
2woozy schrieb: Ich hoffe auch, dass das Weglassen nichts ausmacht.

Wenn du die Dampfsperre (gehört eh außen drauf, also noch nicht zu spät) weg läßt UND nachträglich abdichtest, kommt die Feuchtigkeit unter der Abdichtung zum Stehen --> EPS säuft sich an.

(Ich will es eigentlich nicht glauben, daß das ein Architekt gesagt hat, aber egal ... ich hoffe für dich, du hast irgendjemanden auf der Baustelle der den Durchblick und Überblick hat).

Ich würde die Dampfsperre (ist zugleich Abdichtung) machen (mit Hochzug bei der Wand und wahrscheinlich bis zum Fensterrahmen hinunter) ... und zumindest eine Mehrschichtplatte auf die Dämmung oben drauf montieren (mit Tropfblech und Abdichtung).

... die Fläche oben drauf sieht doch eh keiner oder? (was ich so bei deinen Bilder-uploads sehen konnte)




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  •  2woozy
  •   Bronze-Award
25.5.2022  (#7)

zitat..
AndiBru schrieb: Ich würde ein Mauerwerk bis zum Dach hoch ziehen, das ist auf lange Sicht das beste ...

Das würde uns aber gar nicht gefallen. Ich finde das optisch schon nicht schlecht. Auch von innen ist das Stiegenhaus jetzt nicht so hallenartig hoch - insofern finde ich die Überlegung des Architekten schon gut. Technisch sollte es jetzt einfach noch gut gelöst werden.


zitat..
ap99 schrieb: Wenn du die Dampfsperre (gehört eh außen drauf, also noch nicht zu spät) weg läßt UND nachträglich abdichtest, kommt die Feuchtigkeit unter der Abdichtung zum Stehen --> EPS säuft sich an.

Sorry, ich bin da kein Fachmann: Gehst du davon aus, dass die Abdichtung oben auf das EPS kommt? Dann kann ich das Ansaufen nachvollziehen.
Ich hätte aus meiner Laiensicht das Abdichten direkt auf dem Beton gemacht und drüber dann EPS mit Putz. Dann sollte zumindest nix ins Haus kommen. Und die Abdichtung wäre auch gleich die Dampfsperre? Ich habe mir für die Portalabdichtung Remmers MB2k gekauft - das klang für mich recht universell einsetzbar - würde das da gehen? 

Also von oben nach unten:
-Putz
-EPS (mit Gefälle)
-Remmers MB2k
-Betondecke

Oder soll auf den Beton eine klassische Dampfsperre (was genau?) und darauf EPS und darauf die von mir gedachte Abdichtung und darauf Putz?

Der Architekt hätte meines Wissens nach 
- Putz
-EPS (mit Gefälle)
-Beton

gemacht.


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
25.5.2022  (#8)
Wenn keine Abdichtung über dem Putz, musst du sicher XPS nehmen. Aber so hab ich das ehrlich gesagt noch nie gehört und halte es für eine schlampige Lösung, wegen vielleicht 50€ Materialkosten.

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  •  ap99
  •   Gold-Award
25.5.2022  (#9)
nochmal ... so wäre der Aufbau fachgerecht (Umkehrdach mal außer Acht gelassen):

Abdichtung (Vorschlag wie habe ich oben schon gemacht)
Dämmung mit Gefälle
Dampfsperre (= zugleich Abdichtung)
Betondecke Bestand
(Spachtelung Bestand)

_______________________________________________________

Dein "geplanter" Aufbau:
(außerhalb/unterhalb der anerkannten Reglen der Technik = ÖNorm = Minimalstandard)

Oberputz (auf Spachtelung samt Gewebe)
Dämmung mit Gefälle
Betondecke Bestand
(Spachtelung Bestand)

--> wenn du nachträglich doch eine Abdichtung (zumindest Dichtschlämme) auf den Oberputz aufbringst, könnte es bauphysikalisch problematisch werden, wenn es keine Dampfsperre zwischen Decke und Dämmung gibt (abgesehen davon, daß man auf diese Konstruktion nicht draufsteigen kann ohne befürchten zu müssen, daß der Putz reißt/bricht).

Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen, daß da niemand mehr draufsteigt und die Dämmung bzw. den Putz nicht beleidigt. Es sind ja mehrere Arbeitsgänge: Dämmung kleben, spachteln+Gewebe, Oberputz + ggf Malen (was man zum Verschließen der Poren ja sowieso machen sollte).

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  •  2woozy
  •   Bronze-Award
25.5.2022  (#10)
Danke euch für die tollen Inputs! Ich werde das am Freitag mit dem Baumeister besprechen. Bin gespannt, was er sagt.

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