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Aufstockung auf Ytong-Bungalow gute Idee?

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  •  JoMi
6.2. - 8.2.2022
10 Antworten | 5 Autoren 10
10
Hallo!

Wir haben ein schönes Häuschen aus dem Jahre 1979 gefunden und wir überlegen uns dieses zu kaufen und zu sanieren. Da es aber nur ca. 80qm hat und wir gerne mind. 120qm hätten würden wir es gerne aufstocken bzw. das Dach ausbauen.

Tja jetzt sind wir aber am überlegen ob das überhaupt gehen würde bzw. eine gute Idee ist. Wenn wir das Haus wirklich kaufen, würden wir noch einen Baugutachter zu Rate ziehen.

Meine Frage ans Forum wäre nun ob das Haus eurer Meinung nach überhaupt Potenzial zum Ausbauen und Sanieren hat oder ob wir uns das Geld fürn Gutachter lieber gleich sparen sollten. 😑 Wir sind ziemliche (nein eigentlich komplette) Laien. 😊

Fundamente: Armierte Platte und Streifenfundament
Aussenwände: 25 cm ytong
Aussenwände Keller (nur 50qm sind unterkellert): 25 cm Betonsteine
Zwischenwände: 10 cm ytong
Decken: Massivdecken
Dach: Welleternit

Ich bedanke mich schon mal und freue mich über jede Meinung!

  •  momada
7.2.2022  (#1)
Hallo, ich habe in der Vergangenheit auch schon einmal nach gebrauchten Objekten gesucht und welche angeschaut.
Meine Erfahrung ist, dass speziell Häuser aus den 70er Jahren in der Regel sehr schlecht gebaut wurden. Wenn man zeitgemäss renovieren möchte, dann bleibt von dem Häuschen nicht viel übrig und meistens kommt ein Abriss günstiger. (Ausser das Haus wurde laufend innen und aussen renoviert über die Jahre) Evt. kann man die Bodenplatte mit Keller verwerten. Man darf nicht vergessen, dass die Lohnkosten beim Bauen einen großen Anteil ausmachen. In der Regel muss man deshalb bei solchen Objekten den Grundstückspreis abzüglich Abrisskosten rechnen, um auf den Wert zu kommen. Es lohnt sich also nur, wenn die Lage perfekt ist und ich kein anderes  vergleichbares Grundstück für meine Zwecke bekomme.
Oder man ist mit dem jetztigen Status zufrieden und macht nur kleinere Umbauten.
Aber da fängt es an: Fenster, Heizung, Hydraulik, Dach, Isolierung, Bäder usw. ?!?! wo anfangen??

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  •  precision
  •   Bronze-Award
7.2.2022  (#2)
Ytong ist ansich ein guter Baustoff und eine brauchbare Basis für Umbau.

Stahlbetondecke klingt auch schon mal gut (natürlich gibt es da viele Ausführungen).

Was verstehst du unter Betonstein? Schalstein oder Kiesblock? Beides ist im Einfamilienhausbau üblich und ok.

Welleternit kommt bei Umbau sowieso weg. Die Welleternit-Dachstühle eigenen sich meist nicht für einen Ausbau, da sie meist ohne Unterdach ausgeführt wurden.

Mein Tipp für Hauskauf mit Umbauplänen im Hinterkopf:
1) Gefällt euch der Grundriss im allgemeinen? Hat er Potenzial?
Eine einzelne Mauer kann man umreissen -aber man muss halt überlegen wo die Grenzen sind.
2) grössere Risse, feuchte Stellen, abblätternder Putz, ... (Vorsicht, wenn ganz frisch ausgemalen worden ist!)

Auch wenn es weh tut, aber je nachdem wieviel der Vorbesitzer gewartet hat, aber bei einem Haus kann man nach 50 Jahren wirtschaftlich das Gebäude als Rohbau rechnen (das heisst es sind meist Fenster, Boden, komplette Haustechnik,... zu machen). 
Mein Haus ist aus den Ende 60ern (vorher/nachher Fotos im Profil wenn es dich interessiert) - ich habe es auch nicht geglaubt, aber rückblickend ist es schon so.
Aber es lohnt sich und ich habe den Schritt mit dem Umbau noch nie bereuht!!!

Vorteil eines Umbaus ist, dass man den Zeitplan besser selbst bestimmen kann.
Man kauft, wohnt dann gleich. Spart Mietkosten. Und wenn man sich wieder finanziell ein wenig erfangen hat, dann zieht man den Umbau durch.

Gutes Gelingen!

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  •  JoMi
7.2.2022  (#3)
Danke euch beiden für die Antworten.

Wir rechnen eh damit, dass man quasi nur den Rohbau des Hauses so lässt. Fenster, Heizung, Böden, Dach muss alles neu gemacht werden.

Ich bin halt irgendwie skeptisch wegen dem ytong. Ich kenne mich ja nicht aus aber man liest eher negatives darüber...

In dem Exposé stand einfach nur Betonstein. Ich weiß leider nicht genau welcher Stein das ist.

Ja der Grundriss gefällt uns prinzipiell sehr gut. Eine Mauer müsste fallen aber viel mehr eigentlich nicht.

Da ist mit Sanierung und Aufstockung/ dachausbau einiges zu tun. Das Haus kostet 280.000 (ist aber vom grundstück alleine mind. 160.000 wert).

Uns blieben dann noch 200.000 zum sanieren und aufstocken. Klingt einerseits viel, andererseits kann ichs gar nicht einschätzen und habe die Sorge, dass es dann zu teuer wird. 

Vielen Dank nochmal, wir werden nochmal kurz drüber nachdenken und dann vielleicht doch noch einen Gutachter engagieren. Wenns Haus mittlerweile nicht eh schon weg ist.🙃

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  •  berhan
  •   Gold-Award
7.2.2022  (#4)

zitat..
JoMi schrieb: Da ist mit Sanierung und Aufstockung/ dachausbau einiges zu tun. Das Haus kostet 280.000 (ist aber vom grundstück alleine mind. 160.000 wert).

Und damit eigentlich schon zu teuer, vermutlich kostet dir eine Sanierung auf heutigen Stand weit mehr als ein Neubau.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
7.2.2022  (#5)

zitat..
JoMi schrieb:

Danke euch beiden für die Antworten.

Wir rechnen eh damit, dass man quasi nur den Rohbau des Hauses so lässt. Fenster, Heizung, Böden, Dach muss alles neu gemacht werden.

Ich bin halt irgendwie skeptisch wegen dem ytong. Ich kenne mich ja nicht aus aber man liest eher negatives darüber...

In dem Exposé stand einfach nur Betonstein. Ich weiß leider nicht genau welcher Stein das ist.

Ja der Grundriss gefällt uns prinzipiell sehr gut. Eine Mauer müsste fallen aber viel mehr eigentlich nicht.

Da ist mit Sanierung und Aufstockung/ dachausbau einiges zu tun. Das Haus kostet 280.000 (ist aber vom grundstück alleine mind. 160.000 wert).

Uns blieben dann noch 200.000 zum sanieren und aufstocken. Klingt einerseits viel, andererseits kann ichs gar nicht einschätzen und habe die Sorge, dass es dann zu teuer wird. 

Vielen Dank nochmal, wir werden nochmal kurz drüber nachdenken und dann vielleicht doch noch einen Gutachter engagieren. Wenns Haus mittlerweile nicht eh schon weg ist.🙃

Ich hab einmal durchkalkuliert was uns eine wirklich komplette Sanierung von einem Bestandsobjekt gekostet hätte, das uns gabz gut gefallen hat.
Bei 350k€ habe ich aufgehört zu rechnen.

Man muss sich vorher gebau klar machen was man will, was man nicht will und wieviel das kosten wird.
Wenn ich 200k€ für eine Sanierung höre, dann fallen mir viele Gründe ein warum das viel zu wenig sein kann oder vielleicht doch passt.
Aber wenn von Aufstockung und Kernsanierung vom Rest die Rede ist, vergiss die 200k€ einfach mal sofort wieder. Da wirst du bei eine Neubaukosten minus 50k€ liegen oder so. 120k€ wäre der Kern dann beim besten Willen nicht wert.

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  •  precision
  •   Bronze-Award
8.2.2022  (#6)
@berhan und @­MalcolmX :
Wenn man die Zahlen für Rohbau rechnet, dann erscheint das nicht so wenig, da stimme ich euch voll zu.

Allerdings gibt es Grundstück + Immobilie eben immer nur als Einheit. 
Für mich hat das Grundstück Priorität, da muss die Lage für meine Anforderungen passen (mitten im Wald weit weg von Zivilisation vs. Stadtzentrum ==> da nützt selbst das tollste Haus nichts, wenn man mit der Lage unglücklich ist). 
Selbst wenn man rechnerisch ein wenig mehr zahlt, aber langfristig bringt es am meisten.

Vergessen darf man auch nicht die Aufschliessungkosten (bei uns zahlt man für 600m2 so um die >20000 Teuros) die bei einer grünen Wiese fällig werden.
Das relativiert dann wieder die Kosten.

Noch dazu ein Gedanke zur Sanierung:
Sanierung ist ein weites Feld.
"Sanierung" ist es auch schon wenn ich ein Zimmer ausmale und neuen Boden lege.

Ein anderer reisst den Estrich raus, weil er unbedingt eine Fussbodenheizung haben will.
Oder zieht Träger quer durchs Haus um tragende Mauern wegzubekommen. Unterfangungen im halben Keller. Deckendurchbruch mit Galerie...
Ein Kunde hat sich einmal einen Edelstahl-Heizkörper im Wohnzimmer eingebildet. Der eine Heizkörper hat soviel wie alle meine Heizkörper im ganzen Haus gekostet...

Bringt man Eigenleistung (Fliesen, Boden, Maler, Türen,...) - wenn man geschickt ist, kann man sich ordentlich Geld sparen.

Ich will damit sagen, als Bauherr hat man schon das Steuer in der Hand wieviel man am Ende zahlt.

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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
8.2.2022  (#7)
Ja das sicher. Aber Aufstockung klingt halt schon eher nach "zurück auf Feld 1.
Und um eine Fußbodenheizung werdet ihr fast nicht herumkommen wenn es Neubauteile gibt und auch eine Wärmepumpe eventuell einziehen soll usw.

Der Keller wird immer eine thermische Schwachstelle bleiben mit Betonsteinen und vermutlich ohne Perimeterdämmung,  43 Jahre alte Wasserleitungen und Elektroleitungen würde ich bei einer Sanierung auch definitiv neu machen. 

Abgesehen davon bin ich sehr für den Erhalt von Bestandsobjekten, aber rechnet lieber realistisch,  mit den 200k€ zur Sanierung kommt ihr leider wirklich nirgendwo hin. Vielleicht wenn ihr jahrelang jede freie Minute reinsteckt,  aber da wirft man eigentlich ein paar schöne Jahre weg in denen man lieber was mit den Kindern unternehmen kann odgl.

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  •  momada
8.2.2022  (#8)
Wände streichen, neue Böden, etc. fallen unter renovieren.
Unter sanieren versteht man das Reparieren von Mängeln, wie z.B. Schimmel o.ä. beseitigen.
Ein 50 Jahre altes Haus gehört modernisiert. Zum Teil müssen da auch aktuelle behördliche Auflagen erfüllt werden und das lauft heutzutage so richtig ins Geld.
Wenn dann noch plötzlich Mängel an der Substanz auftreten, dann wird es nochmal teurer.

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  •  precision
  •   Bronze-Award
8.2.2022  (#9)

zitat..
MalcolmX schrieb:

43 Jahre alte Wasserleitungen und Elektroleitungen würde ich bei einer Sanierung auch definitiv neu machen. 

So isses.
Ausnahme: der Vorbesitzer hat laufend saniert und auf technische Stand gehalten.
Leider kommt das nicht allzuoft vor.

zitat..
MalcolmX schrieb: Abgesehen davon bin ich sehr für den Erhalt von Bestandsobjekten, aber rechnet lieber realistisch,  mit den 200k€ zur Sanierung kommt ihr leider wirklich nirgendwo hin. Vielleicht wenn ihr jahrelang jede freie Minute reinsteckt,  aber da wirft man eigentlich ein paar schöne Jahre weg in denen man lieber was mit den Kindern unternehmen kann odgl.

Genauso hab ich es gemacht, damals aber noch ohne Nachwuchs.


zitat..
momada schrieb:

Wände streichen, neue Böden, etc. fallen unter renovieren.
Unter sanieren versteht man das Reparieren von Mängeln, wie z.B. Schimmel o.ä. beseitigen.

Stimmt. Aber ich wollte damit ausdrücken, dass die Ansprüche von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind.
Es soll auch Leute geben, die gleich mit gepackten Koffern einziehen. 

zitat..
momada schrieb:

Wände streichen, neue Böden, etc. fallen unter renovieren.
Unter sanieren versteht man das Reparieren von Mängeln, wie z.B. Schimmel o.ä. beseitigen.
Ein 50 Jahre altes Haus gehört modernisiert. Zum Teil müssen da auch aktuelle behördliche Auflagen erfüllt werden und das lauft heutzutage so richtig ins Geld.
Wenn dann noch plötzlich Mängel an der Substanz auftreten, dann wird es nochmal teurer.

Stimmt




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  •  JoMi
8.2.2022  (#10)
Ich möchte kurz berichten, dass wir uns nun gegen das Haus entschieden haben.

Einerseits ist es uns mit Sanierung UND Aufstockung/Dachausbau zu riskant, dass es zu teuer und auch zu viel Arbeit ist. Andererseits hat uns ein Bekannter (der Jahrzehnte als Maurer gearbeitet hat) wegen dem ytong abgeraten. Er meinte, dass ytong aus dem Jahr 1979 viel leichter sie als der ytong der heutzutage verwendet wird. Dadurch könne er aber weniger Wärme speichern, was im Winter natürlich nicht gut ist.  

Jedenfalls ❤️-lichen Dank für alle Kommentare. 

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