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Dachbodendämmung bei STB Decke und Walmdach

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  •  Martin1989
10.2.2021 - 14.6.2022
20 Antworten | 9 Autoren 20
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Hallo,
ich bräuchte euren Rat bezüglich meiner Dachbodendämmung. Folgende Ausgangssituation:
Ich möchte bei unserem Haus die letzte Stahlbetondecke (Unbeheizter Dachboden) zum beheizten Wohnraum dämmen. Wir haben eine 20cm Stahlbeton Elementdecke und darüber ist ein Walmdachstuhl mit Ziegeldeckung.
Auf die Stahlbetondecke möchte ich eine EPS Dämmung zweilagig und kreuzweise verlegen. Zuerst mit 10cm EPS und dann mit 14cm.
Zur Begehbarkeit würde ich abschließend Spanplatten flächig im Dachraum verlegen.
Dazu die Fragen:
 • Ist bei einer 20cm Stahlbetondecke die Verlegung einer Dampfbremse notwendig, bzw. sinnvoll?
 • Soll ich Öffnungen (z.B. Spalt bei Dachbodentreppe, oder Haustechnikschachtöffnung) mit einer Dampfbremsfolie oder Dampfsperrfolie voll verkleben?
Muss ich dabei auf sonst noch was achten?
Wir sind im Dezember 2020 ins Haus eingezogen und der Rohbau wurde im November 2020 fertig gestellt.

Danke im Voraus.
LG Martin

  •  Schelm
  •   Silber-Award
10.2.2021  (#1)
da brauchts keine Dampfsperre auf der Betondecke, das verhält sich ja gleich wie bei der Außenwand ein VWS, da wird auch keine Dampfsperre auf die Ziegel geklebt. Spalten und Öffnungen zum warmen Bereich mußt natürlich schon dicht machen (auf der warmen Seite), sonst kondensiert die feuchtwarme Luft aus dem inneren sobald sie an kalte Bauteile kommt. Dachbodentreppe ist eh ein heikles Thema.

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
10.2.2021  (#2)

zitat..
Martin1989 schrieb: Ist bei einer 20cm Stahlbetondecke die Verlegung einer Dampfbremse notwendig, bzw. sinnvoll?

ja wegen der Restfeuchte im Beton.

zitat..
Martin1989 schrieb:
 • Soll ich Öffnungen (z.B. Spalt bei Dachbodentreppe, oder Haustechnikschachtöffnung) mit einer Dampfbremsfolie oder Dampfsperrfolie voll verkleben?

ja

zitat..
Martin1989 schrieb: Muss ich dabei auf sonst noch was achten?

Die Dampfbremse seitlich im Bereich der Mauerbank hochziehen (min. Höhe der Dämmung)


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  •  Schelm
  •   Silber-Award
10.2.2021  (#3)

zitat..
massiv50er schrieb: ja wegen der Restfeuchte im Beton.

die trocknet aber schneller weg wenn sie nicht durch eine Folie behindert wird !

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
10.2.2021  (#4)

zitat..
Schelm schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von massiv50er: ja wegen der Restfeuchte im Beton.

die trocknet aber schneller weg wenn sie nicht durch eine Folie behindert wird !

ja wenn er Jahre wartet schon.


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  •  helyx
  •   Gold-Award
10.2.2021  (#5)
1cm pro Jahr ist die Faustregel für Beton die oft zitiert wird.
Ohne Spanplatte drauf wäre ja auch keine Folie nötig.

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
10.2.2021  (#6)
Und wenn man z.B. mit Zellulose dämmt welche diffusionsoffen ist und auch viel Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann?

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  •  ds50
  •   Bronze-Award
10.2.2021  (#7)
Ich wollte zuerst auch mit EPS dämmen, bin dann aber davon abgekommen. Die beste Lösung wäre sicher Zellulosedämmung, war bei mir aber doppelt so teuer als hochdämmende Mineralwolle (Lambda = 0.035). Es gibt auch Hanf, Schafwolle, Holzfaserplatten, etc.
Egal welche Dämmung: Wenn sie dampfdiffusionsoffen ist, dann braucht sie keine Dampfbremsfolie, welche Nachteilig zur Austrocknung der STB ist.

Außerdem hatte ich bei EPS weitere Bedenken: Durch den großen Temperaturunterschied Sommer-Winter lässt sich das Schwinden nicht komplett vermeiden (denk ich mir zumindest), was wieder Fugen entstehen lässt. Und im Brandfall ist es sowieso eine Katastrophe.

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  •  Martin1989
11.2.2021  (#8)
Danke für die Antworten.
Habe ich das richtig verstanden: Die Dampfbremse benötige ich nur wegen der Resfeuchte im Beton und wegen den Spanplatten - ohne Spanplatten würde ich keine benötigen? Müsste nach mehr als einem Jahr nach dem betonieren nicht schon so gut wie die gesamte Feuchtigkeit draußen sein, bzw. kann die Restfeuchte nicht in Richtung des warmen Bereiches über all die Jahre austrocknen?
Was wäre die Auswirkung wenn ich die Dampfbremse weglasse und trotzdem die Spanplatte raufgebe?
Und bei den Öffnungen: Hier werde ich Spalten so gut wie möglich an der Deckenunterkante verschließen. Soll ich hierbei eine Dampfbremse oder eine Dampfsperre nehmen?
Zellulose ist für uns wegen der Aufwendigen Begehbarkeit kein Thema für uns. Hat aber sicher viele Vorteile.
Danke im Voraus.
LG Martin


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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
11.2.2021  (#9)
1. du brauchst eine Dampfsperre und nicht bremse.

Auswirkung: Die Betonplatte trocknet weiter über die Jahre aus. Die Feuchtigkeit hast dann im EPS, welcher die Dämmwirkung verschlechtert. EPS trocknet extrem schwer von selber auf.

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  •  Schelm
  •   Silber-Award
11.2.2021  (#10)

zitat..
Martin1989 schrieb: Was wäre die Auswirkung wenn ich die Dampfbremse weglasse und trotzdem die Spanplatte raufgebe?

nocheinmal: das hat keine Auswirkungen
Betonierte Aussenwände werden auch nicht "foliert" bevor der EPS Vollwärmeschutz draufkommt.

zitat..
massiv50er schrieb: Auswirkung: Die Betonplatte trocknet weiter über die Jahre aus. Die Feuchtigkeit hast dann im EPS, welcher die Dämmwirkung verschlechtert. EPS trocknet extrem schwer von selber auf.

das sind jetzt ja nur mehr paar % Restfeuchte, übern Sommer sind die weg. Mit Folie dauerts natürlich ewig. Hörts endlich mit diesen sinnlosen Dampfsperren auf wo sie überhaupt nicht hingehören.

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  •  Martin1989
11.2.2021  (#11)
Danke für die Infos.
Ohne Dampfbremse / Sperre habens bislang die meisten gemacht, mit denen ich gesprochen habe. Probleme hatte noch keiner deshalb - jedoch konnte mir keiner sagen, ob eine Dampfsperre erforderlich ist bei einer STB Decke.
Die Öffnungen werde ich auf alle Fälle mit einer Dampfbremse sauber zumachen und verkleben an der warmen Seite.
Dankeschön.


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  •  ds50
  •   Bronze-Award
11.2.2021  (#12)
Generell wäre es wichtig, nach außen hin immer diffusionsoffener zu werden. Das gilt für die Außenwand (was bei EPS ja kaum möglich ist) wie auch für die STB zum kalten Dachraum. Angenommen, du nimmst jetzt einen einigermaßen diffusionsoffenen Dämmstoff: Die Spanplatten zum Schluß sind sehr diffusionsdicht, da sie Kleber enthalten. Nun kann es an der Unterseite dieser Spanplatten kondensieren...
Um dies zu verhindern wird eben empfohlen eine Dampfbremse zu verlegen - was aber das Austrocknen der STB verzögert.
OSB Platten sind als oberste Schicht aufgrund ihrer dampfbremsenden Eigenschaft ebenfalls nicht zu empfehlen.

Auch ich möchte mein Walmspitzdach begehbar haben. Dafür mußten wir mit Pfosten eine Unterkonstruktion erstellen, welche aber gleich mit den Mineralwollebahnen kombiniert wurde. Die ganze Dämmung dauerte einen Tag. Als Abschluß werde ich eine stinknormale Streuschalung vornehmen. Das Holz ist erstens nicht tausendprozent bündig, und außerdem ist reines Holz relativ dampfdiffusionsoffen. OSB Platten wären natürlich schneller zu verarbeiten gewesen, ist aber aufgrund der Kondensationsproblematik nicht wirklich möglich.

Sehr wichtig - wie schon geschrieben - sind sowieso alle Öffnungen von unten wie auch die Dachbodentreppe.
Da bei mir z.B. das Dachbodentreppenloch durch den Lehmputz etwas "größer" ist als das Normmaß (beim Rauftransportieren durch das Treppenloch haben sich die Kanten etwas abgeschliffen) kondensiert bei mir jetzt der Futterkasten, und das Holz runterum schimmelt auch schon leicht (trotz Passivhausset). Hier darf ich nochmal nacharbeiten: Dachbodentreppe runter, Kalkputz als "Kantenschutz" rauf. Dann sollte es dicht sein.

Ich hatte schon Neubauten gesehen, da haben sie die Dachbodentreppe aufgemacht und das Wasser ist gleich runtergeronnen...

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
11.2.2021  (#13)

zitat..
Martin1989 schrieb: Ohne Dampfbremse / Sperre habens bislang die meisten gemacht, mit denen ich gesprochen habe. Probleme hatte noch keiner deshalb

wie merkst den eine schlechtere Dämmwirkung?
 

zitat..
Schelm schrieb: das sind jetzt ja nur mehr paar % Restfeuchte, übern Sommer sind die weg. Mit Folie dauerts natürlich ewig. Hörts endlich mit diesen sinnlosen Dampfsperren auf wo sie überhaupt nicht hingehören.

genauso wie mit dem sinnlosen Energieausweis?
Nach 5 Jahren würd ich auch keine Dampfsperre mehr auslegen. mit 1-2 Jahre schon. Austrocknen kanns noch immer über den Raum. Und wenns ohne Folie austrocknet, hast es im EPS.


zitat..
Martin1989 schrieb: Die Öffnungen werde ich auf alle Fälle mit einer Dampfbremse sauber zumachen und verkleben an der warmen Seite.

Dampfsperre.




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  •  BAULEItEr
11.2.2021  (#14)

zitat..
massiv50er schrieb: Austrocknen kanns noch immer über den Raum. Und wenns ohne Folie austrocknet, hast es im EPS.

Lass die Betondecke einfach ein wenig die EPS-Platten durchfeuchten, wird sich ein wenig auf die Dämmwirkung auswirken, aber deine Gesundheit wird's dir danken.
Recherschier mal ein wenig über Betonzusammensetzung und dann mach dir nochmals Gedanken ob du wirklich die Betondecke in den Innenraum wo vielleicht Schlafräume sind austrocknen lassen willst.
Alles was du im Winter, aufgrund einer angebrachten Dampfsperre, nicht in den Dachraum 
austrocknen lässt wirst du dann im Sommer wo sich das Dampfdruckgefälle umdreht 
In deine Schlafräume austrocknen lassen müssen.

Eine Dampfsperre über die gesamte Fläche ist nicht notwendig, und würde ich niemals einbauen, viel wichtiger ist es alle Druchdringungen sauber anzuschließen und  eine ausreichende Dachbodenbelüftung herzustellen.


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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
12.2.2021  (#15)

zitat..
BAULEItEr schrieb: Alles was du im Winter, aufgrund einer angebrachten Dampfsperre, nicht in den Dachraum 
austrocknen lässt wirst du dann im Sommer wo sich das Dampfdruckgefälle umdreht 
In deine Schlafräume austrocknen lassen müssen.

und was wäre da bei der Betonplatte anders?

Ich hätts nur gut gemeint, werde aber an der Diskussion nicht mehr teilnehmen. Soll jeder machen, was er für richtig hält.

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  •  BAULEItEr
12.2.2021  (#16)

zitat..
massiv50er schrieb: und was wäre da bei der Betonplatte anders?

Wenn du mit Betonplatte die Fundamentplatte meinst, dann findet dort der Feuchtetransport bei einem beheitzten Keller ja auch nach außen hin statt.
Erdreich 5-10 Grad Wohnraum 20 Grad.
Dampfdiffusion immer von warm zu kalt.

Wo es sich nicht vermeiden lässt sind die Zwischendecken.

zitat..
massiv50er schrieb: Ich hätts nur gut gemeint,

Es ist ja auch nicht falsch und die Meinungen gehen da ja auseinander auch bei denen die sich Bauphysiker Hauptberuflich nennen.

Sehr oft werden diese Dampfsperren dann leider auch nur halbherzig verlegt, weil ja einer gesagt hat ist nicht unbedingt nötig.

Wenn man diese Dampfsperre anbringt dann muss sie wirklich konsequent sauber ausgeführt werden, so wie du geschrieben hast seitlich hochziehen und verkleben.
Jetzt muss man noch bedenken wenn bei diesem Hochzug eine kleine undichtheit auftritt dann die gesamte Feuchtigkeit, welche über die ganze Fläche ausdiffundiert wäre, eben bei genau dieser kleinen Stelle rauskommt.(ist dann meist in der nähe der Mauerbank)



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  •  fudi6489
  •   Silber-Award
14.2.2021  (#17)
Ich kann jetzt hier nur meine laienhafte Meinung aus persönlicher Erfahrung kund tun, aber ich würd mir die Dampfbremse sparen.

Wir mussten aufgrund von einer Kabelumlegung am Dachboden-Boden, die Dämmplatten nach ein paar Monaten teilweise wegnehmen und ich habe nirgendwo Kondensat auf der Unterseite der Platten gesehen. Kann schon sein dass die Dämmwirkung minimal nachlässt aber das würde ich vernachlässigen.

Ich würde auch überlegen statt normalen EPS Platten EPS-W zu verwenden.

Ich glaube wir haben EPS-W25 oder W30 von Austrotherm davon 3x10cm und die Begehbarkeit ist für einen Dachboden absolut ausreichend.
Kostentechnisch bist du natürlich wo anders wie mit normalen dafür sollte die Dämmwirkung besser sein und die oberste OSB Plattenschicht sparst du dir natürlich auch.

Ganz wichtig die Decke bald zu dämmen da dir die Decke sonst zu schwitzen anfängt, und bei der Dachbodentreppe auf ordentliche Dichtheit und Dämmung zu achten.

LG

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  •  ds50
  •   Bronze-Award
16.2.2021  (#18)

zitat..
fudi6489 schrieb: oberste OSB Plattenschicht

Wie gesagt: Eine vollflächig verlegte OSB Platte als letzte Schicht garantiert dir quasi Kondensat unterhalb dieser Platte, da sie sehr dampfdiffusionsdicht ist!


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  •  killian
  •   Bronze-Award
14.6.2022  (#19)
Wie könnt ihr eine Dachbodentreppe luftdicht einbauen, wenn ihr keine Dampfsperre/Dampfbremse habt, die ihr mit Dichtklebeband luftdicht an den Futterkasten anschließen könnt?!

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  •  ds50
  •   Silber-Award
14.6.2022  (#20)
https://www.energiesparhaus.at/forum-dachbodentreppe-luftdurchlaessig/67335_2#660223

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