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Dacheindeckung 5° Pultdach

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  •  IsiMade
12.1. - 13.1.2021
24 Antworten | 10 Autoren 24
24
Hallo,

ich verzweifle bei der Auswahl der Dacheindeckung für unser 5° Pultdach. Von der Architektin wurde ein Blechdach geplant (Siehe Foto im Anhang). Unsere Angst dabei ist, dass ein Blechdach (wir haben keine Betonzwischendecke) bei Regen/Hagel/Wind/Temperaturschwankungen sehr laut ist. Ist diese Angst bei dem Aufbau laut Architektin unbegründet? 
Unser Haus ist 13,5m lang und 10m breit. 
Wäre es sinnvoll das Dach anders abfallen zu lassen als auf dem Plan? Ist so eine Änderung einfach so möglich, wenn der Plan schon eingereicht ist?

Welche anderen Deckungen wären eine wartungsarme, sichere, langlebige und leise Möglichkeit?

Danke schon mal und LG


2021/20210112415629.png

2021/20210112171170.png

  •  MrCrabs
12.1.2021  (#1)
Wir haben genau so etwas gemacht.
Unser Haus (siehe Fotos in der Galerie) ist mit einem Domico GBS Gleitbügeldach gedeckt.
Das sind beschichtete profilierte Alublech Bahnen die ohne Schraubdurchdringungen in die Gleitbügel eingeklipst werden und dort formschlüssig gegen aushebeln eingehakt sind.
Regen hört man schon etwas, ist aber ganz angenehm das Geräusch. Ist durchwegs vergleichbar mit Velux-Dachflächenfenstern bei einem Satteldach, da hört man auch über die Fenster das Regengeräusch.
Das Domico Dach erfordert ein Unterdachbahn mit erhöhter Regensicherheit und erfordert keine Vollschalung wie bei euch geplant. Es reicht eine Lattung im 80cm Abstand und eine Hinterlüftungsebene, darunter die diffusionsoffene Unterdachbahn, Vollschalung, Dämmung, Dampbremse, etc...

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  •  Schelm
  •   Bronze-Award
12.1.2021  (#2)
Villas Alpindachbahn ( ab 3 grad Dachneigung)

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  •  IsiMade
12.1.2021  (#3)

zitat..
MrCrabs schrieb:
Regen hört man schon etwas, ist aber ganz angenehm das Geräusch. Ist durchwegs vergleichbar mit Velux-Dachflächenfenstern bei einem Satteldach, da hört man auch über die Fenster das Regengeräusch.


Danke für den Tipp, hilft mir schon wahnsinnig! Und bei Hitze im Sommer, hört man da die Ausdehnung des Bleches (häufig beschriebens knarren). Merkt man bei starken Wind etwas?

Blech wäre uns von der Langlebigkeit einfach am sympathischsten. 
 


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  •  MrCrabs
12.1.2021  (#4)

zitat..
IsiMade schrieb:

Blech wäre uns von der Langlebigkeit einfach am sympathischsten.

Darum auch unsere Entscheidung für die Domico Bahnen.... die Langlebigkeit und voralle dass man im Gedanken zufriedengestellt ist, weil man kein Loch in der EPDM-Plane befürchten muss etc..... 
Bei starkem Wind hört man nicht mehr und nicht weniger als bei anderen Dächern. Das Windgeräusch nimmt man über die Wände, Fenster, natürlich schon wahr, aber jetzt nicht übertrieben durch die Blecheindeckung.

Das Knarren im Sommer bei der Ausdehnung nimmt man nicht direkt vom Dach wahr, sondern eher durch Dachrinnen, Verblechungen etc....
Die Dachbahnen sind in den Gleitbügeln "gleitend" eingehängt, somit können sich die Bahnen ausdehnen. Das Knarren entsteht meistens nur dann, wenn das Blech irgendwo ansteht oder sich nicht frei dehnen kann.
Das ein oder andere mal hört man in der Nacht wenn es abkühlt im Sommer mal ein Knarren aber eher für unser Empfinden untergeordnet.

@­IsiMade:
Habt ihr gar keine Dachüberstände beim Pultdach geplant?

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  •  IsiMade
12.1.2021  (#5)

zitat..
MrCrabs schrieb: Bei starkem Wind hört man nicht mehr und nicht weniger als bei anderen Dächern.

Das beruhigt mich schon ungemein! Vielen Dank für deine Hilfe!

Nein, es ist kein Dachüberstand geplant. Ist das schlecht?
Mein Freund möchte absolut kein Flachdach und ich hätte gerne eines gehabt. Somit haben wir uns auf das sehr flache Pultdach geeinigt. Um den Flachdachcharakter ein bisschen mehr zu haben, haben wir uns gegen einen Dachüberstand entschieden. 
 


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  •  peterT1
  •   Gold-Award
12.1.2021  (#6)
Wir haben eine ähnlichen Dachaufbau mit 3°.
Dachdeckung aus Kalzip (Alu), der einzige Unterschied, der mir einfällt ist, dass das Kalzip-Dach über der Vollschalung "schwebt". Ansonsten ist der Aufbau vergleichbar.
Die Wärmeausdehnung hört man innen nicht, nur im Garten (für mich nicht störend). Bei Regen hört man ein leises Rauschen. Bei Starkregen wird dies lauter, aber normalerweise dauert das dann nicht so lange... schwierige Entscheidung, für uns passt das so.

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  •  MrCrabs
12.1.2021  (#7)
Ich bin ein Befürworter für Dachüberstände..... mir gefällt die Schuhschachtel-Form nicht gut.
Und ein Dachvorsprung schützt das Bauwerk, die Fassade bleibt länger schön, Nässeschutz im oberen Gebäudebereich etc.....
Wir haben bei unserer Garage auch ein Flachdach gemacht, da es bautechnisch die beste Lösung war mit dem Anschluss ans Wohnhaus. (Sanierung).

Pultdächer ohne Dachüberstand sehen für mich optisch nicht gut aus. Habt ihr euch so ein Haus mal in Natura angesehen mit Pultdach ohne Dachüberstand?

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  •  IsiMade
12.1.2021  (#8)

zitat..
P**** schrieb: Wir haben eine ähnlichen Dachaufbau mit 3°.

3° ist bei unserer Garage geplant. Wobei wir hier schon am überlegen sind, dass mit Folie und Kies zu machen. Hier hab ich nicht so "Angst", wenn etwas undicht wird, als in Wohnräumen. Die Ausführung als Flachdach ist lt. Dachdecker leichter, da unsere Vordächer (auch in Flachdachausführung), direkt anschließen. (Hoffe das ist verständlich erklärt ...) 


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  •  IsiMade
12.1.2021  (#9)

zitat..
MrCrabs schrieb:
Pultdächer ohne Dachüberstand sehen für mich optisch nicht gut aus. Habt ihr euch so ein Haus mal in Natura angesehen mit Pultdach ohne Dachüberstand?

Ja, ich kenne ein Haus, dass auch ein Pultdach ohne Dachüberstand hat. Mir gefällt dieses Haus sehr gut. Es schwer sich das beim eigenen Haus, nur anhand eines Plans vorzustellen. Aber für mich überwiegt da der "Flachdachcharakter", wenn man keine Dachüberstände macht. Wir bekommen eine helle Fassade, also wird diese, egal ob mit oder ohne Dachüberstand, sicher nicht ewig so schön bleiben.


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  •  MrCrabs
12.1.2021  (#10)

zitat..
P**** schrieb: Wir haben eine ähnlichen Dachaufbau mit 3°.
Dachdeckung aus Kalzip (Alu), der einzige Unterschied, der mir einfällt ist, dass das Kalzip-Dach über der Vollschalung "schwebt". Ansonsten ist der Aufbau vergleichbar.

Das (deutsche) Kalzip Dach ist quasi ähnlich dem Domico Dach, welches in Österreich gefertigt wird.
Kalzip ist auch eine Art Gleitbügeldach wie das von Domico. Dachaufbauten dürften ziemlich ähnlich sein.


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  •  chrismo
  •   Gold-Award
12.1.2021  (#11)
Wir haben Prefalz auf einem 7° Pultdach, aber darunter Betondecke (Akustik, Speichermasse, keine Dampfsperren-Problematik). Ich glaube aber das gewisse Dinge vergleichbar sind bzw. haben wir ja auch manchmal das Fenster offen emoji

Bei Regen hört man das Dach nicht lauter als den Rest, da es ja durch den Regen ohnehin laut ist (Fensterbänke, Dachrinnen, etc.). Bei Wind auch nichts - ich denke wenn es ordentlich montiert ist bzw. man schmale Bahnen verwendet, dann hebt sich da nichts.

Das einzige was man tatsächlich direkt vom Dach hört sind Knackser bei Temperaturänderungen. In unserem Fall wenn wir auf der direkt daruner liegenden Dachterrasse sind. Das kommt z.B. an teilbewölkten Tagen vor, wenn die Sonne immer wieder kommt und verschwindet, oder das Dach teilbeschattet ist. Ist jetzt aber nichts, was uns besonders stören würde, aber es ist wahrnehmbar, da es im Gegensatz zu Regen/Wind die Umgebung leise ist.


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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
12.1.2021  (#12)
Was spricht denn gegen EPDM?
Zumindest kann dieses als durchgehende Bahn ohne Stöße etc verlegt werden.
Löcher können nur entstehen, wenn es höhere Bäume darüber gibt und dicke herabfallende Äste das Dach perforieren.
Ansonsten fällt mir außer Flugzeugabstürzen nicht viel ein, was eine Ursache für Löcher sein könnte- falls ihr nicht selbst die Dachhaut durchstoßt, was aber bei jedem Dach passieren kann.

Und falls bei EPDM doch ein Loch entstehen sollte kann dieses leicht wie jeder Fahrradschlauch repariert werden.

Beim Begehen ist es viel rutschfester als glattes Blech.

Fälze sind beim Blechdach nie so dicht wie durchgehende Dachbahnen, daher ist die Mindestdachneigung bei Blech größer-
Besonders bei Rückstau durch Schnee oder Eis von Bedeutung.

Aufgrund der Dehnbarkeit von 400% u mehr bei EPDM sind Temperaturunterschiede völlig unproblematisch.
Blechdächer neigen viel mehr zu Kondensatentwicklung.
Dunkle, unverschattete EPDM-Dächer ermöglichen sommerliche Rückdiffusion und Austrocknung.
Wenn die Bahnen tatsächlich nach 50 Jahren stärker gelitten haben sollten kann einfach eine zweite Bahn aufgeklebt werden.

Als Dämmung würde ich kapillare Dämmstoffe wie Zellulose verwenden, die ohne Beeinträchtigung des Dämmwertes viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen können als Mineralwolle und diese wesentlich schneller wieder abgeben.

Bei guter Besonnung der Dachflächen muß keine Hinterlüftung eingeplant werden,
die ohnehin nur bei entsprechendem Querschnitt und freien Windeintritts- und Austrittsöffnungen in Windrichtung funktioniert.

Bei derart geringen Dachneigungen gibts keinen genügenden thermischen Auftrieb.

EPDM kann auch bei gering ausgeprägter handwerklicher Begabung selbst verklebt werden, sofern die Basisplanung stimmt.
Dampfsperren mit 1500 m Sd-Wert würde ich nur unter Aufdachdämmungen auf Tragschichten verwenden, wo sie kaum verletzt werden können.

Andreas Teich

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  •  viermax
  •   Bronze-Award
12.1.2021  (#13)
In meinem alten Haus hatte ich ein 3g Gleitbügeldach von Domico. 
Den Regen hat man relativ laut gehört. Relativ laut im Verhältnis zum Dach im neuen Haus (Satteldach mit Tondach Schindeln). 
Das größere "Problem" war dann aber das Knarzen/Knarren nach Installation der PV Module. Diese wurden mittels Klemmen (schraubenfrei) auf den Falz geklemmt. 
Und im Sommer bei Hitze kam es dann eben zum lauten "Knallen" durch das unterschiedliche Aufheizen und Entspannen von Dach und Halterung. 

Beim jetzigen Satteldach gibt es weder Lärm, noch diese lauten Entspannungsgeräusche. Und besser gefallen tut es mir auch. Aber das ist natürlich subjektiv. 


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  •  mattmein
  •   Bronze-Award
12.1.2021  (#14)
Haben ein 3° Pultflachdach mit Resitrix EPDM Folie, im Haus ist es extrem ruhig auch bei Starkregen hört man nix.

Haben das EPDM auf OSB-Platten verklebt dann 14cm Luftschicht/"Sparren" und drunter dann noch Bauder Unterspannbahnen auf Rauschalung als zweite Dichtheitsebene falls jemals irgendetwas sein sollte.

Bin von EPDM überzeugt, hab versucht mit einem Nagel durch die 2,5mm durchzukommen, sehr zähe Gschicht. Laut dem Dachdecker kannst mit Spikeschuhen drüberhatschen und es sollt dicht sein. UV-Beständig und Wurzelfest ist es auch.

Haben auch keinen Dachüberstand, finde ich optisch ansprechender.

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  •  BAULEItEr
12.1.2021  (#15)

zitat..
AnTeMa schrieb: Bei guter Besonnung der Dachflächen muß keine Hinterlüftung eingeplant werden,
die ohnehin nur bei entsprechendem Querschnitt und freien Windeintritts- und Austrittsöffnungen in Windrichtung funktioniert.

Bei derart geringen Dachneigungen gibts keinen genügenden thermischen Auftrieb.

Das mit dem thermischen Auftrieb mag schon sein, doch ist ein Unterdach mit erhöht regensicherer Ausführung immer als zweite Abdichtungsebene zu verstehen.
Soll ja schon mal vorgekommen sein dass deine super EPDM-Folie bei den Anschlüssen, Durchdringungen und selbst in der Fläche mal undicht wurden.
Aus Bauphysikalischer Sicht ist eine Hinterlüftung nicht notwendig, da gebe ich dir recht, dazu gibts auch einiges an Literatur, aber diese Literatur vergisst das Wesentliche, auf der Baustelle sind andere Bedinungen wie in einem Labor oder irgend einer Prüfanstalt.
So viel ich weiß sind solche Konstruktionen in Österreich auch nicht Nachweisfrei.

Für mich unverständlich wie man überhaupt auf die Idee kommen kann eine so riskante Konstruktion zu bauen, wo kein Fehler verziehen wird.

 

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  •  BAULEItEr
12.1.2021  (#16)

zitat..
IsiMade schrieb: Unsere Angst dabei ist, dass ein Blechdach (wir haben keine Betonzwischendecke) bei Regen/Hagel/Wind/Temperaturschwankungen sehr laut ist.

Technisch kann man ein bischen nachhelfen:

Anti-Dröhnstreifen unter den Blechen verwenden.
Rigipsdecke Schalentkoppelt abhängen.
Schmale Blechbahnen verwenden.




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  •  lasvegasbill
12.1.2021  (#17)
Habe ein 5° Pultdach mit 50cm Dachüberstand und das Alpindach ist grau beschiefert.
Vorteil die PV kann dann einfach mittels Ballast aufs Dach gelegt werden.

Ich wollte zuerst auch keinen Dachüberstand und keine Hinterlüftung.
Aber nachdem ich mit einigen Dachdeckern gesprochen habe, fallen die meisten Reperaturen bei Flachdächern bzw Dächern ohne Hinterlüftung an.

Im nachhinen würde ich den Überstand noch auf 70 oder 100cm vergrößeren, da es mir vor der Fasadenisolierung mit 20cm noch besser gefallen hat. 

2021/20210112907881.jpg

2021/2021011242743.jpg

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  •  MrCrabs
12.1.2021  (#18)

zitat..
lasvegasbill schrieb: Habe ein 5° Pultdach mit 50cm Dachüberstand und das Alpindach ist grau beschiefert.

lasvegasbill
Ist zwar ein schönes Häuschen, aber die beschieferte Bitumenbahn hat für mich eher den Anwendungsbereich für eine Gartenhütte, da würde ich als EPDM-Skeptiker noch eher die EPDM Folie den Bitumenbahnen vorziehen.

Sind bei dir die Stöße der Bahnen in Gefällerichtung oder quer zum Dachgefälle?


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  •  lasvegasbill
12.1.2021  (#19)
die Stöße sind längs, da es aber ein 3 lagiger Systemaufbau ist, sollte mich das hoffentlich überleben.

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  •  MrCrabs
12.1.2021  (#20)
Ok 3-lagig hört sich schon besser an.
Werden bei diesem Aufbau die Stöße versetzt, bzw. 1x längs, 1x quer, 1x längs zum Dachgefälle?

Was kostet der m2 von der Deckung?
Quasi 3m2 Bitumenbahn von diesem Alpindach beschiefert, also nur Materialkosten?

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  •  IsiMade
12.1.2021  (#21)
Danke für eure Meinungen und Tips! Hat uns schon sehr geholfen, eure Erfahrungen zu hören!
Weiß vielleicht jemand von euch, ob wir das irgendwo bewilligen/melden müssen wenn wir jetzt zB stat einem Blechdach eine Folie oder Bitumenbahn oder sonst etwas verwenden. Also etwas anderes als am Einreichplan steht? Wenn sich prinzipiell ja nichts am Dachstuhl (Höhe, Aussehen, ...) ändert?

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