« Hausbau-, Sanierung  |

Wieso Braune/Weiße Wanne?

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  TobiK
  •   Bronze-Award
4.5.2025
6 Antworten | 3 Autoren 6
6
Hallo zusammen,

ich habe mich die letzten Tage intensiv mit der Bauwerksabdichtung beschäftigt und dabei ist mir immer wieder aufgefallen, dass (zumindest hier im Forum) viele auf eine braune Wanne setzen, wenn mit dem Lastfall "drückendes Wasser" geplant wird. 

Die Frage, wieso das so ist, konnte ich für mich noch nicht klären. Mit einer "schwarzen Wanne" bekommt man den Keller doch genauso dicht und die Umsetzung ist technisch weniger anspruchsvoll und günstiger? Von innen sanieren kann man die schwarze Wanne im Notfall auch - also wieso braune Wanne oder weiße Wanne? Bei weißer Wanne habe ich sogar schon von Baustellen gehört, bei denen schon kurz nach Errichtung verpresst werden musste, da der WU-Beton dann doch nicht ganz dicht war. Was übersehe ich?

Hintergrund: ich versuche mir ein Bild darüber zu machen, was wir selbst bevorzguen. Wenn du 3 unterschiedliche Baumeister fragst, bekommst du 5 Meinungen. Wir bauen in "leichter Hanglage" (10%), Bergwasser kann in der Lage lt. Geologe bis 1,5m unter GoK ansteigen, Quellen haben wir bei Probeschürfen nicht gefunden, da der Hang weiter abwärts aber recht feucht ist, sind Quellen nicht ausgeschlossen. 

Danke & LG,
Tobi

  •  Gemeinderat
4.5.2025 16:33  (#1)
Ich wollte halt mehr Sicherheit gegen drückendes / Schichtwasser / Stauwasser / Hangwasser und meine Ruhe mit der Thematik.

Ich will das nie mehr aufgraben müssen zu Lebzeiten und eine Drainage wurde bewusst nicht gemacht (kann verstopfen).

Die Wahrheit ist aber auch, dass eh sehr wenig Wasser da ist und im Norden, kurze Seite des Hauses, eine Mauer steht, die drainagiert ist und ums Haus herum führt bzw. in eine Sickeranlage.

Ob der Lastfall tatsächlich so hätte unbedingt abgebildet werden müssen, ist eher fraglich, trotz geotechnischem Gutachten. 
Denn Stauwasser von unten oder Grundwasser gibts hier nicht (eiszeitliche Endmoräne mit Kuppellage). 


1
  •  Panorama
  •   Bronze-Award
4.5.2025 20:10  (#2)
Als weisse Wanne bezeichnet man einen Keller, der aufgrund seiner Konstruktion ohne weitere Abdichtungsmaßnahmen dicht ist und das auch bei höheren Wassereinwirkungsklassen (welchen Begriff man hierfür in Österreich verwendet, ist mir leider nicht geläufig).

Ein häufiger Irrtum im Zusammenhang mit der weißen Wanne, ist die Annahme, dass deren Abdichtung lediglich auf die Verwendung von WU Beton beruht. Erst eine rissbeschränkende Bewehrung in Kombination mit der entsprechenden Sorgfalt und Erfahrung bei der Verarbeitung, ergeben im Ergebnis eine weiße Wanne. Die abdichtenden Eigenschaften einer weißen Wanne bleiben über die gesamte Lebensdauer des Bauwerks bestehen. Sie unterliegen - anders als die Abdichtungsmittel einer schwarzen Wanne - keiner Alterung. 

Fachgerecht ausgeführt sollten weiße Wannen heute zum Standard gehören. 

1
  •  TobiK
  •   Bronze-Award
4.5.2025 20:38  (#3)

zitat..
Panorama schrieb:

Als weisse Wanne bezeichnet man einen Keller, der aufgrund seiner Konstruktion ohne weitere Abdichtungsmaßnahmen dicht ist und das auch bei höheren Wassereinwirkungsklassen (welchen Begriff man hierfür in Österreich verwendet, ist mir leider nicht geläufig).

Ein häufiger Irrtum im Zusammenhang mit der weißen Wanne, ist die Annahme, dass deren Abdichtung lediglich auf die Verwendung von WU Beton beruht. Erst eine rissbeschränkende Bewehrung in Kombination mit der entsprechenden Sorgfalt und Erfahrung bei der Verarbeitung, ergeben im Ergebnis eine weiße Wanne. Die abdichtenden Eigenschaften einer weißen Wanne bleiben über die gesamte Lebensdauer des Bauwerks bestehen. Sie unterliegen - anders als die Abdichtungsmittel einer schwarzen Wanne - keiner Alterung. 

Fachgerecht ausgeführt sollten weiße Wannen heute zum Standard gehören.

Ja, das Vorgehen ist mir bekannt, nur sieht das in der Praxis dann wohl häufig so aus, dass die "weiße Wanne" eben nicht ganz dicht ist. Dazu kommt, dass sie diffusionsoffen ist - man muss also durch eine weitere Abdichtung dafür sorgen, dass sie vollständig dicht ist. In der Praxis macht man das wohl häufiger wiederum mit einem Bitumenanstrich.

Wir wollen den Keller mit Hilfe aus der Familie (Maurermeister, der jahrelang im Bereich Bauwerksabdichtung unterwegs war) machen und er meinte, wir sollen doch mal genau schauen, was wir machen wollen. Aus Kostensicht scheint das bei Eigenleistung kein riesen Unterschied zu sein. Vllt. macht dann direkt die Braune Wanne Sinn.

@Gemeinderat habe deine Beiträge verfolgt, das ist ja schon eine ordentliche Hanglage und in 10-20 Jahren bist du vielleicht umso glücklicher die "beständigste" Variante genommen zu haben. Nach dem Starkregen im letzten Herbst denke ich da etwas anders drüber. Wenn dir die Bude wegschwimmt/rutscht, macht man sich vermutlich Vofwürfe, warum man "damals" an 10k-20k gespart hat emoji 


1


  •  Gemeinderat
4.5.2025 20:45  (#4)
Ja, ich hatte es anfangs auch nicht ganz "verstanden", aber nachdem das alles erdberührend ist, der Lehm ungut werden kann und Wasser immer Gefahr mit sich bringt, ist es mir lieber so, als ohne... 

So bekam ich auch eine Sauberkeitsschicht betoniert, das hat auch Vorteile afaik. 

1
  •  TobiK
  •   Bronze-Award
4.5.2025 23:00  (#5)

zitat..
Gemeinderat schrieb:

Ja, ich hatte es anfangs auch nicht ganz "verstanden", aber nachdem das alles erdberührend ist, der Lehm ungut werden kann und Wasser immer Gefahr mit sich bringt, ist es mir lieber so, als ohne... 

So bekam ich auch eine Sauberkeitsschicht betoniert, das hat auch Vorteile afaik.

Ja, definitiv. Wie ist das Raumklima im Keller und hast du irgendeine zusätzliche Abdichtung zu dem WU-Beton und den Betonit-Matten?


1
  •  Gemeinderat
4.5.2025 23:49  (#6)
Er ist definitiv kühler, aber nicht wirklich feuchter. Es ist relativ konstant. Während es im Haus momentan 24 Grad hat, hat es im erdberührenden Teil des Kellers eher 20 Grad im Bereich der Diele. Technikraum und Lagerraum, die komplett unter der Erde sind (Lichtschacht jeweils), sind aber wärmer und eher so bei 21-23 Grad (liegt aber daran, dass der Technikraum Wärmepumpe, Speicher und Wechselrichter beherbergt).

Alle Räume sind beheizt (Fußbodenheizung).

Beim Hochgehen durch das Stiegenhaus merkt man richtig die sich ändernden Temperaturverhältnisse. 
Die Kellerwände sind außen mit 16cm XPS gedämmt und der Beton selbst wurde mit Bitumenanstrich versehen.

Wenn ichs richtig im Kopf habe Aufbau innen nach außen:

- Stahlbeton (25 cm)
- Bitumenanstrich
- Bentonitmatten
- XPS 16 cm


_aktuell/20250504590195.jpg

Und hier der Fußbodenaufbau:

_aktuell/20250504255354.jpg


1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]