Welche Vorbereitungen sind sinnvoll vor dem Erstgespräch mit einem Planer/Architekten?
Wir haben ein kleines Lastenheft zusammengeschrieben dass eine Auflistung der Räume sowie jeweils ein paar Stichworte enthält was wir uns wünschen sowie der gewünschten Technik (KWL, FB-Heizung, Wärmepumpe) Weiters enthält es eine Skizze mit den Umrissen des Grundstücks.
Was sollte da noch alles drinnen stehen? Gibt es weitere Dinge die man sich vor dem Erstgespräch überlegen sollte?
Lass das Lastenheft zu Hause, nimm nur den - Grundplan und vielleicht ein paar Fotos von Grund und Umgebung mit. Und wenn der Architekt nicht fix eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] vorsieht - nimm den Nächsten. Unserer hat aus einem formlosen Gespräch (ohne techn. Details) einen Entwurf gemacht - und ich bin im Nachhinein heilfroh, dass meine vorigen Überlegungen nur in Ansätzen darin vorkamen Das ist nämlich eins der Probleme des Selberplaners ... man ist oft schon auf Deteils wie die Heizung samt Type eingeschossen (von der Häuslbauermesse und div. Empfehlungen), vergisst aber das Gesamtkunstwerk dabei (den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen).
Ok, Baukosten ist natürlich ein guter Punkt.
@2moose
Mat hat halt bestimmte Vorstellungen die auch unbedingt erfüllt werden müssen um mit dem Entwurf glücklich zu sein. Von daher sehe ich ein Lastenheft als notwendig an. Es enthält keinerlei selbst gezeichneter Pläne oder dergleichen, aber irgendwoher muß der Planer ja wissen was man sich vorstellt. Welche Art von 'vorigen Überlegungen' meinst du?
Bei Erstgespräch gehts darum, ob man mit dem Architekten - überhaupt "kann" ... und der findet im Gespräch mit Euch schon heraus, wo Ihr hinwollt. Zumindest unserer. Wennst den gleich von Beginn an in einen vorgefertigtem Rahmen reinzwängst, holst ned viel aus dem Architekten raus. Warum auf ne FBH FBH [Fußbodenheizung] versteifen, wenn Wandheizung oder Bauteilaktivierung letzendlich besser passen. Ebenso gibts genug Fälle, wo eine WP WP [Wärmepumpe] eben nicht das Optimum ist. Nur so als Beispiele. Bei uns ist so ein Entwurf rausgekommen der beim Zweiten Mal schon perfekt war, aber gänzlich anders als ich das schon im Kopf hatte. Es gehört eine ordentliche Portion Vertrauen dazu, um das Beste rauszuholen. Wenn Du schon vorher weißt was Dich glücklich macht, kannst das Architenktenhonorar sparen. Übertrieben gesagt. Was genau ist es, was drin sein muss um glücklich zu sein?
Wir wollen z.B unbedingt eine Speis mit direktem Zugang aus der Küche, die Terasse soll auch teils Schatten bieten (ohne dass Markiesen notwendig sind). Das sollte einen Architekten nicht allzuweit einschränken. Aber du hast recht, Bauteilaktivierung wäre auch eine Möglichkeit auch wenn ich mich damit noch nicht wirklich auseinandergesetzt habe.
Lastenheft - ...auch wenn man das so nennt, verabschiede dich von diesem Ausdruck sonst hast du am Schluss wirklich nur noch LASTEN.Nenn es doch Wünschebuch oder so....
also wenn ihr unbedingt eine speis wollt, dann sollte dir auch im vorfeld schon klar sein, dass diese zum lebensmittel lagern nur bedingt geeignet sein wird, da es dort aufgrund der guten dämmung des gesamten hauses permanent warm sein wird. eine speis im klassischen sinne, so wie sie früher mal üblich war gibt es also in gut gedämmten häusern nicht mehr. ebenso sieht es im keller aus, wenn dieser innerhalb der dämmebene liegt. bevor du also sagst "ich will unbedingt eine speiss", stell dir mal die frage was du von der speis erwartest und ob diese funktionalität in der form heute überhaupt noch gegeben ist. wir nennen unsere "speis" daher auch wirtschaftsraum. da stehen dann eben diverse küchengeräte, gefrierschrank, weinschrank und natürlich auch lebensmittel drin. zum kartoffeln, zwiebeln, etc. lagern ist es dort aber definitiv zu warm und so wird es wohl auch bei euch sein.
@croy - Ob wir mit einem Architekten planen oder den Plan von einem Planer zeichnen lassen ist noch nicht entschieden. Diese Entscheidung sowie mit wem genau sollte bis Ende des Jahren getroffen werden.
Leistungen: eigentlich hätte ich gerne Erstentwurf, Einreichplan und Aussschreibungen. Bauen im westlichen OÖ.
lg
ich denke, ihr baut euch da selbst zu viel druck auf... vor allem termindruck. ihr wisst noch nicht einmal, wieviele steckdosen ihr haben wollt, welche materialien, welche konkrete sonstige vorgaben - aber in 3 monaten soll alles detailgetreu durchdacht sein ?
.. Ob wir mit einem Architekten planen oder den Plan von einem Planer zeichnen lassen ist noch nicht entschieden. Diese Entscheidung sowie mit wem genau sollte bis Ende des Jahren getroffen werden.
ich würde mal mit dem baureferenten der gemeinde ausführliche gespräche führen (so ihr das beim grundstückserwerb noch nicht getan habt) - und einige firmen dort vorsortieren. erst mal schauen, wie komponenten wirken und welche voraussetzungen die brauchen - und dann nach budget das haus planen und konkretisieren. vieles ergibt sich ja aus der konkreten lage und äußeren umständen.
Die Planung mit unserem Architekten hat bis jetzt fast 1 Jahr gedauert. Es ginge natürlich auch wesentlich schneller, dafür ist jetzt schon Haustechnik und Elektro fixiert.
Wir waren froh, das wir dem Architekten keine selbst erstellten Pläne gezeigt haben, er hätte sie vermutlich eh nicht beachtet. Im ersten Gespräch haben wir uns gegenseitig abgetastet und er wollte uns und unsere Vorstellungen kennen lernen.
Der erste Entwurf hat uns ziemlich überrascht aber passt genau zu uns - hoffen/denken wir zumindest ;)
vielleicht falsch ausgedrückt - da habe ich micht eventuell falsch ausgedrückt. Die Planung startet dann erst im nächsten Jahr. Jetzt geht es erst mal darum einen Planer/Architekten zu finden der uns zusagt. Wenn es in den 3 Monaten noch nicht so weit ist dann ist es auch nicht weiter tragisch.
Selbst erstellte Pläne bekommt er nicht, da müsste ich mich wohl schämen *g*. Wie wohl jeder habe ich mich auch selbst daran versucht aber eher aus interesse als den eingenen Plan verwirklichen zu lassen.
Ich danke auch mal für die ganzen Antworten. Mittlerweile bin ich zu der Einsicht gekommen dass man wie 2moose vorgeschlagen vielleicht erstmal wirklich nur das notwendigste benötigt (Grundstücksplan) und der rest sich dann schon ergibt.
Kann wer Anhalstpunkte liefern was ein Einreichplan bei einem Architekten kostet? Auf www.blitzblau.at habe ich etwas von 48Euro/m^2 Wohnfläche gelesen.
48Euro/m^2 Wohnfläche zum Einreichsplan Zeichen Finde ich recht Teuer, sogar für ein Architekten, kommt aber auch drauf an was alles dabei ist....
Ich würde mir vor allem überlegen was ihr alles von den Planer/Architekten wollt und wenn Geld eine Rolle spielt, würde ich die kosten was dann auf euch zukommen genau klären und was das ganze Projekt kosten darf, etc. und das schriftlich festhalten, in diese Hinsicht scheint es sehr oft Probleme zu geben.....
aber bei Ersten Gespräch geht es vor allem um zu sehen ob ich euch vorstellen könnt mit der Person zu arbeiten, ich habe mit mehrere Architekten gesprochen und auch wenn ich das Geld gehabt hätte, wäre es keine von denen gewesen, das war immer sehr bald klar, mit Planer habe ich schon bessere Erfahrungen gemacht...
bin ja bekannterweise keine freund von archis im efh-bereich - ... daher würde ich einen planenden baumeister oder besseer einen bauzeichner vorziehen. ein einreichplan mit detailbesprechungen sollte ned über 1500.- kosten, plan alleine rund 800-1000. jede billig-gratis hausplaner-software ist geeignet, beim experimentieren ein gefühl für statik, effizienz und raumplanung zu fördern...
@memo5 - Das Problem ist nicht das Schämen - es ist vielmehr so als würdest Du zu einem Künstler gehen, ein Gemälde bestellen und als Grundlage eine Leinwand mit einem rosa Klecks in der Mitte übergeben. Und er hat Blautöne im Kopf.
Eine Speis hab ich bei meinem Elternhaus auch noch für eine gute Idee empfunden - bei unserem ist es aber eine Wand mit offenen Regalen im Raum in dem das Kompaktgerät steht. Mit Schiebetür weil bei einer Speis eine Drehtür IMMER im Weg ist, direkt vom Eingang aus erreichbar, die Küche ums Eck. Fazit: Platz gespart, eine Tür gespart, Abluftanschluss gespart, Geld gespart ... und praktisch is es auch. Weil offene Lebensmittel in der kühlen Speis ... das gibts schon lang nicht mehr.
Und lasst Euch nicht von den Kosten irritieren - es weir IMMER einen geben, der es billiger kann. Bloss billig kan man sich beim Hausbau nicht leisten. Wir hatten als Anhaltspunkt eine Leistungsaufstellung mit geschätztem Aufwand - wurde auf den Euro eingehalten. Keine bösen Überraschungen, es war alles drin, was zum Bau nötig war ... und einige nicht zwingend erforderliche Optionen waren auch schon mit Preisen angeführt. Wie gesagt - es gehört Vertrauen und eine Gewisse Selbstsicherheit dazu - wenn Du das Gefühl hast, Du wirst ausgenommen, dann wird das nix. Und manche beherrschen die Kunst de Schlechtredens so perfekt, dass man schnell verleitet ist, dem Dritten das Vertrauen zu entziehen.
ich würde sagen - Wenn einem beim eigenen Haus Optik und "Äußerlichkeit" wichtig sind, dann ist ein Architekt der richtige Ansprechpartner. Wenn Effizienz, Kosten und praktische Nutzbarkeit wichtig sind, dann ist ein planender Baumeister besser.
Wir haben ein Bauprojekt (Umbau, dann nicht realisiert) mit einem Architekten geplant. War optisch der Hammer, leider kostenmässig nach Angeboten der Baumeister ebenso. Darum haben wir dann unseren Neubau mit einem Baumeister geplant und realisiert.
Wichtig ist in absolut jedem Fall, dass die Chemie zw. einem selbst und dem Planer/Architekten passt. Leider ist hier aber auch meine Erfahrung, dass man das selbst nach etlichen Gesprächen noch nicht mit hunderprozentiger Sicherheit sagen kann.
100%ige Sicherheit? Wo gibts die? - Es geht anscheinend immer noch die Mär um, Architekten seien reine Planer fürs Aug'. Klar gibts viele Wege nach Rom - aber wenn sich jemand für einen Weg entschieden hat ist das doch ok. Baumeister ist auch gut ... und praktisch ... und in sehr wenigen Fällen gibts da halt Probleme weil der Planer der Kalkulant und der Hersteller und der Kontrolleur ist und sich selber ungern ans Bein pinkelt. Man sollte sich erst mal guten Architekten auseinandersetzen ehe man sie alle in eine Schublade steckt und ihnen eine effiziente und kostengünstige Planung abspricht. Z.B. jene, die sich bei der http://www.igpassivhaus.at einfinden, haben sich Effizienz zum Ziel gesetzt. Vielleicht kann ja die Teilnahme an den Tagen des Passivhauses (11.-13. November) das eine oder andre Vorurteil abbauen. Oder erhärten
@2moose - Da du sehr gute Erfahrungen mit deinem Architekten gemacht hast, könntest du veilleicht deinen planer nennen? Wir möchten 2012 nähe Melk bauen.
Danke.......Atos kenne ich schon aus Internet und Richtfest in Langenzersdorf, ... leider haben mir dort einige Konstruktionsdetails überhaupt nicht gefallen, zb. Holzkonstruktion im Erdgeschoß teilweise ca.30cm unter Geländeniveau, außen mit Bitumen abgedichtet und Rollschotter anliegend, wäre mir bzgl. Feuchtigkeit viel zu riskant, oder massiver Eisenträger mit großer Spannweite in Hausmitte(bei Holzriegelhaus) auf nach meinem Empfinden zartem Holzsteher mit weinig Auflagefläche, diese Statikberechnung hätte ich gerne gesehen, eigentlich war ich dadurch von Atos enttäuscht, ...........
Tjo ... solche Details sind eine Gelegenheit, es anders zu - machen. Wir haben selbst die Bodenplatte in Holzriegel - dafür aber auf Streifenfundamenten und hinterlüftet. Und die Lastabtragung vom Dach passiert bei uns umgekehrt: Ordentlicher Leimbinder quer in der Decke, abgetragen über 2 Eisen-Formrohre auf die Streifenfundamente. Wär halt interessant, wie so manche Lösung zustande gekommen ist ... oft genug sind es einfach Kompromisse die zwischen Architekt, ausführender Firma und Bauherrschaft getroffen werden Aber vielleicht findest Du auch bei uns ein paar Schwachstellen: http://www.stroHaus.at