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trockene Luft im Passivhaus

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  •  Gast DM1812

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Hallo,
wir befassen uns derzeit mit einem evtl. Bau eines Passivhauses. In der Literatur ist desöfteren von einer sehr trockenen Luft bzw. niederen Luftfeuchte im PH die Rede. Wir haben letzte Woche Bewohner eines PH besucht und diese Trockenheit ebenso bemerkt. Habt ihr ähnliche Erfahrungen bzw. wie bekommt man das Problem generell (als nicht mit den Vorschlägen Pflanzen oder Wäsche trockenen) in den Griff. Hilft da nur ein Luftbefeuchter in jeden Raum? Schon mal besten Dank für eure Antworten.

  •  gurki
29.8.2005  (#1)
Luftfeuchte - Wir haben in unserem PH immer mind. 40% und keine Probleme damit. In den meisten Fällen ist die eingestellte Luftmenge zu hoch.

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  •  Gast renate
29.8.2005  (#2)
wohnen seit ostern in passivhaus ... und merken nichts von trockener luft. es gibt ein paar zimmerpflanzen und ein aquarium. keine ahnung, wie sich das auswirkt, das hatten wir schon vorher.
die lueftungsanlage ist von drexel & weiss. beschwert hat sich auch noch niemand von unseren gaesten. nur eine frau meinte, sie wuerde die lueftungsanlage hoeren. zur zeit haben wir eine luftfeuchtigkeit von 51%.

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  •  sorry24at
31.8.2005  (#3)
Übersensibilisiert - ...wie "gurki" schon sagte, sind viele Lüftungsanlagen zu groß dimensioniert. Richtige Dimensionierung wird an die Bewohner und derein Wohnverhalten angepaßt und nicht nach der primitiven "Luftwechselzahl". Dann ist auch die Luftfeuchtigkeit akzeptabel. Geht mal in ein "normales" Haus. Dort ist die Luftfeuchtigkeit oft unter 30% und keiner jammert. In einem Haus mit Lüftung wird oft mit Hygrometer gemessen, und sehr auf dieses Thema geachtet. Ansonsten Luftbefeuchter - reicht einer pro Haus.

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  •  Gast lüfter
12.9.2005  (#4)
Luftfeuchtigkeit ist echtes Problembei einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und hat nix mit Übersensibiliserung zu tun. Spätestens wenn Nasenbluten die Folge ist, sieht das jeder ein, unter 30% ist das leicht möglich, Infektionsrisiko steigt, Wohlbefinden sinkt. Wer viel Holz im Haus hat, sollte ebenfalls auf eine Luftfeuchtigkeit von 50% besser 60% achten.
Es gibt KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] die dieses Problem nicht haben!

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  •  Gast lüfter
12.9.2005  (#5)
Luftfeuchtigkeit ist echtes Problem (II) - ... aber das auch nur im Winter, je kälter desto trockener.
@renate: im Sommer ists mit und ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] das gleiche
@DM1812 Die Luftraumbefeuchter sind Energiefresser; ich hab leider auch die falsche Anlage, hab die Luftmenge auf ein Minimum gestellt und lass bei Duschen/Wäschetrocken alle Türen auf, damit hab ich die Sache einigermassen im Griff. Ich rate UNBEDINGT zu Anlagen mit Luftfeuchtigkeitsausgleich, die Gesundheit sollte einem der Mehrpreis wert sein! (z.B. von Hoval)

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  •  Gast renate
13.9.2005  (#6)
versteh ich nicht. - im sommer macht die kwl keinen unterschied, im winter schon? wieso? aber ich werde es beobachten. wir sind erst seit maerz da. sind selber gespannt auf den winter.

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  •  Gast lüfter
13.9.2005  (#7)
warum nur im Winter @renate - Beispiel: wenn bei 2 Grad draußen die relative Luftfeuchtigkeit "tropische" 80% beträgt, sind es drinnen auf 20 Grad mittels KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] erwärmt nur noch 25% = Wüstenklima. Bei trockenem Ostwind hat die eingeblasene Luft weniger als 10% rel. Luftfeuchte! Einfach deshalb weil warme Luft viel Wasser aufnehmen kann. Wer es genau wissen will: http://de.wikipedia.org/wiki/Luftfeuchtigkeit

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  •  Gast Lüfter
13.9.2005  (#8)
Folgen zu trockener Luft - Nur noch mal in Schlagworten:
* Gesundheitliche Folgen: trockene Nase (bis hin zu Nasenbluten), trockene Haut, geschwächte Immunabwehr, schlechtere Sauerstoffaufnahme.
* Holz bekommt Risse, Parket zeigt deutliche Fugen. In Passiv- Holzhäusern eine echte Katastrophe, es "kracht" regelrecht.
* Mehr Energieverbrauch: "gefühlte" Temperatur sinkt, es wird mehr geheizt.

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  •  Electronics
13.9.2005  (#9)
@Gast Lüfter - Kompliment: physikalisch, medizinisch und physiologisch vollkommen richtig erklärt. Ökologisch betrachtet verträgt sich der Luftbefreuchter nicht mit dem Passivhaus-Gedanken - genausowenig wie der Trick mit den Zimmerpflanzen. Auch diese brauchen für die Verdunstung Energie, die sie eben dem Raum entziehen, sie sind quasi lebende Kältebrücken. Indiskrete Frage: wie bist Du mit Deinem Fachwissen an die - wie Du schreibst - "falsche Anlage" geraten?

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  •  Gast ck
13.9.2005  (#10)
trockene Luft - Es wird meist vergessen, dass es bei gleicher Luftwechselrate völlig belanglos ist, ob man mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] oder über Fenster lüftet. Nur wird bei Fensterlüftung meist zu wenig gelüftet, bei KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] eher zuviel. Ein Problem haben meist jene die mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Heizen (müssen).

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  •  Gast renate
14.9.2005  (#11)
und weiter? - @luefter: ja, das ist schon klar, aber wieso ist die aussenluft anders, wenn sie durch das offene fenster kommt als wenn sie durch die lueftung kommt?

ausserdem wird ueber atemluft, schweiss, duschen, zimmerpflanzen, etc. feuchtigkeit auch abgegeben. und die zwei grad aussentemperatur hatten wir ja schon fast. ueber nacht. das haus steht im waldviertel. trotzdem zeigt das hygrometer immer noch um die 50% luftfeuchtigkeit an. sogar bei raumtemperaturen ueber 20 grad. emoji

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  •  Josef
14.9.2005  (#12)
trockene Luft - bei uns ist im letzten Winter erst im Feb. als es noch einmal so richtig kalt (-15°) wurde, die Luft auch recht trocken geworden vorher war´s immer OK. Der Feuchtigkeitsspeicher im Holz war zu diesem Zeitpunkt sichtlich auch schon "aus"; die Spalten der Holzschalung an den Wänden sind dann schon größer geworden, der Lärchenboden hat aber überhaupt nicht reagiert. Geknackst oder gekracht hat trotzdem nix. Ich bin gespannt auf den nächsten Winter.

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  •  Gast DM1812
16.9.2005  (#13)
trockene Luft - vielen Dank für die vielen Ratschläge und Tipps. Hab jetzt nur nicht verstanden, wie sich das Problem am besten in den Griff kriegen lässt (sorry, bin absoluter Laie auf dem Gebiet). @lüfter: du schreibst, dass eine Anlage mit Luftfeuchtigkeitsausgleich zu empfehlen wäre. Heisst das, das dort ein Luftbefeuchter integriert ist? Oder lässt sich die Luftfeuchte bei dem Gerät auf eine andere Art une Weise steuern? Wenn ja, kann dann diese exakt definiert werden und wieviel Mehrksten sind zu veranschlagen?

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  •  Electronics
16.9.2005  (#14)
@Gast DM1812 [1] - Bei diesen Geräten ist kein Luftbefeuchter integriert, sondern es wird ein Teil der Feuchtigkeit rückgewonnen. Dies geschieht durch "Entalphie" - einem Vorgang, der keine weiteren Energien, wie etwa beim Luftbefeuchter benötigt. Grundprinzip ist, dass ein (regelbarer) Teil der Feuchtigkeit der Fortluft in einer Art Harz gebunden und dann der Frischluft zugeführt wird. Voraussetzung dafür ist nach meinem Erkenntnisstand ein Rotationswärmetauscher, dessen Wabenstruktur der Trommel mit diesem ...

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  •  Electronics
16.9.2005  (#15)
@Gast DM1812 [2] - ... Harz beschichtet ist. Ein weiterer Vorteil dieser Technologie ist der Wegfall des Erdwärmetauschers oder auch Luftbrunnens. Da ein Teil die Feuchtigkeit rückgewonnen wird, entfällt das Risiko des Einfrierens, das man üblicherweise durch das Erdwärmeregister oder ein Vorheizregister bekämpft. Für weitere Informationen empfehle ich http://www.haustechnikdialog.de. Ins Forum wechseln und dann für dezentrale Lösungen den Suchbegriff "Ökolüfter" oder für zentrale Lösungen "Homevent" eingeben.

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  •  Electronics
16.9.2005  (#16)
@Gast Dm1812 [3] - Bei unserem HomeVent kann man die Sollluftfeuchtigkeit einstellen. Nach meinem Verständnis errechnet dann der Mikroprozessor des Gerätes die erforderliche Rotationsgeschwindigkeit der Trommel sowie die Leistungsstufe der Lüfter. Wie gut das wirklich funktioniert, kann ich vermutlich erst am Ende der Winterperiode beurteilen, da ich das Ding erst seit ca. 1 Monat in Betrieb habe. Zum den Mehrkosten kann ich nichts sagen, da für mich von Anfang an nur dieses Gerät in Frage kam.

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  •  Gast luefter
19.9.2005  (#17)
Luftwechsel = Feuchtigkeitsverlust - @renate: Entscheidend ist der Luftwechsel/pro Tag: mit einer (niedrig(!) eingestellten) KWL wird die Luft 12x ausgetauscht. Die Fensterlüftung leistet dass nicht, außer man hats gern kalt (ca. 6 min Fenster auf= 1 Luftwechsel und Wärme ist weg). Ausgleich mit anderen Massnahmen ist fast praktisch nicht möglich, dazu eine Beispielrechnung bei 80% 5Grad Außentemperatur = 25% 20 Grad Innentemperatur:

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  •  Gast Luefter
19.9.2005  (#18)
Luftwechsel = Feuchtigkeitsverlust - 100 qm Wohnung = 250 cqm Luft; Luftwechsel 0,5/Stunde = 12 mal pro Tag; mit jedem cbm gehen 4,2 Gramm Wasser verloren
pro Tag also bei 5°/20°: 0,0042 * 12 * 250 entspricht 12,6 Liter Wasser - soweit die graue Theorie. Diese 12 Liter Wasserproduktion sind durch "passive" Maßnahmen wie Pflanzen etc. nicht zu erreichen! Wer also keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit Luftfeuchteregelung hat wird seine Anlage im Winter teilweise abstellen müssen (so mache ich das) oder sich mit trockener Luft abfinden müssen.

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  •  Gast Luefter
19.9.2005  (#19)
Lehrgeld - @elektronics: "Indiskrete Frage: wie bist du [...] an die "falsche Anlage" geraten?"
Ich hatte beim Lieferanten das Problem benannt - "kein Problem" und nachdem die FBH FBH [Fußbodenheizung] mein schönes Parkett ausgedörrt hat, erst zu spät nachgerechnet. Gelernt hab ich daraus: alles schriftlich! Ich kann nur jedem raten, folgenden Nachsatz auf die Bestellung zu setzen: "Hiermit garantieren wir, das die Luftfeuchtigkeit von mind. 35% gewährleistet ist" o.ä. und sich nicht von Wirkungsgraden beeindrucken zu lassen.

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  •  Gast Luefter
19.9.2005  (#20)
Anhang zu 12L/Tag - Abhilfe - Die 12 Liter werden zwar bei einem 4-Personen-HH fast produziert, aber aus den "Produktionsräumen" Küche und Bad normalerweise abgesaugt.
Abhilfe für Winter-KWL-"Geschädigte": Wäschetrocknen in Wohnung, Bad nach Duschen offen lassen, Papyrus-Stauden anschaffen, KWL auf kleinste Stufe, bei extremer/trockener Kälte teilweise abstellen - damit sind 50-60% r.F. wieder möglich!



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  •  Gast renate
19.9.2005  (#21)
winter abwarten. - gut, dann warte ich den winter ab und kann dann aus der praxis mitreden. kann aber sein, dass auf zu hohe wechselrate eingestellt ist. unsere kwl wechselt - wenn ich richtig informiert bin - alle 2,6h komplett, also nur 9x/tag ...

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