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Speicher schonen oder voll nützen?

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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
4.11. - 7.11.2023
19 Antworten | 11 Autoren 19
19
Was ist Eure Meinung bezüglich möglicher Begrenzungen um den Batteriespeicher Eurer PV zu schonen?

Begrenzt ihr die Ladeleistung oder die Entladeleistung?

Ladet Ihr nicht ganz voll zb nur bis 90%?
Entladet Ihr nicht komplett zb nur bis 10%?
Oder nutzt Ihr den Speicher voll im Rahmen seiner Spezifikation?

Bonusfrage:
Habt Ihr eine Strategie für den Fall: Anlage kann Inselbetrieb aber der Strom fällt aus wenn der Speicher leer ist.
Ich mein, selbst wenn man eine untere Grenze der Entladung hat kann man das ja im Fall der Fälle nicht nutzen, weil man nicht mehr einschalten kann um die Konfiguration zu ändern.

  •  Fani
4.11.2023  (#1)
Begrenzung der Ladeleistung: Ja, hat nachweislich positiven Effekt auf die Alterung
Begrenzung SoC Bereich: Ja, ist aber etwas differenzierter

Bonusantwort: System schwarzstartfähig machen. Konfiguration muss ich nicht ändern für Inselbetrieb bei Victron, warum auch. 

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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
4.11.2023  (#2)

zitat..
Fani schrieb: System schwarzstartfähig machen. Konfiguration muss ich nicht ändern für Inselbetrieb bei Victron, warum auch. 

Mit kann Insel meine ich eh Schwarzstart.
Ich meinte damit, dass ich wenn meine Unergrenze 10% SOC ist, die Batterie ebendort, Stromausfall und keine Sonne, dann ist doch alles finster, weil die Batterie ja nicht unter 10% gehen darf. 
Wie sage ich der Anlage jetzt, das ich die letzten 10% doch nutzen will?


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  •  Fani
4.11.2023  (#3)
Wie du das deiner Anlage sagen kannst weiss ich nicht, bei Victron gilt das SoC Limit nur solange auch Netz da ist. Wenn das Netz weg wird der Akku bis auf die eingestellte Mindestspannung entladen, ganz automatisch ohne Änderung in der Konfig.

Vielleicht gibt es bei deiner Anlage auch so eine Funktion? Sonst bleibt dir nur übrig auf Sonne zu warten oder extern ein Ladegerät mit Notstromgenerator anzuschließen.

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  •  sir0x
  •   Bronze-Award
4.11.2023  (#4)
Begrenzung der Ladeleistung: Teils, im Sommer Ja, abhängig vom PV Forecast, im Winter Nein, wird aus dem Netz abhängig vom Strompreis geladen

Begrenzung SoC Bereich: Nein, noch nicht, wird meine nächste Steuerungserweiterung

Bonusantwort: einerseits schwarzstartfähig, andererseits ist es bei mir konfigurierbar, wieviel für Ersatzstrom (EPS) vorgehalten wird. Im Sommer bleibt immer genug im Speicher, im Winter vermutlich auch, weil ja immer aus dem Netz geladen wird.

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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
4.11.2023  (#5)
Erster Schritt zum Schonen der Batterie ist es, die Zellen "perfekt" auszubalancieren. 

Schau dir auf Zellebene die Gleichmäßigkleit der Zellspannungen nicht nur in der Mitte an, sondern vor allem wenn du auf 100% SoC und auf minimum SoC bist.

Falls Du eine BYD HVM Batterie hast, checke mal ob deine Batterie die im Prospekt angeführte Energiemenge abgeben kann. Wenn nein, dann stimmt die Kalibrierung des Batteriemanagement Systems nicht und die SoC Werte spiegeln nicht die korrekten Zellspannungen wieder. Bei meinen 3 neuen HVM 22.1 Batterien ist die Differenz zum Sollwert ca. 20% (Bei allen 3 und reproduzierbar)
Zellspannungen kann man messen. SoC Werte sind immer vom BMS BMS [Batteriemanagementsystem] errechnet und (grob) geschätzt. Deshalb wird der SoC Wert beim Entladen und Laden by BYD ca. zur Halbzeit neu kalibriert.
Daher für die Pflege: Aufpassen auf die Zellspannungen 😀


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  •  johro
4.11.2023  (#6)
Ich habe eine 10kwh Huawei,
Lade und entladeleistung liegt bei 5 kw und
den Arbeitsbereich habe ich eingestellt auf 5% bis 100%

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
6.11.2023  (#7)

zitat..
Altromondo schrieb:

Wie sage ich der Anlage jetzt, das ich die letzten 10% doch nutzen will?

Welche Anlage hast du? Wie bereits erwähnt geht Victron z.B. bei Stromausfall auf 0% SOC runter.

Zu den anderen Themen: Am liebsten wär´s dem Speicher natürlich wenn du ihn gar nicht nützt^^...aber dann hast auch Ressourcen die sinnlos herumstehen.
Generell zu den Zellen (bitte aber jeweils das genaue Datenblatt deiner Zellen beachten):
Max. 3,6/3,65V
Min. 2,5V
Max. Laderate 0,5C
Max. Entladerate 1C

ICH bin bei mir systembedingt beim Laden & Entladen bei max. 0,5C, meist einiges darunter.
Generell entlade ich bis 5% SOC (kommt nur im Winter vor) und bei Stromausfall bis max. 3V pro Zelle (darunter ist kaum mehr Ladung vorhanden).
Laden tu ich bis 55,6V, das sind 3,475V je Zelle.
Ist somit weit weg von den zulässigen 3,65V, aber noch über der Grenze von 3,45V - ab dort fängt nämlich die Spannung an merklich zu steigen sodass sich ein Voll-werden abzeichnet und auch erst ab sollte man dann mit dem Balancen beginnen!

Mein BMS BMS [Batteriemanagementsystem] hab ich daher so eingestellt das es erst ab 3,45V mit dem Balancing beginnt.

Es wäre daher zu schauen ab welcher Spannung dein BMS BMS [Batteriemanagementsystem] balanced - zumindest diese Spannung würde ich bei Ladung dann minimal überschreiten, ansonsten läufst du Gefahr das die Zellen mit der Zeit viel zu weit auseinander driften!
Auch wenn du immer nur bis z.B. 90% lädst ist es eig. nicht gut für LFP´s weil dann eben die Zellspannung und zweitens auch der reale SOC (aufgrund von Messdifferenzen) immer weiter abdriftet!
Bei dauerhaft max. 90% sollte man regelmäßig (alle 5-10x) auf 100% laden um eben ein Top-Balancing herzustellen.

Tesla empfiehlt bei seinen neuen Autos mit LFP´s auch jedesmal voll zu laden um eben das Top-Balancing herzustellen, schonen sollte man dann eben mit geringen Strömen und Entladung bis max. 10%.

Richtig gute BMS BMS [Batteriemanagementsystem] machen es beim Laden sowieso "perfekt korrekt":
Laden auf höhere Spannung (z.B. 3,55V), nach abgeschlossenem TOP-Balancing Reduzierung auf Ruhespannung (z.B. 3,35V)


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  •  stefan4713
6.11.2023  (#8)
bis vor kurzem hatten wir BYD HVS 10.2
am Gen24 8.0 hat dieser 8,26 max lade/entladeleistung
das hatte ich jetzt im sommer auf 3000 watt max fixiert, damit die batterie, ohnehin nie leer, nicht gleich mit vollgas vollgeballert wird, sondern langsam über den vormittag geladen

jetzt hab ich ein modul verkauft, daher nur mehr hvs 7.7 der noch immer 6,76 kw lade/entladeleistung max hat
hab das jetzt bei zunehmend lichtschwächeren tagen aufgehoben, weil wenns zu mittag 1h richtig sonne hat, dann soll er die batterie maximal füllen, bevor die sonne wieder untergeht
DEFAULt wert für SoC belassen dh er lädt auf 100%

Bonufrage - bin ich mir nicht sicher, ob die anlage bei ausreichend strom, am tag nicht doch hochfährt und arbeitet - an sonsten müßte ich auf 20% min Akku stellen


2023/20231106249780.png

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  •  uzi10
6.11.2023  (#9)
Wieso verkauft man ein Modul und beschränkt damit die Lebensdauer? Ist ja wie Organhandel 🤣

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  •  stefan4713
6.11.2023  (#10)

zitat..
uzi10 schrieb:

Wieso verkauft man ein Modul und beschränkt damit die Lebensdauer? Ist ja wie Organhandel 🤣

😃 aufgrund speicher ticket/förderung würde ich einen hvs 7.7 dazu stellen - kostet jetzt 5100 abzgl. 30% wären wir bei 3570,-- - 2 stück mit 7.7 würden ganz gut passen
- 2x10.2 sind mir zuviel geld und den 7.7er jetzt verkaufen geht fast nicht (ohne viel verlust) um dann einen HVM 11.0 reinzustellen😊
jo, so kämpfen wir uns halt durch die materie 🤣


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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
6.11.2023  (#11)

zitat..
stefan4713 schrieb:

bis vor kurzem hatten wir BYD HVS 10.2
am Gen24 8.0 hat dieser 8,26 max lade/entladeleistung

Falls es jemanden interessiert:

Mit dem Gen24 10.0 und HVM 22.1 Batterien ist ein maximaler Ladestrom von 9.01 kW angegeben. Es kommen jedoch regelmäßig bis zu 9,65 kW vor (entspricht 0,44C)


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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
6.11.2023  (#12)

zitat..
Puitl schrieb: Welche Anlage hast du?

Noch keinen.
Ich hab einen GoodWe Hybridwechselrichter (GW10K-ET) (10kW WR WR [Wechselrichter] und 12.4kW Module) der Hochvolt-Batterien wie BYD HVM/HVS oder Pylontech Force H1/H2 oder GoodWe Lynx unterstützt.
Ich versuche gerade herauszufinden welche Größe des Speichers für mich optimal wäre. Dazu muss ich wissen wie viel der Kapazität ich nutzen will...
Zb könnt ich sagen ich nutze die unteren 10% nicht, und "brauche" 7kWh, dann müsst ich mir einen mit 7.78 kWh kaufen.


zitat..
Fani schrieb: Begrenzung der Ladeleistung: Ja, hat nachweislich positiven Effekt auf die Alterung

zitat..
sir0x schrieb: Begrenzung der Ladeleistung: Teils, im Sommer Ja, abhängig vom PV Forecast, im Winter Nein, wird aus dem Netz abhängig vom Strompreis geladen

zitat..
stefan4713 schrieb: hab das jetzt bei zunehmend lichtschwächeren tagen aufgehoben, weil wenns zu mittag 1h richtig sonne hat, dann soll er die batterie maximal füllen, bevor die sonne wieder untergeht


Ich würd auch dazu tendieren den Speicher nur im Sommer in der Ladeleistung zu beschränken. Wenn der Speicher über den Tag sowieso ungschaut voll wird, dann kann man ihn am Morgen auch langsamer laden.
Aber im Winter wenn der Speicher durchgängig leer ist (hab eine Wärmepumpe), dann wäre es doch fesch, wenn mal die Sonne rauskommt auch alles restlos reinzuladen.
Ergibt das Sinn?

Eine Frage hab ich noch:

zitat..
Puitl schrieb: Max. Laderate 0,5C
Max. Entladerate 1C

Was ist "C"?




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  •  BungalowImGruen
  •   Bronze-Award
6.11.2023  (#13)

zitat..
Altromondo schrieb: Was ist "C"?

C ist mehr oder weniger ein Maß, wie schnell der Akku ge- oder entladen wird.
1 C bedeutet, dass er bei diesem Strom in einer Stunde komplett ge- oder entladen ist.
Bei einem 100 Ah Akku wäre 1 C laden oder entladen mit 100A. 0,5 C wären in diesem Fall 50A.


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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
6.11.2023  (#14)

zitat..
Altromondo schrieb:
Ich hab einen GoodWe Hybridwechselrichter (GW10K-ET) (10kW WR WR [Wechselrichter] und 12.4kW Module) der Hochvolt-Batterien wie BYD HVM/HVS oder Pylontech Force H1/H2 oder GoodWe Lynx unterstützt.
Ich versuche gerade herauszufinden welche Größe des Speichers für mich optimal wäre. Dazu muss ich wissen wie viel der Kapazität ich nutzen will...
Zb könnt ich sagen ich nutze die unteren 10% nicht, und "brauche" 7kWh, dann müsst ich mir einen mit 7.78 kWh kaufen.

Es geht nicht nur, wieviel Kapazität du nutzen "willst", sondern was du von deiner Batterie tatsächlich nutzen "kannst".

Ich habe 3 neue BYD HVM 22.1 ( 2 Monate alt), die jeweils an einem eigenen Gen24 10.0 hängen.

Wenn man bei dem Fronius WR WR [Wechselrichter] in der Batteriesteuerung einen fixen Lade- bzw. Entlade Wert von 1 kW einstellt, kannst du an der Zeit die Energiemenge beobachten, die in die Batterie geht, und wie lang sie die Entladung durchhält. Gegenüber den Prospektdaten, fehlen ca. 20% (bei jeder Batterie). Statt den 22,1 kWh Nettokapazität der Prospekte, kommen bei meinen 3 Anlagen nie mehr als 18 kWh tatsächlich heraus.


2023/2023110634133.jpg

Das Muster ist reproduzierbar und ich habe meine Batterien auch überprüft, nachdem die Balance der jeweils 128 Zellen "perfekt" war. "Perfekt" = weniger als 5 mV Unterschied zwischen Min und Max Wert bei einem bestimmten Ladezustand eines Turmes. Die Balance nach Auslieferung hat ca. 1 Woche gedauert.

Ein Support Call bei EFT Systems zum Thema (fehlender) Kapazität ist offen, ich habe aber bis jetzt noch keine Antwort bekommen.
Auf Basis meiner bisherigen Erfahrung würde ich dir mehr "Kapazitätsbuffer" in deinen Überlegungen empfehlen. 


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  •  Notebook
  •   Bronze-Award
6.11.2023  (#15)
wie kann man die Zellen ausbalancieren?

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
6.11.2023  (#16)

zitat..
Notebook schrieb:

wie kann man die Zellen ausbalancieren?

Da man davon ausgehen kann das gute BMS BMS [Batteriemanagementsystem] wie sie in BYD und Co. verbaut sind wie von mir beschrieben erst ab einer gewissen Spannung balancieren:
Die Funktion "Speicher geladen halten" bzw. "Mindest-SOC = 100%" nutzen (sofern vorhanden).
Das ganze dann eben so lange bis ein Balancing hergestellt ist.


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  •  PVAndyE
  •   Bronze-Award
6.11.2023  (#17)
(Kann nur für die BYD HVM Batterien sprechen)
Korrekt, das BMS BMS [Batteriemanagementsystem] macht das.
Info: Jeder Block hat sein eigenes BMS BMS [Batteriemanagementsystem] für die 16 (HVM) bzw 32 (HVS) Zellen
Angestoßen wird das von der BMU die in der Controlunit oben am Turm ist.

Es hängt von mehreren Faktoren ab.
ZBsp wie schnell die Batterie "in den Begrenzer" beim Laden fährt.
Wie weit die Spannungen kurz vor dem Ladestop auseinander gedriftet sind  (die letzten 2-3 Minuten zeigen das sehr schön)
Das Balancing hat unterschiedliche Zeitdauer, deshalb macht es Sinn, es öfters anzustoßen. Sonst steht die Batterie mit 100% SoC herum und tut nichts.

Die SoC Werte, die die Batterie dem WR WR [Wechselrichter] mitteilt sind sehr rudimentär. Deshalb wird be ca. 55% Ladezustand der SoC Algorithmus neu kalibriert (steht im Log). Das sieht man dann an einer veränderten Ladekurve im Solarweb. Es kann eine Batterie bei 80% SoC mit der Ladung aufhört und dann springt der SoC plötzlich auf 100%, ohne das Energie in die Batterie geflossen ist.

Für den täglichen Betrieb ist der SoC Wert die einzige praktikable Steuerungsgröße, da es das einzige ist, was der WR WR [Wechselrichter] von der Batterie weiß. Aus der Sicht der langfristigen Pflege der Batterie ist er aus meiner Sicht nicht ausreichend, das geht nur über die Zellspannungen.

LG


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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
7.11.2023  (#18)

zitat..
Puitl schrieb: gute BMS BMS [Batteriemanagementsystem] wie sie in BYD und Co. verbaut

Auch im Pylontech Force H2?

(Der ist immerhin 16% billiger als der HVM und 28% billiger als der HVS [in Euro/kWh, 470 vs. 560, vs 650])


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  •  Paul_O
  •   Bronze-Award
7.11.2023  (#19)

zitat..
Altromondo schrieb:

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Puitl schrieb: gute BMS BMS [Batteriemanagementsystem] wie sie in BYD und Co. verbaut
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Auch im Pylontech Force H2?

(Der ist immerhin 16% billiger als der HVM und 28% billiger als der HVS [in Euro/kWh, 470 vs. 560, vs 650])

Ich hänge mich mal an, weil ich das gleiche setup habe: GW10KT-ET, 15 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] und Pylontech H2 mit 10.7 kWh.
Default settings: der Speicher wird mit 18A geladen und schaltet ab SOC 90% auf 7.5A; limits SOC 10-100%
@Altromondo: kompatibilitätsliste beachten (H1 ist erst ab 5 Module zugelassen)


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