Schallübertragung bei geschlossener Bauweise mit doppelter Trennwand
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Hallo! Also ich kann gerne meine eigenen Erfahrungen mit dir teilen. Ich wohne selbst seit einigen Jahren in einem Doppelhaus. Die Bauweise ist hier folgende: * Oberirdischer Teil der Häuser in Holzriegel Bauweise, komplett getrennt * Keller aus Beton, auch komplett getrennte Wände * Bodenplatte *unterhalb* des Kellers durchgehend (Beton). Man hört definitiv Trittschall von nebenan, sowie vereinzelte Körperschall-Ereignisse (wenn Türen oder Fenster knallen, auch manche Einbauschränke). An sich ist es eher leise und im Hintergrund, aber wenn es nebenan "energischer" zugeht kann es auch mal lästig sein. Es ist auf jeden Fall merkbar, ob jemand zu Hause ist oder nicht. Die durchgehende Bodenplatte macht es hier sicher etwas schlechter. Aber Hauptgrund für die Übertragung dürfte sein, dass die Trockenbauplatten in der Trennwand ins Schwingen geraten, und die Trennfuge zwischen den Häusern mit 5cm etwas zu knapp bemessen ist. Darauf solltet ihr bei eurem Bauvorhaben wirklich achten! Das Haus hier werden wir in den nächsten Jahren ohnehin veräußern, daher kein Problem. Aber müssten wir hier für immer bleiben, dann wäre ich schon enttäuscht bzw. genervt ... also es lohnt sich schon hier Planungsaufwand in den Schallschutz rein zu stecken! |
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Wir wohnen auch in einem Doppelhaus. Die Häuser sind voneinander getrennt. Haus A Ziegelmauer, dazwischen 2cm Steinwolle, Haus B Betonmauer. Die Bodenplatte im Keller (kein Wohnkeller) ist nicht getrennt. Man hört eigentlich gar nichts von den Nachbarn. Man hört eher die Geräusche durch die Fenster und Türen als über die Wand. Man muss aber auch dazu sagen dass unsere Nachbarn erst ein Baby im Krabbel Alter haben und noch keine tobende Rasselbande. Bis jetzt sind wir sehr zufrieden mit dieser Lösung. |
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Danke für eure Antworten! Denke bei klassischen Reihenhäusern gilt die durchgehende Bodenplatte oft als Schwachstelle hinsichtlich Schallübertragung. In meinem Fall handelt es sich um zwei getrennte Grundstücke mit jeweils eigenem Keller und eigener Bodenplatte, also keine durchgehende Gründung. Die einzige "Berührung" zwischen den Häusern wäre im Prinzip die Mineralwolledämmung sowie XPS-Dämmung im Kellerbereich. Es handelt sich also um zwei Feuerwände. Der Nachbar hat auf seiner Seite bereits 20 cm Mineralwolldämmung an der Außenwand, im Kellerbereich vermutlich 20 cm XPS-Dämmung. Unser geplanter Keller sieht ebenfalls 20 cm XPS-Dämmung im Keller sowie 20 cm Steinwolle an der aufgehenden Wand vor. Zwischen diesen beiden Dämmschichten (also jeweils auf unserer und der Nachbarseite) wäre ein Hohlraum von etwa 5cm geplant. Ein Luftspalt an dieser Stelle ist allerdings nicht erlaubt und muss vollständig mit Dämmstoff gefüllt werden. Daher meine Frage: Gibt es Empfehlungen, welcher Dämmstoff sich in diesem Fall am besten eignet, um Körperschall möglichst zu minimieren? |
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Getrennte Grundstücke haben wir hier an sich auch, der Bauträger hat trotzdem mit durchgehender Bodenplatte gebaut. Aber darum solls hier nicht gehen... Mit jeweils 20cm Mineralwolle an den Gebäudetrennwänden seid ihr sicher schon mal gut aufgestellt - ihr habt also insgesamt 45cm Abstand zwischen den "massiven" Bauteilen? Was das Material für die Verfüllung der Trennfuge angeht kann ich leider keine Empfehlungen machen, aber es sollte sicher ein weicher bzw loser Dämmstoff sein. Um den Hohlraum zu bedämpfen (Hall unterdrücken), aber trotzdem keine Schwingungen zu übertragen. |
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Ich bin mir inzwischen leider gar nicht mehr so sicher, wie dick die Dämmung auf der Wand des Nachbarhauses tatsächlich ist. Da es sich um eine Holzriegelbauweise handelt, vermute ich eher ca. 8cm Holzfaserdämmung plus etwa 1.5cm Außenputz. Das würde bedeuten, dass der Abstand zwischen den beiden Außenwänden in unserem Fall wohl geringer ausfällt als ursprünglich gedacht. Also eher 20cm Steinwolle+5cm Weichfaserstoff+ca.10cm Nachbarn Dämmung inklusive Putz.
Diesen Hohlraum von ca. 5cm möchte ich gezielt zur Schallentkopplung nutzen, also wie du gesagt hast, ihn mit einem möglichst weichen Faserstoff fülle. Die Hoffnung ist, damit vor allem Körperschall wirkungsvoll zu entkoppeln. Ist bei euch zwischen den beiden Trennwänden tatsächlich nur ein 5 cm Luftspalt, also komplett ohne Füllung? Oder habt ihr zusätzlich Dämmplatten dazwischen und noch einen Luftspalt? |
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Am wichtigsten ist bei Schalltrennung, dass man diese konsequent durchzieht. Also nicht nur baulich, sondern vor allem auch bei der Installation und nachträglichen Nachrüstungen. zB WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] wird nachträglich ohne Trennung durchgezogen. Oder Dachstuhl läuft zwischen den Häusern durch. Schall geht immer den Weg des geringen Widerstands. Schallübertragung über die durchlaufende Bodenplatte ist natürlich ein Klassiker. |
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Ach so, an der benachbarten Wand ist auch schon Putz drauf, dann ist das natürlich eine etwas andere Situation. Wenn ich dich im Eingangspost richtig verstanden habe, baut ihr eure Seite ja mit Ziegeln - da werdet ihr *vermutlich* weniger Probleme mit Körperschall von nebenan haben, da diese ja auch ordentlich Masse hat. Wichtig ist, dass die massiven Bauteile (und da würde ich den Putz der Nachbarseite dazu zählen) schön getrennt bleiben.
Soweit ich die Materie verstehe, ist es wichtig, dass ein Hohlraum zwischen 2 harten Oberflächen zumindest von einer Seite mit irgend einem offenporigen Dämmstoff bedämpft wird, damit es nicht zu Hall und dadurch womöglich einer Verstärkung des Schalls kommt. |
Laut Ausführungsbeschreibung sollte auf jeder Seite eine Dämmwolleplatte (vermutlich Steinwolle) mit 20mm sein, aber offen und nicht verputzt, dazwischen dann 10mm "stehender Luftraum". Dass dieser wirklich durchgehend besteht glaube ich aber nicht, so genau wurde sicher nicht gearbeitet - ich gehe davon aus, dass die Dämmplatten sich stellenweise locker berühren.
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